Die Uhr schlägt eins. Ich war ein Kind, wie war die Zeit mir wohlgesinnt und flog dahin in Wonnen.
Die Uhr schlägt zwei. Es wächst der Knab, Feld, Wald und Heid sind seine Lab‘, frisch fließt der Lebensbronnen.
Die Uhr schlägt drei. Es wird ungrad, die Welt ist weit und rauh der Pfad, doch Kraft ist in der Seelen.
Die Uhr schlägt vier. Es winkt das Glück, ihm nach, ihm nach und nie zurück! Es kann dir gar nicht fehlen.
Die Uhr schlägt fünf. Ich hatt eine Braut, sie war zum Weib mir angetraut, wie war die Arbeit süsse.
Die Uhr schlägt sechs. Das Haus ward voll, der Kinder Lust im Ohr mir scholl, doch Sorg‘ hat schnelle Füße.
Die Uhr schlägt sieben. Krankheit kam, mich bang und trüb gefangen nahm, mein Weib ging für mich schaffen.
Die Uhr schlägt acht. Ich sah einen Schrein, da legten sie mein Weib hinein, konnt‘ mich empor nicht raffen.
Die Uhr schlägt neun. Ich bin erwacht, ich hab‘ mein Weib zur Ruh gebracht, wohl über grünem Rasen.
Die Uhr schlägt zehn. Das Herz mir brach, die Kindlein folgten der Mutter nach, haben mich alle verlassen.
Die Uhr schlägt elf. Die Zeit ist stumm, wie einsam ist’s um mich herum, nichts will zurück mir kehren.
Genug, genug. Bald schlägt es zwölf, den letzten Schlag, Gott helf, Gott helf, werd ich ihn endlich hören?