Das Setting

Ein Hintergrundland ist ja schön und gut für eine Larpergruppe, aber wie wird daraus eine funktionierende und konsistente Welt?
Mit „konsistent“ meine ich hier das gewisse, angenehme Gefühl von Vertrautheit.

Ein Versuch dieses Gefühl in Worte zu fassen.


Stell Dir vor, Du (bzw. Dein Charakter) trifft auf einem beliebigen Con auf einen anderen Charakter aus der Heimat, Trum. Du hast noch nichtmal mit ihm gesprochen, sondern erkennst dessen Herkunft einfach. Am Wappen, an der Kleidung, an der Attitüde, an der Art zu sprechen, an den Geschichten die er erzählt. Du weißt vielleicht noch nicht einmal, was es tatsächlich ist, was seine Herkunft verrät, aber es Du erkennst sie und dieses seltsame Gefühl von Vertrautheit beschleicht Dich.
Du kannst den „Fremden aus der Heimat“ einordnen und weißt mit ihm umzugehen. Vielleicht seid ihr ja aus derselben Stadt? Vielleicht gehört er zu der Gruppe Plünderern, die Dein Dorf heimsuchten? Vielleicht hat er auch nur eine neues Gerücht aus der Heimat zu erzählen?
Was auch immer, ihr zwei habt eine Gemeinsamkeit.

Dieses Gefühl erreichen wir mit einer gewissen Konsistenz in der bespielten Welt, dem Land Trum. Konsistenz erreichen wir, indem wir uns in ein definiertes Setting integrieren und so selbst zum Hintergrund des Landes werden.

Was ist also das Setting?

Trum ist in den meisten Landesteilen ein feudalistisch geprägtes Land, dem realen Mitteleuropa um das Jahr 1400 herum nicht unähnlich. Das bedeutet, es gibt Fürsten, reiche Kaufleute, freie Städte, unabhängige Landstriche und eine vorherrschende Religion.

Das sogenannte Fantasy Niveau

bewegt sich zwischen niedrig bis mittel. Es existiert also auch Magie in der Welt. Diese äußert sich nur nicht unbedingt in Unmengen an Fantasyrassen etc. sondern in geringeren Mengen an „erlebbarer“ Magie. Damit ist sie gleichzeitig etwas Besonderes, etwas, dass der normale Bewohner Trums nicht alle Tage zu Gesicht bekommt und dementsprechend abhängig von seiner Religion reagiert. Ein echter Zauberer, also nicht einer der üblichen Jahrmarktscharlatane, kann sich mit Fug und Recht schon als respektable Person betrachten.

Das auch oft strapazierte Power Niveau

entspricht ziemlich genau dem Fantasy Niveau. Das Power Niveau bewegt sich also zwischen niedrig und mittel. Es gibt also keine spektakulären Weltuntergangszauber, noch gewaltigere Dämonen oder Halbdämonen, unsterbliche Überhelden und dergleichen. Allenfalls kann man mal in Geschichten am Lagerfeuer davon hören. Vielmehr reicht die Spanne der Bewohner Trums vom einfachen Bürger, Knecht, Räuber usw. bis hin zum respektablen Helden (oder Schurken) der jedoch wie alle anderen Personen auch mal schlafen muss, sich etwas bricht, einfach einen Schnupfen hat oder ja, auch mal auf’s Klo muss.
Sogar der mächtige Zauberer muss nach erschöpfenden Zaubern innehalten und sich von der Anstrengung erholen. Kurzum, es gibt keine Typen wie Superman.

Ein paar Worte zum Thema „Fremd“rassen.

Solche Wesen wie Elfen, Zwerge, Gnome, Orks und was es nicht alles gibt. Ja – es gibt sie auch auf Trum, natürlich in den Grenzen des Power- und Fantasy Niveaus. Also nicht unbedingt in großen Mengen, sondern eher vereinzelt. Von Orks z.B. haben die meisten Bewohner Trums sogar schonmal gehört  – in den Schauergeschichten die man sich erzählt. Wer überlebt auch schon eine Begegnung mit Orks? Irgendwer hat auch schonmal von jemanden ghört, dessen Onkel einen Elben kennt usw.
Zusammenfassend gesagt sind Fremdrassen etwas nicht ganz Alltägliches und der typische Bewohner Trums reagiert entsprechend darauf.

Dann gibt es noch das Thema Religion.

Ähnlich dem realen Mitteleuropa um das 14. Jahrhundert herum gibt es auf Trum eine verbreitete Religion, das Ceridentum. Diese Religion ist in den Provinzen jeweils mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Sie zieht sich durch die Gesellschaft vom Knecht zum Fürsten, hat einen Platz im alltäglichen Leben auf Trum aber ist nicht Hauptinhalt des täglichen Lebens. Abgesehen natürlich von den Priestern.
Verbreitet bedeutet aber auch, es gibt noch viele andere Religionen. Welche, oder ob überhaupt eine Religion bespielt wird, liegt beim Spieler. Es gibt also keinerlei Zwang. Nur die Bitte, bei Religionsspiel das Ceridentum in Betracht zu ziehen.
Eine Ergänzung möchte ich noch anfügen ->
Gleich welche Religion bespielt wird, wir verstehen Religionsspiel nicht als Hauptinhalt sondern als Bereicherung und Spielangebot. Einen zwanghaften Missionierungsdrang oder „aggressives Lichtispiel“ wirst Du bei uns nicht finden. Eine schöne Mischung aus „Leben und Leben lassen“ und „geliebter Feind“ dagegen schon.