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TrumOrgel – Ausgabe No1

Wer eine ausgedruckte und gebundene IT-Taschenausgabe haben möchte, meldet sich bitte bei mir: Ann-Christin K.

Not in Eichenfelde – Trum

Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE Not, Not, Not in Eichenfelde, Not von Geistern, die des Nachts umgeh´n. Keiner kommt aus den Hütten raus, deshalb geh´n wir einfach hinein und so muss das sein. Jaja, Jaja!   Not, Not, Not in Eichenfelde! Die gülden Kette soll die Rettung sein. Wo ist sie hin, wo ist sie versteckt? Wer nahm sie mit, wer nahm sie weg? Das muss doch nicht sein! Neinnein! Neinnein!   Not, Not, Not in Eichenfelde, Unser Aask stieg in das Haus hinein. Die Bürgermeisterfrau kam auch, er pömpft sie nieder, so ist das Brauch. Und so muss das sein! Jaja! Jaja!   Rot, Rot, Rot ist Aask seine Wange! Weil Herr Kilian petzen gehen musste. Er ging hin zum Waagenmann, die Waage hing am Finger dran. Und so ist´s gescheh´n. Jaja! Jaja!   Fort, Fort, Fort von Eichenfelde! Mit der Fackel steckten wir das Haus in Brand. Des Waagenmannes Schild geholt, verbessert die Beute den goldenen Sold. Und so muss das sein! Jaja! Jaja!    

Die heiße Schlacht am kalten Buffet – Reinhard Mey

Gemurmel dröhnt drohend wie Trommelklang,
gleich stürzt eine ganze Armee,
die Treppe herauf, und die Flure entlang,
dort steht das kalte Buffet.
Zunächt regiert noch die Hinterlist,
doch bald schon brutale Gewalt,
da spießt man, was aufzuspießen ist,
die Faust um die Gabel geballt.
Mit feurigem Blick und mit Schaum vor dem Mund
kämpft jeder für sich allein,
und schiebt sich in seinen gefräßigen Schlund,
was immer hineinpaßt, hinein.


Bei der heißen Schlacht am kalten Buffet,
da zählt der Mann noch als Mann,
und Aug‘ in Auge, Aspik und Gelee,
hier zeigt sich, wer kämpfen kann, hurra!
Hier zeigt sich wer kämpfen kann.


Da blitzen die Messer, da prallt das Geschirr
mit elementarer Wucht.
auf Köpfe und Leiber, und aus dem Gewirr,
versucht ein Kellner die Flucht.
Ein paar Veteranen im Hintergrund
tragen Narben auf Stirn und Gesicht,
quer über die Nase und rings um den Mund,
wohin halt die Gabel sticht.
Ein tosendes Schmatzen erfüllet den Raum,
es rülpst und es grunzt und es quiekt.
Fast hört man des Kellners Hilferuf kaum,
der machtlos am Boden liegt.


Bei der heißen Schlacht…


Da braust es noch einmal wie ein Orkan,
ein Recke mit Übergewicht
wirft sich auf’s Buffet im Größenwahn,
worauf es dann donnernd zerbricht.
Nur leises Verdauen dringt noch an das Ohr,
das Schlachtfeld wird nach und nach still.
Aus Trümmern sieht angstvoll ein Kellner hervor,
der längst nicht mehr fliehen will.
Eine Dame träumt lächelnd vom Heldentod,
gebettet in Kaviar und Sekt,
derweil sie, was übrigzubleiben droht,
blitzschnell in die Handtasche steckt.


Das war die Schlacht am kalten Buffet,
von fern tönt das Rückzugssignal.
Viel Feind, viel Ehr‘ und viel Frikassee,
Na denn: „Prost“ bis zum nächsten Mal, hurra!
Na denn: „Prost“ bis zum nächsten Mal!

Im Badehaus – Ougenweide

Reinlichkeit ist mir ein Graus
Doch ich geh‘ ins Badehaus
Um im Bade zu verweilen
Muss ich nun von dannen eilen
Zupf‘ mit Wollust meinen Bart
Meinen Körper will ich kühlen
Wonnen ganz besonderer Art
Kann man nur im Wasser fühlen


: DüDüDüdüdüdüdü :


In der Therme angelangt
Wird mein Wamst mir abverlangt
Allerliebste Zuckerdinger
Schneiden Nägel mir vom Finger
Eine andere, frisch und fein
Stutzt den Bart mir und die Haare
Und lässt sie vergessen sein
All die vielen Hungerjahre


: DüDüDüdüdüdüdü :

Ein dicker Mensch, mit Fett betalgt
Mir die Hinterbacken walkt
Man bestreuet mich mit Puder
Setzt mich in den Badezuber
Heißes Wasser gießt man nach
Und die Haut zeigt Krebsesröte
Au, schrei‘ ich und weh und ach
Man kocht mich wie eine Kröte


: DüDüDüdüdüdüdü :


Wird dies alles überstanden
Ist der Körper fast zuschanden
Doch dann kommt der Teil der Freude
Gern ich dran ein Wort vergeude
Man bringt Schinken, Sülze, Speck
Wein und Bier und auch Liköre
Brot und Kuchen und Gebäck
Das nicht etwa mir zu Ehre
Nein, da muss bezahlet sein
Schinken, Sülze, Bier und Wein
Auch der dir fast brach die Knochen
Und dich tat wie Schinken kochen
Alle die musst du bezahlen
Sogar der Mägde Freundlichkeit
Teuer sind die Badequalen
Schrecklich ist die Reinlichkeit


: DüDüDüdüdüdüdü :

Die wilde Jagd – Faun

Ein Mädchen kommt vom Tal ins Dorf
So lieblich und so fein
Da sieht der schwarze Müller sie
Und will ihr Liebster sein
„Geh fort, du dunkler Müller, du
Und lass mich friedlich sein
Den Kranz, den dich so lange hielt
Will ich mit dir nicht teil’n.“

: Lauf, Liebes, lauf
Und pass gut auf dich auf
Der Herr der schwarzen Mühle
Will dich heute Nacht zur Frau :


Da ward sie eine Schwalbe
Entflog ihm himmelwärts
Der Müller aber flug als Falke
Ihr schon hinterher
Sie ward zu einem Ross so weiß
Sprang durch das erste Gras
Er aber war der Sattel, der
Ihr fest am Rücken saß

: Lauf, Liebes, lauf…:


Sie ward zum weißen Hasen
Und lief die halbe Nacht
Der Müller aber ward zum Fuchs
Und setzte ihr gleich nach
Sie ward ein Schiff auf hoher See
Und fuhr weit fort vom Land
Er aber ward der Steuermann
Der fest am Ruder stand


: Lauf, Liebes, lauf…:


So ging diese verhexte Jagd
Nun schon die lange Nacht
So dass der Müller voller Gier
Den Mogen übersah
Das Mädchen ward zum Morgenlicht
Das durch das Tale schien
Der schwarze Müller fand ein End
Und ward nicht mehr gesehen


:Lauf, Liebes, lauf

im Morgenlicht nach Haus
Den Müller siehst du nimmermehr
Und die wilde Jagd ist aus: