2 Gedanken zu „Escadon IV Globule“

  1. Tagebuch Elder

    Escadon, ein wirklich unbekanntes aber eigentlich recht schönes Land. Nur einmal war ich zuvor hier gewesen und war mir auch gar nicht sicher, ob ich noch einmal dorthin kommen würde. Doch dann hatte ich diesen seltsamen Traum, der mich ähnlich wie der Traum von der Waldkönigin aufrief und drängte, dieses Land noch einmal aufzusuchen. Der arme Ekarius!
    Wieder einmal hatte ihn die Pflicht getroffen, auf meine Wenigkeit aufzupassen. Oder schickt der Baron ihn deshalb immer mit mir auf Reisen, weil er immer noch denkt, dass wir uns verwandeln könnten? Das wäre eine Kombination, ein Vampir und ein Werwolf, na, viel Spaß aber auch.
    Wie auch immer, wir zogen gen Escadon und trafen dort zu unserer Überraschung auf die Elfen Arkatosch und Edennil sowie den Magier Mirasch, die wir aus Amaris kannten. Darüber hinaus konnte ich Ekarius mit Artemis, Amateras und Gerrin vom Helwart Orden bekannt machen und ihm den manchmal etwas seltsamen Händler Ramesch vorstellen.
    Einige andere Reisende, die zum Teil auch den gleichen Traum wie ich gehabt hatten, kamen von einem komischen Städtebund. Die Namen haben ich mir nicht gemerkt, außer dem von Markus, einem Magier der Gruppe. Ich frage mich immer noch, wie ich das Geschehene in Worte fassen soll und ob das überhaupt möglich ist?
    Doch immer schön der Reihe nach.
    Das Land schien in einem Wechsel aus Regen, Schlamm, Gewittern und wenigen trockenen Stunden unterzugehen. Wie froh war ich über Ekarius Weitsicht, der beim Baron darauf bestanden hatte, einen Unterstand mitzunehmen. So hatten wir die Möglichkeit, wenigstens ab und zu im trockenen zu sitzen, denn obwohl es immer wieder behauptet wird, kann man nicht immer in der Taverne sitzen.
    Nach unserer Ankunft wollten wir zuerst die Taverne aufsuchen, doch ein Schrei von weiter unten am Weg hielt uns davon ab. Eine Frau mit leuchtenden Dingen in den Ärmeln winkte aufgeregt, und meinte sie und ihre Wachen hätten wohl die Folter von einem jungen Mann unterbrochen, aber nicht den Tod der jungen Frau verhindern können, die auf einem Tisch lag. Ehrlich gesagt, so wie sie sich gab, hätte sie aus meiner Sicht auch diejenige welche sein können, die dort die Menschen gequält hatte.
    Dennoch bot ich sofort meine Hilfe als Heiler an, wohl wissend das Ekarius auf mich aufpassen würde. Doch die Hilfe wurde abgelehnt, mit dem Hinweis, dass sich Magier und Kleriker schon kümmern würden. Worte, die wir in den nächsten Tagen öfter zu hören bekamen.
    Also gingen wir zurück zur Taverne, um einige Zimmer zu buchen. Doch wir wurden auf die leerstehenden Hütten im Dorf hingewiesen, in denen jeder nach belieben nächtigen konnte. Die Wirte, die mir bekannt vorkamen, erzählten uns von seltsamen Kultisten und da fiel es mir schlagartig wieder ein. Vor 12 Monden war ich einer Einladung nach Escadon gefolgt und auch dort trafen wir auf Kultisten, sind die denn überall? So langsam gehen die mir echt auf die Nerven. Religiöse Fanatiker pfft, bluten alle nur rot.
    Wir genehmigten uns einige Krüge mit was auch immer, aber von Unruhe ergriffen sah ich mich immer wieder um, denn abgesehen von uns waren nur wenige Gäste da, die nicht unbedingt vertrauenerweckend wirkten. Ekarius sah einige Aushänge, in denen die Wirte ihre recht zweifelhaften Dienste anboten unter anderem eine „du bist nicht der Fukz Poliece“. Ich weiß nicht was das bedeutet, aber ich erinnerte mich wieder an den Händler, dessen Fleisch von einem Fuchs gestohlen worden war.
