Völkerschlacht – d`Artagnan

Dort draußen ruht begraben wohl mancher Mutter Kind
Dort kreisen noch die Raben, wo sie gefallen sind
Was fragt ihr, Todgenossen, die ihr da unten ruht
Was half es, dass geflossen So viel vom roten Blut?


In der Völkerschlacht, In der Völkerschlacht
Und es marschiert in der Ferne die Große Armee
Und ob wir uns‘re Lieben jemals wiederseh‘n
Und lodernd brennt das Firmament
In der Völkerschlacht


Wer kann euch Antwort sagen, was ändert solches Leid
Daran, dass Ihr erschlagen, dass Ihr erschlagen seid?
Ist tausendfaches Sterben der Preis für ödes Land?
Wenn Völker Mörder werden mit blutig‘ Eisenhand


In der Völkerschlacht,…


Und rollt das Rad des Krieges fort und immerfort
Dann gibt es keinen Sieger als Gevatter Tod
Und rollt das Rad des Krieges fort und immerfort
Dann gibt es keinen Sieger als Gevatter Tod


In der Völkerschlacht,…

Federkleid – Faun

Über die Heide, im ersten morgendlichen Schein
Ziehen die Vögel, wo mögen sie wohl morgen sein
Ich folge dem Rauschen der Schwingen in das stille Moor
Uralte Lieder dringen aus den Nebeln vor

Komm und fliege mit uns fort
Lass dem Wind dich tragen, weit fort von diesem Ort
Komm und flieg so hoch du kannst
Lass uns die Himmel jagen im Tanz

Nebel wie Seide streifen meine Haut so kühl
Weiter und weiter, wo find‘ ich meiner Sehnsucht Ziel?
Ich schließe die Augen und mir sprießt ein Federkleid
Schon spür ich den Wind und mache meine Flügel weit

Komm und fliege mit uns fort…

Die Himmel in dir, wie kann ich sie wissen, kann sie seh’n?
Wir tanzen im Fluge, wie Sterne, die ihrer Wege zieh’n

Komm und fliege mit uns fort…

Bauer und Teufel – Volkslied

Dort unten im Tal, da lebte ein Mann

– oh hinter dem Berg!

Dort unten im Tal, da lebte ein Mann
mit Frau, Sohn und Tochter und schafft was er kann.

– weit über der Heide

Eins Tags, es war alle Arbeit getan
da sprach ihn der Teufel von hinten wohl an

Der Teufel sprach „Alter, das sage ich dir
von deiner Familie nehm ich einen mit mir!“

„Dein Sohn und die Tochter, die bleiben dein.
Doch die Alte, den Drachen, den steck ich mir ein.“

„Sei es drum,“ sagte der Bauer und grient.
„Ihr beide habt euch wahrhaftig verdient.“

Er nimmt sie hinab, wo das Höllentor steht.
„Schür mir das Feuer – hols Bratengerät!“

– weit unter der Heide

Ein Teufelchen lugt um das Höllentor rum
„Schaff sie bloß weg. Die Frau bringt uns um!“

Dort läuft sie die Frau und sie geht ohne Eil,
greift sich das Bündchen und denkt ihren Teil

– weit über der Heide

Wir Frauen ham Männern wohl eines voraus
Wir gehn in die Hölle doch komm wieder raus.

Großmutter Schlangenköchin – Volkslied

Maria, wo bist du zur Stube gewesen?
Maria, mein einziges Kind!
Ich bin bey meiner Großmutter gewesen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

Was hat sie dir dann zu essen gegeben?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat mir gebackne Fischlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

Wo hat sie dir dann das Fischlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat es in ihrem Krautgärtlein gefangen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

Womit hat sie dann das Fischlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind.
Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

Wo ist dann das Uebrige vom Fischlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hats ihrem schwarzbraunen Hündlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

Wo ist dann das schwarzbraune Hündlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Es ist in tausend Stücke zersprungen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

Maria, wo soll ich dein Bettlein hin machen?
Maria, mein einziges Kind!
Du sollst mir’s auf den Kirchhof machen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!

Tod von Basel – Volkslied

Als ich ein jung Geselle war,
nahm ich mir ein steinaltes Weib;
ich hatt‘ sie kaum drei Tage – Ti – Ta – Tage
da hat’s mich schon gereut, da hat’s mich schon gereut.

Da ging ich auf den Kirchhof
und bat den lieben Tod:
Ach lieber Tod zu Basel – Bi – Ba – Basel,
hol mir mein‘ Alte fort, hol mir mein‘ Alte fort!

Als ich wieder nach Hause kam,
mein Alte war schon tot;
spannt ich die Roß vor’n Wagen – Wi – Wa – Wagen
und fuhr‘ mein Alte fort, und fuhr‘ mein Alte fort.

ich bracht sie auf den Kirchhof hin,
das Grab war schon gemacht,
ihr Träger tragt fein sachte – si – sa – sachte,
daß die Alte nicht erwacht, daß die Alte nicht erwacht.

Scharrt zu, scharrt zu, scharrt immer zu,
das alte böse Weib.
Sie hat ihr Lebetage – Ti – Ta -Tage
geplagt mein‘ jungen Leib, geplagt mein‘ jungen Leib.

Als ich wieder nach Hause kam,
all‘ Winkel war’n zu weit;
ich wartet‘ kaum drei Tage – Ti – Ta – Tage
und nahm ein junges Weib, und nahm ein junges Weib.

Das junge Weibel, das ich nahm,
das schlug mich alle Tag:
Ach lieber Tod von Basel – Bi – Ba – Basel,
hätt‘ ich mein‘ Alte noch, hätt‘ ich mein‘ Alte noch!