24.3.18 Trum Con Expeditionen

Ein Stern sei vom Himmel gefallen, und Expeditionen wurden ausgeschickt. Doch warum fehlte Rosengarten? Ließen die Siebenhöfener ihren Baron im Stich? Wird es nun Krieg geben zwischen Siebenhöfen und Champa? Und hat jemand den Stein des Himmels bekommen? Erfahrt mehr

(und die ersten Fotos sind in der Dropbox, wer noch keinen Zugang hat, bitte Björn anschreiben)

11 Gedanken zu „24.3.18 Trum Con Expeditionen“

  1. Der Dorfdepp erzählt:

    Jaaaa, da waren so viele bunte Leute und denen war immer irgendwie schlecht wenn sie beim Knallstein waren. Joa. Wer? Achja, der Soodenwolf hat wieder einen und noch einen geholt im Dunkeln. Eigentlich war der ja ganz nett der Hammermann. Der Wirt hat mir auch mal Bier gegeben. Ja.

  2. Vorläufiger Bericht vom Soldat Alrik an seinen Baron.

    Die Sense freut sich euch berichten zu dürfen, das euer Anliegen zur vollsten Zufriedenheit erledigt wurde.
    Unter einigen Mühen konnten die Vorfälle aufgeklärt und das Objekt geborgen werden.
    Haus de Fleur war in kümmerliche Zahl erschienen und war somit kein großes Hindernis.
    Die Truppen aus Siebenhöfen spielten sich gerne in den Vordergrund, doch die angeworbenen Landsknechte aus Solania waren ihren Sold wert und belegten eindrucksvoll warum man sein Silber nicht nur in einen gelb leuchtenden Wappenrock stecken sollte, sondern über einen Helm auf dem Kopfe nachsinnen sollte. Leider schienen die Wolfsmägen schon gefüllt gewesen zu sein als Siebenhöfener niedergeknüppelt im Walde lagen. Ein anderes mal!
    Die Sense und Angeworbene verzeichneten keine Verluste. Die Soldatin Bruna erholt sich momentan von einem Bisse und ist bisweilen etwas gereizt, ich schreibe es den Schmerzen zu.
    Soodemundt ist ein dreckiger Ort ohne große Zivilisation mit einem räuberischen Menschenschlag, Eine Besetzung erscheint wenig lukrativ, jedoch möge der Herr Baron über die Aufnahme weiterer solanischer Flüchtlinge nachsinnen, ein zäher Vertreter, durchaus für den Dienst an der Waffe geeignet.

    Möge die Sonne stets euren Weg bescheinen.