    So waren wir erstaunt und erleichtert die beiden Elfen zu sehen, die wohl ebenso erleichtert waren, unter den ganzen Menschen bekannte Gesichter zu sehen. Wir luden sie zu unserem Tisch, und fragten ob sie auch dem Traum gefolgt waren, doch sie wollten einige Denkmäler zu Ehren großer Elfen besuchen.
    Abgesehen von Gewittern, und Entdeckungen auf die wir uns noch keinen Reim machen konnten, verlief dieser Abend jedoch ruhig.
    Der Morgen begann mit Regen, Angriffen von Kultisten die Licht und Schatten verehren, aber alles andere ausmerzen wollen. Eine weiß gewandete Frau traf in der Taverne ein, und bestand darauf, mit den Mitgliedern des Helwart Ordens zu sprechen. Aus irgendeinem Grund ließen Artemis und Gerrin Amateras alleine mit dieser Frau. Ein böser Fehler, wie sich später herausstellen sollte, denn sie war eine hochrangige Kultistin und becircte den großen Mann so, dass er die Geschicke in Richtung des Kultes lenkte.
    Mehrer Kisten erschienen und mussten mit Geschick geöffnet werden. Eine Kiste kauften Ekarius und ich mit Silber und Heiltränken von irgendwelchen Strolchen ab, und es gelang mir, mit der Hilfe einer Nadel, sie auch zu öffnen.
    Plötzlich ertönte der Ruf nach einem Heiler, denn eine angeblich „kontrollierte“ Anrufung der magischen Macht ging schief und sorgte dafür, dass alle Kleriker und Magier schlimme Verbrennungen erlitten hatten. Obwohl ich das nicht hätte tun sollte, konnte ich mir einige sarkastische Bemerkungen nicht verkneifen, denn ich war der einzige nicht religiöse oder magische Heiler und auf einmal wurden meine Dienste benötigt. Doch Mutter Moll lehrt immer, das man nicht nachtragend sein soll, wenn es um Verletzte geht.
    So liefen denn einige Menschen mit grünen Gesichtern herum, ein recht lustiger Anblick, wie ich gestehe. Ekarius meinte noch, ich hätte erst einmal Geld verlangen sollen, und er hatte nicht unrecht, denn natürlich hat keiner der „edlen“ Magier und Kleriker für meine Arbeit bezahlt. Ich frage mich, wie es wohl anderes herum gewesen wäre?
    Als der Nachmittag anbrach und noch mehr dunkle Wolken aufzogen, mehrten sich Gerüchte, dass die Kultisten ein stümperhaftes Ritual durchgeführt hatten, das für einige Unruhen unter den Magiern und Klerikern sorgte. Ekarius und ich dachten uns; lass sie herumlaufen wie aufgescheuchte Hühner, wir haben Hilfe angeboten und wurden rüde zurückgewiesen.
    So saßen wir mit einigen Mitgliedern des Helwart Ordens unter unserem kleinen Reisedach und überlegten gerade, etwas erlegtes Fleisch zu rösten, als der Himmel seine Schleusen öffnete und die Welt in Regen versank. Gleichzeitig kam der Angriff und unwillkürlich musste ich an ein oft gehörtes Lied namens Sturm denken.
    Die Kultisten, unter ihnen die weißhaarige Frau, griffen uns an, und sie waren in der Überzahl, mindestens 2-1. Als ich die ersten Verletzten versorgte, bemerkte ich einen Tumult hinter mir, drehte mich um und sah Amateras auf den Knien, zwei Männer hingen an ihm wie junge Hunde und versuchten, ihn aufzuhalten. Das ist bei diesem Riesen aber nicht so leicht, er wollte unbedingt unter das Dach, doch nicht um den Regen zu entfliehen. Wild schlug er mit seinem Schwert um sich, weshalb ich rief, man solle ihn niederschlagen.
    Doch niemand traute sich, so dass ich schweren Herzens einen Dolch ergriff und ihn so fest ich konnte auf Amateras Kopf niedersausen ließ, worauf er glücklicherweise zusammenbrach, denn es hing schon der dritte Mann an ihm.
