Mitwirkende
Tauron (Björn)
Waldemar (Nils)
Lok Bollhöfer (Chris)
Baron Ortwin (Chris)
Die Kogge landet im Südhafen Siebenhöfens an und so bleibt den drei Rückkehrern der zeitraubende Marsch vom Nordhafen zurück zur Stadt erspart. Das Glück blieb ihnen hold, auch wenn es nur solch Kleinigkeiten sind. Eilig gehen sie von Bord und mit langen Schritten gen Oberstadt. Ihr Mitbringsel, immer noch in der Tasche vor Loks Brust verstaut, muss endlich übergeben werden! Eng beieinander, grimmig dreinschauen. So machen die Bürger schnell Platz. Die Wappenröcke, vor Allem der des Sergeanten tun ein Übriges.
Trotz der Eile dauert es fast ein halbe Stunde durch die vollen Straßen bis zum Stadtkastell des Barons. Hier gesellen sich plötzlich mehrere unscheinbare Gestalten zu der kleinen Gruppe, eilen sogar vor und lassen die Tore öffnen. Hatten sie sich also doch nicht getäuscht, als sie sich beobachtet und verfolgt wähnten seit sie den Fuß von der Planke gesetzt hatten! Ohne Fragen, ohne Halten geht es durch das große Tor, die Innenhöfe und sogar bis in die Gemächer der Barons. Waldemar und Lok machen große Augen, sehen sie diese Räume zum ersten Male. Nicht so Tauron. Er hatte schon einmal das … Vergnügen.
Ein Hofbüttel huscht durch eine Tür und meldet die kleine Gruppe an. Schnelle Schritte sind zu hören und von innen wird die Tür geradezu aufgerissen und der Büttel winkt sichtlich nervös so heftig, als wolle er damit die drei in das Arbeitsgemach seiner Gnaden hinein wedeln.
Ungeduldig nimmt Waldemar seine Bundhaube ab und knetet sie nervös mit seinen Händen. Es steht ihm nicht zu als erster einzutreten und doch die Zeit drängt, es muss noch viel getan und geplant werden, vor ihrer Rückkehr.
Tauron geht mit wehendem Mantel des Sergeaten in das Arbeitsgemach vorweg. Einige Regale und ein großer schwerer Tisch kommen in Sicht. Der Herr Baron sitzt, in ein Dokument vertieft, auf einen hochlehnigen Stuhl. Hinter sich hört Tauron zwei leise Geräusche als die Kriegsknechte Lok und Waldemar auf Ihre Knie fallen. Tauron streift den gelben Mantel ab und hängt Ihn über einen nahen Stuhl. Er wartet ein kurze Zeit mit Blick auf den Baron und hustet dann kurz.
Wir sind wieder da, Herr Baron.
Es dauert schier Ewigkeiten bis Baron Ortwin das Dokument zur Seite legt. Ein Schmunzeln legt sich auf seine Lippen „Genug der Späße…“ Er springt auf und umrundet in wenigen Schritten den großen Tisch zwischen ihnen. „Willkommen zurück Sergeant Tauron, Kriegsknechte!“ Mit der Hand auf Taurons Schulter dirigiert er die drei an einen anderen, etwas niedrigeren stuhllosen Tisch mit allerlei Karten, Schriftstücken und Büchern. Allen gemein scheinen Abbildungen der heiligen Theodora zu sein. Mit einem Armwisch schafft der Baron Platz darauf. Der Büttel offeriert wohl riechenden Wein auf einem Tablett. „Wochen warte ich nun schon. Seit mich deine Nachricht erreichte, dass ihr mit guter Kunde aus diesem Land zurückkehrt, sitze ich wie auf glühenden Kohlen. Aus purer Unrast nahm ich die Prüfungen der Gildenmiliz mehrfach höchstselbst ab und trieb mich weit mehr in der Stadt herum, als es den Gemütern der Schwätzer gut tut. Sogar einige Übeltäter befragte und überführte ich selbst. Man mag ja gar nicht meinen, wie viele Komplotte einem einfachen Manne wie mir anhängen können!“ Baron Ortwin stockt. „Da Schwatz ich daher wie ein Waschweib, dass mir die Sonne auf der Zunge brennt!“ Er schnappt sich mit einem Kopfschütteln ein kristallenes Glas Wein und atmet tief durch. „Jetzt ist es an dir zu schwatzen Tauron. Berichte und erfreue mich!“
Die Denkfalte in Tauron’s Stirn verschwindet als der Baron endet. Er schnappt sich eins der gefüllten Weingläser von Tisch, hält einen Augenblick inne und trinkt es dann in einem Zug aus. Entschuldigt Herr Baron, der Mantel den Ich gerade ablegte hat mich doch sehr … verändert. Tauron dreht sich um und befiehlt in lauterem Ton: Soldat Waldemar! Berichte dem Herrn Baron von unserm Abenteuer!
