Ankas Feefferstreuer – Ein Fest mit Freunden, Feen und anderen Zwischenfällen

Ein gelungenes Fest! Oder… ja doch! Sehr bunt war es. Auch, wenn es zu einigen Zwischenfällen gekommen ist, war es rundum ein Tag, den ich nie vergessen werde. Alle waren da, oder hatten zumindest Nachricht geschickt. Ich kann mich so glücklich schätzen, sie alle meine Freunde nennen zu können.

Der Tag begann recht ruhig und mutete sich an, wie die letzten anderen Tage der letzten anderen Wochen. Nach und nach kamen die üblichen Gäste herein. Jupp, der mir mal wieder seinen Rübenschnaps andrehen wollte, die kleine neue Bardin aus dem Ostviertel, Herr Christo Zoccolo, der aus irgendeinem Grund inkognito bleiben wollte, ein Entenjäger aus Gergonsmund, bei dem ich mich fragte, wo zum Teufel er diese Ente überhaupt her hatte? –  und der Quoten-Besoffene, nachmittags um halb vier.

Und ganz plötzlich war meine Taverne voll und ich konnte kaum so schnell schauen, wie die Feier begann. Ich war so aufgeregt!

Alle waren da. Elder und Freya, Henna und Herr Ekarius, Peter mit Herrn Alistair, Frau Ina und noch einem neuen Bruder des Ordens, der ehrenwerte Senator Böttcher war natürlich da und sogar Herrn Albert habe ich wiedergesehen, was mich sehr gefreut hat.

Der Helwart-Orden aus Escadon war leider nicht abkömmlich, was ich sehr schade fand. Zu gern hätte ich Aran und Tjork und Herrn Amateras wiedergesehen, doch schickte mir Aran einen persönlichen Brief, in dem stand, dass er an mich dachte mit einigen kleinen Geschenken, die mein Herz erfreuen. Eine wunderschöne Kette aus dem Waisenhaus seines Vaters, Räucherstäbchen zur Reinigung, ein Spiel und noch viel mehr. Das kleine Fläschchen mit Feenstaub war während der Reise aufgegangen und das ganze Päckchen und der Brief schimmerten und glitzerten in einem leuchteten Gold. Herr Alistair, der mir all das aus Escadon überreichte, schimpfte noch ein wenig über den Boten. Aber ich freute mich dennoch über alle Maßen.

Elder brachte mir zur Einweihung meiner Taverne einen wunderschönen Krug mit. Er strahlte in einem himmlischen Blau und der Griff war zu einem Hummer geformt. Sie reichte ihn mir und sagte, die alte Frau, bei der sie ihn gekauft hätte, hätte gemeint, solange etwas in diesem Krug läge, würde man niemals darben. Wir legten natürlich sofort ein Kupfer hinein und er steht nun auf einem Ehrenplatz auf meiner Theke. Ich drückte sie ganz fest, doch sie schien mir noch immer sehr betrübt. Hoffentlich würde sie heute über die Feier ihre grausigen Bilder im Kopf zumindest zeitweise vergessen können. Ihre Hände sahen nach dem furchtbaren Vorfall in Siebenhöfen immerhin schon gut verheilt aus.

Freya hatte einen eigenen Jubelkuchen gebacken mit kleinen bunten alchemistischen Beeren darauf, die ganz köstlich schmeckten! Der Kuchen kam bei den Gästen fast noch besser an, als die Löwenküttel und das Schmandgebäck von Sefa, die den ganzen Tag in der Küche gestanden hatte, weil Hannah, unsere Köchin leider krank im Bett lag. Doch Sefa und Elinor sind ein eingespieltes Team, was bin ich froh, dass ich die beiden noch in meiner Taverne habe. Ohne ihre Hilfe wäre ich wahrlich aufgeschmissen gewesen…

Freya überreichte ich auch meinerseits ein Jubelgeschenk, denn wusste ich doch, dass sie vor kurzem ihren Namenstag gehabt hatte. Ein Amulett mit Runenwindungen und einem Abbild von dem Zeichen ihres Mondes – Nion, der Monat der Weisheit und des dritten Auges. Ich habe die gleiche Kette mit dem Zeichen meines Mondes – Gort – der Monat der Feen. Sie hat sich sehr gefreut.

