Hier stehen kurze Berichte von Spieler die dort gewesen sind.
4 Gedanken zu „Die Taverne zu Armunia – November 2013“
Bernhelm und ich reisten gemeinsam an. Es ging ihm nicht gut, er war still in sich gezogen und wirkte oft sehr nachdenklich. Doch ich hatte nicht den Eindruck, dass Haralds Tod der Grund für diese Nachdenklichkeit war. Auch die Tatsache, dass Angus’ Verletzung sich wieder entzündet hatte, und wir ihn unterwegs in sicherer Obhut zurücklassen mussten, mache die Sache nicht besser. Bernhelm bestand darauf, die Taverne aufzusuchen, er hatte Kunde erhalten, dass der Hauptmann und der Leutnant der Grünen Feste auch dort sein würden, und er musste Meldung machen.
Ich war überhaupt nicht begeistert davon, denn ich fürchtete tatsächlich um mein Leben. Zwar hatte ich bis jetzt die Söldner überwiegend von ihrer guten Seite kennen gelernt, aber wie würden sie auf Haralds Tod reagieren? Das war die Frage, die ich mir immer wieder stellte. Immerhin hatte ich die Söldner für die Expedition angeheuert. Und es konnte durchaus als Rache angesehen werden, das ich zwar Angus und Bernhelm hatte helfen können, Harald aber vor unseren Augen niedergemetzelt wurde. Rache deswegen, weil Bernhelm und Angus sich für mich starkgemacht hatten, als Harald nach der Attacke der Untoten mein Leben beenden wollte. Würden die Anführer der Grünen Feste es so sehen und nun mein Leben einfordern? Ich wusste es nicht und hatte wirklich Angst, ich ging ihnen solange aus dem Weg, bis auf einmal der Hauptmann der Feste hinter mir stand. Nun gab es kein Entrinnen mehr und ich drückte beschämt mein Beileid zu Haralds Tod aus. Um so überraschter war ich zu hören, das die Söldner dessen Tod schon mehr oder weniger als „Berufsrisiko“ abgetan hatten.
Natürlich ist es das Risiko der Söldner jederzeit zu sterben, aber ich war doch erschrocken über die beinahe Gleichgültigkeit, mit der wieder zum Tagesgeschäft übergegangen wurde. Vielleicht muss man aber auch diese Mentalität besitzen, um überhaupt ein Söldner zu sein, ich weiß es nicht.
Der nächste Schreck kam in Form der edlen Lady Antonia auf mich zu. Sehr ernsten Gesichtes kündigte sie mir eine Befragung an, sowie Sir Derius eingetroffen sei. Sie wollte genauestens informiert werden, über die Geschehnisse, die zum Tod der armen Lady Gwynith geführt hatten. Schluckend erwiderte ich, dass ich natürlich zur Verfügung stand.
Doch bevor es soweit kam, wurde die Taverne von Untoten heimgesucht, es schien, als seien sie uns von der Taverne im Feindesland gefolgt. Schnell, intelligent, und sogar mit taktischen Überlegungen ausgestattet, widerstanden sie allen Waffen, bis auf die so genannten Wuchtwaffen, zu denen Wohl Streitkolben und Äxte gehören. Alle verletzten Krieger konnten jedoch dank der Hilfe einiger kleinen Heilerinnen und meiner Wenigkeit versorgt werden.
Doch dann musste ich Lady Antonia Rede und Antwort stehen. Erst da bemerkte ich, dass auch Lady Antonia eine Narbe an der Wange trug, wie ich sie zuvor bei Garion und seiner Gefährtin gesehen hatte. Ich erzählte Lady Antonia das wenige, das ich wusste, und erfuhr, dass sie sich hatte rechtfertigen müssen vor dem Baron, der jetzt die Nachfolge seiner Schwester antreten würde. Daher stammte auch die Verletzung. Denn in seinem ersten Zorn hatte der Baron die Lady, Garion und Talida bestraft. Denn Lady Antonia war verantwortlich gewesen für die Expedition. Auch einige andere Solanen wurden schwer getadelt und gerügt, wie die Dame mir verriet. Schon stiegen meine Befürchtungen, dass ich auch bestraft werden sollte, bei Adeligen weiß man schließlich nie, woran man ist. Doch Lady Antonia beruhigte mich schnell und erklärte mir, dass sie nur von mir als Nicht-Solanin eine Sicht der Dinge haben wollte. Sie hatte auch schon Bernhelm befragt, der sich, ebenso wie Angus und Harald, um de Ruhm der grünen Feste verdient gemacht hatte.