Überrascht erhebt sich Waldemar von seinem Knie und nimmt eine stramme Haltung an. “ Wie ihr befehlt, Sergeant Tauron“.
“ In eurem Namen, euer Hochwohlgeboren, entdeckten wir unberührtes fruchtbares Land, welches auf neue Siedler wartet.
Im Namen des Eynen und dem Euren, bekämpften wir, furchtlos im Glauben, eine finstere Hexe. Zwar unterlagen wir, zu gering war unsere Zahl, was mich jedoch bestärkt, das wir in größerer Zahl zurückkehren müssen, um dieses Land von der finsteren Heimsuchung zu säubern.
Stets vorbildlich im Felde und abseits davon, präsentierten wir die Farben der Stadt und legten den Grundstein für spätere Bündnisse.
Jeden Tag beteten wir, auf das der Glanz des Eynen unserem Sergeanten die Augen öffnen möge und er die Herrlichkeit des Eynen erkennen möge. „
Mit einem musternden Blick in Richtung Taurons, der ohne Erlaubnis seinen Wappenrock abgelegt hat, endet Waldemar vorerst um Luft zu holen. Mit einem schüchternen Blick deutet er auf die Pokale “ Erlaubt ihr? Es war ein lange Reise“.
Mit einem überraschten „Ja, ähh…natürlich“ deutet dieser aus Gedanken aufschreckend auf den Wein. „Fruchtbares unberührtes Land? Eine Hexe? Siedler? neue Bündnisse? Das erscheint mir Einiges an Erklärung wert.“ Wohl an den Büttel gewandt heißt er laut alle Termine für den Nachmittag abzusagen, nur um sich auf den Tisch setzend wieder Waldemar zuzuwenden. „Nun, wir haben Zeit. Doch erlaube er mir, werter Waldemar, zunächst die wichtigste Frage beantwortet zu bekommen. Voller Spannung müsste ich ja fast so feist dastehen wie der Göttel in Riederbrack. Kurz vor dem Platzen gar!“ Baron Ortwin legt die Hände vor der Brust zusammen, dass sich die Fingerspitzen berühren. „Seid ihr fündig geworden?“
Bevor Waldemar seine Hand nach einem der Pokale ausstrecken kann, wird er von der abschließenden Frage seines Herrn aufgehalten. Mit ehrfürchtigem Blick dreht er sich zu seinem Kameraden Lok um und winkt ihn näher zu sich. Verweilt dieser doch noch immer auf seinem Knie, das wertvolle Gut vor die Brust gedrückt.
Lok Bollhöfer schluckt schwer und richtet sich etwas ungelenk auf. Zwar kniete er auf einem überaus flauschigen Bodenteppich, der in seinen farbigen Mustern und Bildern einem Kirchenfenster in Nichts nachstand, aber sein linkes Bein war trotzdem eingeschlafen. Wie peinlich. Gerade jetzt! Leicht humpeln macht er zwei Schritte nach vorn und streift sich die Schlinge der schweren Tasche über den Kopf. Das ganze Gewicht muss er nun mit den Händen vor der Brust halten. Ob nun vor Aufregung oder vom Gewicht – Lok spürt ein leichtes Zittern in den Armen und versucht zumindest mit fester Stimme seinem Herrn ihr Mitbringsel darzubieten. „Eur…“ Na ganz toll! Ein Frosch im Hals. „Hrmpf!“ ein sehr vernehmliches Räuspern entfährt dem nervösen Kriegsknecht. „Euer Gnaden!“ Mit aller Kraft stemmt er die Hände mit der schweren Tasche nach vorn und unterdrückt jegliches Zittern mit allem was er an Willen aufbieten kann.
