Tod von Basel – Volkslied

Als ich ein jung Geselle war,
nahm ich mir ein steinaltes Weib;
ich hatt‘ sie kaum drei Tage – Ti – Ta – Tage
da hat’s mich schon gereut, da hat’s mich schon gereut.

Da ging ich auf den Kirchhof
und bat den lieben Tod:
Ach lieber Tod zu Basel – Bi – Ba – Basel,
hol mir mein‘ Alte fort, hol mir mein‘ Alte fort!

Als ich wieder nach Hause kam,
mein Alte war schon tot;
spannt ich die Roß vor’n Wagen – Wi – Wa – Wagen
und fuhr‘ mein Alte fort, und fuhr‘ mein Alte fort.

ich bracht sie auf den Kirchhof hin,
das Grab war schon gemacht,
ihr Träger tragt fein sachte – si – sa – sachte,
daß die Alte nicht erwacht, daß die Alte nicht erwacht.

Scharrt zu, scharrt zu, scharrt immer zu,
das alte böse Weib.
Sie hat ihr Lebetage – Ti – Ta -Tage
geplagt mein‘ jungen Leib, geplagt mein‘ jungen Leib.

Als ich wieder nach Hause kam,
all‘ Winkel war’n zu weit;
ich wartet‘ kaum drei Tage – Ti – Ta – Tage
und nahm ein junges Weib, und nahm ein junges Weib.

Das junge Weibel, das ich nahm,
das schlug mich alle Tag:
Ach lieber Tod von Basel – Bi – Ba – Basel,
hätt‘ ich mein‘ Alte noch, hätt‘ ich mein‘ Alte noch!

Krämermann – Sea Shanty – Karl Sternau

Einst fuhr ein Schiff auf hoher See,
Und dieses hieß „Ein Kessel voll Tee“
Der Wind frischt auf, der Bug sich senkt,
und jeder leis sich denkt: (huh)!


Bald wird der Krämermann komm´n,
Versorgt uns mit Zucker und Tee und Rum,
Wenn wir nicht untergeh´n,
gibt´s Heuer und wir geh´n.


Sie war zwei Wochen auf dem Meer,
Da schwamm ein Kapwal vor ihr her.
Der Käpt´n schwor die Mannschaft ein,
„Der Wal wird werden mein!“


Bald wird der Krämermann komm´n,…

Noch eh´ das Boot zu Wasser lief,
Der Wal es mit nahm in die Tief´,
Harpunen los, die Zeit wird knapp.
Der Wal taucht tief hinab.

Bald wird der Krämermann komm´n,…

Kein Seil gekappt, der Wal noch dran,
der Käpt´n war kein gier´ger Mann,
doch er jagt gern Wale auf dem Meer,
Dem Wal gefiel´s nicht sehr


Bald wird der Krämermann komm´n,….

Seit vierzig Tagen übers Meer
zog der Wal das Boot schon kreuz und quer.
Alle Boote war´n bereits verlor´n,
Und die Mannschaft war voll Zorn.


Bald wird der Krämermann komm´n,…

Angeblich hält der Kampf noch an,
Nichts ist gekappt, der Wal noch dran,
Der Krämermann ruft „Ei der Daus.
Wann wollt ihr denn nach Haus?“

Spitzbübin – Heinrich Heine

Sie hatten sich Beide so herzlich lieb,
Spitzbübin war sie, er war ein Dieb.
Wenn [er Schelmenstreiche]1 machte,
[Sie warf sich aufs Bett]2 und lachte.

Der Tag verging in Freud‘ und Lust,
Des Nachts lag sie an seiner Brust.
Als man ins Gefängnis ihn brachte,
Sie stand am Fenster und lachte.

Er ließ ihr sagen: «O komm zu mir,
Ich sehne mich so sehr nach dir,
Ich rufe nach dir, ich schmachte» —
Sie schüttelt‘ das Haupt und lachte.

Um Sechse des Morgens ward er gehenkt,
Um Sieben ward er ins Grab gesenkt;
Sie aber schon um Achte
Trank rothen Wein und lachte.

Herbstlied – Volkslied

Die Astern in den Gärten, sie blühen, sie blühen,
die Astern in den Gärten, der Sommer geht vorbei.

Die Herbstblätter fallen, es treibt sie der Wind,
sie wirbeln und sie drehn sich, der Sommer geht geschwind.
Kastanien in den Wäldern, sie reifen, sie reifen,
Kastanien in den Wäldern, sie fallen auf den Weg.

Die Herbstblätter segeln,… Die Herbstblätter kreiseln,…

Grauer Regen aus den Wolken, er prasselt, er prasselt,
grauer Regen aus den Wolken, ein Sturm geht übers Land.

Die Herbstblätter fallen,…

Das Lied in meinem Herzen ruft Freude, ruft Freude,
das Lied in meinem Herzen, der Herbst zieht ein ins Land.

Die Herbstblätter fallen,… Die Herbstblätter fliegen,…