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Das Nachbehandeln
Ihr braucht:
Beize nach Wahl
„Finish“ (bei uns Leinöl)
Pinsel
180 Schleifpapier
Lappen (am besten Baumwolle, Leinen oder tonnenweise Zewa, was günstiger ist als es sich anhört)
Geduld
Für das Nachbehandeln braucht man Beize nach Wahl, da lohnt es sich übrigens auch verschiedene Baumärkte abzuklappern, weil die unterschiedliche Farben haben. Anstelle von günstigem Beizpulver haben wir uns für die teuere fertige Wasserbasierte Beize entschieden. Eine Flasche reicht für einen Stuhl, obwohl Tims dunkle Beize überaus ergiebig war. Um Geld zu sparen haben wir normale Pinsel genommen und nicht die superteueren Kunststoff gebundenen Pinsel.
Außerdem braucht ihr das oben erwähnte Schleifpapier und das „Finish“. Zur Wahl steht Bootslack, verschiedene Holzlasuren, Öle und Schutzbehandlungen sowie Leinöl. Die unterschiedlichen Vor- und Nachteile zähle ich nicht auf, muss jeder für sich selbst entscheiden, wir haben Leinöl genommen.
SUPERWICHTIG!!
Vor dem Beizen müssen alle Holzteile in Maserung glatt geschliffen werden, denn man sieht jede Rille, jeden Bleistiftstrich und jede kreisförmige Schleifspur durch die Beize. Also ordentlich schleifen, abbürsten und weiter geht’s.
Fangt am besten mit der Unterseite des Sitzes an, dann bekommt ihr ein Gefühl und „Schandflecken“ sieht man nicht. Tragt die Beize einfach mit einem Pinsel auf, verteilt sie gleichmäßig, immer schön in Richtung der Maserung und achtet darauf, dass ihr keine Pfützen schafft. Diese sofort verteilen und einstreichen. Mehrfaches Beizen vertieft natürlich die Farbe ist je nach gewählten Farbton aber nicht unbedingt nötig. Wer mag kann die Beize auch miteinander mischen, dies natürlich vor dem Auftragen.
Lasst die Beize gut trocknen, und fühlt einmal über die Oberfläche. Sie wird sich samtig anfühlen, weil sich feine Holzfasern aufgestellt haben. Diese werden mit 180 Schleifpapier kurz abgeschliffen. Kurz ist wirklich kurz, einmal hin und her, natürlich in Maserung, reicht. Das Holz fühlt sich glatt an und kann abgebürstet und geölt werden.
Leinöl wird 2:1 oder 1:1 mit Terpentin Ersatz gemischt, man kann es aber auch pur auftragen. Allerdings zieht es schneller ein, wenn man es mischt.
Werkstücke gerade hinlegen, entweder draußen oder auf feste Folien drinnen, dann aber für gute Lüftung sorgen, wegen dem Terpentin. Jetzt einfach die Mischung reichlich auftragen und zwar so, das sie auf dem Holz „Steht“ 20 – 30 Minuten einziehen lassen, Überschuss gut abwischen und die nächste Fläche machen. Es ist übrigens sinnvoll, mit den Kanten zu beginnen, die nachher auf dem Boden stehen.
Das Ölen ist wirklich einfach, aber nervtötend, weil man jede Kante/Fläche so lange einziehen lassen muss. Daher kam schnell die Idee auf, eine Wanne zu bauen, das Werkstück reinzulegen, Öl drauf zu kippen und es einfach eine halbe Stunde schwimmen zu lassen. Wer das umsetzten kann, spart sich viel Zeit und Nerven.
Nach dem Ölen ist es wichtig, die Werkstücke gründlich trocken zu reiben, denn sonst habt ihr klebrige Klumpen Leinöl am Holz, die nur schwer, wenn überhaupt, wieder abgehen. Dann müssen die Stücke über Nacht trocknen bevor die zweite Schicht Öl draufkommt. Auch hier wieder anschleifen, ebenfalls nur kurz in Maserung, abwischen und erneut Ölen. Wieder stehen lassen, abwischen, trocknen lassen. Das ganze noch einmal und die Stühle sind fertig.
FEUERGEFAHR!!!!
Alle Lappen und Pinsel, die ihr mit dem ÖL benutzt habt, könnt ihr entweder direkt abfackeln oder lasst sie an der Luft trocknen, aber nicht auf einen Haufen geworfen. Beim Trocknen entwickelt das Leinöl an der frischen Luft Wärme und kann sich entzünden.
Hoffentlich war das alles verständlich und nicht zu langatmig
Viel Spaß beim Bauen
Mika, Tim, Anja