Löwengold 2 – Juli 2014

Nachdem in den Ländern Leons schon ein Dämon befreit worden war, sollte das diesjährige Ritual das Geschehene wieder rückgängig machen. Doch niemand hatte mit dem Chaos gerechnet und damit, dass einige Söldner und andere Gestalten lieber ihre „Mitstreiter“ angriffen. Eines führte zum Anderen… Doch noch nie wurden Männer so eifrig Blumenschmuck sammeln gesehen.

In den Kommentaren findet Ihr die Tagebücher der Charaktere, die am Con teilgenommen haben. Viel Spaß beim Lesen.

Ein Gedanke zu „Löwengold 2 – Juli 2014“

  1. Tagebuch – Elder

    Diese Reise stand unter keinem guten Stern. Erst wurde Lady Antonias Cousine von den Gottkaiserlichen entführt, dann verirrten wir uns auf der Rückreise von Solania in einem verwunschenen Wald, und als ich den Wald endlich wieder verlassen konnte, waren meine wertvollsten Kräuter verschwunden und ich befand mich an den Landesgrenzen zu einem kleinen Reich namens Leon.
    Auch Gilbernion, Jacqueline und Sithguran, der Junker von Sir Derius, hatte es hierhin verschlagen. Zwar war ich sehr erfreut, die drei ehrenwerten Solanen zu sehen, gleichermaßen war ich aber auch irritiert, was denn nun schon wieder geschehen war. Wir waren aber nicht die Einzigen, die es hierhin verschlagen hatte. Söldner, Satyre, Elfen, Barbaren, Spielmannsleute und ein Krieger, der in seiner Rüstung eher wie ein Fass wirkte, sie alle hatte es in diese seltsame Gegend verschlagen. Anscheinend waren wir gerufen worden, ähnlich wie bei der Waldkönigin.
    Nun, was Ritter, Junker, Elfen, Satyre, Magier und anderes Volk dort sollte, war noch erklärbar, doch ein einfacher Heiler wie ich? Sicherlich gab es doch magische und klerikale Heiler unter den Anwesenden.
    Alle zusammen erreichten wir ein Dorf, stockfinster war es dort, nur ein einsamer Totengräber verrichtete dort eine Arbeit. Eine Frau, von der ein Satyr später vermutete, dass sie wohl eine Dryade war, erklärte uns, dass das Dorf überfallen und der Orden der Weisheit niedergemetzelt worden war. Zu diesem Orden gehörten wohl auch die noch nicht beerdigten Toten. Auf meine Frage, wie lange sie dort lagen, erklärte man mir, das sie wohl schon einige Tage tot waren. Sofort waren Jacqueline, Gilbernion Sithguran und ich in höchster Alarmbereitschaft, denn die Toten stanken nicht, und das konnte nur bedeuten, das es sich um Untote handelte. So waren wir es auch, die als Erste auf das sich zu erwartende Spektakel reagierten. Ein schwarz gewandeter erschien, sprach magische Worte und die Untoten erhoben sich, griffen uns an und eine wilde Schlacht entbrannte, in der ich auch von einem hinterlistigen Wesen getroffen wurde.
    Doch nachdem der Angriff zurückgeschlagen werden konnte, erfuhren wir, dass ein jährlich stattfindendes Ritual durch die Abschlachtung der Ordensmitglieder in Gefahr geraten war, nicht mehr planmäßig abzulaufen. Bei diesem Ritual sollten Blumenarmbänder geopfert werden, damit ein gebannter Dämon auch gebannt blieb.
    Allerdings kümmerten wir uns jetzt erst um die Untoten und sorgten dafür, dass sie tot blieben.
    Da der Totengräber Elfen jedoch misstraute, musste Gilbernion erst die Erlaubnis der Bibliothekarin, der letzten Überlebenden des Ordens einholen. Sie war sehr angetan von der Hilfe, die ihr angeboten wurde und erlaubte Gilbernion, den vergrößerten Friedhof zu segnen, auf das die Toten in ihren Gräbern blieben.
    In dem Dorf selbst waren bis auf drei Häuser alle unbewohnt, was dazu führte, dass alle Reisenden ein festes Dach über dem Kopf hatten. Wir wussten ja nicht, dass ganz in der Nähe eine Horde Chaos Krieger lagerten. Nun gut, wenn ich es gewusst hätte, ich wäre wahrscheinlich aus lauter Neugierde hingelaufen, um zu schauen, was Chaos Krieger sind. Das brauchte ich aber nicht, denn die Chaos Anhänger stolzierten am nächsten Morgen durch das Dorf.
