Flucht nach vorn – d´Artagnan

Was zählt schon die Liebe
Was zählt schon ein Sieg
Was zählt schon die Freiheit, die man nicht verdient
Wie weit geht ein Mann, wenn er alles verliert
Beim Versuch wahr zu leben, sein Leben riskiert

So ist unsre Welt
So sind wir geboren
Wir haben einander geschworen

Bis an die Tore der Hölle und drüber hinaus
Wie schwer auch die Bürde, wir halten sie aus
Wir geben den Rösser noch fester die Sporen
Denn weißt du’s nicht besser
Dann hilft nur die Flucht nach vorn

Drum reiten wir weiter und kümmern uns nicht
Wir lachen nur heiter dem Tod ins Gesicht
Ein Leben am Abgrund, in steter Gefahr
Lässt uns spüren unsre Kraft und sehen so klar

Bis an die Tore der Hölle und drüber hinaus

Drum bleiben wir
Drum bleiben wir stark
Ein dickes Fell bringt euch so mancher den Tag
So ist unsre Welt
So sind wir geboren
Wir haben einander geschworen

: Bis an die Tore der Hölle und drüber hinaus…:

Es ist ein Schnitter, der heißt Tod – volkslied

Es ist ein Schnitter, der heißt Tod
Hat Gewalt vom großen Gott
Heute wetzt er das Messer
Es schneid‘ schon viel besser
Bald wird er dreinschneiden
Wir müssen’s erleiden
Hüt‘ dich schön’s Blümelein
Was jetzt noch grün und frisch da steht
Wird morgen weg gemäht
Die edle Narzisse, die englische Schlüssel
Die schön‘ Hyazint, die türkische Bind
Hüt‘ dich schön’s Blümelein
Viel‘ Hunderttausend ungezählt
Unter der Sichel hinfällt
Rotrosen, Weißlilien, Beide wird er austilgen
Hier Kaiserkronen, man wird euch nicht schonen
Hüt‘ dich schön’s Blümelein
Oh König, Kaiser, Fürst und Herr
Fürchtet den Schnitter sehr
Der Herzensbetrüber, je länger, je lieber
Macht alles herunter, tut keinem besonders
Hüt‘ dich schön’s Blümelein
Er macht so keinen Unterschied
Nimmt alles in einem Schnitt
Papst, König und Kaiser, Fürst, Palast und Häuser
Da liegen’s beisammen, man weiß kaum ein‘ Namen
Hüt‘ dich schön’s Blümelein
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod
Hat Gewalt vom großen Gott
Heute wetzt er das Messer
Es schneid‘ schon viel besser
Bald wird er dreinschneiden
Dann müssen’s erleiden
Hüt‘ dich schön’s Blümelein

Tod mach’s mir leicht – volkslied

Tod mach’s mir leicht.
Wenn du kommst vor deiner Zeit,
Tod mach’s mir leicht.
Mein Weg im Leben ist noch weit.
Mit der Waffe in der Hand
schickt man mich in dies und jenes Land.
Tod mach’s mir leicht,
denn ich bin noch nicht bereit

Liebe war schön.
Mit meinem Mädchen wollte ich geh’n,
Liebe war schön.
Ich wollt mir ihr das Leben seh’n.
Bei ihr hab ich geweint, gelacht,
doch eines Nachts hat man mich fortgebracht.
Liebe wär schön,
doch der Krieg hat uns getrennt.

Leben war schön.
Mit Frau und Kind hab ich gewohnt,
Leben war schön.
Und wer da meint, dass Krieg sich lohnt,
der frag sich dann was Frau und Kind
ohne Mann und ohne Vater sind.

Leben war schön,
doch manch ein Mann kam nie zurück.
Töten ist leicht.
Mit der Waffe in der Hand ist töten leicht.
Schnell gerät die Welt in Brand,
wenn du nur die Trommel kennst,
hinter der du in dein Unglück rennst.
Töten ist leicht,
wenn nur die Trommel für dich denkt.

Edle Kaiserin – volkslied

Ich weiß mir ein edle Kaiserin,
sie liegt mir Tag und Nacht im Sinn.
Ich kann ihr nicht vergessen.
Ich schlaf oder wach, tu was ich wöll,
sie liegt mir in meinem Herzen.

Die Kaiserin hätt einen alten Mann,
daran wollt sie kein Genügen han.
Sie wollt sich selbst versorgen.
Einen heimlichen Buhlen wollt sie han,
wollt buhlen unverborgen.

Und das erhört ein junger Knab,
er trat die Gassen auf und ab,
gar heimlich und gar stille.
Bis dass er ins ihr Schlafkämmerlein kam,
da geschah ihr beider Wille.

Und da er in ihr Schlafkämmerlein kam
ein schneeweiß Hemdlein legt er an.
Wie tu ich dir gefallen?
Du magst mir ein edle Kaiserin sein,
du liebest mir ob allen.

Da es war um die Mitternacht,
da kam der edlen Kaiserin Mann
für ihr Schlafbett gegangen,
da fand er sein schöns Fräuelein
mit schneeweiß Armen umfangen.

Die Kaiserin hätt sich eins bedacht,
wie sie den Knab zum Laden ausbracht,
wohl in ein fließend Wasser.
Sie schaut dem Knaben hintennach,
ihr Äuglein gaben Wasser.

Und wer ist’s der dies Liedlein sang,
ein Reiters Knab ist er genannt.
Er hat so frei gesungen.
Der Kaiserin hat er’s zu Dienst gemacht,
mit Freuden ist er davonkommen.

Lied des Uhrmachers – volkslied

Die Uhr schlägt eins. Ich war ein Kind, wie war die Zeit mir wohlgesinnt und flog dahin in Wonnen.
Die Uhr schlägt zwei. Es wächst der Knab, Feld, Wald und Heid sind seine Lab‘, frisch fließt der Lebensbronnen.

Die Uhr schlägt drei. Es wird ungrad, die Welt ist weit und rauh der Pfad, doch Kraft ist in der Seelen.
Die Uhr schlägt vier. Es winkt das Glück, ihm nach, ihm nach und nie zurück! Es kann dir gar nicht fehlen.

Die Uhr schlägt fünf. Ich hatt eine Braut, sie war zum Weib mir angetraut, wie war die Arbeit süsse.
Die Uhr schlägt sechs. Das Haus ward voll, der Kinder Lust im Ohr mir scholl, doch Sorg‘ hat schnelle Füße.

Die Uhr schlägt sieben. Krankheit kam, mich bang und trüb gefangen nahm, mein Weib ging für mich schaffen.
Die Uhr schlägt acht. Ich sah einen Schrein, da legten sie mein Weib hinein, konnt‘ mich empor nicht raffen.

Die Uhr schlägt neun. Ich bin erwacht, ich hab‘ mein Weib zur Ruh gebracht, wohl über grünem Rasen.
Die Uhr schlägt zehn. Das Herz mir brach, die Kindlein folgten der Mutter nach, haben mich alle verlassen.

Die Uhr schlägt elf. Die Zeit ist stumm, wie einsam ist’s um mich herum, nichts will zurück mir kehren.
Genug, genug. Bald schlägt es zwölf, den letzten Schlag, Gott helf, Gott helf, werd ich ihn endlich hören?