    Verletzte kamen so schnell wie der Regen fiel, und es wurden nicht weniger. Ich versuchte zu Ekarius zu gelangen, doch ein Kultist jagte mich um einen Baum und ich musste fliehen. Bevor ich zurückkehren konnte, halfen auch die Kleriker und brachten Ekarius zurück, doch der murmelte etwas von seinem Beutel. Ich verstand nicht recht bis ich sah worauf er deutete. Es war Mutter Molls Beutel!
    Die Gefahr ignorierend lief ich hin, griff den Beutel und kam schnell zurück, gab Ekarius das letzte Mittel und schon stürmte er los. Doch leider kam er nicht weit. Zwei hinterhältige Dolchstöße beendeten beinahe sein Leben. Durchnässt, mit blutdurchtränkter Kleidung und einem gefrorenen Loch in der Brust wurde er zurückgebracht. Hinterhältige Kultisten hatten ihm erst einen Dolch in den Hals und dann in die Brust gestoßen, die Klinge hatte das Herz verletzt.
    Mittlerweile waren die meisten Kämpfe beendet, die Kultisten waren zufrieden damit, unsere sämtlichen Kämpfer schwer verletzt zu haben. Dennoch hatten sie ihr Ziel nicht erreicht, das wohl von Amateras ausgeführt werden sollte. Doch der lag gefesselt und in magischem Schlaf mitten im Weg, war aber wenigstens ungefährlich.
    Die meisten Menschen waren versorgt, es gab noch eine Verletzung bei einer jungen Frau und Ekarius.
    Zunächst hatte ich noch gehofft Ekarius helfen zu können, doch als ich die Tiefe der Wunde sah, wünschte ich mir sehnlichst, Amlug-ri wäre dort gewesen, er hätte helfen können. Dann erschien der Magier Markus, er hatte die Wunde vereist und erstaunlicherweise fragte er mich, ob er helfen könne. Überaus dankbar nahm ich die Hilfe an, fragte mich jedoch, ob ich richtig gehandelt hatte, als ich sah, was er tat.
    Zunächst band er einen jungen Gelehrten namens Pietu an Ekarius‘ Hand, dann holte er ein, es ist wahr, ich schwöre es, ein goldenes Gemächt aus einem seiner Beutel. Ich sah ihn groß an und dachte, er wollte einen Spaß auf Kosten von Ekarius Leben machen. Aber der Kampf um das Leben des Weibels ließ kein Zögern und kein Zweifeln zu. Also fragte ich, wie so oft in den Stunden zuvor, ob ich helfen könne, und tatsächlich konnte ich helfen.
    Der Magier bereitete seine Arbeit vor, und hieß mich, die verletzte Kehle Ekarius zu versorgen, das war schnell erledigt, denn diese Art der Verletzung hatte ich leider schon zu oft behandeln müssen. Das Problem war jedoch, das Ekarius noch unter der Wirkung von Mutter Molls Mittel stand und unbändige Kräfte hatte. Denn leider war er nicht bewusstlos wie Amateras. Wir durften ihn auch nicht betäuben, auf Anweisung von Markus.
    Als der Hals versorgt wurde, meinte der Magier, er würde Wunde von Ekarius von innen nach außen heilen, und ich wurde kalkweiß, da ich wusste, was das bedeutete. Unglaublich Schmerzen, ein Kampf der über viele Minuten dauert und bei dem es zweifelhaft ist, ob es funktioniert. Doch Markus meinte, er hätte die Heilungsenergie des jungen Mannes auf Ekarius übertragen, so dass Ekarius Chancen sich verdoppeln würden und ich sollte noch die Dolchwunde reinigen. Aber ich konnte die Wunde nicht reinigen, denn Ekarius Herz raste wie verrückt.
    Ich entschloss mich, ein Wagnis einzugehen und ihm mehr von dem blutungsstillenden Trank zu geben, damit das Herz sich beruhigte und dabei zu hoffen, dass es nur langsamer schlug und nicht ganz aufhörte. Gesagt, getan, das Herz hörte fast auf zu schlagen, und ich konnte die Wunde reinigen. Wohl war mir trotzdem nicht dabei.
