Unruhen im Norden Hardemunts

Wer hat noch nicht davon gehört?

In den letzten Wochen machten beunruhigende Gerüchte über Unruhen im Norden Hardemunts die Runde. Es war von fremden Schiffen vor Rodens End, Söldnerheeren und grimmen Horden die Rede. Manche wollen sogar von wilden Schlachten und gewaltigen Untieren gehört haben. Was ist dran den Gerüchten? Wie stets scheute der Wiedener Herold sich nicht, hier Licht ins Dunkle zu bringen.

Der Norden Hardemunts ist wahrlich kein angenehmer Ort zum Verweilen und vielfältig ist die Unbill, die Reisenden widerfahren kann. Jedoch, so rau das Land und die Sitten dort, gastfreundschaft ist eine Tugend der Bewohner. Ja, nicht selten wird gar das Bett mit dem Gaste geteilt in kalten Nächten – und derer gibt es viele dort!
Nun erzählt man sich in der Gegend um Arnistadt, dass vor knapp zwei Monaten ein Zug Söldner in Grün-Braunen Röcken in großer Eile, von Süden kommend durch die Marsch gezogen sei. Das Ziel muss wohl Richtung Sognefjord gelegen haben, zumindest haben sie den Weg die Ostküste  hinauf genommen, vorbei an den Osthängen des Tungus. Was sie dort wollten? Das weiß in Arnistadt niemand zu sagen. Allerdings berichteten Fischer von prächtigen Schiffen vor Rodens End. Auch diese sollen unter Grün-Brauner Flagge gesegelt sein – und einer fremden Landesflagge! Da fragt man sich, was geht dort oben vor? Zumal auch die Rede von Werbern war, die für Sognefjord (die Nordspitze Hardmunts) durch die Lande zogen.

Grün-Braun, wahrlich keine allzu häufigen Farben, wem mögen sie gehören? Man weiß von grimmen Hardemunter Söldnern vom Finsterkamm, die bekanntlich nicht viel Federlesen mit Widersachern machen. Aber Schiffe? Woher sollen diese Bergsöldner denn große Schiffe nehmen? Wahrscheinlicher wären Schiffe aus dem Werantschen Champa, doch hat man wohl noch nie einen von der Sonne verwöhnten Weranter auch nur in der Nähe Hardemunts gesehen.
Sognefjord, der vermeintlichen Ort des Geschehens selbst, liegt abgelegen am nördlichen Zipfel Hardemunts. Die Marsch selbst macht denselben Eindruck wie eh und jeh, wohl aber haben sich die Höfe verändert. Wo eigentlich Langhäuser und Scheunen stehen sollten, finden sich nun allerlei hölzerne Baracken als Unterkunft für übles Volk und Haudraufs. Wer Sognefjord selbst betreten will, muss zunächst eine handvoll mächtige Palisaden hinter sich bringen, jede einzelne bewacht wie zu schlimmen Zeiten. Ein grimmer Karl führt nun dort die Marsch, Dargen Mutbrecht. Schart Volk um sich und wilde Männer.
Er selbst habe sich sehr gewundert, was die grün-braun Berockten dazu trieb, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Belagert hatten sie Sognefjord, mit Schiffen und zu Lande, nur um nach einem kurzen Sturm auf die erste Palisade Hals über Kopf den Rückzug anzutreten. Wer es war? “Geht uns nichts an” war als einzige Antwort zu vernehmen. Doch unter seinen Männern fanden sich gesprächigere, die die Söldner vom Finsterkam
bezichtigten.

Wer nun über die wilden Taten der Söldnerschergen aus der grünen Feste gehört hat, wird berechtigte Zweifel an dem Rückzug-oder der Fucht?- derselben hegen. Werden diese doch eher mit Kampfesmut, Soldtreue und auch Greuel in Verbindung gebracht. Was ist nun also hier passiert? Wer hat die Grüne Feste gedungen, gen Sognefjord zu ziehen nur um sogleich wieder abzuziehen? Eine Fede kommt genauso in Betracht wie Pressung oder auch alles Andere.

Eine wichtige Frage bleibt also -> “Warum”- und was sagen die Plagens dazu?
Regina Wittlich – Schreiberin in Diensten des Wiedener Herolds

Schreibe einen Kommentar