  3. Was für ein Abenteuer!
    Als ich morgens neben dem Galgenpeter an der Reling stand, während dieser sein mehr als grünes Gesicht in die Brise hielt, hätte ich nicht gedacht, dass diese Reise so aufregend wird! Gespannt starrte ich in Richtung der Insel Soodemundt, die wir anfuhren um den Stern zu finden, der vom Himmel gefallen sein sollte. Bruder Dezius versammelte recht schnell unsere kleine Gruppe von Abenteurern um sich, um den Wunsch seines Barons zu erfüllen. Dabei hatten wir alle unsere eigene Idee, weshalb wir mit ihm reisten. Ich wollte einfach den Stern sehen!
    Also begaben wir uns auf die Suche. Leider zerstreute sich unsere Gruppe wahrlich schnell und wir zogen mitunter recht ziellos durch den Soodemundter Wald. Da konnten selbst die freundlichen Anwohner nicht viel helfen. Ich war schon ein wenig betrübt, da wir dem Stern einfach nicht näher kamen. Ich wollte ihn doch so gern sehen! Welch ein Glück war es da, dass der Hund des Jägers eine Fährte aufnahm und uns zu einem absonderlichen Artefakt führte.
    Oh Himmel, von dem ein Sterne fiel! Es soll für die Wächter des Waldes gewesen sein! Der Jäger erzählte davon und auch andere kannten die Geschichten: Alte Legenden im Wald vom Soodemundt. Es heisst, es hausen dort nicht nur die riesigen Soodemundter Wölfe, die auf zwei Beinen laufen können, sondern auch Naturwesen, die den Wald von allen alten und neuen Gefahren befreien wollen. Die Warnungen von den Wölfen fand ich schon sehr aufregend und fantastisch. Sowas sieht man nicht alle Tage. Aber laufende Baumwesen? Das ist noch zauberhafter als die Geschichten von Feen und Kobolden, die der alte Ohm uns immer erzählt hat. Ich war so aufgeregt! Sollte ich in diesem Wald nicht nur einen gefallenen Stern finden, sondern auch Monsterwölfe und Baumwesen sehen?
    Und wirklich wahr: Da waren sie! Mitten im Wald bewegten sie sich. Ich war außer mir vor Freude, doch Henna hielt mich zurück und Herr Arndt, der Ritter des weißen Baums näherte sich den Wesen. Sie schienen nicht gefährlich zu sein. Oh welch ein Irrtum!! Anfangs haben sie sich friedlich verhalten, doch Stunden später trafen Bruder Dezius, meine neue Freundin Freya von Cleith, Henna und ich auf den schönen Ritter Heinrich, der traurig auf dem Boden saß. Nach einem kurzen Gespräch umfing uns alle eine merkwürdige Aura und wir begannen nach dem Ursprung zu suchen. Und da lag er unter dem Laub: Der Stern. Ich habe ihn also wirklich gesehen! Wunderschön funkelnd, grün leuchtend ging von ihm eine gewisse Spannung aus. Als Henna ihn berührte erstarrte er jedoch. Und plötzlich tauchte der Baummann auf! Er griff nach Herrn Heinrich, dessen Füße sofort Wurzeln im Boden schlugen, berührte den ohnehin versteinerten Henna und beugte sich dann langsam zu mir. … Was schlug mein Herz mir bis zum Hals! Panisch drehte ich mich um und schrie auf, als die lebenden Äste nach mir langten. Ich suchte Hilfe bei Bruder Dezius, der sich selbst zügig von dannen machte, doch verfolgt wurde nur ich! Im Lauf drehte ich mich um und sah das grün-bemooste Wesen mit mächtigen Schritten auf mich zu fliegen. Ich nahm meine Kleider und mein Herz in die Hand und rannte. Und schrie. Die endlosen Meter bis zur Taverne, bei der ich endlich in Sicherheit war. Dort nahmen sich Herr Arndt und der Galgenpeter des Baumes an, während ich mich beim Wirt in der Taverne versteckte und lange nicht das Haus verließ. So fantastisch diese Legenden über die Wesen auch klingen… wenn sie hinter Dir her sind, sind sie nur noch halb so wunderlich.
    Zur späten Stunde ließ Bruder Dezius noch einmal nach mir rufen. Der Wirt besaß einen Teil des Steins, den wir benötigten und bei den Verhandlungen darum stach das Angebot von Siebenhöfen das der Söldner von Champa aus. Nun hatten wir alle Teile beisammen um den Stern bergen zu können und so zogen wir aus in den nachtfinsteren Wald. Stets ließ uns das Wolfsgeheul unser Blut in den Adern gefrieren. Deshalb waren wir sehr dankbar, dass Champas Soldaten und die Söldner uns trotz Verhandlungssniederlage zu dem Stern begleiteten und mit den gezückten Waffen die Wölfe fern hielten. Der kluge Bruder Dezius löste schließlich das Rätsel im Licht meiner Laterne und ging, den Stern in seinen Händen geborgen an mir vorbei. Da erklang eine tiefe Stimme. Ich weiß noch genau was sie raunte, den es lief mir eiskalt den Rücken hinunter: „Und die Sonne verdunkelte sich“. Ich spürte einen Schlag im Rücken und sah nur noch meine anderen Kameraden fallen wie Steine, als auch mir schwarz vor Augen wurde.
    Als wir später unter Schmerzen erwachten war mir kalt und unwohl und ich hatte Angst. Wir hörten den Wolf ganz in der Nähe. Er griff an. Wir konnten uns gerade noch rechtzeitig aufrappeln. Bruder Dezius nahm seine Beine in die Hand, während der mutige Henna und der liebe Pförre sich dem Tier entgegen stellten. Ich schnappte mir die Laterne und rannte um mein Leben. Erst beim Laufen fiel mir auf, dass ich dadurch ein beleuchtetes Ziel und leichte Beute war und warf sie weg, kurz bevor ich auch schon mit Bruder Dezius zusammenstieß. Wir waren inmitten dieser miesen, hinterhältigen Söldner zum Stehen gekommen, die kurz mit dem gestohlenen Stern rasteten. Die Hauptmännin kicherte vergnügt. Das war sehr unheimlich. Doch dank fehlenden Lichts haben sie uns scheinbar nicht bemerkt und wir konnten uns schließlich in die Taverne zurück stehlen, in der wir unsere Wunden versorgten und betrübt über den Verrat den Abend verbrachten. Wie kann man nur so feige sein! Ein unbewaffneter Mönch und ein harmloses Mädchen! Ich hoffe zwar nicht, dass der Soodenwolf sie noch erwischt hat, aber dennoch werden diese Leute erstmal kein Bier aus meiner Hand bekommen. Da verzichte auch gern auf das Kupfer!
    Ein Glück jedoch, dass wir alle heil wieder auf das Schiff gekommen sind. Es wurde der ein oder andere des Nachts noch vom Wolf geholt und verletzt, doch meine Gruppe konnte das Abenteuer unbeschadet beenden. Auch, wenn wir uns bald darauf wieder getrennt haben hoffe ich, dass ich den ein oder anderen Freund bald wiedersehe. Solch ein Abenteuer ist wahrlich aufregend, doch die Geschichten, die man dabei hört und erlebt sind die Mühe und das Herzklopfen wert. Ich sollte überlegen mir diese aufzuschreiben. Der Ohm würde sich sicherlich darüber freuen…