So ging eine sehr kalte und ereignisreiche Nacht zu Ende, und ich reiste weiter nach Trum, um auch der Mutter Albeit Moll über die Expedition zu berichten …
Tagebuch Bernhelm:
Bisher hatte ich auf Aberglauben wenig gegeben, aber nun schien die ganze Rückreise von der Expedition unter einem schlechten Stern zu stehen. Der Himmel zeigte sich nicht ein einziges Mal, versteckt hinter einem widerlich nasskaltem Dunstschleier konnten wir die Sonne für Wochen nur erahnen. Einer ekligen Krankheit gleich, legte sich Dunstschleier nicht nur kalt und nass auf unsere Körper, sondern genauso drückte er die Stimmung des ganzen Zuges noch mehr als sie ohnehin schon war. Die Solanen der Expedition trauerten um ihre vergangene Herzogin und schienen irgendwie garnicht nach Hause zu wollen, verständlich, erwartete sie doch vielleicht harte Strafe ob ihres Versagens.
Auch um uns Söldner stand es nicht gut. Gezeichnet und geschwächt von den Vorkommnissen schleppten wir uns Richtung Amunrias um von dort endlich wieder nach Trum überzusetzen. Dieses Land hier war nichts mehr für anständige Kerle wie uns. Diebe und Verrat an allen Ecken, pfui. Angus schien das Pech an den Hacken zu kleben, seine tiefe Wunde am Hals behinderte ihn immer noch beim Atmen und obendrein entzündete sie sich noch, so dass sie anfing, übel zu riechen und nässte. Der arme Kerl, hoffentlich wird kein Wundbrand daraus. Zwei Tagesreisen vor Amunria mussten wir ihn in einem kleinem Kaff zurücklassen, damit er wenigsten ein paar Tage Ruhe in einem warmen Bett finden konnte. Mit Fieber ist nicht zu spaßen und damit zu reisen führte schon viele an ein ganz anderes Ziel.
Auch Elder kam nicht zur Ruhe, waren doch viele der Reisenden verletzt worden und brauchten Nachsorge. Irgendwas schien auch sie zu bedrücken und wie bei vielen der Solanen auch hatte ich das Gefühl, dass sie garnicht unser Ziel erreichen wollte. Das muss dieses verfluchte Land hier sein! Es raubt uns den Lebensmut und die Zuversicht. Ja, die Zuversicht. Die ist auch mir abhanden gekommen. Es blieb ja viel Zeit auf der Reise, darüber zu reden was mich umtreibt. Jedoch – keiner scheint mich zu verstehen. Selbst der Beleapriester sieht nicht den Sinn hinter meinen Worten. So versuchte ich wann immer wir eine Siedlung querten, meine Gedanken mit Bier zu ertränken und Trost bei den Weibern zu finden. Umsonst. Alles umsonst. Dieses verfluchte Land!
Irgendwann dann war Amunria erreicht und wie ich erwartet und befürchtet hatte , war auch die Grüne Feste vor Ort vertreten. Sogar der Hauptmann hatte die Westsee gequert. Das machte es mir nicht leichter, musste ich doch die Kunde von Haralds Ableben überbringen und alleine dafür gerade stehen. Sei’s drum, trauern würde eh keiner um ihn. Also stürzte ich schnell ein Bier herunter und tat was ich tun musste. Erstaunlich aber wahr, ich sah weniger Trauer, als vielmehr irgendeinen anderen Verlust in den Augen Hagens und Konrads. Warum auch immer, nach wenigen Augenblicken war mir ihre Gesellschaft zuwider und ich brauchte frische Luft.
