2 Gedanken zu „Theo Con 7.7-9.7.17“

  1. Tagebuch Sighvardh Brendboe
    Ahh… schon lange hat vor allem Vater auf diesen Tag gewartet. Wir werden Theotmalli verlassen. Seit über einem Jahr hat die Familie Brendboe aus Rentsgard hier im fernen Soodemunt eine Werft und ein Schiff für das Dorf gebaut. Nun ist Schluß. Ich traf mich mit der Hauptfrau der Fuchsbrigarde und verkündete den Abschied wärend die Familie bereits die beiden Boote belud. Noch in der gleichen Nacht würden wir endlich wieder auf dem Wasser und dem Weg nach Hause sein. Rentsgard. Gute Erinnerungen an gelben Met und geräucherten Fisch. Aber auch an den Angriff und den verschwunden Freund und Karl Terkol Sturmfels und sein Weib Karinija. Was mag dort wohl passiert sein im letzten Jahr?

  2. Tagebuch Elder

    Theotmalli. Manchmal freue ich mich, diesen Flecken zu sehen, manchmal auch nicht. Mutter Moll schien zu wissen, wie es darum stand und hatte einige Andeutungen gemacht. Na ja, Mutter Moll schlug ich sowieso nichts ab. Sie hatte gebeten und ich war gefahren. Auch weil wir neues Drachenwurz brauchten. Dass die Orks sich in Theotmalli herumtrieben, hatte ich Mutter Moll schon immer verschwiegen.
    Als ich dort ankam, freute ich mich zunächst über Henna, der mit einen anderen Schiff angereist war. Auch der wilde Kelte Cai und seine Gefährtin Tris, Pipa, einige bekannt aussehende Nordmänner, die Crew der Tyra Lorena und die Sturmkrähen waren dort.
    Ich weiß gar nicht, warum wir den Einladungen nach Theotmalli folgen, irgendwie geht doch immer etwas schief. Aber wenn ich ehrlich bin, mag ich das Abenteuer und die Gefahr, in die man dadurch gerät. Aber ich werde mich hüten, das Mutter Moll zu erzählen. Die unvermeidlichen Orks waren auch da, der größte von ihnen, Bricknack, hielt eine Galionsfigur in der Form einer Meerjungfrau im Arm. Später stellte sich heraus, dass er sie als Keule missbrauchte.
    Als mich umsah, entdeckte ich ein Katzenwesen, und war unglaublich froh darüber, das ich keine Flöhe mehr bekommen kann. Dieses Ding war ein Händler, seine Ohren bewegten sich unablässig und er schien dauernd Geschäfte zu seinen Ungunsten zu machen. Dort entdeckte ich unter anderem edle Schmuckstücke, Kerzen, duftende Stäbe, Kräuter, und Material, das Zauberer nutzen. Wie wichtig dieser Händler noch sein würde, konnte niemand ahnen zu diesem Zeitpunkt.
    Eine Quelle wurde entdeckt, die über heilende Kräfte verfügte, und die mich stark an die Sachstaufe in Großenbrück erinnerte. Die magische Wilma untersuchte das Wasser und fand heraus, dass man sie aufladen musste, um gutes zu tun. Sofort beanspruchten die Orks die Quelle für sich und ein Streit entbrannte, der zum Glück jedoch ohne Waffen gelöst werden konnte. Zusammen mit einigen anderen reihte ich mich ein, der Quelle positive Energien zukommen zu lassen.
    Nun, wie auch immer, ganz Theotmalli war geschmückt, um ein Fest zu feiern. Während wir feierten, fingen immer wieder Menschen an, mit lauter Stimme und einem seltsamen Krächzen etwas von Steinen der Macht zu erzählen, und das vier Steine jeweils vier Geweihte brauchten. Darauf konnten wir uns aber noch keinen Reim machen.
