Herr Hadubrand lebt ohne Sorg‘, er lebt auf seiner Ritterborg.
Er war ein schrecklicher Barbur und konnte saufen wie einer nur.
: Ein Barbur, ein Barbur – Die Geschichte ist ganz wuhr :
Er liebte einst ein Mägdelein und ging mit ihr Verlöbnis ein.
Der Ritter war ein finst’rer Mann, den niemand richtig leiden kann.
: Mägdelein sei nicht dump – Lass ihn laufen diesen Lump :
Der Ritter hat in einer Nacht ihr ganz Vermögen durchgebracht.
Trotzdem verließ er sie sofort, obwohl er Treue ihr geschwort.
: Er ging fort, er ging fort – Obwohl er Treue ihr geschwort :
Das Mägdelein das weinte sehr, so sehr weint heut kein Mägdlein mehr.
Sie stieg herab vom hohen Schloss, da floss vorbei ein tiefer Floss.
: In den Floss, in den Floss – Sich das arme Mädchen schmoss :
Der Ritter schlief in seiner Kammer, er schlief da grad‘ den süßen Schlammer.
Doch als die Glocke schlug zwölf Uhr, da trat ein Schreckgespenst hervur.
: Ein Gespenst riesengroß – Es war das Fräulein aus dem Schloß :
Der Ritter zittert und es grinst ihn an das schreckliche Gespinst.
Schnell zieht er über Kopf und Wanst die Bettdeck‘ vor dem Schreckgespanst
: Das Gespanst, das Gespunst – Tritt ans Bett heran und grunzt :
Das Mägdlein kam nun jede Nacht, hat an dem Ritter sich geracht.
Jedoch, es half ihm keine Kunst, stets kam und heulte das Gespunst.
: „Hadubrand, Hadubrand – Pfuideifel“ und verschwand :
Solch Geisterspuk, oh welch ein Graus hält selbst ein Rittersmann nicht aus.
Und eines Tags in aller Fruh fand man ihn tot am Kanapuu.
: Und so war kaum vollbracht – Furchtbarlich die Tat geracht :