Sehr überrascht stellte ich fest, dass Konrad mir schnell folgte und die Nacht sei mein Zeuge – Ich habe ihn nie zuvor als Mann mit sanften Gedanken erlebt, aber an jenem Abend sprach er sanft zu mir statt mich zu tadeln. Es scheint sogar, er kann meine innere Unruhe greifen und verstehen was mich ob meiner Taten umtreibt und nicht ruhen lässt. Ja sicher, er kam mir wieder mit dem Eynen, aber Einar reicht doch schon. Auch wenn der Augenblick der Vertrautheit schnell wieder verging, ich werde wohl seinem Rate fogen und mit dem Priester in Märgelfurt sprechen. Was immer der mir auch helfen soll.
Kurz am Abend wurde mir etwas wärmer im Gemüt, als sogar Hagen mit mir sprach. Er verbat mir sogar den Dienst für den Winter. Harlef und Johan, was nette Kerle tranken mit mir, waren jedoch im Leibdienste für irgendeinen Gelehrten aus Trum. So konnte ich leider wenig ihre Gesellschaft geniessen. Lustig waren ein paar Wilde anzuschauen, hüpften diese doch halbnackt durch die kalte Nacht. Leider ließ sich mit denen nicht um Taler spielen, egal ich hätte wohl eh verloren.
Wie befürchtet, klebt scheinbar das Pech auch an den anderen Teilnehmern der Expedition und wir wurden von Untot und anderem widernatürlichem Gekräuch verfolgt und die ganze Taverne musste unter deren Ansturm leiden. Ich hielt mich da möglichst raus, nur einmal wurde ich kurz von Zorn übermannt und ging im Wahn nur mit meinem Dolch auf einen Golem los. Zum Glück wurde mir diese Dummheit sehr schnell klar und ich lies ab von diesem Unhold. Zu späterer Stunde musste ich noch eine Befragung durch die Lady Antonia über mich ergehen lassen. Als ob ich nicht genug unter dieser einen Nacht und dem Erlebten leide, musste ich ihr Alles nochmal genau erklären. Woher soll ich denn wissen, wo die Solanen standen in jener Nacht? Seit wann sehe mich denn um, wenn der Gegner vor mir steht? Vielleicht tue ich es seit dieser Nacht viel zu oft, spüre ich doch immer noch die Klinge des Meuchlers an meinen Halse. Hätte ich es getan, wäre mir wohl in jener Nacht klargeworden, dass die Kämpfer des Widerstands ihr Heil im Zögern suchen und hier Nichts zu gewinnen ist.
Nach vorn, Bernhelm – blicke nach vorn. Es geht heim auf die Feste, heim nach Trum. Wie sehr ich Dich vermisse Du Perle der Westsee. Dein langer Winter wird mir Ruhe bringen und der Priester Frieden?
Nach einigen Wochen der anstregenden Suche fand sich im Sewenland immer noch keine Spur von Aaron Ironson und seinen Kerzen. Stattdessen kamen Talida und Erik auf einer Straße über meinen Weg und brachten noch zwei Leute aus der Heimat mit. Gemeinsam beschlossen wir die Überfahrt nach Solania zu wagen um in der dortigen Taverne. den Festungsbauer zur Übergabe einer Landeerlaubnis für seinen Hafen zu bewegen.
Nachdem einige Zeit auf See vergangen war kamen wir zusammen am Ziel an. Auf dem Landweg in Solania geriet eine Kutsche mit nur zwei Wachen in unser Auge. Der gut gekleidete Herr zierte sich zwar kurz, überließ uns aber doch recht schnell seinen Besitz und sein Kupfer. Wir teilten das Kupfer und Talida trug die in Tuch eingeschlagene Holztafel.
In der Taverne mußten wir dann feststellen das weder Aaron noch die Festungsbauer anwesend waren. Also sprachen wir mit einigen Solanen und schlugen einige Zeitungen des Wiedener Herolds los.
Trinken, lachen und erzählen machten einen schönen Tavernenabend bis diese Knochenfratzen die Taverne angriffen. Also auf zu Axt und Schild und hinein ins Getümmel. Den Feind verhöhnend und niederschlagend rauften wir auf dem Hof der Taverne. Doch nach einiger Zeit hinterließ der wilde Kampfstiel meiner Gefährten seine Spuren. Erik wurde am Bein verletzt und der Neue war schwer am rechten Arm getroffen, so das er sich mit Links verteidigen musste.
