Die Heiligkeit des stillen Örtchens
Der kapser Lokal- und Haushaltsheiliger, ist Schutpatron der Abortbesucher im Sonnenglauben. Söldner rufen ihn an, um Stuhlgang während der Schlacht zu verhindern und Wanderer, um ein stilles Örtchen zu finden. Man sagt, wenn man Reinhart vor dem Gang zum Abort seine Aufwartung macht, inspiriert er einen dort zu guten Gedanken. Er steht auch für Durchhaltevermögen, wenn’s hart wird.
Der Heilige wird wegen des Zusammenhang zwischen aus Latrinen gewonnenem Dünger auch mit der Landwirtschaft in Zusammenhang gebracht. Gerne wird der Heilige von Baumeistern bei der Konstruktion von Abwasserkanälen und Bewässerungsanlagen angerufen. In manchen Köstern ist er der Schutzherr der drei heiligen stillen Orde: Latrine, Bad und Refektorium. Philosophischen versierte Kreisen verstehen Reinhart als Meister des Loslassens.
Im Volksglauben existieren in der Nähe von Latrinen auch allerlei Kreaturen und böse Geister, vor die der Heilige die Menschen schützen kann. Überdies ist Reinhart der Heilige der Seelenruhe und hilft in der Einsamkeit.
Er hatte erkannt, dass es Orte gab, an denen Menschen oft alleine und verlassen waren und dass es seine Aufgabe war, dort zu sein und ihnen zu helfen.
Über die Begegnung Reinharts mit der Heiligen Clara
Eines Tages, als die Heilige Clara durch die Baronie Champa zog und den Bedürftigen half, hörte sie im Lehen Kaps von einem Heiligen namens Reinhart, der für seine Weisheit und seinen Rat bekannt war. Sie erfuhr, dass er die meiste Zeit auf einem Berg in einem Toilettenhäuschen säße und beschloss, ihn aufzusuchen, um mehr über seine Arbeit und sein Wirken zu erfahren.
Als sie sich dem Toilettenhäuschen näherte, in dem Reinhart lebte, wurde sie von einem unangenehmen Geruch begrüßt. Doch Clara ließ sich nicht abschrecken und betrat das Anwesen. Beide unterhielten sich lange und Clara erfuhr, dass Reinhart sich vor vielen Jahren dazu entschieden hatte, sich den Toilettenhäuschen zu widmen. Er hatte erkannt, dass es Orte gab, an denen Menschen oft alleine und verlassen waren und dass es seine Aufgabe war, dort zu sein und ihnen zu helfen.
Clara bewunderte Reinharts Hingabe und beschloss, ihm bei seiner Arbeit zu helfen. Sie half ihm, die Toilettenhäuschen sauber und hygienisch zu halten und besuchte die kranken Pilger, die dort Zuflucht suchten.
Reinhart stärkt die Söldner
Wahrhaftig, es begab sich zu vergangenen Tagen, dass eine Gruppe von Kriegsknechten auf Feldzug waren. Als sie durch die Wälder zogen, trafen sie auf ein stilles Örtchen, das von einem Häuschen umgeben war. Doch als sie näher kamen, begegneten sie einen seltsamen Heiligen namens Reinhart, der sich dort niedergelassen hatte und von Reisenden um Weisheit gebeten wurde.
Doch die Knechte waren in Eile und drängten den Heiligen, das Örtchen zu verlassen, da sie dringlich ihre Notdurft verrichten wollten. Doch Reinhart, der weise Heilige, sah ihr Bedürfnis und sprach zu ihnen mit ruhiger Stimme: „Wartet und seid geduldig, meine Söhne. Die Natur lässt sich nicht hetzen, und das Leid des Wartens wird euch stärken.“
Und so setzten sich die Knechte nieder und warteten, während Reinhart ihnen von seinen Weisheiten erzählte und ihnen die Zeit mit seinen Geschichten vertrieb.
Am Ende der Wartezeit fühlten sich die Knechte nicht nur erleichtert, sondern auch erfüllt von den Weisheiten des Heiligen und gestärkt durch ihre Kraft ihre Not zu bezwingen. Sie dankten Reinhat, der sie gelehrt hatte, dass Geduld und Weisheit immer belohnt werden.