    Als der Tag dahinschwand, stieg die Feierlaune, alles war friedlich und bald war sogar mein Misstrauen verschwunden. Es wurde gezecht, gelacht und gespielt, gute Speisen und Getränke ließen alle Besucher des Festes guter Stimmung sein. Selbst die Trauerfeier für den armen Cosimo konnte die Stimmung nicht trüben, sie wurde aber besinnlich für einige Augenblicke. Viele gedachten des Seemannes mit der Krabbenhand, der so grausam im verfluchten Krug zu Tode gekommen war.
    Am nächsten Morgen war alles noch friedlich, bis die ersten Leute über leichtes Unwohlsein klagten. Bei einigen blieb es auch dabei, bei mir gesellte sich ein übler Husten dazu. Andere spuckten Blut und übergaben sich. Galadius fand heraus das die Speisen des Vorabends vergiftet waren, ob mit Absicht oder durch schlechte Lagerung ließ sich aber nicht sagen. Schnell fand sich ein Freiwilliger, der in der Quelle versuchte, sein Leiden zu heilen. Es gelang jedoch nicht. Eine hübsche dunkelhaarige Fremde kam eiligst mit einem Krug gelaufen, von dem alle trinken sollten.
    Der Inhalt half auch nicht, doch zumindest sorgte es dafür, dass es nicht noch schlimmer wurde. Irgendwann kam noch jemand auf die glorreiche Idee, alle zur Quelle zu schicken. Tatsächlich kam diese Idee auf, nachdem Tristan wie ein Wahnsinniger durch die Taverne getobt war, und uns prophezeite, dass alle in einer halben Stunde Tod sein würden. Denn wir hätten Gort verraten und nicht für ihn gekämpft. Der Hinweis, dass wir es schon vorher an der Quelle versuchten und es nicht funktioniert hatte, wurde ignoriert, alles schleppte sich also zur Quelle.
    Dort angekommen, fielen wir alle um wie die Fliegen. Als wir wieder erwachten, fühlten wir uns besser, doch irgendetwas war anders. Die Landschaft hatte sich leicht verändert. Die Quelle war verschwunden und auch die Bäume und Gebäude hatten sich verändert. Als wir zurück zum Marktplatz von Theotmalli kamen, sahen wir zwei seltsame Zelte, eines gehörte der Göttin Viktoria, die wir ja schon kannten. Das andere wurde wohl von einem Händler geführt. Irgendwo zwischen den Zelten lief ein trauriger dünner Mann umher, er sei ein Schäfer und suchte seine Frau.
    Ich selbst sprach nicht mit ihm, doch er fiel mir aus irgendeinem Grund auf. Außer uns, die wir an der Quelle in Ohnmacht gefallen waren und dem einsamen Schäfer, waren keine Menschen zu sehen. Neben dem Friedhof des Dorfes war ein weiteres Gebäude, es gehörte einem Mann, der sich als Krieg vorstellte. Mein geflüsterter und versuchter Witz, das jetzt nur noch der Tod fehlte, verlief im Sand, als zwischen den Grabsteinen eine dunkle Gestalt auftauchte. Es war der Adjutant des Todes, wie er erklärte. Krieg, Viktoria und der Gott des Handels, sie alle hatte Adjutanten. Wir wurden aufgefordert, den Göttern, wie sie sich bezeichneten, zu huldigen. Ich weiß noch nicht einmal was das Wort genau bedeutet, geschweige denn, wie so was geht.
    Viktoria war unerträglich, so gingen Henna und ich zu dem Adjutanten des Todes und zu Krieg. Doch der wollte auch nur Kämpfer und das man ihm huldigte. Weshalb die Menschen deshalb auf Strohsäcke einschlugen, ist mir immer noch nicht klar.
    Der Adjutant des Todes meinte, wir sollten beten und die Toten ehren. Ich las die Namen auf den Grabsteinen, dort lagen Kinder, Söldner, Heiler, Adelige. Beten wollte ich dort nicht, doch ich bot an, den verwilderten Gottesacker wieder herzurichten. Die Sturmkrähen hatten ja schon die Grabsteine wieder aufgestellt.