Der Senator Böttcher überreichte mir feierlich ein Stück backfrisches Ofenbrot mit einer Prise Salz. Das sei so Brauch, meinte er.

Auch Henna und Ekarius kannten es so, doch bei ihnen war noch Honig und Wein dabei, das wir am nächsten Morgen wunderbar wegschmausen konnten. Henna überreichte mir schüchtern noch einen Strauß bunter Frühlingstulpen, die wunderbar dufteten und Herr Ekarius zog mich beiseite, um mir einen roten, geheimnisvollen Beutel in die Hand zu geben. Er sah mich ernst an und sagte, ich hätte damit eine große Verantwortung. Ich öffnete den Beutel und mir schaute ein winziges, faltiges Gesicht entgegen, blinzelte in das plötzliche Licht. Vorsichtig schob ich die Hand in den Beutel und auf meine Hand kletterte ein kleiner Wicht mit zerfledderten Flügeln. Er setzte sich gleich hin und schaute sich um. Meine Güte, und was für Augen ich gemacht habe! Ich eilte mit ihm in die Küche, besorgte einen riesigen, gläsernen Krug, legte ein paar Blüten aus dem Garten hinein und etwas Wasser. Dann stellte ich den winzigen Mann hinein, der sich sogleich auf den Blumen niederließ und ein Stück Kuchen naschte, das ich ihm reichte. Eine Fee. Himmel und Götter – Eine echte Fee! Herr Ekarius hatte mir wahrhaft eine echte Fee mitgebracht! Ich konnte mich kaum rühren, so gefangen war ich von dem Anblick dieses kleinen geflügelten Mannes.

Das Fest war bunt und laut und viele der Freunde trafen alte und neue Bekannte. Der Faun aus Lyosan war da, worüber sich Elder unglaublich freute, anscheinend kannten die beiden sich schon sehr lange und verschwanden schnell in eine ruhigere Ecke. Eine kleine Gruppe von Zwergen war da und tat sich an dem Bier gütlich, bis ich ihnen sagte, dass dort Feenstaub drin sei. Das fanden sie zu meiner Überraschung nicht sehr gut. Ich wunderte mich sehr, denn bisher hatte es nur positive Auswirkungen gehabt. (Bis auf das eine Mal… nachdem ich wochenlang mit bunten Haaren herumlaufen musste… Ich weiß nicht genau,.. da stimmte wohl die Mischung nicht. Aber das war schon her und die Zwerge würden ja wohl keine bunten Bärte bekommen,… oder doch? Vielleicht wirkte das bei denen anders. Ich hoffe nicht!)

In ein paar stillen Augenblicken setzte ich mich zu Herrn Ekarius, der mir berichtete, wie er zu diesem Männlein gekommen war. Er erzählte mir von Abenteuern mit einer Fee, die sich Fuchs nannte. Und dieses Männlein hier sei der Ur-Ur-Vorfahre von Fee Fuchs. Er würde nun schon so lange bei ihm leben und er hätte ihm aber von mir berichtet und ihn gefragt, ob er fortan bei mir leben wollen würde. Dort wäre es doch weitaus bequemer und er stimmte zu. Nun war er hier – bei mir. Und er ist so wunderschön! Ich werde gut für ihn sorgen, das schwöre ich! Sicher gibt er mir zeitweise etwas von seinem Feenstaub ab, wenn ich mich um ihn kümmere. Als ich nach seinem Namen fragte, brachte Herr Ekarius eine Ansammlung an verschiedenen Silben heraus, die ich mir nicht merken konnte… Es klang wie… Wanlianplaondiur… oder so. Ich glaube, ich werde den kleinen Mann „Herr Wanli“ nennen.

Es erklang den ganzen Abend Musik und ich genoss den Trubel. Doch hatte ich auch die ganze Zeit ein Auge auf meine Freunde Peter, Elder und Herrn Ekarius, wusste ich doch, dass dort unterschwellig noch der Zwist zwischen Siebenhöfen und Champa schwehlte. Nicht umsonst waren sie alle voll gerüstet nach Gergonsmund gereist. Und ich war ständig bereit, mich zwischen diese beiden Fraktionen zu werfen, um meine Freunde vor einem großen Unglück zu bewahren. Doch es geschah nichts, außer, dass drohende Blicke ausgetauscht wurden und ich weiterhin besorgt von rechts nach links schaute.

