Die Dorfgemeinschaft – Gründung

Geschichten aus Sognefjord:

Vor Ankunft der Drachenboote – Aussaat der alten Eiche
Einst begab es sich, dass ein Mädchen von einem wilden Wildschwein davoneilte. Sie hatte nur die kleinen Frischlinge der Bache streicheln wollen, doch das Tier hielt sie für eine Bedrohung. Das Mädchen eilte durch den tiefen Wald und gelangte an jenen Ort, wo dieser Tage das Dorf Sognefjord errichtet steht.

Zu der Zeit des fliehenden Mädchens jedoch waren die Ufer des Farmad unberührt; nur einzig von Muttererdes freier Hand geformt.

Das Mädchen weinte in ihrer Angst um ihr Leben und als sie keinen Ausweg fand, vergrub sie sich in einem Haufen aus Eichenblättern.
Die Bache machte kehrt, als sie das Mädchen aus den Augen verlor.

Als das Kind pochenden Herzens aus dem Haufen der Eichenblätter wieder hervorlugte, spürte sie eine sonderlich große Eichelfrucht unter ihren Händen. Als sie sie betrachtete, leuchtete ihr die Kraft Muttererdes in tiefstem Blau entgegen. Lange sah das Mädchen in diesen Schimmer. Dann riss sie sich los und vergrub jene wunderliche Eichel im feuchten Waldboden.

Sommer vergingen und die Eiche wuchs zu einem jungen Baum heran. Das Mädchen gedieh zu einer Frau und als es an der Zeit war mit ihrem Gemahl auszuziehen, um einen eigenen Hof zu gründen, kehrte sie zu dieser Eiche zurück.
Hier sollte von nunan das Dorf Sognefjord erblühen. Und auch der Ruf Muttererdes erreichte die junge Frau.

Die Ankunft der drei Drachenboote.

Drei Drachenboote kamen einst den Farmad hinaufgefahren. Das Erste von ihnen mit Kriegern, das Zweite von ihnen mit Bauern und das Dritte von ihnen mit Gelehrten bemannt. Allen voran von dem Hünen Ragal angeführt.

Sie landeten am Ufer Sognefjords und begannen Angst und Schrecken zu verbreiten. Die ersten Dächer der Bauern brannten bereits, bis Ragal sich der strahlend schönen Primarda gegenübersah.

Wer der Liebe im ersten Anblick misstraut, sei nun lügen gestraft. Denn von jenem Augenblick an wurden die Nordmänner sesshaft und ergänzten das einfache Dorf mit Schwert und Schild, ihrem Wissen im Ackerbau und dem Wissen der Gelehrten.

Der Glaube an die Kraft Muttererdes gedeihte weiterhin neben dem neuen Glauben an die Weltenesche mit den Göttern des Nordens. Schamanen und Hüter/Hüterinnen der Alten Eiche gewährten fortan ihrer gegenseitigen Bestehen.