2 Gedanken zu „Taverne zu Armuria – Ein Abend im September 2014“

  1. Tagebuch Elder Taverne zu Amuria 20.09.14

    Schon die Anreise zur Taverne zu Amuria war beschwerlich und gefahrvoll. Während ich in der relativen Sicherheit einer Taverne übernachtete, hörte ich Geschichten von Straßenräubern, die auch tagsüber nicht davor zurückschreckten, die Reisenden zu überfallen. Ich dachte mir nur meinen Teil, sagte aber nichts, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Kaum zu glauben, aber ich hab wirklich einmal den Mund gehalten. Doch als ich weiterreiste, fand ich nicht weit von dieser Taverne entfernt eine verletzte junge Frau in einem Gestrüpp nahe der Straße. Sie hieß Mara, war am Arm verletzt und erzählte irgendwas von fahrendem Volk und einer Kumpanja, was auch immer das ist. Nun, mir war es egal, sie war verletzt und offensichtlich von einer größeren Gruppe getrennt worden. Ich versorgte Ihre Verletzung und bot ihr an, mit mir zur Taverne zu reisen. Unterwegs erzählte sie mir von dem Überfall, es waren blau Gewandete, die ein weiße oder silbernes Symbol auf Ihren Wappenröcken trugen. Gottkaiserliche!
    Ich erklärte ihr, was es damit auf sich hat und dass sie, wenn sie irgendwo Hilfe finden würde, dann in den überwiegend ehrenhaften Streitern der Taverne.
    In der Taverne angekommen, erblickte ich viele bekannte Gesichter aus Solania, fremde und bekannte Gesichter aus Trum sowie Volk aus aller Herren Länder, auch der Ork war wieder da. Irgendwie könnte ich mich mit dem Gedanken an diese schwarze stinkende Kreatur anfreunden, der zumindest kein Freund der Gottkaiserlichen und auch dem Dämon Kador nicht gut gesonnen ist. Auch wenn er stolz davon erzählt, dass die Orks tatsächlich Menschen jagen, um sie zu essen. Das bringt mich auch zu den schrecklichen Neuigkeiten aus Trum.
    Eines der Dörfer, es heißt uhm… Soknäford (hoffentlich habe ich das richtig geschrieben) aus dem Arnd Mutbrecht stammt, ist wohl in einer Art Brüderkrieg zerfallen. So weit ich das schon vorher verstanden habe, als ich Arnd und Gabrielle in dem verwunschen Wald traf, ist Arnds Mutter leider verstorben und hat Arnd nicht nur zu ihrem spi…piri err geistigen Erbe gemacht. Denn eigentlich ist Arnd wohl ein Fürst! Wenn ich das gewusst hätte, dann wäre ich bestimmt vorsichtiger gewesen, damit ich nicht immer das Falsche sage. Na ja auf jeden Fall ist Arnd ein Fürst und hat einen Bruder, der Dargen heißt. Dieser Dargen hat die Mutter aus dem Dorf vertrieben sich selbst zum Ober-Fürsten erklärt und huldigt einem Kult „wieder die Natur“. (Ich muss unbedingt Mutter Moll fragen, was das bedeutet.)
    Gabrielle, die ja auch in der Taverne war, allerdings ohne Arnd, schien sich vor diesen Schlangen-Trägern zu verstecken, worauf ich sowohl einen Feuermagier als auch Sir Sithguran, den Junker von Sir Derius, bat, auf sie zu achten und für ihren Schutz zu sorgen. Gabrielle erzählte uns auch, dass diese Gestalten nach ihr und Arnd suchen würden und das sie zu diesem Dargen gehören.
    Als wäre das noch nicht schlimm genug, wurde ich später am Abend Zeuge einer Unterhaltung, bei der eine kleine, sehr bunt gekleidete, Dame jemandem erzählte, das Dargen die weiße Schlange zur einzigen wahren Religion erklärt hat und das sie die Anhänger der Eiche, zu denen natürlich Arnd gehört, wohl jagen, fangen und töten wollen und sollen, weil das das einzig richtige ist. Irgendwie schien diese Frau auch noch ein Anhänger dieser Schlangen-Kerle sein.
    Doch das absolut Schlimmste über diese Schlangenanbeter ist wohl, was der Ork mir berichtete. Er hatte im Gespräch mit den Schlangen erfahren, das diese Menschenfleisch essen! Sie protzen regelrecht damit, wohl in den guten Gewissen, das Orks ja nicht anders sind und selbst auch Menschenfleisch essen. Und so etwas treibt sich auf Trum herum!
    Das habe ich auch Lady Antonia erzählt, als sie mich spät am Abend auf einen Met einlud. Man stelle sich das vor, Lady Antonia, die ja eine wirkliche Adelige ist, lädt mich ein, mit ihr einen Met zu trinken! Ich bin ja so froh, dass sie nicht so ist, wie so viele andere Adelige, die vergessen haben, das sie auch nur rotes Blut haben. Na ja. Auf jeden Fall fragte Lady Antonia mich, wo denn die Diplomaten aus Trum abgeblieben wären, speziell meinte sie Ulfried Wieden und den ihr noch unbekannten Ritter Kuno von Bärhegen. Daraufhin erzählte ich ihr, was ich an dem Abend über diese weiße Schlangen gestalten erfahren hatte und das ich mir vorstellen könnte, dass die Diplomaten dort unterwegs sind, um zu verhindern, dass dieser Brüderkrieg ganz Trum überzieht.
    Lady Antonia war genauso geschockt wie ich, konnte aber auch verstehen, dass so etwas die Anwesenheit der Diplomaten auf Trum erfordert. Ich kann nur hoffen, das die sich auch wirklich darum kümmern, denn so groß ist Trum nun auch nicht, das sich das nicht ganz schnell auch zu einem fürchterlichen Krieg auf ganz Trum ausbreiten kann.
    Danach bat sie mich, Ulfried und Kuno eine Nachricht von ihr zu überringen, dass sie eigentlich beide sehen will. Was für eine Ehre! Ich hoffe nur, das meine Schreibe schon gut genug geworden ist, dass das nicht peinlich wird oder so.
    Aber ich kann auch keine der Lukretzierinnen fragen, ob sie mir helfen, schließlich soll ich die Nachricht schreiben und ich möchte Lady Antonia auf keinen Fall enttäuschen schon deswegen nicht, weil die immer so nett zu mir ist. Also werde ich selbst die Briefe an die beiden schreiben und auf das beste hoffen. Wird schon gut gehen.
    Hoffentlich