    Die erste Nacht war kurz, und wir wurden rüde von einer Handvoll halb verhungerter Vogelscheuchen, die sich als Dreck, Staub, Schmutz und Schimmel vorstellten, geweckt. Nicht jeder nahm diesen Weckruf so gelassen wie wir, was dazu führte, dass die armen Jungen hinterrücks niedergemetzelt wurden. Sithguran und ich beobachteten dies, waren jedoch zu weit entfernt, um einzugreifen. Doch wir konnten die Täter identifizieren und erklärten uns bereit, entsprechend auszusagen, sollte der Justiziar erscheinen. Sithguran und einer der Spielmänner schleiften die Jungen zum Friedhof, auf dass sie wenigstens ihre Ruhe finden sollten. Einige Zeit später sprach mich eine dunkel gewandete Gestalt an, er sei auf der Suche nach seinem Zwillingsbruder. Dabei handelte es sich um einen der Gemeuchelten. Ich zeigte ihm die Leichen, erzählte, was geschehen war, beschrieb ihm die Täter, und bezahlte den Totengräber, der mittlerweile aufgestanden war, um für ein Begräbnis zu sorgen. Das diese Tat mir noch das Leben retten sollte, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, wie denn auch.
    Der Tag begann so, wie der Letzte geendet hatte, wir versuchten die Armbänder zu erlangen, die geopfert werden mussten, doch niemand hatte uns darüber informiert, dass es im angrenzenden Wald eine zweite Opferstätte gab, und die anwesenden Chaos Krieger und Orks das gleiche Ziel hatten wie wir, nur dass Sie den Dämonen befreien wollten. Es wurde recht hektisch an diesem Tag, wir liefen viel umher, sprachen mit den möglichsten und unmöglichsten Wesen, versuchten heraus zu finden, wer vertrauenswürdig war und wer nicht, wer nachts den Friedhof geschändet hatte und wie wir verhindern konnten, dass die andere Seite schneller war als wir.
    Doch ich muss gestehen, dass wir nicht wirklich vorankamen. Und das lag nicht daran, dass Sithguran zeitweilig von einem dunklen Geist beseelt wurde. Dieser Geist wollte ihren gestohlenen Schädel wiederhaben. Also verwandelte Gilbernion Sithguran in ein Eichhörnchen, was recht putzig war, und schickte ihn ins Lager der Orks und des Chaos. Dort angekommen verpuffte der Zauber jedoch aufgrund der magischen Barriere, die ein Chaos Magier errichtet hatte. Sithguran erwies sich als geschickt im Verhandeln, erhielt den Schädel, musste jedoch ein fürchterliches Versprechen abgeben. Der Lohn für den aufgefundenen Schädel war eines der Armbänder, welches ich verbergen sollte, da ich immer Taschen und Beutel dabei habe.
    Doch gerade, als wir uns auf den Weg machen wollten, das Armband einem guten Zweck zuzuführen, sprach mich die dunkle Gestalt, der Bruder der gemeuchelten Jungen, erneut an. Er eröffnete mir, dass er ein Assassine sei, und Geld dafür bekommen hatte, mich zu töten, da ich so ein Blumenarmband besitzen sollte. Einen Moment lang war ich sprachlos, doch dann log ich dreist, obwohl mir nicht wohl dabei war. Doch der Assassine beruhigte mich, er würde mich nicht töten, da ich für die Beerdigung seines Bruders und dessen Freunde gesorgt hatte und außerdem helfen wollte, den Mörder der Gerichtsbarkeit zuzuführen. Doch er warnte mich, dass ein recht hohes Kopfgeld auf mich ausgesetzt sei. Dann verschwand er.
    Ich fand das überhaupt nicht lustig, ein Kopfgeld auf mich? Zum Glück waren Gilbernion, Jacqueline und Sithguran erfahrene Kämpfer und achteten von da an noch mehr auf mich. Das war eine neue Erfahrung, die ich so bisher noch nicht gemacht hatte, das andere auf meine Sicherheit achteten. Denn üblicherweise laufe ich ja alleine umher, weil es selten Leute zu interessieren scheint, was ich so mache. Auch als später einer der Mörder versuchte, mich mit Drohungen einzuschüchtern, was ihm jedoch nicht gelang, erschien Sithguran und stellte sich demonstrativ neben mich. Sogar, als ich die mögliche Dummheit beging, den Chaos Magier zu heilen, nachdem diese im Wald von einer Bestie angefallen worden war, beschützten die drei mich. Für meine Hilfe versprach der Magier, er würde wiederum mir helfen, aber nur mir und nicht meinem Stamm, sollte ich jemals Hilfe benötigen. Nun ja, ich werde ihn bestimmt nicht darauf ansprechen, sollte ich ihn jemals wiedersehen.
    Es war wirklich ein seltsamer Tag. Denn es war klar, dass wir den Vorsprung des gar nicht so chaotischen Chaos Lagers nicht mehr einholen konnten und so reisten etliche der Anwesenden ab, um nicht abgeschlachtet zu werden. Wir jedoch blieben, und erlebten das wirklich seltsamste;

    Der Tod traf sich mit einem roten, geflügelten Dämon auf der Wiese mitten im Dorf, sie schienen sich zu kennen, denn die Begrüßung war … nun herzlich. Dann verschwanden beide und der Spuk war beendet. Aber der Dämon ist frei und wird wohl die Lande verwüsten …

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