„Dieses Stück befand sich in den schändlichen Händen der Hexe und mit Hilfe unserer Verbündeten gelang es uns, es euch heute zeigen zu dürfen„. Ehrfürchtig senkt Waldemar den Blick und erwartet was als nächstes geschieht.
Nachdem der Baron eine Zeit lang auf die Tasche starrt, Waldemar scheinbar versteinerte und das Zittern von Lok’s Armen heftiger wird, entfährt Tauron ein tiefer Seufzer. „Mensch Lok du Trottel.“ Tauron nimmt die Tasche an sich und öffnet den Verschluß. Mit geübtem Griff holt der das große goldene Ceridenkreuz hervor und drückt es Baron Ortwin in die Hand. „Dies Herr Baron ist, was ich durch viel Geschick und Einsatz der beiden Kriegsknechte der Hexe entwandt die sich eine Artefaktsammlerin nannte. Es ist wohl ohne Zweifel anzuerkennen, dass Jemand der eurem Glauben anhängt, in den neu entdeckten Landen gewesen sein muss.“
Plums… Lok ist wieder auf die Knie gefallen.
„Was weitere Reisen angeht, so bin ich für meinen Teil, nachdem durch diese erste Reise meine Aufgabe für Euch erfüllt sein sollte, nur bereit euch zu begleiten, wenn für mich etwas Lohnenders abfällt. Ich rede nicht von Münzen, denn wie Ihr gerade saht, habe ich den Gelben Rock abgelegt.“
Tauron dreht sich herum und drückt Waldemars offen stehenden Mund zu.
„Bedenkt jedoch, dass ich auf weiteren Reisen den wohlwollenden Kontakt zu einigen Gruppen von Reisenden oder Siedlern herstellen könnte.“
Nach diesen wohl gewählten Worten geht Tauron zum Tisch und nimmt sich ein weiteres Weinglas. Ein Schweißtropfen fällt von seiner Stirn und versickert im bunten flauschigen Teppich.
Während der Rede seines, anscheinend ehemaligen, Sergeanten ziehen sich Waldemars buschige Augenbrauen immer weiter zusammen. Nachdem der, nun Bürger, Tauron geendet hat und netterweise Waldemars überraschten Mund geschlossen hat, rechnet Waldemar mit dem Schlimmsten.
Eigentlich war er ja ein netter Befehlshaber gewesen, der Tauron.
Hat immer für Bier und Kupfer gesorgt und mit den Züchtigungen hatte er sich auch zurückgehalten. Aber er hatte schon Geschichten gehört, über wesentlich wichtigere Persönlichkeiten, die nach einem solch frechen Verhalten gegenüber dem Baron, einen Unfall erlitten hatten.
Eine Hand um seinen Gürtel gekrampft, die andere Hand an der Kurzwehr, wartet Waldemar auf das Unwetter welches nun hereinbrechen mag.
Baron Ortwin mustert das schwere, ihm so unsanft in die Hände gedrückte Kreuz. Ohne Zweifel, das Augenkreuz des Eynen! Zudem aus purem Gold und es misst mindestens eine halbe Elle. Langsam dämmert ihm die Erkenntnis und äußerst behutsam legt er es auf dem Tisch nieder. Ein kurzes Stoßgebet des Dankes später wird er sich der Situation wieder gewahr. Der Kriegsknecht namens Lok kniet andächtig auf dem Boden. Der andere, Waldemar geheißen, schaut in grimmig erwartungsvoller Haltung drein. Tauron steht abgewandt, schwitzend, ein Glas Wein in der bemüht versteckt zitternden Hand auf der anderen Seite des Tisches. Ob seiner überaus dreisten Worte stünde zurecht Strafe an. Doch mit diesem Erfolg? Das wäre gewiss keine gute Botschaft.
