Blog Stuhlblau
Mika, Tim und ich haben haben Larp-taugliche Stühle gebaut, deren Produktion in diesem Blog Eintrag/Bauanleitung vorgestellt wird. Warum auch immer man sich für den Bau eines Stuhls entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen, doch Tatsache ist, das es nicht so schwierig wie gedacht ist/war. Der reine Zeitaufwand beträgt nur ganze sechs Stunden, allerdings müssen Trocknungszeiten für Beize und die Nachbehandlung dazu gerechnet werden.
Alles in allem dauert es also ungefähr zwei Wochenenden. Zum hoffentlich leichteren Verständnis wird die Anleitung aufgeteilt, einmal das reine Bauen, einmal das Nachbehandeln.
Das Bauen
Was braucht man? Holz, Werkzeug, helfende Hände, Schleifpapier, optional Schutzbrillen
1) Holz (wer hätte das gedacht?)
Wir haben uns, nachdem wir uns einige andere Optionen angesehen haben, für Leimholz aus dem Baumarkt entschieden, was zwei Vorteile hatte. Zum einen war es relativ günstig, zum anderen konnten wir uns die Platten direkt auf Maß zusägen lassen.
2) Werkzeug (ohne geht es nicht)
Uns stand zur Verfügung: meine Stichsäge, Tims Bohrmaschine und Schleifmaschine
3) Schleifpapier
Grobes und feines, am besten 40, 60 und 180, das reicht, ein Schleifklotz ist natürlich auch nicht schlecht.
4) Helfende Hände und Schutzbrillen sind selbsterklärend oder nicht? ;)
Als Ausgangsmaß für die Sitzhöhe und Tiefe diente ein stinknormaler Küchenstuhl. So ergaben sich folgende Maße:
Sitzhöhe 43 cm
Sitztiefe 40 cm
Rückenlehne 90 cm
Für unsere Konstruktion brauchten wir also eine Rückenlehne, die auch als hinterer Fuß dient, einen Vorderfuß, eine Sitzfläche und einen Zwischenfuß für die Stabilität.
Also ließen wir uns eine 250 x 60 x 2,8 cm messende Platte wie folgt zusägen:
100 cm (Rückenlehne)
53 cm (Sitzfläche)
40 cm (Vorderfuß)
40 cm (Zwischenfuß)
Aus dem Rest kann man dann noch Keile machen, also unbedingt mitnehmen.
Stark Motiviert ging’s los, die Stichsäge kreischte, wir waren gespannt und die ersten Versuche von drei Laien im Stuhlbau ließen sich äußerst vielversprechend an. Denn ein einfaches zusammenstellen der Stücke ohne jegliche feste Verbindung reichte schon, um Mika zu tragen. Einfach gerade war aber langweilig, so sägten wir die Vorderfüße und Rückenteile im Wellenschnitt, und folgten damit Mikas Idee. Wer mag kann sich bei dieser Gelegenheit auch die Sitzbreite etwas anpassen, da 60 cm schon ein ziemlicher Klopper sind.
Auf den Bildern seht ihr übrigens die Anzeichnung der Sitzfläche, die später durch die Rückenteile gesteckt werden. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch der Zwischenfuß, der sowohl durch den Vorderfuss als auch durch die Rückenlehne gesteckt wird.
Achtet darauf, dass Ihr beim Anzeichen der Öffnungen ein wenig Spiel lasst, weil Holz ein lebendiges arbeitendes Material ist, und Ihr zum anderen mit einer Stichsäge nur selten auf den Millimeter genau arbeiten könnt.
WICHTIG!
Lasst das Spiel dabei nach Oben, nicht nach unten, sonst passen eure ganze Maße nicht mehr!!
Tut euch selbst beim Zeichnen auch einen Gefallen, nutzt einen weichen Bleistift und drückt nicht zu fest, denn das muss alles wieder rausgeschliffen werden.