„Der Bericht zur Erkundung des Verbleibs der Pilgergenossenschaft Gelbe Sonne ist da.“
Müde schaute der Prior schaute hinter seinem Schreibpult hervor. Noch müder schlürfte er zu einem Regal und entnahm dem untersten Fach eine verstaubte Rolle. „Seit einem Jahr fließen keine Einnahmen mehr aus deren Pilgerstätte.
„Das liegt daran, dass ihr Pilgerlager zerstört und der Pilgerpropst Alistair getötet wurden.“, erinnerte der rangniedere Bruder den Cellar. „Nun gibt es die Anfrage, Alistair selig sprechen zu lassen …“

„Was? Burder, beim Licht der Sonne, dieser Alistair war ein tapferer Krieger, sein Tod bedauerlich, aber würden wir die Sonnenkirche mit dem Tod jedes Tapferen für sowas belästigen, wären der Himmel voll und die Verwaltungskasse ob der Papierkosten leer. Hier steht, der Schrein der Alisea sei nicht mehr vorhanden und die ganze Gegend nicht mehr anpilgerbar.“ Der Cellar rollte das Schriftstück wieder zusammen, um es in das unterste Fach zurückzulegen. „Wir schicken die Pilger lieber woanders hin. Unsere Brüder vom Ignisorden aus Surabat hielten sowieso nicht viel von Alistair, nicht einmal einen Esel haben sie ihm genehmigt. Sie schickten ihn nur so weit weg, damit er weg war.“
Der rangniedere Bruder zeigte auf eine Rolle in seiner Hand. „Laut meines neuen Berichtes hier, Bruder Cellar, errichtete ein Novize des alistairs eine neue Alisea-Pilgerstätte und dort trugen sich gar wunderliche Dinge …“
Der Cellar hielt seine müde Bewegung inne. „Wunderlich? Wie wunderlich?“
„Sooooo wunderlich!“
„Sooooo wunderlich?“
„Ja, Bruder Cellar, lest selbst, es ist noch viel wunderlicher.“
Kam das Strahlen, welches den Raum erhellte aus den Augen oder von der Sonne, die sich eben im Morgengrauen durch das Fenster schickte, als der Cellar den Bericht las.
„Schnell Bruder, setzt ein Antragsschreiben auf Heiligsprechung auf. Eine solche Wirkstätte wäre ein vorzügliches Ziel und die zahlenden Pilgeranwärter scharen schon mit den Hufen, sich der Sonne gefällig zu zeigen. Diese Geschehnissen tragen einen großen Reichtum in sich, einen spirituellen Reichtum natürliche.“
„Natürlich, Bruder!“
„Aber eine Pilgerfahrt kostet, Sonnenritter müssen sie bewachen, Raststätten errichtet und Reliquienhandelsstellen betrieben werden. Doch Angesichts dieser Geschehnisse sollte die Kriche von Champa einer wohlwollenden Seligenprüfung, ach was, der Heiligenprüfung nicht abgeneigt sein.
Nachdem der berichtende Bruder wieder gegangen war, legte der Cellar des Sonnenordens die Aktenrolle des Alistair Elpidius Kirschenhain zurück in das Regal ins oberste Fach.