      1. Ja, so sind wir! Zuvorkommend, gutherzig, ehrlich und unbewaffnet!!! Voll guten Glaubens an die Sache und dass alles friedlich sein könne. Da solltet Ihr Euch eine Scheibe von abschneiden! Also charakterlich… Lasst euer Schwert mal lieber stecken… So was. Unglaublich!
        XD

        1. Niemals…..
          Alrik ist wie Alrik ist. Für den Baron, für Champa, für die Sense.
          Das Gut sein überlasst Alrik den ganzen strahlenden und funkelnden Persönlichkeiten, davon gibt’s viel zu viele.
          Für mehr Hinterhältigkeit und Intrigen im Larp

  4. Bericht de Galgenpeters an die Henkergilde:

    Ungeachtet des durch hinterlinkische Sensen auf die Wege gebrachten Scheiterns unserer Siebenhöfener Expedition, kann ich zumindest einen Erfolg für unsere Zunft verbuchen. Dasz es nämlich mit des Eynem Hülfe mir gelang, die unzivilen Bewohner eines Soodemundter Dorfes für die Hexenverbrennung zu gewinnen. Die Menschen dort zeigten sich sehr aufgeschlossen diesem Thema gegenüber und nachdem ich ihnen die Verfahren der zivilisierten Hexenproben und Verbrennungsmethoden mit angemessener Inbrunst zu Ohren gebracht, waren sie regelrecht begeistert. Natürlich wird nicht alles gleich auf Anhieb klappen, aber da musz man die Leute einfach mal machen lassen. Auch die Anzahl zu verbrennender Hexen wollte ich ihnen nicht vorgeben. Derzeit gestaltet sich das Probieren noch etwas holprig, gibt es doch nur eine Frau im Dorfe, die nicht einmal von rotem Haar. Aber gewisz wird sich alles in die richtige Richtung bewegen und wir dürfen sehr gespannt sein, welche regionale Folklore die Einwohner für die Hexenverbrennung in Zukunft entwickeln werden.

    Möge der Eyne sein Auge auf den Zunder legen für alle Zeyten!

  5. Ein Brief der Sense Bruna an ihre Schwester:

    Meine liebe Hilde,

    ich habe dir schon eine Weile nicht geschrieben. Doch es sind einige Dinge geschehen, die ich mit dir teilen möchte.

    Es ist noch nicht lange her, da erhielt ich vom Herrn Baron persönlich einen bedeutsamen Auftrag. Nur mit Alrik sollte ich nach Soodemunt reisen. Unsere Aufgabe war es, einen gefallenen Stern an uns zu bringen und diesen unter allen Umständen in die Baronie zu schaffen. Wir erhielten reichlich Kupfer, um vor Ort jede Hilfe kaufen zu können, die wir bekommen konnten.

    Der Wert dieses Artefakts musste für die Baronie immens sein. Die Anweisung des Barons war unmissverständlich. Ohne diesen Stern brauchten wir nicht zurückzukommen. Koste es was es wolle, der Stern musste nach Champa.

