Die Jagd des Barons

Vor nun drei Wochen besuchte ein Bote aus Siebenhöfen die Stadt Champa und die Burg des Herrn Baron. Er ging hinein, kam wieder hinaus und durfte unbehelligt die Stadt wieder verlassen.
Sofort nach seiner Abreise wurde der Sonnenstein aus der Sonnenkirche in den Burgkeller gebracht und die Tore der Burg fest verschlossen. Niemand kam rein oder raus .
Kein Wasser oder Brot.
Kein Kuchen oder Wein.
Nichts….

Sie war jung.
Und sie war schön.
Sie trug das Kleid einer feinen Dame. Eine Hofdame war Sie. Sie lebte in Champa in der Hauptstadt der Baronie.
Jetzt gerade lag Sie in dem Turmzimmer des kleinen Rates von Champa auf zwei anderen Männern auf dem Fußboden. In Ihrem Hals steckte ein schöner, edel gearbeiteter Dolch und Ihr warmes Blut floss über die ebenfalls leblosen Körper eines Küchenjungen und eines Kammerdieners.

Der Baron von Champa war vor dem Fenster zusammengesunken und starrte auf seine Knie. Seine Hände zitterten.
Jemand im Raum räusperte sich. Ein Schatten fiel auf das Gesicht des Barons. Er stand auf und drehte sich um. Der Rat Champas und zwei Soldaten der Sense umstanden die drei Toten. Alle Gesichter waren eingefallen und die Augen kraftlos.

Langsam und leise sagte der Baron zu den Anwesenden:
„Ich werde heut abend erneut in den Stein schauen.“
„Räumt auf.“
„Wir machen dann morgen weiter.“
„Wir werden den Spion aus Siebenhöfen schon noch finden.“
Der Baron ging zu den Toten zog angewiedert seinen Dolch aus der Frau und verließ schnell den Raum in Richtung seiner Gemächer. Das Blut auf seinem einfachen Hemd ließ keinen Zweifel daran wer hier der Richter war.

Dem Vorratsmeister Nieselgurd Feilenfratz entfuhr ein Seuftzer nach dem die Tür hinter dem Baron zugeschlagen war. „Drei Mäuler weniger zu füttern.“ Die Anderen in der Runde schauten Ihn vorwurfsvoll an. Etulius Andersrum der Spion und Händler schlug eine Hand vor den Mund und wich zurück als der Lebenssaft der Frau über den Fußboden floss und fast schon seine Schuhe berührt hatte.  Er blickte in Richtung der beiden Soldaten die die sofort verstanden und mit starken Armen an die Leichen griffen.

Die übrigen Anwesenden verließen den Raum. Ein jeder ging schlafen. Im Schlaf bemerkte man den Hunger nicht.