Ich versuchte, mich zu entspannen. Ein Heiratsvermittler betrat schließlich die Taverne und ich hatte den Eindruck, dass er sehr viel Erfolg bei seiner Arbeit hatte: Der Senator Böttcher, Herr Ekarius und auch Freya ließen sich in seinen ewig langen Katalog von einsamen Herzen aufnehmen und ich fand meine Freundin später gar in einem Gespräch mit einem anderen Nordmann, der wohl auch in dem Buch gestanden hatte. Sie kam schließlich strahlend auf mich zu und meinte, das wäre er! Sie wäre jetzt verlobt. Und diesmal, diesmal sei das der Richtige für sie. Ich freue mich sehr für meine Freundin. Ich glaube, Liebe und Jemand, der für sie sorgt könnte Freya wirklich gut tun.

Auf einmal traten zwei Fremde an die Theke. Zwei sehr große Männer, fremd gekleidet und mit der Miene von Reise-Müdigkeit im Gesicht und Mühlen auf den Wappen. Ich erkannte Herrn Benedikt aus dem Knochenwald und schrie leise auf. Welch eine Freude ihn hier zu sehen! Bei meiner Eröffnung! Lange war es her, dass er sich meiner in Nordhorn auf der Insel der Erschaffer angenommen und mit zu seiner Taverne genommen hatte, um die Zeit bis zum nächsten Schiff nach Trum zu überbrücken. Ich sprang auf ihn zu und begrüßte ihn und seinen Begleiter, der mit seiner Augenklappe recht düster aussah und sich als Heinrich vorstellte. Sie setzten sich und ich brachte ihnen schnell Speisen und Getränke, damit sie sich von ihrer Reise ausruhen konnten.

Später am Abend habe ich noch mit Herrn Albert zusammen gesessen und über Feen diskutiert. Er forscht derzeit an einem Feenprojekt, das ich sehr interessant fand. Ob das nicht auch was für Peter wäre? Schade, der hat das gar nicht mitbekommen. Und zwar wollte die Akademie, mit der Herr Albert gerade zusammenarbeitet bestimmte Gräser und Blätter an die Feen verfüttern und testen, ob sich der Feenstaub dahingehend verändert. Wir holten Herrn Wanli zur Diskussion dazu und fragten ihn darüber aus. Doch er konnte uns nichts dazu sagen, sondern wollte nur Kuchen essen. Und dann war das Stück auch noch so groß und es war so laut und ach der arme kleine Kerl schimpfte gar sehr. Ich brachte ihn schnell wieder hinter die Theke, wo er in Ruhe sitzen konnte.

Plötzlich fühlte ich mich hinreichend verfolgt von immer wieder neuen Gestalten. Herr Zoccolo bedrängte mich mit Fragen nach seinem Bruder Antonio, der wohl in Dale umgekommen sein sollte. Ob ich davon wüsste. Ich schluckte, verneinte unsicher und ergriff die Flucht. Wie konnte er davon erfahren haben? Dieser schlimme Moment meines Lebens… als Herr Ekarius mich bat ihm zu helfen… und ich nicht begriffen hatte…. Ich führte den armen Mann hinters Haus und schon lag er mit aufgeschlitzter Kehle vor mir… Ich schluckte erneut. Meine Freunde hatte ich dann noch gedeckt. Ich bin mir sicher, dass Herr Ekarius Gründe für diesen Mord gehabt hatte, aber zu tun haben wollte ich damit nichts. Und jetzt hatte ich den Salat. Herr Christo ließ mich kaum aus den Augen.

