Blutsbande 07.-08.02.2020

Kristarsien – Ein Land, das einst von Korruption und dunklen Geschäften gelebt hatte erhielt durch den neuen König eine starke Hand, die das Land neu und gut machen wollte. Doch solch eine Idee und Umsetzung hat immer zweierlei Seiten. Ist es an sich ein rechter Gedanke, etwas besser machen zu wollen, tritt man dennoch den düsteren Gesellen dabei auf die Füße. Und was, wenn diese das nicht hinnehmen wollen und sich miteinander verbünden…?

5 Gedanken zu „Blutsbande 07.-08.02.2020“

  1. Nach einem Tag voller Arbeit betrat ich an diesem Abend die Taverne und fand jede Menge Fremde vor. Das war wirklich ungewöhnlich! Vielleicht ließe sich hier ein wenig Geld verdienen. Ich lachte die Männer fröhlich an und holte mir etwas zu trinken. Ich wollte gern singen, denn ich hatte einen guten Tag. Doch das erste Lied ist immer das schwierigste. Ich guckte mir einen schüchternen Mann aus, der gerade eine Suppe löffelte, setzte mich keck hinzu und sagte ihm, dass ich jetzt für ihn singen würde. Und dann sang ich. Er vergaß dabei sogar weiter zu essen und starrte mich schließlich mit offenem Mund an. Anscheinend hatte ich die Töne richtig getroffen. Er geizte nicht mit Komplimenten und wollte sogar noch mehr hören, doch Kupper ließ er nicht rüberwachsen. Allerdings erfuhr ich, dass er für einen hohen Herren arbeitete und ich hatte die Hoffnung, auch diesen den Abend noch erfreuen zu können. Nach einem weiteren Lied setzte sich ein reicher Nordmann hinzu und versprach mir fürs nächste Lied zwei Taler aus seinem Beutel, egal, was es wäre. Ich sang also… und er zog ein Silber und ein Gold aus seiner Tasche. Götter, ich habe noch nie so viel Geld gesehen!! Auch der Herr des netten Mannes, ein gut gekleideter Mann mit einer großen Schmuckkette ließ mir Geld geben. Drei Kupper. Mensch, davon konnte ich mir dann auch einen von den tollen Lebkuchen kaufen, die ein Händler frisch gebracht hatte. Danach setzte ich mich noch zu einem anderen hohen Herren, dessen Gruppe ihn zu singen nötigte. Er hatte ein großes Buch mit vielen Liedern mit. Falls ich dieses Kaff in meinem Leben je verlassen würde, würde ich mir so eine Gruppe zur Begleitung suchen, das war sicher. Aber insgesamt war mir das nicht so recht geheuer und so genoss ich lediglich den Abend und ging dann zeitig ins Bett. Um Ecken reicher als ich es noch am Morgen gewesen war. Und dankte den Göttern für meine Stimme.

    by Sabrina, die Magd

  2. Als der Hauptmann zu uns kam und uns erzählte, was passiert ist war ich voller Wut. Nur er und ein weiterer hatten den Auftrag, die beiden Landesverräter abzuführen überlebt. In kurzen Worten berichtete er von dem Massaker, als die Gefangenen gegen ihn und die restliche Miliz die Waffen zogen. Andere Fremde mischten sich ein und metzelten unsere Kameraden nieder. Nur der Hauptmann konnte mit einem der anderen fliehen. Neuer Befehl: Festsetzen der Verdächtigen und der Mittäter. So zogen wir mit einer stärkeren Mannschaft los. Als wir vor der Taverne ankamen, standen sie dort schon mit gezückten Waffen. Wir machten uns für den Kampf bereit. Der Hauptmann sprach kurz mit einem der Redelsführer. Daraufhin gaben zwei zu, ihre Waffen gegen unsere Brüder gezogen zu haben. Sie wurden festgenommen. Peter und Paul gingen in die Taverne um Befragungen durchzuführen. Nach und nach brachten wir ihnen alle rein. Die Fremden nahmen uns nicht so recht ernst, wie mir schien. Es wurde überall gelacht und gewitzelt. Anscheinend war es spaßig Milizsoldaten in Ausübung ihrer Pflicht niederzustrecken! Auf Anweisung des Hauptmanns notierte ich alle Anwesenden mit Name, Gruppenzugehörigkeit und Aufenthaltsgrund. Es waren ein paar finstere Gesellen dabei, aber der Rest der Leute schien mir eher freundlich gestimmt. Die Vardos waren als eine große Familie da. Sie reisten mit einem kleinen weiteren Trupp. Einige Nordleute waren vertreten, darunter auch die Hauptverdächtigen und ein sehr höflicher Ritter in Gelb und Blau. Der Hauptmann führte schließlich die Hauptverdächtigen ab und als Peter und Paul fertig waren, zogen wir ihnen nach. Ein schaler Beigeschmack, denn ich denke, dass es nicht nur diese zwei Nordmänner waren, die unsere Kameraden zu Boden gezwungen hatten. Doch es blieb nichts weiter zu tun. Feierabend für heute.

