Briefwechsel zwischen Feuer und Sonne

Schreiben Bruder Alistairs vom Ignisorden Surabats in Escadon

Sehr verehrter Bruder Lammfromm,

während meines Besuchs bei Ankas zukünftiger Taverne im Künstlerviertel in Gergonsmund ist mir einiges über Euch und Eure Taten zu Ohren gekommen. Wenn es stimmt was ich gehört habe, so seid Ihr verantwortlich für den großen Brand in Siebenhöfen. Wie Ihr euch vorstellen könnt, ist das Volk und alle, denen die groben Zusammenhänge vor Augen geführt werden, wenig begeistert von Euren Taten. Wenn ich ganz ehrlich mit Euch sein soll, so würde ich sagen, dass Ihr den Status eines Vogelfreien erreicht habt.

Mir sind die Verstrickungen der Situation natürlich bewusst und ich komme nicht umhin, ein gewisses Maß an Verständnis für Euch aufzubringen. Die Schändung und der Abriss einer der Sonne geweihten Kapelle darf nicht ungestraft bleiben. Allerdings war die Wahl Eures Mittels in diesem Fall doch sehr drastisch. Überdenkt bei Eurer nächsten Tat im vorhinein, wie weitreichend die Konsequenzen sein können.

Mich hat verwundert, Euch nicht bei der Taverne angetroffen zu haben, obschon wir vorher korrespondiert hatten. Ich hätte gern persönlich mit Euch verhandelt, nicht nur mit einem Mittelsmann. Die nächste Gelegenheit für ein gemeinsames Treffen wäre am 23. des Monats März ebenfalls in Gergonsmund, bei Ankas Taverneneröffnung.

Ich hoffe, dort auf Euch zu treffen.
Auf das Ignis die Gedanken eures sonnenverbrannten Hirns erhellen möge.

Bruder Alistair Elpidius Kirschenhain


Antwortschreiben Bruder Lammfromms

Hochgeehrter Bruder Alistair,

es ist sehr schade, dass falsches Zeugnis bis zu Euch konnt dringen.
Lasst euer Ignis-Auge auf die reinen Fakten fallen, wie ich sie euch nun berichte. Gewiss werdet Ihr das Einsehen feiern im Gebet, wenn euch die Missverständnisse entwirrt vorliegen.

Siebenhöfen raubte unseren Sonnengläubigen die Häuser, riss den Sonnentempel nieder und vertrieb die Schäfchen in aller Winde Richtung.
Der Sonnenorden half, die vertriebenen einzusammeln und in Sicherheit zu bringen. Dafür erhielt ich auch meine Erhebung ins Heldentum. Trotz anderweitiger Gerüchte, hat der Sonnenorden in Siebenhöfen nichts angezündet und auch nichts anzünden lassen. Es gibt dafür auch keinerlei Hinweis. Man kennt das, etwas geht kaputt und gleich verärgerten Kindern wird dem erstbesten die Schuld zugewiesen. Ich würde an dieser Stelle das Wort Hexenjagd einbringen, wenn dies in unserer beiden Mission nicht so völlig fehlplatziert wäre.

Siebenhöfens Tat ward eine offene Kriegserklärung an jegliche Sonnengläubige von Trum. Eyn jeder von ihnen kann den Gegenschlag durchgeführt oder auch nur gedungene Soldknechte für dieses Unterfangen ins Feld geschickt haben. Es können sich auch Sonnengläubige zusammengescharrt und einen Auftrag erteilt haben aus Vergeltung. Wieso bei so vielen Verdächtigen Siebenhöfen unbedingt den Sonnenorden wählt, gibt mir zu rätseln. Mein Verdacht ist, dass dort meine Erhebung zum Helden von Champa einfach als Mittäterschaft missgedeutet wurde. Es sollte sich aber bald herumsprechen, dass meine Brüder und ich nur halfen, verschollene Vertriebene aufzulesen.

Ich sage nicht, dass mir nicht bekannt sei, wer hinter alledem steckte, doch spreche ich dazu euch lieber unter vier Augen. Nur vom Sonnenorden war es gewiss niemand.

Ich freue mich somit bis zum 23. Fäbrur, wo ich euch dann treffen werde. Kommt bitte aus reiner Sicherheit wohlgerüstet und mit lockerer Klinge. Der Mob ist zum Teil noch schnaubend.

Euer Bruder Lammfromm