Und dann kam Herr Vino, der Faun auf mich zu, es gingen Gerüchte um, es seien Leichen in meinem Bier. Empört schaute ich ihn an und fragte, wer das behauptete! Zwei Gestalten in der Tür winkten mich hinaus. Herr Ekarius folgte mir, genauso wie Herr Vino, falls sie mir helfen mussten.  Mir wurde ganz schlecht und ich dachte sehnsüchtig an den Feenschnaps, der auf der Theke stand. Die beiden Fremden sprachen mich an. Sie hätten das mit den Leichen erzählt. Als ich empört auffahren wollte, zogen sie mich beiseite und sagten, dass ich kein Aufsehen erregen wolle. Sie wüssten das von Dale – Auch das noch! Und ich würde ihnen sicher entgegen kommen wollen. Ich müsse in der nächsten Zeit bestimmte Rauschmittel für sie in meiner Taverne verkaufen. Sonst würden die Gerüchte wiederkehren und auch das mit dem Mord würde an die falschen Ohren dringen… Drohten diese Leute mir etwa? Hilflos knickte ich ein, schaute zu Herrn Ekarius und stimmte ihnen zu, wenn sie doch bitte zumindest das Gerücht der Leichen sofort aus der Welt schafften. Immerhin hielten sie sich an diese Vereinbarung und dass ich drei Tage Zeit hätte, um mich zu entscheiden…. Was mache ich denn jetzt? Rauschmittel? In meiner Taverne?? … Hmm… Aber vielleicht konnte ich sie mit Feenstaub vermengen und so die Wirkung für die Käufer verbessern… Ich sollte mich noch einmal mit Herrn Albert beraten.

Ich ging zu Herrn Ekarius und berichtete ihm von meiner Not. Er hörte mir aufmerksam zu und beruhigte mich. Er würde sich kümmern. Sowohl um Herrn Christo, als auch um die lila Distel, die Mafia Gergonsmunds, die anscheinend ihre Finger nach mir ausstreckte. Als sich dann zwei Landsknechte zu uns gesellten, stand ich auf, um mir einen großen Schluck Feentrunk in der Taverne zu gönnen, um meine Nerven zu beruhigen.

Ich ging genau fünf Schritte, als ich hinter mir ein Geräusch vernahm. Als ich mich umdrehte, lag Herr Ekarius bewusstlos am Boden. Ich eilte zu ihm hin und starrte die beiden Männer an, die sagten, er sei einfach umgekippt. Ich lief schnell in die Taverne und rief nach Elder, die ihrerseits grade einen riesigen Aufstand in der Taverne machte, weil ihr anscheinend etwas gestohlen worden. So zog ich Henna mit hinaus und lief wieder hinein um Elder zu fragen, was geschehen sei. Sie vermisse eine Salbe aus ihrem Koffer, wer denn bitteschön einen Heiler in der Taverne bestahl! Ich erinnerte mich daran, dass ich die Salbe auf der Theke hatte stehen sehen. Aber wer sie dort hingestellt oder auch weggenommen hatte, das wusste ich nicht. Später am Abend tauchte die Salbe wohl wieder auf. Ich bin mir nicht mehr sicher, wo sie gesteckt hatte. Aber was auffällig war, war, dass die Mitglieder des Sonnenordens plötzlich einen merkwürdigen Befall an Flöhen hatten und nicht mehr aufhörten, sich zu kratzen.

Herr Ekarius konnte sich nicht erinnern, was geschehen war und ich wusste zu diesem Zeitpunkt ohnehin nicht mehr, was ich tun sollte und trank meinen Feenschnaps.

Als ich einmal vom Gang zum Abort wieder in meine Taverne treten wollte, sah ich, dass voll gerüstete, düstere Gestalten mir den Weg versperrten – Champa-Soldaten!! Was wollten die denn hier?! Heute??! Mir wurde Angst und Bange um meine Siebenhöfener Freunde. Der eine Soldat wollte mich nicht in meine Taverne – MEINE Taverne lassen und Freya zog ihre Waffe. Sollte es tatsächlich doch noch zu einem Kampf an meinem ersten Tag als Wirtin kommen? Doch die Soldaten um den Waibel schepperten wieder hinaus auf der Suche nach meinen Sonnen-Freunden. Wir folgten. Sie fanden sie am Feuer mit den Knochenwaldern stehen und ich versuchte zu lauschen. Henna und Herr Ekarius standen voll gerüstet in einer Ecke, zu allem bereit. Wenn sich jetzt die Champa-Soldaten mit den Sonnen-Rittern zusammen taten, sähe es schlecht für meine gelben Freunde aus. Ich hörte, wie der Sensenwaibel dies sogar verlangte! Doch Peter und Herr Alistair verweigerten dies. Mein Herz war nicht mehr ganz so schwer, doch war die Gefahr noch immer nicht gebannt. Dann trat die Sense beiseite und Herr Benedikt folgte mit Herrn Heinrich zu einem Gespräch. Verwundert sahen ihnen alle nach. Irgendwann verschwanden die Soldaten wieder und ich brauchte Schnaps.

