Ein Gedanke zu „Der verfluchte Krug ruft wieder (02.04.2014)“

  1. Der verfluchte Krug in Theotmalli hatte wieder einmal seine Pforten geöffnet und nachdem ich davon erfahren hatte, reiste ich dorthin, um eventuell noch einmal mit dem Zwergen zu sprechen. Leider glänzten diese eher mit Abwesenheit. Dafür wurden alle Gäste freundlich von zwei „Kindern des Baumes“ an der Tür begrüßt. Sie sprachen davon, dass sie Abgesandte der Königin des Waldes waren und boten einen ganz besonderen Trunk an, den ich natürlich sofort als Met, wenn auch als recht starken Met, identifizierte. Schließlich ist Akede berühmt für seinen Honig, seinen Met und andere alkoholische Genüsse.
    Nun denn.
    Die Erwähnung der Waldkönigin macht mir so einiges an Sorgen, schließlich hatte ich die Berichte gelesen, die den Rat von Trum erreichten. Ich versuchte, die beiden Kinder des Baumes ein wenig auszufragen, es schien jedoch, als ob sie nicht fähig waren, Auskunft zu geben über standardartige Begrüßungsformeln hinaus. So betrat ich stattdessen den Schankraum, in dem auch die Schankmaid wieder ihr Unwesen trieb. Ich hatte sie scharf im Auge und wies sie auch einige Male auf ihr recht ungebührliches Verhalten hin, welches sie ja schon einmal in schwere Bedrängnis gebracht hatte. Sie zügelte sich, zumindest in meiner Anwesenheit.
    Nun denn.
    Der Wirt schien ein freundlicher, wenn auch manchmal überforderter Mann zu sein, der sich tunlichst bemühte, allen Wünschen seiner Gäste nachzukommen. Irritiert war ich, als die Baroness von Weißenstein auftauchte, da ich doch die Information besaß, dass sie das Inselreich verlassen hatte. Doch sie war nicht nur als Gast anwesend, sie schien auch allerlei Volk um sich zu sammeln, darunter die Fuchsbrigade und den Zwerg Orin. Des Weiteren konnte ich nicht umhin, zu überhören, dass die Baroness anscheinend magische Fähigkeiten besitzt. Daher ist es wohl weit besser, sie nicht mehr auf Trum zu wissen.
    Nun denn.
    Der Abend ließ sich recht lustig an, ein Zwerg tauchte auf, leider war es nicht der gesuchte Brom, sondern Orin. Kurz nach der Ankunft Orins wurden die Dinge ein wenig undurchsichtig. Erst verschwand der Zwerg, dann wurde sein Bart um einen Pfeil gewickelt vor der Taverne von mir unbekannten Magiern gefunden, deren Anführerin sich als „Kanzlerin und Ministerin der Magie“ bezeichnete. Später hörte ich, dass sie sich mit Kräutern und Tränken auskennt, aber den Rest der Magie nicht so gut beherrscht? Was sind denn das für Magier? Zu welchem Land dieses arrogante Pack gehörte, blieb mir verborgen, allerdings zog ich es auch vor, diesen rotgewandeten Gesellen fern zu bleiben. Noch bin ich nicht in der Lage, meine Gefühle gegenüber Personen so gut zu verbergen, wie es mein Meister immer wieder geschickt macht.
    Nun denn.
    Mit dem Bart am Pfeil erschien eine Botschaft, innerhalb einer Stunde einen unbewaffneten Unterhändler zu schicken, um über die Freilassung Orins zu verhandeln. Ich bot an, diesen Part zu übernehmen, denn immerhin ließ meine Ausbildung mir auch ein gewisses Maß an diplomatischen Fähigkeiten zukommen. Außerdem sah ich es als meine Pflicht an als Ratsinspektoren Anwärter diesen Part zu übernehmen. Immerhin war dies Trum, wenn auch Theotmalli, so doch Trum. Doch bevor die Verhandlungen begannen, sprachen die Kinder des Baumes mich an, ob ich bei einem Ritual helfen wolle. Wahrscheinlich hätte ich ablehnen sollen, doch die Neugierde trieb mich dazu, zu zusagen. Vor allem, weil damit die Hilfe der Waldkönigin gegen die Kultisten erbeten werden sollte.