    Der Adjutant stimmte zu, woraufhin Henna und ich schnell zu dem Katzenmensch eilten, um dort Duftstäbe und Kerzen zu tauschen. Aber er war ausgeraubt worden, zum Glück besaß er noch einige Duftstäbe, die er für sich selbst nahm, und überließ sie uns. Zurück auf dem Friedhof entzündeten wir vor jedem Stein einen Stab damit jeder Tote geehrt wurde, gleich seines Standes im Leben. Das schien dem Adjutanten zu gefallen, er gab uns etwas zu trinken, und erklärte uns zu Geweihten.
    Henna und ich fühlten uns stärker und besser gewadmet gegen Angriffe, auch wenn das erst viel später wichtig wurde.
    Ein Buch war aufgetaucht, zusammen mit einer speziellen Feder. Dort, so hieß es, sollte man alles eintragen, was man getan hatte, um eine Rückreise in unsere Zeit zu erreichen. Verschiedene Aufträge wurden erfüllt, unter anderem lief ich zwischen Krieg und Viktoria hin und her, um deren Nettigkeiten zu überbringen.
    Als jeder der drei „Götter“, Cai sprach von Wesen, die sich als Götter bezeichneten, und der Adjutant vier Menschen geweiht hatte, wurden wir eingeladen und aufgefordert, uns zum Friedhof zu begeben. Dort riefen die drei Götter den vierten Bruder, den Tod. Dafür töteten sie den armen Adjutanten, der mir wirklich leid tat.
    Diese fiesen herzlosen Kreaturen konnten keine Götter sein oder sie waren der Beweis dafür, dass alle Götter echt miese… nein, das schreibe ich lieber nicht auf.
    Doch der Tod erschien, erzürnt darüber, dass er gerufen wurde und fragte, wer ihm folgen und ihn ehren würde. Wilma und ich sahen uns an, wir hatten den gleichen Gedanken. Ich folge Tod nicht, noch viel weniger verehre ich ihn, ich akzeptiere ihn als Teil des Lebens, doch ich verehre, wenn überhaupt, das Leben.
    Wie auch immer, nach einigem Geplänkel wurde der arme Schäfer nach vorn gerufen, er sollte die Macht der Vier erhalten und so sein Weib wiederfinden. Angeblich war sie von einem Banditen geraubt worden oder mit ihm mitgegangen, da waren sich die anderen nicht ganz sicher.
    Mittlerweile wusste ich auch wer er war, das war der Mensch, der später zu Aratosch werden sollte, eine dunkle Wesenheit, die ganz Theotmalli mit seinem Schattenkult überzog. Ein Ritter aus Weißenstein wollte den Mann töten, wie so einige andere auch, selbst ich war dafür oder zumindest dafür, ihn nicht zu unterstützen. Dann würden wir zwar in der Vergangenheit bleiben, aber so viele Unschuldige retten. Die Baronin/Prinzessin von Weißenstein fing mit Diplomatie an, wurde jedoch nur höhnisch verlacht von den „Göttern“. Selbst bei einigen Mitstreitern sah ich ein verächtliches Augenrollen.
    Die Zeit der Diplomatie war längst vorbei.
    Alle brachen auf, folgten dem Schäfer zu einem wohl bekannten Turm. Einigen von uns fiel ein, dass wir schon einmal mit Steinen zu tun gehabt hatten, hier oben am Turm des Schicksals. Es dauerte einige Momente, bevor uns Geweihten aufging, was wir tun mussten, doch dann riefen wir mit aller Macht die Steine, denen wir geweiht waren. Während um uns herum eine wüste Schlacht tobte, versuchten einige der Geweihten, die unbewaffnet waren, die Steine richtig zusammenzufügen, was auch nicht sofort, doch letztendlich gelang.
    In dem Moment in dem die Steine zu einer Pyramide geformt waren warfen sie eine Druckwelle über das Land, die alle umwarf, und den Kampf beendete. Der ehemalige Schäfer, jetzt Aratosch, schrie verzweifelt, wieso wir eine solche Macht haben könnten, doch dann wurde er in die Pyramide hineingezogen und Friede kehrte ein. Relativer Friede. Dei Banditen hatten sich verzogen oder waren niedergemacht worden. Doch alle Krieger lagern verletzt am Boden und ich muss zu meiner Schande gestehen, da sich nicht in der Lage war, auch nur einem zu helfen, denn ich hatte meine Tasche nicht dabei. So konnte ich nur die junge Nordmännin Linea unterstützen, Wunden grob reinigen und dann nach Wilma rufen, die alles magisch verschloss.