Ich setzte mich zu der kleinen Bardin aus dem Ostviertel und sang mit ihr und einem betrunkenen Mönche ein paar Lieder, als ich plötzlich einen höllischen Schmerz im rechten Bein verspürte. Verwundert riss ich die Augen auf und konnte nicht aufhören zu wimmern und zu schreien. Solche Schmerzen, als würde mein Bein in Flammen stehen! Nehmt es ab! Nehmt es ab! Eine kleine Kreatur krabbelte unter meinem Rock hervor und Herr Alistair erkannte Bob, seine Ameise. Die umstehenden versuchten mich zu beruhigen und als Freya mit ihrem Dolch einen langen Schnitt mein Bein entlang tat um das Gift zu entfernen umfing mich köstliche Dunkelheit. Ich wurde wach von einem seltsamen Druck auf meinem Bein und merkwürdigem Gemurmel. Neben mir kauerte eine Zwergin mit einem Runenstein in der Hand und rette so mein Bein. Ich trank noch mehr Schnaps.

Ganz offiziell sprach Peter später noch Herrn Ekarius an. Er wolle den Zwist zwischen ihren Personen beseitigen, auch wenn er da nicht für Champa und Siebenhöfen sprechen könnte. Er hätte keinerlei Verschulden an dem grausamen Anschlag in Siebenhöfen gehabt und zum Zeichen des Friedens übergab er ihm ein kleines Geschenk. Herr Ekarius Gesicht war starr, doch er hörte sich alles ganz ruhig an. Elder tobte indessen und Henna versuchte sie zu beruhigen. Herr Ekarius schlug in die Hand von Peter ein. Ich strahlte! Endlich waren meine Freunde wieder gut miteinander! Elder stob wutschnaubend hinaus. Ich seufzte und folgte ihr, doch sie war schon in den Gassen von Gergonsmund verschwunden.

Als dann noch zwei offiziell gekleidete Männer kamen, um eine Inspektion der Räumlichkeiten durchzuführen, stellte ich die Flasche schon gar nicht mehr wieder weg. Ich ging mit ihnen durch Küche und Hinterzimmer und sie schrieben allerley Dinge auf, die gut oder schlecht waren. Schlecht war mir auch. Da hatte Herr Böttcher mich aber nicht vorgewarnt! Und er hatte doch versprochen mir zu helfen. Schuft… – Nein, so etwas sagt man nicht zu seinem Gönner… Aber etwas alleingelassen fühlte ich mich schon. Brom, den ich kurzerhand zur abendlichen Tavernenmiliz ernannt hatte, half mir, die Mängel auszubessern, noch bevor es den Inspektoren auffiel. Zusatznotiz an mich, bezüglich der Tavernensicherheit: Die Stadtmiliz hat eine denkwürdige Auffassung von Arbeitsmoral. Und sie stellt Zwillinge ein.

Langsam wurde es ruhiger, nach und nach verließen die Gäste die Schänke und mein Kopf drehte sich von meinem Schnaps, dessen Kundin ich heute selber gewesen war. Zum Glück war jede Menge Feenstaub darin, so dass ich keinen Kater fürchten musste. In kleiner Runde beschlossen wir den Abend gesellig und heiter, bis die Kerzen völlig runtergebrannt waren und wir unsere Betten aufsuchten. Stolz schloss ich die Eingangstür mit meinem großen Schlüssel. Das war jetzt also die Taverne. Meine Taverne! Der Feefferstreuer.

by Anka

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