    Nun denn.
    Gemeinsam mit mir wurden eine Magierin und eine Seefahrerin ausgewählt. Fackeln wurden von einem der roten Magier entzündet und das Ritual relativ schnell und ohne großes Getöse vollzogen. Ein wenig enttäuscht, doch erleichtert trat ich von meiner Position zurück. Erst dann bemerkte ich, dass die beiden Kinder des Baumes dabei verschwunden waren. Das gab mit zu denken, doch ich hatte kaum Zeit, darüber zu reflektieren, denn ein Donnerschlag ertönte von des Waldes Rand und Licht flammte auf. Schluckend machte ich mich auf den Weg, um mit den Kultisten zu verhandeln. So viel hatten wir in der Zwischenzeit erfahren.
    Nun denn.
    Natürlich war ich nicht so dumm, völlig ohne Rückendeckung loszuziehen, aber mir war schon klar, dass ein Dolch immer schneller gewesen wäre als die Verstärkung hätte eingreifen können. Daher war ich auch sehr verstimmt und irritiert, als ich hinter mir eine Stimme hörte, die schrie, dass sie wüsste, um was es geht, die Wahrheit kennen würde und unbedingt an den Verhandlungen teilnehmen wollte. Damit riskierte diese Seefahrerin, Schlodde genannt, mein Leben und dagegen habe ich etwas. Sogar sehr viel.
    Nun denn.
    Ich sprach mit dem Kultisten, ein äußerst unheimliches Unterfangen, auch wenn ich glaube, dass sich unter der Maske ein normaler Mensch befand. Glücklicherweise hat er weder mich noch Schlodde getötet, sondern teilte mir die Bedingungen mit für die Freilassung des Zwerges. Diese werden ich jedoch hier nicht aufschreiben, sondern verschlüsselt an den Rat senden. Mein wiederholtes und vehementes Verlangen nach einem Lebenszeichen Orins wurde abgelehnt. Ich war so todesmutig, dreist und dumm, diesem Kultisten zu erklären, dass ohne ein Lebenszeichen gar nichts passieren würde.
    Nun denn.
    Offensichtlich habe ich überlebt, sonst könnte ich nicht in mein Tagebuch schreiben. Meister Ulfried wird entweder stolz auf mich sein oder mich ohrfeigen. Ich glaube, er hätte berechtigte Gründe für beides. Aber anscheinend haben meine Worte den Kultisten auch irritiert, denn widerwillig gab er zu, dass der Zwerg nicht mehr da wäre, und kein Streit zwischen den Kultisten und den Menschen Trums herrschen würde…erm…verflucht sei mein Nationalstolz, denn ich erklärte … nein, was ich sagte, werde ich nur dem Rat und Ulfried berichten, denn dort ist die Information sicher. Ebenso wie die detaillierten Forderungen des Kultisten.
    Nun denn.
    Nach den leider fruchtlosen Verhandlungen ließ man mich gehen, was mich doch ungemein erleichterte. Und obschon diese Schlodde mein Leben gefährdet hatte, forderte ich ein, dass man sie auch gehen ließ. Sie wollte jedoch bleiben. Nur wenig später erschien sie jedoch gesund und munter. Und ich wäre wohl mit Steinen anstelle von Gehirn ausgestattet, gäbe mir dies nicht zu denken.
    Nun denn.
    Nachdem die Aufregung sich gelegt hatte, gab es den nächsten Eklat, denn Kapitän Kalmar wollte von Katarina von Weißenstein die Erlaubnis, einen Barden zu richten. Darauf hin mischte ich mich ein, dass die Baroness keinerlei Anspruch auf Rechtsprechung in Theotmalli habe, dass dieses Recht in den Händen der Zwerge und mit der Erlaubnis von Richter Brom auch in den Händen der Ratsinspektoren läge. Das gefiel der Baroness nicht, doch sie beherrschte sich sehr gut. Hochachtung dafür.
    Nun denn.
    Ich klärte die Angelegenheit, wie ich denke, zu aller Zufriedenheit und der restliche Abend verging bei allerlei Gesprächen über das Geschehene. Allerdings versäumte ich es nicht, mir so einiges an Notizen zu machen, bevor ich mich für die Nacht zurückzog.

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