Die Dohle zu Gast in Siebenhöfen 

Hier eine mehrseitige (10) IT-Geschichte, die sich in Siebenhöfen zuträgt. Entstanden ist sie aus einem etwas länger gewordenen Brief/eMail- IT Spiel mit unseren Freunden aus der freien Handelsstadt Dole zur Vorbereitung auf die Zwielande Con.

Lorenz Altmühl , Baron Ortwin von und zu Siebenhöfen , Waldemar,  Lok Bollhöfer, Boris (NSC), Benedikt (NSC), Büttel (NSC) 

Es ist ein frischer Frühlingsmorgen als die Sonne langsam am Horizont von Trum aufgeht. Etwa eine halbe Seemeile von ihrem Ziel entfernt, nimmt die Anneliese Kurs auf den Südhafen von Siebenhöfen. Die dunkle Lasur des Holzes und die hellen weißen Segel werden von den ersten Sonnenstrahlen in ein warmes Licht getaucht. Wie ein Pfeil bahnt sich die schmale, fast zierliche Kraier ihren Weg durch den ruhigen Wellengang. Auf dem Deck herrscht bereits geschäftiges Treiben. Es werden Fässer von einem Ort zum nächsten gerollt, die Hauptsegel werden allmählich verzurrt und das Deck geschruppt.
Ihr junger Kapitän Lorenz Altmühl betritt das Deck aus seiner Kajüte. Sein Gesicht ist geschmückt von der Erschöpfung der letzten Wochen auf See, aber auch einer wohligen Zufriedenheit. In seinen Händen hält er eine kleine Kiste. Über eine kurze Treppe steigt er auf das Oberdeck, wo Boris, der 1. Offizier, neben dem Steuermann das Treiben auf dem Deck koordiniert.

Kapitän an Deck!“ Die tiefe, fast bedrohliche Stimme von Boris veranlasst die Männer mit ihrer Arbeit innezuhalten. Leicht verlegen winkt Lorenz mit einer Handbewegung ab: „Weitermachen.“ Er wendet sich zu Boris. „Ich habe dir doch schon mehrmals gesagt, dass das nicht nötig ist.“ Das ohnehin schon kantige Gesicht von Boris wirkt nun noch stoischer. „Doch das ist es junger Herr. Es ist wichtig, dass die Mannschaft ihrem Kapitän und den Offizieren den nötigen Respekt zollt. Ohne Ordnung wären wir nicht besser als Tiere.

Boris diente über 10 Jahre als Obermaat auf einem der großen Linienschiffe in der dolischen Marine. Seit Lorenz ein kleiner Bengel war, arbeitete er aber für die Familie Altmühl, bis er vor 2 Jahren von seinem Vater aus unerklärlichen Gründen entlassen wurde. Nachdem Lorenz die Anneliese erworben und umgebaut hatte, war ihm klar, dass er Boris für sich anheuern würde. Denn auch wenn seine Ansichten sehr konservativ und strikt sind, schätzt Lorenz ihn außerordentlich hoch für seine Erfahrungen, Hingabe und Treue. Lorenz seufzt. „Na gut Boris…Wie ist der Stand?“ Boris richtet sein breites Kreuz auf. „Ay! Wie sie berechnet haben, erreichen wir Siebenhöfen, trotz unseres Umweges über die südlichen Mittellande, planmäßig. Wenn sie gestatten, würde ich gerne meine Bewunderung für dieses Schiff zum Ausdruck bringen. Eine solche Geschwindigkeit ist wahrlich ein Meisterwerk dolischer Ingenieurskunst.“ Lorenz erwidert Boris Aussage mit einem aufgesetzten Lächeln.

In Wahrheit stammt die Idee für den Umbau der Anneliese von einer kleinen Inselgruppe in den östlichen Gefilden der Mittellande. Durch einen geringeren Tiefgang, einer speziell geformten Finne und zusätzlichen sowie, verstärkten Masten waren die Bewohner sehr erfolgreich dabei, Piraten schlichtweg davon zu segeln. Die Schiffe ritten förmlich auf den Wellen und waren in der Lage, sowohl vor dem Wind als auch hinter dem Wind, das bestmögliche herauszuholen. Der stark reduzierte Laderaum stellt für Lorenz auch kein Problem dar, da sich sein Hauptgeschäft auf Edelsteine und Lieferungen für die Gewürzhändlergilde beschränken, die nicht viel Last beinhalten. Da diese Baukunst jedoch in Dole nicht gerade verbreitet ist, ist Lorenz in der Lage kleine, äußerst lukrative Umwege zu nehmen, ohne dass der Rat als Gönner dieser Reise, etwas davon mitbekommt.

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