  2. Niederschrift der Anwerbung neuer Anhänger im Lande Solania. (Handschrift Gargans “Der Halbmaske”)

    Schon als wir an den Ufern dieses Solanias landeten, roch ich den Dunst von Nebel und Blut. Die ersten Männer, die wir in den kargen Wäldern antrafen schienen ihr Schwert lockerer zu tragen, als ihre Zungen. Unser Kriegsmeister jedoch hatte seine helle Freude daran ihnen am eigenen Leib zu beweisen, wie ware Kampfeskunst auszuüben war. Ich kaute auf Süßholz während ich beobachtete, wie Umbar der Ordentliche unser Feuer für die Nacht herrichtete. Wir aßen die Nacht graue Tauben und Ratte. Und unser Irrsinn nannte es Festmahl.
    Die nachfolgenden Sonnenläufe verliefen ähnlich. Es gelang mir nichteinmal ein einfaches Wort des Grußes kundzutun und die Fremden stürmten bereits auf uns los. Da war es beinahe wie ein Geschenk Kabals, als wir in einer weiteren Nacht eine Taverne ausmachten.
    Hier erfuhren wir über den ewigen Krieg der in diesem “Solania” herrschte. Die wenigen Aufständischen, die noch Widerstand leisteten
    versteckten sich unter einer magischen Kuppel. Wir hofften mit unseren Flugblättern Widerstandskämpfer zu begeistern, die den hoffnungslosen Kampf in diesen Landen aufgeben und dafür in den erfolgversprechenden Kampf gegen die Anhänger der Eiche übergehen würden. Doch vielen der Anwesenden schienen die Freiheiten unseres Bundes zu missfallen. Was war schon verwerfliches an Wegelagerei, wenn ein Land sich im Krieg zerrüttete. Was war an Erfüllung von eigenem Verlangen empörend, wenn aus jeder Pore des Landes Dämonen emporkrochen? Mir scheint, dass Weibsbilder für die weiße Schlange zu begeistern eine ungeahnte Herausforderung sein und werden wird.
    Meine Finger giert es bereits danach auch nur einen einzigen der Eichenanbeter zu erhaschen. Mein Dolch ist scharf, mein Schwert blank und sobald der Fernwaffenschmied die Armbrust fertigstellte, wird auch jeder Panzer von Bolzen durchbohrt. Wo seid ihr Eichenstreichler? Seht mir in die Augen und vergesst euren Atemzug!

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