Der Orden der Heiligen Clara zu Trum
Die frommen Claraniter zu Trum haben sich der Armen- und Bedürftigen-fürsorge im Namen der Heiligen Clara verschrieben. Sie ziehen meist als Wandermönche und -nonnen umher, arbeiten in Hilfswerken oder erforschen die Armut.
Viele Religionen der Mittellande verehren die leibhaftig Grundgütige. Deshalb gehört der Orden keiner bestimmten Religion an. In Trum sind die meisten Claraniter Sonnengläubige oder Ceriden. Für einige Claraniter ist es kein Widerspruch, die claragefällige Religion des jeweils durchwanderten Landes anzunehmen. Andere bleiben einer Gottheit treu. Denn die gute Tat zählt ihnen das Zehnfache des rechten Glauben. Im Unterschied zum Mutterorden verehren viele Claraniter auf Trum neben Clara auch ihren Propheten Meister Brandl.
Claraniter trumländischer Ausprägung
Ihren Ursprung nahm das trumländische Claranitertum im Lehen Kaps durch Missionare des Pilgerlagers. Dieser in einem Kriegsgebiet wirkende Lazarett- und Kriegerorden, wandelte sich im befriedeten Trum zu einem Wandermönchsorden.

Die gemütlichen Kapser lehnten zunächst eine an Überarbeitung verstorbenen Heilige ab. Erst mit der Hinzunahme ihres Lokalheiligen Meister Brandls kam der missionarische Erfolg. Brandl ergänzt Claras Fürsorgeexzesse und Wundertaten durch seine bodenständige Weisheit und Gemütlichkeit. Das Wandertum brachte weitere Besonderheiten mit sich. Während rein klösterlich lebende Brüder und Schwestern hinter dicken Mauern vor weltlichen Verführungen geschützt sind und ihnen bei Verfehlungen Strafen und Zucht auferlegt werden, müssen sich wandernde Ordensleute in weit höherem Maße selbst züchtigen. Das verlangt eine tiefe Einsicht in den Glauben und eine strenge Schulung des Geistes. Auch deshalb entwickelten sich Brandls durch viele praktische Exertitien unterlegten Lehren als wichtige Stütze für die trumländische Ausprägung des Claraniterordens.
Bei reichen Spendern geschätzt ist das kosteneffiziente Konzept der claranistischen Zweischwestern-Subdomination. Denn claranitische Gelehrte konnten Nachweisen, dass Clara nicht ausschließlich materielle Hilfe leistete.
Ein weiterer Unterschied zum Mutterorden ist der geringe Anteil kämpfender Mitglieder. Dafür haben die großen Krichen ihre eigenen Kriegerorden.
Glaubensinhalte
Clara gilt als Vermittlerin zu allen Himmelswesen. Dies geht aus der ersten Kelchgeschichte hervor:
“Danket nicht mir, richtet euren Blick gen Himmel und ein jeder bete und danke auf seine Weise jenen, die das Wunder durch mich gewirkt haben.”
Claraniter können daher unterschiedlichen Religionen angehören. Für einige ist es kein Widerspruch, die jeweilige Religion der von ihnen durchwanderten Länder anzunehmen, solange dies mit ihrer Frömmigkeit vereinbar ist. Es kann jedoch sein, dass ihnen die Anbetung anderer Gottheiten von ihrer Heimatkirche untersagt wird oder sich jemand aus eigenen Stücken festlegt. Dies ist spätestens dann nötig, wenn ein Claraniter Priester werden möchte.
Mitgliedschaften
Die fachbezogene klösterliche Ausbildung soll Novizen befähigen auf eine fromme Weise die Botschaft der Heiligen Clara zu verbreiten. Neben Theologie, Liturgie und Seelsorge, wählen Novizen die Ausbildungsrichtung Heilertätigkeit, Verwaltungskunde oder Heiligenforschung.
Als Mönche und Nonnen ziehen sie dann meist hinaus, denn der Orden verfügt nur über wenige eigene Klöster. Wegen ihrer guten Ausbildung, Frömmigkeite und ihrer religiösen Offenheit, fügen sie sich gut in andere kirchliche Organisationen oder Pilgergruppen. Sie dienen in Armenhäusern, suchen als Heiligenforscher ferne Bibliotheken auf oder beraten Stifte und Städte in der Bedürftigenhilfe. Manche werden auch wandernde Seelsorger oder schließen sich einem adeligen Gefolge an. Sehr mutige Glaubensexemplare versuchten sich in der Missionierung wilder Völker. Von denen hat man aber lange nichts mehr gehört.
Neben den Ordensleuten gibt es auch die claragefällige Lebensform der Beginen und Begarden, die sich ohne Gelübde und ohne feste Ordensregel nur einzelnen Aspekten des Claraglaubens verschreiben. Nicht von ungefähr wurden im Pilgerlager der Streitlande dafür unterschiedliche Aspekte-Schreine aufgestellt.
Brüder bei der Generalprobe für die Armenabspeisung “Schöne Worte statt Brot” in St, Nimmersünd. Der Bischof von Champa ist ganz angetan von der Kostenneutralität.
Organisation

