Erst seit kurzem befinde ich mich auf Reisen, um meine Abenteuer für Geschichten zu mehren und gleichzeitig nach Berengar zu suchen. So führte mich mein Weg schließlich zum „Verfluchten Krug“. Ein kleines Dorf namens Theotmund erwartete mich und viele Gestalten tummelten sich bereits bei der Taverne umher. Es war ein milder Frühlingsabend. Was mir als erstes auffiel war, dass es sich hier um eine recht bunte Ansammlung an Wesen und Menschen handelte. Große, befiederte Mannen und kleine schlanke Wesen mit Hörnern. Offiziell gekleidete, magisch anmutende Männer und bunte Landsknechte. Wo war ich denn hier gelandet? Hoffentlich konnte ich eine ruhige Ecke für mich finden…
Bevor ich durch die Türe trat, fing mich Kapitana Ava ab. Ich hatte sie und einen Teil ihrer Crew bereits kennengelernt und ihnen erzählt, dass ich nach meinem Karl suchte. Sie meinte, sie hätte einen Berengar gefunden und würde ihn mir gerne zeigen. Vielleicht hatte ich ja endlich Glück und konnte meine Suche beenden.
Auf dem Weg zur Theke stieß ich auf zwei bekannte nordische Gesichter… Berengar! Der große Held und Karl Delernas mit seinem Bruder Krag. Ich hatte ihn gefunden! Ha!
Ich stürzte auf die beiden zu – Erkannte er mich? Berengar war schon lange ein Held für mich. Dass er nicht Jarl geworden war, war ehrlich schade, doch hatte ich die Jarlin kennengelernt und ihr meine Axt versprochen. Und ich war zufrieden damit.
Ich erzählte ihm von der Jarls-Initition, dass ich annähernd als die einzige aus Delerna dort gewesen war und dass Sighvard sich unverschämterweise auf mich gestürzt hatte, während ich vor der Jarlin gekniet hatte. Und ich erzählte ihm von ihrer Order; dass ich ihn finden und zurückbringen sollte, damit auch er ihr die Treue schwören oder sterben sollte. Krag lachte, doch Berengar wirkte nachdenklich. Ich hoffe wirklich, dass ihm etwas einfällt. Er erzählte mir von der Jarlswahl und dass Karinja nicht auf ehrliche Weise hatte gewinnen können. Ich verstand nicht viel davon. Er erzählte irgendetwas von der weißen Schlange und einem Abkommen, doch wir wurden immer wieder in unserem Gespräch gestört.
Ein singender Mönch stahl sich schließlich öfter zu uns. Er war sehr betrunken und folgte Berengar auf den Abort. Krag und ich zuckten nur mit den Schultern. Er würde schon damit zurechtkommen.
Später am Abend saßen wir noch einmal zusammen und ein bunter Landsknecht gesellte sich zu uns. Er erzählte uns eine mystische Geschichte über einen gefallenen Stern, den er für den Baron von Champa gewonnen hatte. Champa, das hatte ich schon einmal gehört. In Hardemundt gab es einen Handelshafen von Champa, ganz in der Nähe von Effeltrich, wo meine Verwandten wohnten, weit im Norden. Ein Stern, mit dem man in die Zukunft schauen konnte? Das wäre eine unglaubliche Geschichte, die man erzählen konnte…
by Maer