Zum Glück hatte ein Faun uns gebeten für seinen Schutz zu sorgen. Er heilte die Gefährten mit magischer Kraft. Dieser Faun war es auch der die Holztafel magisch untersuchte. Etwas war darin verborgen, konnte jedoch nicht enthüllt werden. Zudem war die Inschrift nicht zu entziffern. Ein anderer anwesender Magier bot uns schließlich zwei Silber und die Tafel wechselte den Besitzer.
Kurz dannach kam ein reicher Reisender an unseren Tisch und wollte die Tafel von uns kaufen von der er scheinbar gehört hatte. Für 4 Silberstücke!!
Nach kurzer Überlegung stahlen unsere beiden neuen Freunde die Tafel mit großem Geschick von dem Magier und seinen Mitreisenden. Wir übergaben Sie sofort an den neuen Eigentümer und verschwanden kurz aus der Taverne auf die dunkele Straße.
Dort wurde unter großem Hallo das Silber und Kupfer aufgeteilt. Niemand wagte es noch uns an diesem Abend zu behelligen und so saßen wir an einem anderen Tisch der Taverne bis die Laternen ausgingen und wir an den Tischen einschliefen.
Früh am nächsten morgen traten wir die Rückreise nach Trum an um Aaron Ironson zu finden.
Zusammen mit Johan, unserem Auftraggeber Herrn Gnogge und einer Schreiberin zogen wir aus Großenbrück von der Taverne Kupferkrug los, um uns auf dem Weg nach Solania zu machen. Herr Gnogge hatte dort etwas Geschäftliches zu schaffen. Mehr wussten wir nicht.
Doch schon einen Tag nach Reisebeginn wurden wir von Räubern überfallen! Übles Pack, welches sich aus einem Hinterhalt auf uns stürzte. Johan und ich reagierten schnell und schlugen den ersten ungestümen Angriff zurück. Doch immer mehr Räuber sprangen aus der Dämmerung. So gaben wir den Pferden die Sporen. Die Pfeile zischten scharf an unseren Köpfen vorbei. Das Pferd der Schreiberin wurde getroffen und stürzte. Sofort waren die Räuber über ihr. Gegen diese Übermacht gab es keine Chance sie zu retten… Ihre Schreie hallten laut durch den Wald.
Diesem Ereignis macht besonders Herrn Gnogge zu schaffen. Hinter jeder Wegbiegung vermutete er nun eine Gefahr. Selbst auf der Überfahrt nach Solania versteckte er sich in seiner Kajüte. Doch reisten wir nun ohne weiter nennenswerte Ereignisse.
In der Taverne zu Armunia angekommen gabt es ein großes Wiedersehen. Hagen und Conrad waren aus Märgelfurt gekommen. Bernhelm kam von seiner Mission in Solania zurück. Doch hatte er üble Nachricht für uns. Harald war auf eben dieser Mission gefallen. Angus lag verletzt und mit Fieber in einem benachbarten Dorf. Auch Bernhelm war nicht unverletzt. Doch schlimmer als seine Wunde am Hals waren die Verletzungen seiner Seele. So still, grimmig und in sich gekehrt kannte ich meinen Waffenbruder nicht. Alle Versuch ihn mit Spiel und Bierzu ermuntern schlugen fehl. Und was Bernhelm mir über seine Gedanken erzählte ließ mich innerlich schaudern! Hoffen wir, dass ein ruhiger Winter in Märgelfurt ihm wieder auf die Beine hilft. Der Eyne stehe ihm bei!
Herr Gnogge macht derweil Geschäfte mit zwielichtigen Nordleuten aus Trum. Auf diese Kerle sollte man immer ein Auge werfen. Aber wie es scheint bekam er was er von ihnen wollte.
Und wäre das alles noch nicht genug, so wurde die Taverne auch noch vom Untot angegriffen. Üble Fratzen, welche erst Ruhe gaben, als sie in Stücken vor uns lagen. So mancher Abenteurer unterschätze die Gefahr und wurde schwer verletzt. Sogar Golems waren unter den Angreifen. Feinde an denen ich mein Schwert nur schartig schlage… Gibt es noch Hoffnung für dieses Land. So wie es scheint steht es schlecht um den Widerstand. Doch der Hauptmann sagt, dass er sein Heimatland nicht im Stich lassen wird! Und die Grüne Feste steht hinter ihm!