    Doch dann begann das Unglaubliche.
    Der Magier schnitt Stücke von dem goldenen Gemächt, kaute sie weich und spuckte sie in die Wunde!
    Zwischendurch erklärte er, dass es sich um das Gemächt eines Phönix handele und mit einem Kristall aus dem Ei eines Phönix versehen sei. Ein Geschenk eines grauen Drachen.
    Es war mir egal, wenn es nur helfen würde.
    Ekarius schrie vor Schmerzen, kämpfte gegen uns und wir konnten ihn nicht festhalten. Amateras, der inzwischen wieder bei Sinnen war, bot uns Hilfe an, unterstützte uns mit Gebeten, seiner Kraft und seinem Willem. Artemis kam von der anderen Seite und tat das gleiche. Ein junger Mann, den ich nicht kannte, hielt Ekarius‘ Kopf während ich versuchte, den tobenden zu beruhigen und mich fragte, wann diese Prozedur zu Ende wäre. Denn immer wieder schnitt der Magier Teile des Gemächts ab, kaute, und spuckte sie in die Wunde. Ekarius wurde immer wärmer, er glühte wie bei einem Fieber. Seine Schmerzensschreie schienen die ganze Welt betroffen zu machen, der Regen hörte auf, doch kein Vogelgezwitscher war zu hören. Nur unser verzweifelter Kampf um Ekarius Leben war wichtig, alles andere war egal.
    Noch nie habe ich einen Magier gesehen, der so hart kämpfte und ein derartiges Verfahren anwendete, um das Leben eines ihm Fremden zu retten. Ich hoffe, ich begegne ihm noch einmal, denn ich schulde ihm etwas.
    Es schien Stunden zu dauern, immer mehr Energie wurde aus Pietu und Amateras in Ekarius geleitet und selbst die von Berserkerkräften aufgeladene Stimme des Weibels wurde heiser von den Schreien. Doch wir kämpften weiter, Ekarius am allermeisten. Irgendwann sprang er hoch, schleuderte uns alle mit unbändiger Kraft von sich und brach dann zusammen. Sofort stürmten wir wieder auf ihn zu, um ihn weiter fest zu halten, doch der Magier schüttelte den Kopf. Er bedeutet mir, mit Ekarius zu sprechen und mir fiel nichts Besseres ein als:
    „Wag es nicht zu sterben, sonst trete ich dich“
    Ekarius öffnete die Augen ein wenig und grinste schief, aber immer noch schmerzverzerrt. Die Hitze des Phönix wütete noch in ihm so dass wir alle froh waren, das wir ihn endlich loslassen konnten. Der Magier erlaubte, dass ich Ekarius noch mit Schmerzmitteln versorgte und hängte ihm dann die Reste des goldenen Gemächts um den Hals.
    In den Augen der Männer meinte ich ein schmerzhaftes zusammenzucken zu sehen, besonders als der Magier erklärte, dass Ekarius das Gemächt nun ein Jahr und einen Tag tragen müsse, wenn er weiterhin leben wolle. Bis dahin lebte er von geborgter Zeit, was auch immer das bedeuten mag. Erst dann würde sich entscheiden, ob der Zauber seine volle Wirkung entfaltet hatte.
    Erschöpft nahm Ekarius dies zur Kenntnis und wie es bei Männern üblich ist, dauerte es nicht lange, bis grinsende Kommentare über doppelte Gemächte abgegeben wurden.
    Als jedoch Gerrin kam, um uns mitzuteilen, dass ein Ritual geplant war, an dem wir teilnehmen sollten, erklärte ich rundheraus, dass wir dies nicht tun würden. Rituale sind echt nicht mein Ding, ich bin nicht magisch oder religiös und Ekarius konnte gerade wieder stehen und sollte seine Energie in ein fremdes Ritual stecken? Nein, das wollte ich dem Baron nicht erklären müssen. Selbst der tiefgläubige Amateras, der sich zutiefst seiner Übernahme durch die Kultisten schämte, weigerte sich, obwohl Gerrin sein Bruder ist. Diese Weigerung bestärkte mich, doch ich überließ die Entscheidung darüber Ekarius und Amateras.