„Das Kreuz wird zur gewissentlichen Prüfung durch den Klerus unter meiner persönlichen Aufsicht zur Gutramskirche gebracht und“ er deutet auf die beiden Kriegsknechte „ihr beiden werdet euren Erfolg und Taten als Helden Siebenhöfens dort bezeugen. Ich werde als Teil eurer Belohnung ein Fenster für die neue Kathedrale stiften, das eure Taten in buntem Glas berichten wird. Jeder Fromme Pilger soll sehen, welch Glanz ihr nach Siebenhöfen brachtet! Und Pilger werden kommen.“
Ortwin dreht sich um, geht langsam auf Tauron zu. „Als verantwortlicher Sergeant, wirst auch du dem Klerus berichten und dich auf dem Fenster wiederfinden.“ Er legt Tauron eine Hand auf die Schulter. „Selbstverständlich wirst du als guter Cerid den Pilgern und Nachfolgenden ein Vorbild sein. Dazu gehört natürlich auch eine angemessene Belohnung, so denn diese gute Tat und damit fast sicheres Seelenheil nicht Belohnung genug sind.“ Er dreht Tauron langsam an der Schulter herum. „Lohnender soll sie sein…und das wird sie.“ Ein einseitiges Lächeln. „Nachdem du mit deinen, bald ehemaligen Kameraden, dem Klerus berichtet, die gewissentlichen Prüfungen abgelegt und die sicher grandios langen Zeremonien abgehalten hast,“ Ortwin reicht Tauron den Sergeantenwappenrock, „legst du diesen Rock ab und wirst nach deinem Eid als mein Vogt mit angemessenen Mitteln in die Zwielande zurückkehren und dort Siebenhöfens Interessen wahren. Die Vorbereitung auf weitere Expeditionen “ eine seltsame Betonung liegt dabei auf diesem Wort, „wird eine deiner wichtigsten Aufgaben sein.“
Der Baron reicht den Kriegsknechten jeweils ein Glas mit Wein und prostet den drei Besuchern zu. „Auf den Erfolg und die heilige Theodora!“
Voller Freude erstrahlt Waldemars Gesicht in einem unbändigen Lächeln, ihre Taten…. abgebildet in der neuen Kathedrale, welch Ehre. Ehrerbietig tritt Waldemar einen Schritt vor und neigt den Kopf:
Habt Dank, euer Hochwohlgeboren, für die Ehre die ihr uns zugesteht. Wenn es nicht vermessen erscheint, so würde ich gerne den Wunsch äußern, ebenfalls so schnell wie möglich als Teil der Streitkräfte, angeführt durch den neuen Vogt in die neuen Lande zurückzukehren. Um euren Ruhm zu mehren und die Suche nach weiteren Belegen für den Aufenthaltsortes der Heiligen voranzutreiben.
Tauron stand stumm in Gedanken versunken neben den drei sich feiernden Ceriden. Zwei von denen feierten Ihr Seelenheil. Diese Trottel. Sie ließen sich mit nichts abspeisen. Der Baron feierte das das Kreuz Ceridons sicher seinen Einfluß in der Kirche des Eynen vergrößerte und er wollte nun Tauron unter Eid an sich gebunden wieder losschicken um vielleicht in der Gefahr umzukommen. Tauron war nicht einverstanden. Und so nahm er seinen Mut zusammen und sprach zu Baron Siebenhöfens.
Verzeiht mir wenn ich nicht mit euch trinke aber ich stellte mir eine andere Belohnung vor als die Rituale einer Kirche zu teilen die ich nicht hoch schätze um danach mit nichts wieder in die Gefahr zu gehen.
Die Stille die nach seinen Worten eintrat war vollkommen.
Vielmehr möchte ich Euer Hochwohlgeboren bitten, mir für mein Alter irgendwo in den trumschen Landen einen kleinen Gutshof oder Ähnliches zu übereignen, dessen Erträge mir ein unbeschwertes Leben ermöglichen würden.
Tauron beendet diesen wohldurchdachten Satz und trank das Weinglas in seiner Hand in einem Schluck leer.
Ich würde weitere Expeditionen in die Zwielande als Berater eures neuen Serganten begleiten wollen…..
