Ein Gedanke zu „Kupferkrug – Der Ritter Großenbrücks – Mai 2015“

  1. Tagebuch Kièlo von Akede zu Trum. 23.05

    Gleich meine erste offizielle Reise als Ratsinspektoren Anwärter führte mich mit einer ehrenvollen Aufgabe in den Kupferkrug. Dort sollte ich die Baroness Katharina von Weißenstein auf ihre Wortgewandtheit und ihr diplomatisches Geschick prüfen. Die Arme war den ganzen Tag mit unterschiedlichen Prüfungen beschäftigt und hatte kaum Zeit etwas zu essen oder zu trinken. Eigentlich sollte alles ein ruhiger Tag werden, doch dann tauchten drei Anhänger der weißen Schlange auf.
    Nun denn.
    Sofort machte die anwesenden Mitglieder der Grünen Feste sich regelrecht breit, verweigerten ihnen den Einlass und benahmen sich zwar wie eine Axt im Walde, doch taten eigentlich nur ihre Pflicht. Ich hatte ja schon bei der Wolfsjgagd erfahren, dass die Grüne Feste überhaupt nicht gut auf die Weiße Schlange zu sprechen ist. Nun bei den kursierenden Gerüchten, kann ich das sogar nachvollziehen. Vorläufig wurden die drei festgesetzt, und Leutnant Konrad von der Grünen feste sprach mich an, ob ich ein peinliches Verhör durchführen könnte.
    Nun denn.
    Ich erklärte ihm, das so etwas besser von Klerikern und Magiern gemacht wird, da ich noch keine Erfahrung mit dergleichen hatte und auch nicht in die Köpfe der Menschen schauen kann. Sir Derius von der Solanischen Abordnung erklärte sich bereit diesen Part zu übernehmen. Die Baroness übernahm mit Unterstützung von mir und einigen anderen die Befragung. Dabei wurde jedoch eigentlich nur festgestellt, dass die Anhänger der weißen Schlange neutral sind, und das einzige, was wirklich bezeugt werden konnte, war ein Streit um Religion mit einem Galadius in der berüchtigten Taverne zur Amuria.
    Nun denn.
    Das passte jedoch den anwesenden Söldnern überhaupt nicht, die der Meinung waren, dass eine Aussage eines ihrer Männer, der aber nicht anwesend war, als Beweis zugelassen werden müsste. Dabei beriefen sie sich ständig auf das Ceridentum, dem die Söldner recht fanatisch anhängen. Als ich dem Leutnant erklärte, das ich weder seine Ehrbarkeit, noch das Wort seiner Männer anzweifeln würde, dennoch aufgrund der gebotenen Neutralität nur die Aussage der betroffenen Person selbst zulassen könne, wurde es äußerst unschön.
    Nun denn.
    Mit Gründen wie „ich darf für meine Männer sprechen“, das ich ihre Ehrbarkeit anzweifle und die Weltordnung ignorieren würde, versuchten sie ganz offen, mich einzuschüchtern, sogar mir zu drohen. Doch selbst die Androhung eine Anklage wegen Häresie und Amtsanmaßung ließ mich nicht von meinem Pfad abweichen und bekam nur ein kaltes „Versucht es doch“ von mir. Selbst als der Hauptmann der grünen Feste mich derart anschrie, das es alle Gäste des Freiherrn Beck hörten, antwortete ich mit dem gleichen Grund wie zuvor, fügte noch hinzu das ich 1, ein Ratsinspektor bin und nicht der Gerichtsbarkeit der Grünen Feste unterstehe, und des weiteren auch geladener Gast von Freiherr Beck war, und das sie nicht wagen sollten, Hand an mich zu legen. Allerdings habe ich das leider nicht ruhig herausgebracht, sondern habe zurückgeschrien. Denn tatsächlich fürchtete ich um mein Wohlergehen
    Nun denn.
    Daher muss ich gestehen, meine Knie haben ganz schön gezittert. Dennoch hoffe ich, das Ulfried von Wieden stolz auf seine Schülerin ist. Als ich nicht klein beigab, erdreistete der Hauptmann der Feste sich sogar, Freiherr Beck „anzuschnauzen“ und ihm tatsächlich die Worte „ich muss euch Tadeln“ entgegen schleuderte. Was denken die sich eigentlich?
    Nun denn.
    Die weißen Schlangen durften als Gäste ohne Waffen an der Feierlichkeit teilnehmen, ich nahm die Prüfung ab, wegen der ich gekommen war und bezeugte anschließend, dass die Baroness von Weißenstein sich Ritterin von Großenbrück nennen darf. Der restliche Abend verlief ganz angenehm, abgesehen davon, dass ich bestohlen wurde, und das Silber, da sich gerade für den Verkauf einer Kuh erhalten hatte, wieder verschwunden war.
    Nun denn.
    Hoffentlich erfährt der Herr Inspektor nicht, dass ich versucht war, den überaus protzigen Helm eines abgereisten Ordensritters verstecken wollte. Nun werde ich noch meinen Bericht für den Rat und einen Brief an Freiherr Beck fertigen und abschicken, denn der Rat muss erfahren was die Grüne Feste sich herausnimmt.
    Sehr angenehm und kultiviert war dagegen ein Gespräch mit einer gewissen Tamea aus Solania, bei der es um das Schicksal der unglückseligen Solanen in der tuchenen Stadt und ihren Wunsch zu Arbeiten ging. Sie hatte Verständnis für die Trumschen Bedenken, ebenso wie ich Verständnis für die Wünsche der Solanen habe. Daher versprach ich auch im Interesse von Trum unser Gespräch weiter zuleiten.

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