Bernhelm und ich reisten gemeinsam an. Es ging ihm nicht gut, er war still in sich gezogen und wirkte oft sehr nachdenklich. Doch ich hatte nicht den Eindruck, dass Haralds Tod der Grund für diese Nachdenklichkeit war. Auch die Tatsache, dass Angus’ Verletzung sich wieder entzündet hatte, und wir ihn unterwegs in sicherer Obhut zurücklassen mussten, mache die Sache nicht besser. Bernhelm bestand darauf, die Taverne aufzusuchen, er hatte Kunde erhalten, dass der Hauptmann und der Leutnant der Grünen Feste auch dort sein würden, und er musste Meldung machen.
Ich war überhaupt nicht begeistert davon, denn ich fürchtete tatsächlich um mein Leben. Zwar hatte ich bis jetzt die Söldner überwiegend von ihrer guten Seite kennen gelernt, aber wie würden sie auf Haralds Tod reagieren? Das war die Frage, die ich mir immer wieder stellte. Immerhin hatte ich die Söldner für die Expedition angeheuert. Und es konnte durchaus als Rache angesehen werden, das ich zwar Angus und Bernhelm hatte helfen können, Harald aber vor unseren Augen niedergemetzelt wurde. Rache deswegen, weil Bernhelm und Angus sich für mich starkgemacht hatten, als Harald nach der Attacke der Untoten mein Leben beenden wollte. Würden die Anführer der Grünen Feste es so sehen und nun mein Leben einfordern? Ich wusste es nicht und hatte wirklich Angst, ich ging ihnen solange aus dem Weg, bis auf einmal der Hauptmann der Feste hinter mir stand. Nun gab es kein Entrinnen mehr und ich drückte beschämt mein Beileid zu Haralds Tod aus. Um so überraschter war ich zu hören, das die Söldner dessen Tod schon mehr oder weniger als „Berufsrisiko“ abgetan hatten.
Natürlich ist es das Risiko der Söldner jederzeit zu sterben, aber ich war doch erschrocken über die beinahe Gleichgültigkeit, mit der wieder zum Tagesgeschäft übergegangen wurde. Vielleicht muss man aber auch diese Mentalität besitzen, um überhaupt ein Söldner zu sein, ich weiß es nicht.
Der nächste Schreck kam in Form der edlen Lady Antonia auf mich zu. Sehr ernsten Gesichtes kündigte sie mir eine Befragung an, sowie Sir Derius eingetroffen sei. Sie wollte genauestens informiert werden, über die Geschehnisse, die zum Tod der armen Lady Gwynith geführt hatten. Schluckend erwiderte ich, dass ich natürlich zur Verfügung stand.
Doch bevor es soweit kam, wurde die Taverne von Untoten heimgesucht, es schien, als seien sie uns von der Taverne im Feindesland gefolgt. Schnell, intelligent, und sogar mit taktischen Überlegungen ausgestattet, widerstanden sie allen Waffen, bis auf die so genannten Wuchtwaffen, zu denen Wohl Streitkolben und Äxte gehören. Alle verletzten Krieger konnten jedoch dank der Hilfe einiger kleinen Heilerinnen und meiner Wenigkeit versorgt werden.
Doch dann musste ich Lady Antonia Rede und Antwort stehen. Erst da bemerkte ich, dass auch Lady Antonia eine Narbe an der Wange trug, wie ich sie zuvor bei Garion und seiner Gefährtin gesehen hatte. Ich erzählte Lady Antonia das wenige, das ich wusste, und erfuhr, dass sie sich hatte rechtfertigen müssen vor dem Baron, der jetzt die Nachfolge seiner Schwester antreten würde. Daher stammte auch die Verletzung. Denn in seinem ersten Zorn hatte der Baron die Lady, Garion und Talida bestraft. Denn Lady Antonia war verantwortlich gewesen für die Expedition. Auch einige andere Solanen wurden schwer getadelt und gerügt, wie die Dame mir verriet. Schon stiegen meine Befürchtungen, dass ich auch bestraft werden sollte, bei Adeligen weiß man schließlich nie, woran man ist. Doch Lady Antonia beruhigte mich schnell und erklärte mir, dass sie nur von mir als Nicht-Solanin eine Sicht der Dinge haben wollte. Sie hatte auch schon Bernhelm befragt, der sich, ebenso wie Angus und Harald, um de Ruhm der grünen Feste verdient gemacht hatte.