    Nach ungezählten Heilungen dieser Art machten wir uns auf in die Taverne von Theotmalli, wo alles wieder war wie zuvor. Wir hatten es geschafft, so dass wir uns entspannen konnten.
    Doch wie immer, wenn solche Situationen bereinigt sind, tauchen kleinliche Streitereien wieder auf. Die Nordmänner gingen auf die Fuchsbrigade los, die Tyra Lorena entmachtete den Kapitän, so das Ava nun über die Geschicke des Schiffes und der Crew herrscht.
    Sie erzählte mir auch, das Kalmar nie ein Halbgott gewesen sei, dass er nur einen Dämon in sich gehabt hatte. Schlimm genug, aber nun ja, er war kein Kapitän mehr, was sollte es mich kümmern?
    Doch ein gutes hatte das ganze, wobei ich nicht sicher bin ob es gut ist oder nicht. Auf jeden Fall fürchte ich die Orks nicht mehr, was bestimmt auch daran liegt, das die Zeichnung von Bricknack aus meiner Hand verschwunden ist. Tatsächlich saß ich mit den Normann Bjorn, dessen Gefährtin Linea, Cai, Henna und den Orks noch bis spät in der Taverne.
    Spät tauchten auch Bernhelm und Tauron auf, sie schienen wohl Geschäfte tätigen zu wollen. Sie erfuhren von Henna und mir, was sich zugetragen hatte. Danach heuerten die beiden Ava und die Crew der Tyra Lorena an, Waren zu transportieren und ich schrieb noch so einiges für Tauron auf, obwohl ich nicht so gut im Schreiben bin.
    Erschrocken war ich, als Henna einige Zeit später kam und meinte, ich solle zu Taurons Scheune kommen. Mit gemischten Gefühlen folgte ich dieser Aufforderung und war doch erstaunt, die beiden Haudegen dort zu sehen. Wir hatten doch erst kurz zuvor in der Taverne gesessen, was so wichtig, dass es nicht in er Taverne besprochen werden konnte?
    Jokel, der die Scheune bewachen musste, hatte anscheinend seine Kontakte zu Sieglinde genutzt und einige Frauen aus der tuchenen Stadt nach Theotmalli gebracht. Mein offensichtlicher Ärger führte auch ohne Worte meinerseits dazu, das Bernhelm und Taurom sich beeilten, zu versichern, das die Frauen freiwillig da wären.
    Die Gelegenheit, das zu überprüfen würde ich bekommen, denn die beiden Halunken wollten, das ich die Frauen untersuchte, um sicher zu gehen, dass sie gesund waren. Jokel hatte nämlich schon Werbung gemacht für „geprüfte Huren aus Siebenhöfen“.
    Am liebsten hätte ich die Anwesenden geohrfeigt, denn es gibt viele Dinge, die ein Heiler lieber macht als das. Doch es gehört dazu, so stimmte ich zu, allerdings nicht ohne eine ordentliche Bezahlung zu fordern, denn wie gesagt, angenehm ist diese Aufgabe nicht. Doch wenn ich Theotmalli in einigen Tagen verlasse, sind alle zukünftigen Huren untersucht, und entweder freiwillig und gesund hier oder es gibt einen Sturm wie ihn keiner der Beteiligten je erlebt hat.
    Auch Tauron und Bernhelm hatten des späten Abends noch eine unangenehme Begegnung, sie waren überfallen worden und verdächtigten einige der Crewmitglieder der Tyra Lorena. Ava verneinte dies jedoch vehement. Wie dies ausgehen wird, weiß ich nicht, doch ich weiß, das die beiden Haudegen absolut nicht glücklich darüber sind. Das wird auch die Crew noch zu spüren kriegen, aber da halte ich mich raus.

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