    In Soodemunt eingetroffen, stellten wir fest, dass wir nicht die einzigen waren, die Interesse an dem Stern hatten. Auch die Baronie Siebenhöfen und das Haus de Fleur hatte Boten entsandt. Doch es gelang Alrik und mir einige Landsknechte aus Solania sowie einige Kleriker für uns zu gewinnen und so zur kampfstärksten Fraktion zu werden.

    Im Gegensatz zu den anderen Suchenden, waren wir bereits nach kurzer Zeit erfolgreich und konnten den Stern entdecken. Es stellte sich jedoch heraus, dass dieser kein gewöhnlicher Stein war. Er schickte uns dunkle Visionen sobald man ihm zu nahe kam. Es hatte den Anschein, als hätte der Stern einen eigenen Willen. Er zeigte jedenfalls keinerlei Interesse sich von seinem Standort entfernen zu lassen und ließ sich nicht vom Fleck bewegen. Daher verbargen wir ihn zunächst in der Erde, um in aller Ruhe nach einem Weg Ausschau zu halten, wie wir ihn nach Champa bringen könnten.

    Unser Vorhaben wurde erschwert, durch die Anwesenheit eines Sodenwolfes, jenem blutrünstigen Untier, dass bereits in bei einer früheren Jagd einen unserer Sensen geholt hatte. Man erzählt sich bis heute in der Kaserne, der Soldat hätte sich verwandelt und würde nun selbst als Wolf durch die Wälder streifen…

    Es gab auch seltsame Waldwesen, die aussahen wie wandelnde Bäume. Diese schienen uns nicht bekämpfen zu wollen, ließen aber einen der solanischen Landsknechte mit der Erde verwachsen. Ich bemühte mich daher tunlichst, mich von Ihnen fernzuhalten.

    Ich konzentrierte mich voll und ganz auf unsere Aufgabe und suchte nach einer Lösung, wie wir den Stern bewegen könnten. Dafür war es leider unerlässlich, auch mit Abgesandten der anderen Häuser zusammenzuarbeiten, die Ihre eigenen Interessen verfolgten und den Stein für sich wollten. Keine der Parteien stellte eine ernst zunehmende Konkurrenz dar. Wir konnten uns also bedenkenlos deren Hilfe bedienen und uns später Ihrer entledigen.

    Wie sich herausstellte, musste der Stern in einen Mantel aus Stein eingeschlossen werden. Die Bruchstücke der Ummantelung waren aber in der ganzen Umgebung verteilt und bargen ebenfalls einige Tücken. Ungeachtet der Gefahr sammelten wir eines nach dem anderen ein und brachten diese zum Stern.

    Dabei mussten wir sehr erfinderisch werden. Jedes der Bruchstücke hatte eine andere Eigenheit und musste auf eine andere Weise zum Stern transportiert werden. Bei dem ersten verwuchsen die Füße mit der Erde, sobald man den Stein in der Hand hielt. Also bildeten wir eine Kette, um diesen weiterzureichen. Der zweite schnürte einem die Kehle zu und verhinderte das Atmen. Also konnte ihn einer nur so lange tragen, wie er ohne Luft auskam, bevor der Stein weitergegeben werden musste. Bei dem dritten erlosch das Augenlicht. Es musste also jemand den Träger führen. Der vierte wurde von der Siebenhöfener Fraktion gebracht. Er ließ einem die Arme einschlafen.

    Der schlimmste von allen war der fünfte Stein. Sobald jemand diesen berührte, raste sein Herz zunächst in der Brust und hörte dann auf zu schlagen. Doch überzeugten wir einen jungen und dummen Pfeilmacher, diesen auf seine Brust zu legen und trugen den Stein so mit ihm gemeinsam zum Stern. Der junge Bursche starb auf dem Weg drei Mal. Doch jedes Mal gelang es unserem Kleriker sein Herz wieder zum schlagen zu bringen. Und auch wenn der Bursche und sein Kumpane sicherlich nicht die hellsten Lichter am Kronleuchter waren, ziehe ich doch meinen Hut vor seinem Mut, den Stein immer wieder auf seine Brust zu legen.

    Das sechste und letzte Bruchstück befand sich im Besitz der Familie, der die Taverne am Ort gehörte. Da diesen dummen Menschen nicht klar war, dass es vermutlich Ihr Leben kosten würde, den Stern unweit der Taverne in der Erde liegen zu lassen, forderten sie dreist eine Bezahlung und wollten das Stück meistbietend versteigern. Ich bot Ihnen Ihr Leben und 1 Kupfer. Doch Ihnen schien Ihr Leben wohl weniger wertvoll als die klimpernden Münzen der Siebenhöfener. Nun gut, uns sollte es egal sein. Da die Siebenhöfener gewillt waren, diese Menschen für das Bruchstück zu bezahlen, machten wir uns nicht die Mühe, die Waffen sprechen zu lassen.