    by Carola

  3. Im Wald ist es finster. Doch es kommt mir so vor, als sei er nicht so finster, wie er sonst immer war. Ich kann gut sehen. Die Bäume und Sträucher. Die Tiere die darin herum kreuchen. Ich höre die anderen in meiner Nähe. Wir haben uns gefunden und zusammengetan. Es ist erst wenig Zeit vergangen seit…. Ich habe solchen Durst! Sie kam zu unserer Hütte. Eine kleine, dunkle Gestalt. Wie ein Wind traf sie mich, warf mich zu Boden. Ich konnte mich nicht wehren, hatte noch nicht die Kraft, die ich jetzt habe. Doch geholfen hätte es mir auch nicht. Sie war so stark! Unbeugsam. Langsam floss das Leben aus mir heraus. In sie hinein. …
    Was dann noch geschah, weiß ich nicht mehr. Ich wachte auf. Solch ein Durst! Es brannte in meiner Kehle, in meinem Bauch, in meinem Kopf. Überall! Ich hörte Ratten in meiner Nähe. Sie raschelten. Ihre Krallen kratzen über den Boden. Ich sah sie in der Finsternis. Ich sprang… und fing eine, riss ihr den Kopf ab und trank ihr Blut. Eklig! Ich übergab mich sofort wieder. Das war nicht das richtige. Was war mit mir passiert? Durst! Solch ein Durst! Ich hörte meinen Bruder im Haus. Er wimmerte. Noch so klein… Ich hörte ihn und seine Stimme machte mich noch durstiger. Ich roch ihn. Sein warmes Blut…
    Wir sind zu sechst. Im Wald. Ich habe bereits zwei Menschen überfallen und gebissen. Leer getrunken. Bruder… Ich denke nicht daran. Kann nicht dran denken. Nur an den Durst. Und manchmal, da höre ich eine Stimme in meinem Kopf, die leise flüstert…
    Wir hören Menschen durch den Wald gehen… Vor mir, eine Gestalt auf dem Weg. Ich springe aus dem Gebüsch und laufe auf sie zu. Sie sind bewaffnet, wehren sich. Keine leichten Opfer wie die Dörfler, die wir vorher gefunden hatten. Eine Frau stellt sich mir in den Weg, in jeder Hand eine Klinge. Ich schaue ihr in die dunklen Augen… und greife an. Sie wehrt mich ab, wieder und wieder. Ich komme einfach nicht an sie heran. Ihre Klingen verletzen meinen Körper, es tut weh, doch es stoppt mich nicht. Ihr Blut wird die Schmerzen lindern. Ich habe solchen Durst!
    Sie fängt an mit mir zu sprechen. Beruhigend. Sie fragt nach meinem Namen. Ich kann nicht denken! Ich kann einfach nicht! Sie spricht mit mir, redet auf mich ein, versucht mich zu beruhigen. Langsam drängt sie meinen Durst zurück. Erzählt mir von der Rettung. Dass sie mich mitnimmt. Dass ich ihr nichts tun kann. Sie spricht mit mir. Knurrt mich an. Ich spüre ihre Präsenz und dass sie, wie ein wildes Tier mich zerfetzen würde, wenn sie es muss…Ihre Nähe macht mich verrückt. Jeder Schritt fällt so schwer. Wieder und wieder falle ich auf den Boden. Wieder und wieder zieht sie mich auf die Beine, hindert die anderen Fremden daran, mir einfach den Kopf abzuschlagen. Schritt für Schritt… Mein Durst wird stärker. Ich kann nicht… Ich kann einfach nicht! Ich muss trinken! JETZT!
    Ich setze zum Sprung an, sie schlägt mich zurück. Ich springe auf die Gestalt neben ihr zu und spüre, wie die Klingen mich auf den Boden werfen. Ein letzter Versuch, ein letzter Angriff. Dann küsst mich die Axt am Hals und es wird alles still…

    by Mia

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