Das Fenster – sören vogelsang

Ich war noch jung, da war mir klar
Das Leben ist zu wunderbar
um hier im Dorfe festzukleben
Wollte doch die Welt erleben
So nahm ich meine sieben Sachen
Ging mit einem fröhlich‘ Lachen
Doch bald schon wurde mir echt bang
Ich wusste nicht ob rechts oder links lang

Ich fütterte grade des Bauern Sau
Da entdeckte ich jene schöne Frau
Das güldene Haar, die lieblichen Brüste
In mir da regten sich fremde Gelüste
Der Bauer er lachte und Sprach zu mir:
„Knecht! Nimm dir dieses Weib dann ergeht es dir schlecht!“
Er schaute mich an, seine Stimme ward fester
„Schlag dir aus dem Kopf unsres Lehnsherren Schwester!“

Und jetzt steh‘ ich am Fenster und spring in den Tod
Und alles wegen dir, ich dummer Idiot
Heute und hier da endet die Reise
Der Boden kommt näher und ich denk mir


Die Worte des Bauern verhallten recht bald
Mein Bettchen war leer und die Nächte so kalt
Da fasste ich einen kühnen Entschluss
Allein zu erobern den goldenen Schuss
Ich wusch mich und kaufte mir auch neue Kleider
Bald schon verfolgten mich gar viele Weiber
Aber ich wollte nur diese eine beglücken
Und so machte ich mich auf sie von mir zu verzücken


Und jetzt steh‘ ich am Fenster…


Am Schloss angekommen und mit frohem Mut
Erweckt‘ ich dann doch des Lehnsherren Wut
Er fand mich auch bald schon in ihrem Gemach
Wir liebten uns grade, Oh welche Schmach
Er zückte die Klinge und schrie nurnoch „Lauf!“
So rannt‘ ich denn flux auf die Zinnen hinauf
Und oben am Turme bevor er mich fing
Stand ein Fenster weit offen und ich dachte mir spring


Und jetzt steh‘ ich am Fenster…

Lonely Mountain – j.r.r. tolkien

Far over the misty mountains cold
To dungeons deep and caverns old
We must away ere break of day
To seek the pale enchanted gold.

The dwarves of yore made mightly spells,
While hammers fell like ringing bells
In places deep, where dark things sleep,
In hollow halls beneath the fells.

For ancient king and elvish lord
There many a gleaming golden hoard
They shaped and wrought, and light they caught
To hide in gems on hilt of sward.
On silver necklaces they strung
The flowering stars, on crowns they hung
The dragon-fire, in twisted wire
They meshed the light of moon and sun.

Far over …

Goblets they carved there for themselves
And harps of gold; where no man delves
There lay they long, and many a song
Was sung unheard by men or elves.

The pines were roaring on the height,
The winds were moaning in the night,
The fire was red, it flaming spread;
The trees like torches blazed with light.
The bells were ringing in the dale
And men looked up with faces pale;
The dragon’s ire more fierce than fire
Laid low their towers and houses frail.

The mountain smoked beneath the moon;
The dwarves, they heard the tramp of doom.
They fled their hall to dying fall
Beneath his feet, beneath the moon.

Far over the misty mountains grim
To dungeons deep and caverns dim
We must away, ere break of day,
To win our harps and gold from him!


The pines were roaring…

Vogelfrei – schandmaul

Wir stehen in dunklen Ecken, streifen über den Markt
Wir wissen ganz genau, wer was zu bieten hat
Was lose in den Taschen oder achtlos unversperrt
Wechselt den Besitzer – uns ein warmes Mahl beschert

Versteckt in dunklen Wäldern, lauern wir dem, der verirrt
Wird seines Guts beraubt, wenn er sich auch ziert
Wir flüchten vor den Häschern, die man nach uns ausgesandt
Der Steckbrief unserer Bilder ist im ganzen Land bekannt

: Wir sind frei wie die Vögel!
Wir sind vogelfrei!
Wir ziehen mit ihnen im Wind!
Wohin ist einerlei! :

Wir haben schon in dunkler Nacht, des Grafen Maid gestohlen
Und für ein Lösegeld durft‘ er sie wieder holen
Wir gaben schon dem Schäfer, mächtig Schnaps und mächtig Wein
Als er betrunken schlief, wurde seine Herde klein