    Die feige Siebenhöfener Fraktion war stolz nun tatsächlich ihr ZWEITES von sechs Bruchstücken für Geld gekauft zu haben und brachte dieses unter unserem Schutz zum Stern. Diese Narren glaubten anscheinend, sie hätten sich damit genügend eingebracht und wir würden Ihnen das Artefakt anschließend einfach überlassen. Doch dazu später mehr…

    Am Stern angekommen, überraschte uns ein Angriff des Sodenwolfes. Da die feige Bande aus Siebenhöfen sich hinter uns verschanzte, gelang es diesem Mistvieh mich am Hals zu erwischen. Nach einer kurzen Bewusstlosigkeit erwachte ich wieder und wurde notdürftig verbunden. Trotz der Schmerzen ließ ich das Ziel, den Stern nach Champa zu bringen, nicht aus den Augen. Da Alrik und ich die einzigen Sensen Champas waren, musste ich eine bessere Heilung hinten anstellen. Aber nach dem Biss war etwas anders. Mein Körper juckte und knackte und ich knurrte die Menschen um mich herum an. Ich bemerkte, dass die anderen sich vor mir fürchteten. Aber gut, das erleichterte den Plan Alriks, uns der Siebenhöfener zu entledigen.

    Gemeinsam mit den Solanen wurden zur gleichen Zeit sämtliche Kontrahenten von uns niedergeschlagen. Leider kam der Befehl Alriks ein wenig zu früh. Der Stern war noch nicht vollends umschlossen und es war uns nicht möglich mit ihm zu entkommen. Er zwang mich in die Knie und schickte mir blutrünstige Visionen, in denen ich Menschen ausweidete und Ihre Gedärme verspeiste. Auch meinen Mitstreitern erging es nicht anders. Wir mussten umkehren und den Stern mit den restlichen Bruchstücken vollständig einschließen.

    Die feigen Siebenhöfener hatten sich inzwischen klammheimlich an uns vorbei gestohlen und trauten sich nicht mal uns zur Rede zu stellen. Sie hatten aufgegeben. Wie feige Kaninchen krochen sie zurück und würden vermutlich Schutz unter dem Rock Ihres weibischen Barons suchen. Aber das war uns nur Recht. So konnten wir ohne weitere Hindernisse zurückkehren, den Stern unschädlich machen und nach Champa bringen.

    Nur der Biss des Sodenwolfes macht mir noch Sorge. Ich konnte diesen in Champa behandeln lassen. Allerdings war bereits sehr viel Zeit verstrichen und die Wunde verheilt sehr schlecht. Ich merke einige Veränderungen an mir, die mir unheimlich sind… Ich muss noch nähere Erkundigungen über diesen Wolf einholen und welche Möglichkeiten es gibt meine Genesung voranzutreiben.

    Ich verspreche wieder öfter zu schreiben und dich auf dem Laufenden zu halten!
    Deine Bruna

  6. Seit sie Sodemunt verlassen haben und auf dem Schiff Richtung geliebter Heimat sind, hat Bruder Decius seine Kajute nicht verlassen.

    Am Tisch sitzend und die Hände vor dem Gesicht, lässt er nochmals das Geschehen vor seinem inneren Auge kreisen.

    „Wie konnte es nur passieren, dass diese Champa-Schurken den Stein bekommen und Sie sich so leicht überrumpeln ließen. Naja., was soll man auch Anderes von diesen Leuten, die außer Arglist und Rücksichtslosigkeit nichts Ehrenhaftes an sich haben, erwarten“ Diese und andere Gedanken schwirrten im Kopf rum.

    Irgendwann machte das Schiff im Hafen von Siebenhöfen fest und Bruder Decius rief noch einmal die Gefolgschaft der Expedition zu sich.
    „Wir werden dem Baron unsere Aufwartung machen und ihm von den Vorfällen berichten“, sagte er „und ein jeder der sein Wort ebenfalls an den Baron richten möchte mag mich begleiten.“

    Und so machte sich die Expedition in Richtung des Sitzes des Barons auf.