Diese Überraschung war sogar Baron Ortwin deutlich anzusehen, zumal er sich tatsächlich etwas an seinem Weine verschluckt. Welcher bürgerliche, oder in diesem Fall Sergeant bei Verstand lehnt eine Erhebung in den Stand eines Ministerialen in neuen Ländereien mit hervorragenden Entwicklungschancen ab? Hatte er sich etwa verhört? Ein kurzer Blick in das sehr ernste Gesicht Taurons schließt diese Möglichkeit aus. „Tauron, ich weiß nicht was dich in diesem Land dort so anficht, dass du den Stand eines Vogtes ablehnst. Um ganz und gar ehrlich zu sprechen – bin ich gar erschrocken und um eine Antwort verlegen. Das ist nicht sehr oft der Fall!“ Schnell, bevor die beiden Kriegsknechte handgreiflich werden konnten um Tauron diesen, in ihren Augen schweren Afront niederschlugen, bedeutet Ortwin ihnen davon abzusehen. Die Waffen schnell und schon halb erhoben ließen die Beiden von ihrem Vorhaben ab.
Immer noch um Worte verlegen tupft sich der Baron mit einem Tuch den Mund vom verschluckten Weine trocken und denkt nach. Die Rituale in der Kirche wird Tauron wohl oder übel über sich ergehen lassen müssen. Vielleicht wird ihm das den Kopf gerade rücken? Mit leichtem Kopfschütteln kann sich Ortwin die Antwort schon selbst geben. Sicher nicht. Dieser Kerl ist wie er ist. Doch steht er offensichtlich allem schlechten Benehmen und lästerlichen Äußerungen zum Trotze in der Gunst des Eynen. Zudem kann auch Ortwin ihm nicht wirklich etwas nachtragen, ja, ist ihm ob der äußerst erfolgreichen Rückkkehr sogar zu Dank verpflichtet! Doch diese Dreistigkeit muss geahndet werden, dem Prinzip wegen. Wie nun lässt sich das auflösen? Er schaut Tauron noch einmal tief in die Augen und eine Idee kommt dem Baron in den Sinn.
„Weil Du es bist Tauron und Deiner frommen Taten wegen, will ich über diese Rückweisung und Lästerung Nachsicht üben und Deinem Wunsch entsprechen. Doch bedenke, dass dieser Lohn weit unter dem steht was ich dir darbot als Dank! Ob der Schmähung des Eynen und Missachtung Deines Ordo muss eine Rechtweisung und Prüfung einhergehen mit der Belohnung. Ich werde einen Gefallen in Furtenau einfordern und dir, ganz wie du es wünscht einen Gutshof verschaffen, dich im Alter zu versorgen. Dazu noch ein Dorf, um Dir den von mir versprochenen Stand des Vogtes zu verschaffen. Als Lohn, Prüfung und Rechtweisung wirst Du gefordert sein in Eschenbruch. Ich werde höchstselbst beten, dass Du dort bestehst und dir zudem noch soviele Schiedswehren übergeben, wie Du nur bekommen kannst. „
Mit sehr ernstem Blick fährt Ortwin fort. „Hilarius wache dort über Dich Tauron! Derweil hast Du meine Neugier entfacht, was einen Mann wie Dich das fürchten lehrt.“ Ortwin spricht nun zu allen drei Besuchern. „Für die nächste Expedition in die Zwielande wird kein Sergeant zu beraten sein. Die heilige Theodora wirkte dort und der Eyne eröffnet uns durch dieses Kreuz seinen Willen. Dieser kann es nur sein, Theodoras Spuren zu folgen und diese von Euch beschriebene Hexe und widerliche Bule Bozephalus zu läutern! Nein, keinem Sergeanten ist diese Aufgabe zuzutrauen. Diese Bürde werde ich höchstselbst auf mich nehmen! Als Buße für Sünden die ich begehe, als Buße für Sünden die ihr begeht in meinem Namen.“
Noch lange nachdem die drei Besucher gegangen waren, sinnt Ortwin über dem goldenen Kreuz den seltsamen Wegen des Eynen nach. Wie kann es sein, dass ein Tunichtgut und Lästerer wie Tauron in seinem hellen Lichte wandelt und dies nichtmal erkennt? Gar mit seinem einfältig Maul noch spottet! Was der Eyne an ihm findet, mag Ortwin nicht zu ergründen. Jedoch ihn selbst erfrischt dessen von vielen Schranzen bei Hofe und von Stand wohl überheblich dumm als tumb bezeichnete Art. Schade ist’s um einen Vogt wie ihn. Doch sei’s drum. So der Eyne will, werden sich die Wege wieder kreuzen und schließlich gilt es nun der Kirche das Kreuz Theodoras unter die feisten Nasen zu reiben und einen Bußzug zu organisieren!
-ENDE-