Wir schmuggelten verbotene Ware durch das Land
Falschgeld gaben wir von Hand zu Hand
An Väter schöner Töchter den Heiratswunsch entsandt
Und mit der Aussteuer nach der Hochzeit durchgebrannt

: Wir sind frei …:

Hin und wieder kann’s geschehen, dass man einen erwischt
Der baumelt dann am Galgen, bis sein Leben erlischt
Doch wollen wir uns nicht grämen, denn der Lohn ist frei zu sein
Wir gedenken seiner bei ’ner guten Flasche Wein

: Denn Wir sind frei …:

Holde Maid – Sören Vogelsang

as macht der Knecht in kalter Nacht
wenn all sein Tagwerk ist vollbracht
Er sehnt sich nach dem blanken Leib
von einer wunderschönen Maid
Er hofft, er bangt und grübelt viel
wie er erreichen kann sein Ziel
Noch während er um Fassung ringt
der Barde draußen leise singt

Holde Maid, holde Maid
lass mich deine Lippen schmecken
Holde Maid, holde Maid
lass mich deinen Körper necken
Heut‘ Nacht will ich dein Diener sein
Glückseeligkeit mit dir allein
Versunken bis der Morgen kommt
In deinen Lippen
In deinen Armen

Was macht der Dieb im Mondenschein
wenn er bei einer Maid will sein
Auch wenn am Morgen Münzen fehln
der Weiber Herz nicht leicht zu stehln
Denn wer des nachts durch Schatten springt
braucht sich nicht wundern wenns nichts bringt
Noch während er die Schlösser knackt
der Barde seine Maid schon packt


:Holde Maid,…:


Was macht der Fürst in seinem Lehn
wenn keine Hochzeitsfahnen wehn
Was nutzt ihm dann schon seine Macht
wenn man ob seiner Plautze lacht
Zwar ist er reich doch all sein Geld
bringt ihm nicht viel dem Frauenheld
Noch während er zählt all sein Gold
dem Barden eine Maid ist hold


:Holde Maid,…:


Drum hört ihr Leute überall
so bringt ihr keine Maid zu Fall
Ob Fürst, ob Knecht oder ob Dieb
die Weiber ham die Barden lieb
Drum denkt bei eurer Weiberschau
wie schön und lieblich jene Frau
Seid Froh und dichtet ihr ein Lied
und freut euch dran was dann geschieht


:Holde Maid,…:

Am nächsten Galgen – Das Niveau

Wenn Wälder auf einmal Steppen sind
Nur verbrannte Arde
Alles Leben verschwind
Wenn Frauen und Kinder schreien
Im Angesicht von tausenden Gebein
Dann nimm dein Schwert und geh
Dann nimm dein Schwert und geh
Dann nimm dein Schwert und geh
Sonst will ich dich am nächsten Galgen sehen

Wenn Blumen und Gräser nicht mehr blühen
Keine Vögel mehr am Himmer ziehen
Es keinen Himmel mehr gibt
Nur Dunkelheit darüber liegt
Dann nimm deinen Schild und geh
Dann nimm deinen Schild und geh
Dann nimm deinen Schild und geh
Sonst will ich dich am nächsten Galgen sehen

Wenn Menschen lieber kniend leben
Anstatt stehend im Kampf nieder zu gehen
Keiner die Freiheit kennt
Jeder Sklaverei sein Schicksal nennt
Dann nimm deine Rüstung und geh
Dann nimm deine Rüstung und geh
Dann nimm deine Rüstung und geh
Sonst will ich dich am nächsten Galgen sehen

Wenn roter Rost dein Schwert bedeckt
Dein Schild gespalten und befleckt
Deine Rüstung alt und brüchig ist
Und du zu schwach zu Kämpfen bist
Dann nimm deinen Mut und geht
Dann nimm deinen Mut und geht
Dann nimm deinen Mut und geht
Sonst will ich dich am nächsten Galgen sehen

Dann nimm Schwert und Schild und geh
Dann nimm deine Rüstung und geh
Damm nimm deinen Mut und geh
Sonst will ich dich am nächsten Galgen sehen