So ging eine sehr kalte und ereignisreiche Nacht zu Ende, und ich reiste weiter nach Trum, um auch der Mutter Albeit Moll über die Expedition zu berichten …
Tagebuch Bernhelm:
Bisher hatte ich auf Aberglauben wenig gegeben, aber nun schien die ganze Rückreise von der Expedition unter einem schlechten Stern zu stehen. Der Himmel zeigte sich nicht ein einziges Mal, versteckt hinter einem widerlich nasskaltem Dunstschleier konnten wir die Sonne für Wochen nur erahnen. Einer ekligen Krankheit gleich, legte sich Dunstschleier nicht nur kalt und nass auf unsere Körper, sondern genauso drückte er die Stimmung des ganzen Zuges noch mehr als sie ohnehin schon war. Die Solanen der Expedition trauerten um ihre vergangene Herzogin und schienen irgendwie garnicht nach Hause zu wollen, verständlich, erwartete sie doch vielleicht harte Strafe ob ihres Versagens.
Auch um uns Söldner stand es nicht gut. Gezeichnet und geschwächt von den Vorkommnissen schleppten wir uns Richtung Amunrias um von dort endlich wieder nach Trum überzusetzen. Dieses Land hier war nichts mehr für anständige Kerle wie uns. Diebe und Verrat an allen Ecken, pfui. Angus schien das Pech an den Hacken zu kleben, seine tiefe Wunde am Hals behinderte ihn immer noch beim Atmen und obendrein entzündete sie sich noch, so dass sie anfing, übel zu riechen und nässte. Der arme Kerl, hoffentlich wird kein Wundbrand daraus. Zwei Tagesreisen vor Amunria mussten wir ihn in einem kleinem Kaff zurücklassen, damit er wenigsten ein paar Tage Ruhe in einem warmen Bett finden konnte. Mit Fieber ist nicht zu spaßen und damit zu reisen führte schon viele an ein ganz anderes Ziel.
Auch Elder kam nicht zur Ruhe, waren doch viele der Reisenden verletzt worden und brauchten Nachsorge. Irgendwas schien auch sie zu bedrücken und wie bei vielen der Solanen auch hatte ich das Gefühl, dass sie garnicht unser Ziel erreichen wollte. Das muss dieses verfluchte Land hier sein! Es raubt uns den Lebensmut und die Zuversicht. Ja, die Zuversicht. Die ist auch mir abhanden gekommen. Es blieb ja viel Zeit auf der Reise, darüber zu reden was mich umtreibt. Jedoch – keiner scheint mich zu verstehen. Selbst der Beleapriester sieht nicht den Sinn hinter meinen Worten. So versuchte ich wann immer wir eine Siedlung querten, meine Gedanken mit Bier zu ertränken und Trost bei den Weibern zu finden. Umsonst. Alles umsonst. Dieses verfluchte Land!
Irgendwann dann war Amunria erreicht und wie ich erwartet und befürchtet hatte , war auch die Grüne Feste vor Ort vertreten. Sogar der Hauptmann hatte die Westsee gequert. Das machte es mir nicht leichter, musste ich doch die Kunde von Haralds Ableben überbringen und alleine dafür gerade stehen. Sei’s drum, trauern würde eh keiner um ihn. Also stürzte ich schnell ein Bier herunter und tat was ich tun musste. Erstaunlich aber wahr, ich sah weniger Trauer, als vielmehr irgendeinen anderen Verlust in den Augen Hagens und Konrads. Warum auch immer, nach wenigen Augenblicken war mir ihre Gesellschaft zuwider und ich brauchte frische Luft.
Sehr überrascht stellte ich fest, dass Konrad mir schnell folgte und die Nacht sei mein Zeuge – Ich habe ihn nie zuvor als Mann mit sanften Gedanken erlebt, aber an jenem Abend sprach er sanft zu mir statt mich zu tadeln. Es scheint sogar, er kann meine innere Unruhe greifen und verstehen was mich ob meiner Taten umtreibt und nicht ruhen lässt. Ja sicher, er kam mir wieder mit dem Eynen, aber Einar reicht doch schon. Auch wenn der Augenblick der Vertrautheit schnell wieder verging, ich werde wohl seinem Rate fogen und mit dem Priester in Märgelfurt sprechen. Was immer der mir auch helfen soll.
