Niemand hat jemals behauptet, dass die dunklen Gassen der großen Trumer Städte sicher wären. Doch was sich dort jetzt abspielt, scheint dem ganzen eine neue Wendung zu geben. Doch wir fragen uns, liebe Leser, was soll es sein?
Als die erste Leiche auftauchte, wurde sie einfach nur gezählt, wie immer. Auch die nächsten beiden wurden nur zu Strichen in der Zählung. Doch ein aufmerksamer Wächter bemerkte nicht nur, dass die Leichen komplett entblößt und damit selbst im Tod der Würde beraubt waren, sondern dass sie auch alle auf die gleiche Weise gestorben und gebrandmarkt wurden.
Doch noch sprach der Wächter niemanden darauf an, sein Vorgesetzter interessiert sich mehr für den Inhalt einer Flasche Akedes Bester als für den Wachdienst.
Außerdem war es sich bei der ersten Leiche nicht sicher, er selbst hatte sie nicht gesehen, und niemand interessiert sich genug für die Toten die im Hafenbecken Rosto Nevillas treiben, um mehr zu tun als sie herauszufischen.
Doch vor drei Tagen tauchte wieder eine entblößte Leiche auf, die Kehle durchgeschnitten und mit dem Bild einer Distel gebrandmarkt. Zwar trug die Leiche die Brandmarke auf der Brust, doch das mag daran liegen das es sich um einen Mann mittleren Alters handelte. Leichen treiben oft im Hafen doch vier gebrandmarkte innerhalb einiger Wochen ist kein Zufall mehr.
In seiner Verzweiflung wandte sich der Wächter nun an den Wiedener Herold in dem Bemühen um Aufklärung und Gerechtigkeit.
Brevon Friede
Schreiber des Wiedener Herolds in den Kaufmannslanden