Den Orden untersteht als Privinz dem Propst des Santa Clara Stifts im Pilgerlager, Haderast von St. Clara, Herr zu Streitland. Innerhalb Trums wählt eine Ordenskurie eine Provinzialin, derzeit besetzt durch die Mutter Lorelette von Bußgnade. Das Stadtkloster St. Prüderbrunn aus Riederbrack dient als Sitz der Ordensleitung und Ausbildungsstätte und das Landkloster St. Nimmersünd im Lehen Kaps ist ebenfalls eine Klosterschule. In Trum wirkt der Orden überwiegend im Fürstentum Werant. Nur dort wurde er von der Sonnenkirche akkreditiert, mit Kirchenrechten und einem Sitz in den Sonnensynoden ausgestattet. Dennoch stehen Ordenshäuser auch Ceriden und anderen Kirchen offen und es wird ein reger Austausch zu den Lucretianerinnen angestrebt. Die Provinz Trum ist in verschiedene Kongregationen aufgeteilt, die jeweils von einem Präfekten repräsentiert werden. Meist schließen sich Vertreter von Konfessionen zu Kongregationen zusammen, z.B. gibt es die ceridische und die sonnenkirchliche Kongregation. Manche Kongregationen sind aber auch an einzelne Ländereien gebunden.
Die Mission ist zivil, hält sich aber eine winzige Garde, die “Lanze Claras“. Diese werden von einem Weybel angeführt und schützen ihre Brüder und Schwestern auf besonders heiklen Missionsreisen oder organisieren Schutzsöldner bzw. einen zuständigen Ritterorden.
Da Clara von vielen Kirchen verehrt wird, betreiben die Claraniter auch ein theologisches Kolloquium zur Erforschung der Götterwelten. Den mentalen Vorsitz solcher akademischer Zusammenkünfte hält der Kirchengelehrte Lorenz Milchkraut.
Ordensbibliothek
- Ordensregeln für Postulate
- Kleines Reisegebetsbuch
- Novizenhandbuch
- Über die Heilige Clara
- Heiligengeschichten zur Clara
- Meister Brandls 6000 Weisheiten
- Lieder zur Heiligen Clara
- Gebete für die Heilige Clara
- Heiligenkärtchen
- Magnus Canonicus S. Clarae
- Claragefälliges Segensliturgien
- Über den Sinn von Beichte und Buße
- Traktat über dier wahrhaftigere Wahrheit hinter der Wahrheit
- Sollen Claraniter arm sein?
- Die Missionsmethode der Inkulturation
- Von der Bedürftigenfürsorge zur Gotteserfahrung
- Verzeichnismachwerk der Ordensstruktur der Claraniterprovinz inkludierend des Regelwerks zu Wahlen und Abstimmungen
- Regelungen zur Verwaltung von Ordensbesitz
- Weisungsbefugnisregister der Ordensleitung
- Claraniter-Provinzialaufteilung von Trum
- Register aller Gewinner der Wohlfahrtswettbewerbe
- I. Armuts- und Bedürftigenbericht der Landen Trum
Kleidung & Symbole
Es existiert keine einheitliche Kleidervorschrift außer ein Verzicht auf Gewandungsprunk. Weiteres legt jedes Kloster für sich fest. Ordensschwestern und -brüder sollten jedoch als Geistliche zu erkennen sein. Als Insignie gilt ein Kelch mit Herz. Man sieht statt eines HErzens aber auch häufig einen Trumstern.


Eine Heilige, viele Namen
Mitunter wird Clara in verschiedenen Regionen anders genannt. In Mittel- und Südtrum wird vermutet, dass sie dort unter dem Namen Theodora wirkte. Pilger berichten, ihnen sei die Grundgütige in fernen Ländern unter den Namen Dorotha, Monik, Konstanze und Celissa begegnet. Aus diesem Grunde, vermeiden einige trumländischen Missionare die Namensnennung im Ausland und sprechen nur von der leibhaftig Grundgütigen.
Unterstützungsheilige
Clara gilt als die oberste, aber nicht die einzige Heilige, welche von Claranitern zum Schutz von Armut und Bedürftigkeit sowie der Kunst angerufen wird. Mitunter werden auch fremde Götter und Engel als Heilige angesehen. Bei einigen ausländischen Heiligen könnte es sich um Clara selbst handeln, mit einem übersetzungsbedingten anderen Namen.
- Lucretia (Poesie und Kunsthandwerk)
- Meister Brandl (Lernen und Weisheit)
- Tjeka (Bedürftigkeit)
- Klapperhermann (Leiden)
- Kleinknechtknausler (Arbeitsschutz)
- Noberta (Kunst)
- Astrid (Waisenkinderschutz)
- Ubertin (Armut)
- Wilbert (Bettler)
- Confidius (Demut und Askese)
- Aspasia, Anuschka und Ortulf (Heilung)
- Karsta (Missionierung)
- Euphemia (Malerei)
- Jorit und Dineria (Musik)
- Hanot (Reue)
- Odo (Soldatenpatron)
- Ilse (laue Lüftchen)
- Annebärbel (schönes Wetter)
- Alisea von Varda (Hoffnung & Sternendeutung)
- Aspasia (Selbstaufopferung)
- Apolomeus (Minne)
- Helene (Sünden)
- Reinhart (Inspiration)
- Eugenia (Speisewunder)
- Gilborn (Folter)
- Mascha (Flucht)
- Noinona (Wahnsinn)
- Therbun und Keido (Siechen)
- Selma (Missionierung)
- Niobara (Sternenkunde)
- Melissa (Marzipan)
- Dreieinige Walpurga (Pöbel)
- Sanra (Hilflosigkeit)