Kurz am Abend wurde mir etwas wärmer im Gemüt, als sogar Hagen mit mir sprach. Er verbat mir sogar den Dienst für den Winter. Harlef und Johan, was nette Kerle tranken mit mir, waren jedoch im Leibdienste für irgendeinen Gelehrten aus Trum. So konnte ich leider wenig ihre Gesellschaft geniessen. Lustig waren ein paar Wilde anzuschauen, hüpften diese doch halbnackt durch die kalte Nacht. Leider ließ sich mit denen nicht um Taler spielen, egal ich hätte wohl eh verloren.
Wie befürchtet, klebt scheinbar das Pech auch an den anderen Teilnehmern der Expedition und wir wurden von Untot und anderem widernatürlichem Gekräuch verfolgt und die ganze Taverne musste unter deren Ansturm leiden. Ich hielt mich da möglichst raus, nur einmal wurde ich kurz von Zorn übermannt und ging im Wahn nur mit meinem Dolch auf einen Golem los. Zum Glück wurde mir diese Dummheit sehr schnell klar und ich lies ab von diesem Unhold. Zu späterer Stunde musste ich noch eine Befragung durch die Lady Antonia über mich ergehen lassen. Als ob ich nicht genug unter dieser einen Nacht und dem Erlebten leide, musste ich ihr Alles nochmal genau erklären. Woher soll ich denn wissen, wo die Solanen standen in jener Nacht? Seit wann sehe mich denn um, wenn der Gegner vor mir steht? Vielleicht tue ich es seit dieser Nacht viel zu oft, spüre ich doch immer noch die Klinge des Meuchlers an meinen Halse. Hätte ich es getan, wäre mir wohl in jener Nacht klargeworden, dass die Kämpfer des Widerstands ihr Heil im Zögern suchen und hier Nichts zu gewinnen ist.
Nach vorn, Bernhelm – blicke nach vorn. Es geht heim auf die Feste, heim nach Trum. Wie sehr ich Dich vermisse Du Perle der Westsee. Dein langer Winter wird mir Ruhe bringen und der Priester Frieden?
Bericht Sighvardh:
Nach einigen Wochen der anstregenden Suche fand sich im Sewenland immer noch keine Spur von Aaron Ironson und seinen Kerzen. Stattdessen kamen Talida und Erik auf einer Straße über meinen Weg und brachten noch zwei Leute aus der Heimat mit. Gemeinsam beschlossen wir die Überfahrt nach Solania zu wagen um in der dortigen Taverne. den Festungsbauer zur Übergabe einer Landeerlaubnis für seinen Hafen zu bewegen.
Nachdem einige Zeit auf See vergangen war kamen wir zusammen am Ziel an. Auf dem Landweg in Solania geriet eine Kutsche mit nur zwei Wachen in unser Auge. Der gut gekleidete Herr zierte sich zwar kurz, überließ uns aber doch recht schnell seinen Besitz und sein Kupfer. Wir teilten das Kupfer und Talida trug die in Tuch eingeschlagene Holztafel.
In der Taverne mußten wir dann feststellen das weder Aaron noch die Festungsbauer anwesend waren. Also sprachen wir mit einigen Solanen und schlugen einige Zeitungen des Wiedener Herolds los.
Trinken, lachen und erzählen machten einen schönen Tavernenabend bis diese Knochenfratzen die Taverne angriffen. Also auf zu Axt und Schild und hinein ins Getümmel. Den Feind verhöhnend und niederschlagend rauften wir auf dem Hof der Taverne. Doch nach einiger Zeit hinterließ der wilde Kampfstiel meiner Gefährten seine Spuren. Erik wurde am Bein verletzt und der Neue war schwer am rechten Arm getroffen, so das er sich mit Links verteidigen musste.
