Heldenaushang in den Tavernen Champas

Bekanntmachung durch einen Aushang
in allen Tavernen in der Baronie Champa

Aufruf an alle sonnengläubigen, freien und toleranten Einwohner der Baronie Champa und an alle gleichgesinnten Menschen.

Es sei von heute an einem jedem bekannt, das der Bruder Lammfromm, Zorn der Sonne und Bruder im Sonnenorden zu Champa maßgeblich zu den Geschehnissen zum Winterfest in Siebenhöfen und der damit verbunden Rettung zahlloser, durch das weltlich Handelnde Ceridentum enteignet und gedemütigter sonnengläubiger Bürger, beigetragen hat.

Das Wappen des Sonnenordens

Ab dem heutigen Tag soll sein Name und sein Abbild, in Stein geschlagen und in Metall gegossen, in der Halle der Helden zu Champa aufgestellt sein.

Jeder Mann und Jede Frau hat Tür und Tor zu öffnen, wenn der Bruder Lammfromm vom Sonnenorden an die Ihre klopft und jede Unterstützung zu gewähren, die der Bruder erbittet, soweit dies möglich ist.

Der Baron höchst selbst wird jeden Unterstützer des Bruders Lammfromm in seine Gebete an die Heilige Rita Risus einschließen, auf das in euren Heimen das Feuer der Sonne immerdar und sicher brennen wird.

Für den Baron
Vorhelius Krummenkranz

Schreiber des Barons von Champa
Mitglied des Rates von Champa

2 Gedanken zu „Heldenaushang in den Tavernen Champas“

  1. Noch eben trauernd und im Zweifel verstrickt, starrt Bruder Lammfromm in seiner Kammer auf einen der Aushänge. Er mag es kaum fassen und so sattelt er einen Esel, reist mitternächtlich zum nächsten Bauerngehöft und lässt sich testweise bewirten. Zwar wissen die Bauernsleut noch von nichts, können den Aushang auch nicht lesen, aber geben dann doch nach. Nach seiner Rückkehr auf die Ordensburg fällt Lammfromm auf die Knie und schenkt dem Sonnenaufgang ein Dankgebet.

    „Ist es zu fassen? all die Zerstörung, all diese Opfer, die so sinnlos dahingerafft erschienen, erweisen sich nun doch als nicht vergebens gestorben. Sonne, du weißt dunkle Wege zu erleuchten! Ewiglich soll unser Bündnis überdauern alle Finsternis!“

    Mit der Verkündung neben sich auf dem Strohkissen, gerät der Bruder nun endlich an seinen wohlverdienten Schlaf.

  2. Staunend lauscht Anka den beiden Männern am Nebentisch in der Taverne in Gergonsmund. „Eine riesige Statue wird da grade hingeprotzt. Glaubstes? Von diesem einem Glaubensritter… Von dem habe ich noch nie gehört! Wer isn das überhaupt?“ lässt sich der untersetzte, bärtige Mann in Reisekleidung aus. „Ein Held Champas! Dass ich nicht lache… Aber der Barons wirds wohl wissen.“
    Der andere Mann, ein gut gekleideter Mann mittleren Alters mit schütterem, blonden Haar nickt.
    „Helden werden nicht geboren, zu einem Held wird man durch Taten, meine Herren“, mischt Anka sich ein und füllt ihre Krüge erneut. Sie legen ihr beide dankend ein Kupfer hin und schauen sie dann an. „Wie meinen?“
    „Na,… Wenn Jemand schon in Eisen gegossen wird, dann muss er doch wirklich etwas Großes getan haben! Selbst auf Champa.“ lächelt Anka. „Und dass sie ihn noch nicht kennen, bedeutet ja nicht, dass er nicht doch ein Held werden und sein kann. Aber… sagt mir doch… welch große Tat mag er verübt haben, der geheimnisvolle Fremde?“
    „Er hat alle Sonnengläubigen dazu aufgefordert Siebenhöfen in Brand zu stecken.“ sagt der Blonde, lehnt sich zurück und beobachtet genüsslich die Reaktion der vorlauten Schankmaid.
    „Was?“ Anka ist ganz blass geworden. Der Krug in ihrer Hand zittert. Sie denkt an ihre Freunde und die vielen Verletzten und Toten. „Das soll eine Heldentat gewesen sein? Der Baron von Champa…. ist so ein… Tier!“ stößt sie hervor. „Wie kann er das machen? Wie kann er so jemanden noch ehren? Wie krank ist das?!“
    „Wollt ihr damit sagen, der Baron hat schlecht entschieden?“ fragt der Untersetzte mit einem Unterton, der Anka aufhorchen lässt. Im Augenwinkel sieht sie, dass seine Hand unter den Tisch gewandert war und er sie mit böse Augen anfunkelte. Kalt läuft es ihr den Rücken hinunter. Jetzt bloß nichts Falsches sagen.
    „Ich finde es immer schlecht, wenn viele Menschen zu Tode kommen. Grund hin oder her.“ sagt sie selbstbewusst, entfernt sich aber einen Schritt vom Tisch.
    „Und… hat der Unbekannte denn einen Namen?“ fragt sie noch, um sich aus der Situation zu winden.
    „Frostlahm. Glaube ich.“ schmunzelt der Blonde, der sich köstlich amüsiert. „Oder „Frohlamm? Bruder Frohlamm oder so ähnlich.“
    „Lammfromm.“ flüstert Anka.
    „Genau, das war es!“ ruft der Blonde aus.
    „Oh, Peter,… was hast du nun schon wieder angestellt…“ denkt sich Anka und verlässt den Tisch.

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