    1. „Bruder Decius, dass ich euch folge, steht außer Frage!“, rief der Galgenpeter, sein Zeug schnell verstauend. „Selten bin ich derart hintergangen worden, wie von den Sensen. So etwas darf nicht unbeantwortet bleiben! Nie forderte eine Schandtat unter dem Himmel mehr ein, eine offizielle Beschwerde zu verfassen!“

  7. Es ist Nacht. Soodemunt verlassen, aber Siebenhöfen noch nicht wieder betreten.

    Pförre steht an der Reling und ist in seine Gedanken vertieft:

    Ein Stern, der vom Himmel fällt… das gibt es nicht alle Tage!
    Und ich war noch nie in Soodemunt. Deswegen war ich ja mitgekommen. Deswegen habe ich mich gemeldet.

    Jetzt stehe ich hier… (Ein tiefes Seufzen stieß aus seiner Brust und verwehte in der Meeresbrise.)

    Die Bürger Soodemunts…… sind auch nicht unbedingt anders als andere. Sie führen ihre Tavernen und gehen ihren Arbeiten nach. Die Köhler bewachen ihre Meiler, Wirte bewirten und Totengräber graben Löcher. (Ein kleiner Schauder huschte über seinen Nacken.) Ein Stein, der dir das Herz stehen lässt. Da war ich echt schon an der richtigen Stelle zum Sterben! (Er schüttelte den Kopf.)

    Sterben… sterben… selten habe ich so oft gehört, dass ich sterben solle…. ich weiß nicht wieso.
    Aber ich lebe. Ja , ich lebe! Umgehauen hat man mich. Es war schon dunkel. Champa oder Solania. (Er kratzte sich den Kopf, an einer ganz bestimmten Stelle.) Das mein Kopf mal weh tut, kommt schon mal vor. Ich habe Wache gestanden und auch diese gegen die befellten Wesen bewacht. Wieso haben nicht alle Männer in Waffen gekämpft? Als es dann wieder ruhiger geworden war, dankt man einem also auf eine nicht nette Art. Champa und Solania!

    Champa….Champa….dieser eine Mann, der hat sogar an mir geschnüffelt. Das war sogar noch bevor diese wolfartigen Wesen aufgetaucht sind. Geschnüffelt hat er. Sehr komisch! Das machen doch nur Hunde. Ach ja, Hunde! Hunde können gut riechen. Und der schwarze Hund hat schwarzen Stock mit einem Zeichen darauf gefunden. Ganz toller Hund! So einen hätte ich auch gerne!

    Bäume…Bäume…Bäume die sich selber bewegen können… und sogar sprechen! Das war etwas beängstigend aber mal was Neues. Das wird mir sowieso kaum jemand glauben. Aber ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen! Auch, dass ein Mann wie ein Baum mit dem Boden verwurzelt war und dass man Bäume sogar anbeten kann.

    (Er starrt in die Dunkelheit der Nacht) Blind… Blind sein…. toll ist das nicht. Blinde Menschen haben es schwer. Man sollte den Blinden helfen, so wie mir Galgenpeter geholfen hat.

    Auch die anderen Teile des Sterns hatten ihre Tücken. Warum will man so etwas haben?
    (Er stütze seinen Kopf auf die Hände.)

    Diese Reise war nicht meine beste. Aber ich habe Wache gestanden.
    Ich bin vielleicht nicht so schnell im Denken und manchmal muss man mit alles mehrmals erzählen, aber das merke ich mir: Soodemunt ist nicht der sicherste Ort. Leute aus Champa sind komisch. Man kann nicht allen Menschen, Bäumen und Lebewesen mit Fellen trauen oder einfach ausgedrückt: Wesen auf zwei Beinen trauen. Sterne besser nicht anfassen.

    Was auch immer so toll an einem Stern sein soll. Fern am Himmel sind sie viel schöner und machen nicht so viel Unfug. Wenn Sterne dafür sorgen, dass sich Menschen sich gegenseitig das Leben schwerer, als es eh schon ist, machen wollen, Menschen zu Bäumen werden und einem das Herz stehen bleibt. Dann sollen die da bleiben, wo sie sind! Wer auch immer diesen Stern in den Händen hält, soll meinetwegen damit glücklich werden. Ich schaue mir lieber die Sterne von Weitem an. Die blinken mir zu. Und manchmal winke ich zurück. So ist das sehr sehr viel schöner. Ach, ja.
    (Erleichtert ging er wieder zurück unter Deck.)

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