Zum Glück hatte ein Faun uns gebeten für seinen Schutz zu sorgen. Er heilte die Gefährten mit magischer Kraft. Dieser Faun war es auch der die Holztafel magisch untersuchte. Etwas war darin verborgen, konnte jedoch nicht enthüllt werden. Zudem war die Inschrift nicht zu entziffern. Ein anderer anwesender Magier bot uns schließlich zwei Silber und die Tafel wechselte den Besitzer.
Kurz dannach kam ein reicher Reisender an unseren Tisch und wollte die Tafel von uns kaufen von der er scheinbar gehört hatte. Für 4 Silberstücke!!
Nach kurzer Überlegung stahlen unsere beiden neuen Freunde die Tafel mit großem Geschick von dem Magier und seinen Mitreisenden. Wir übergaben Sie sofort an den neuen Eigentümer und verschwanden kurz aus der Taverne auf die dunkele Straße.
Dort wurde unter großem Hallo das Silber und Kupfer aufgeteilt. Niemand wagte es noch uns an diesem Abend zu behelligen und so saßen wir an einem anderen Tisch der Taverne bis die Laternen ausgingen und wir an den Tischen einschliefen.
Früh am nächsten morgen traten wir die Rückreise nach Trum an um Aaron Ironson zu finden.
Bericht von Harlef:
Zusammen mit Johan, unserem Auftraggeber Herrn Gnogge und einer Schreiberin zogen wir aus Großenbrück von der Taverne Kupferkrug los, um uns auf dem Weg nach Solania zu machen. Herr Gnogge hatte dort etwas Geschäftliches zu schaffen. Mehr wussten wir nicht.
Doch schon einen Tag nach Reisebeginn wurden wir von Räubern überfallen! Übles Pack, welches sich aus einem Hinterhalt auf uns stürzte. Johan und ich reagierten schnell und schlugen den ersten ungestümen Angriff zurück. Doch immer mehr Räuber sprangen aus der Dämmerung. So gaben wir den Pferden die Sporen. Die Pfeile zischten scharf an unseren Köpfen vorbei. Das Pferd der Schreiberin wurde getroffen und stürzte. Sofort waren die Räuber über ihr. Gegen diese Übermacht gab es keine Chance sie zu retten… Ihre Schreie hallten laut durch den Wald.
Diesem Ereignis macht besonders Herrn Gnogge zu schaffen. Hinter jeder Wegbiegung vermutete er nun eine Gefahr. Selbst auf der Überfahrt nach Solania versteckte er sich in seiner Kajüte. Doch reisten wir nun ohne weiter nennenswerte Ereignisse.
In der Taverne zu Armunia angekommen gabt es ein großes Wiedersehen. Hagen und Conrad waren aus Märgelfurt gekommen. Bernhelm kam von seiner Mission in Solania zurück. Doch hatte er üble Nachricht für uns. Harald war auf eben dieser Mission gefallen. Angus lag verletzt und mit Fieber in einem benachbarten Dorf. Auch Bernhelm war nicht unverletzt. Doch schlimmer als seine Wunde am Hals waren die Verletzungen seiner Seele. So still, grimmig und in sich gekehrt kannte ich meinen Waffenbruder nicht. Alle Versuch ihn mit Spiel und Bierzu ermuntern schlugen fehl. Und was Bernhelm mir über seine Gedanken erzählte ließ mich innerlich schaudern! Hoffen wir, dass ein ruhiger Winter in Märgelfurt ihm wieder auf die Beine hilft. Der Eyne stehe ihm bei!
Herr Gnogge macht derweil Geschäfte mit zwielichtigen Nordleuten aus Trum. Auf diese Kerle sollte man immer ein Auge werfen. Aber wie es scheint bekam er was er von ihnen wollte.
Und wäre das alles noch nicht genug, so wurde die Taverne auch noch vom Untot angegriffen. Üble Fratzen, welche erst Ruhe gaben, als sie in Stücken vor uns lagen. So mancher Abenteurer unterschätze die Gefahr und wurde schwer verletzt. Sogar Golems waren unter den Angreifen. Feinde an denen ich mein Schwert nur schartig schlage… Gibt es noch Hoffnung für dieses Land. So wie es scheint steht es schlecht um den Widerstand. Doch der Hauptmann sagt, dass er sein Heimatland nicht im Stich lassen wird! Und die Grüne Feste steht hinter ihm!