    Nach einiger Beratung wurde beschlossen, dass die, die teilnehmen wollten, dies taten, einige andere, darunter Artemis, Ramesch, Amateras, Ekarius und ich würden das Ritual bewachen.
    Es stellte sich heraus das Artemis und Amateras nicht unrecht hatten, denn Gerrin brach bei diesem Ritual zusammen, sein Herz hörte auf zu schlagen. Ich wollte zu ihm, doch drei Männer stellten sich mir in den Weg und ließen mich nicht durch. Sogar der zuvor so freundlich wirkende Wahrheitsfinder des Kaisers ging mich an. In meiner Wut ignorierte ich das und schrie sie alle an, mich zu Gerrin durchzulassen. Ich wollte helfen, ebenso wie Amateras dies versuchte. Er kniete neben seinem gefallenen Bruder, wollte ihn wegtragen, aus diesem verfluchten Ritualkreis hinaus, doch man ließ ihn nicht. Im Gegenteil, einige Ritualteilnehmer gaben ihm sogar die Schuld daran, das Gerrin dort ohne Lebenszeichen lag.
    Verdammt, zwei Freunde an einem Tag? Der eine Tod, der andere so gerade eben am Leben? Nein, das wollte ich nicht hinnehmen. Hätte Ekarius mich nicht festgehalten, wer weiß was ich getan hätte? Am liebsten hätte ich die Männer aus dem Weg gestoßen, ob kaiserlicher Wahrheitsfinder oder nicht.
    Doch plötzlich bewegte Gerrin den Kopf leicht und Amateras konnte seine Freude nur schwer verbergen. Ich dagegen war wütend über die Maße hinaus. Da war es ganz gut, dass Amateras, den ich nun schon eine Weile kenne, vorschlug, etwas trinken zu gehen, was wir auch taten. Gerrin erklärte uns später, dass seine Götter ihn nicht gehen lassen wollten, weil sie gesehen hatten, das er noch in dieser Welt gebraucht wurde und sein Gehen zu viel Schmerz unter seinen Freunden ausgelöst hätte. So ging der Abend zu Ende, es wurde ein wenig, oder auch ein wenig mehr getrunken, bevor wir unsere Räume aufsuchten um am nächsten Tag abzureisen.

  2. Elder hatte wohl einen Traum und wollte eine Reise unternehmen, wieder fiel das Los auf mich, sie zu begleiten. Ich begleite sie gerne, ohne Frage, jedoch verstehe ich noch nicht so ganz was der Baron sich daraus erhofft. Nunja er wird seine Gründe haben und ich sehe mal was anderes als die Stadtmauer und eine Reise mit Elder verheißt ja immer auch viel Abenteuer. Die Reise dauerte eine Weile. So trafen wir dann in Escadon ein und trafen kurz vor einem Dorf auf Mitglieder des Helvart Ordens, die Elder schon kannte, Artemis, Amateras und Gerrin Wir trafen in dem Dorf ein und bezogen Quartier in kleinen Hütten, die scheinbar leer standen. Als wir die Taverne aufsuchen wollten, tauchte plötzlich eine Frau auf, die irgendetwas sagte, was ich nicht verstand, den Speer in ihrer Hand, verstand ich aber sehr gut. Nach einigen Nachfragen unsererseits kam heraus, dass die Frau so aufgebracht war, weil sie, und ihre Gefolgsleute, beim Betreten des Dorfes wohl Mitanschauen mussten, wie eine Frau vor ihren Augen getötet wurde und eine weitere Person gefoltert wurde. Beim nähren Hinsehen, sah ich dann auch tatsächlich eine gar verunstaltete Leiche auf einem Steintisch liegen. Ich überließ Elder den Vortritt was das Untersuchen und Debattieren über Umstände des Ablebens der Frau Betrifft, es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, das ihre Meinung wohl nicht durch Götter oder Magie begründet war und ihre Hilfe wurde zurückgewiesen. Ich schnappte hier und dort ein paar Worte über Folter, Kultisten und noch mehr Betroffene auf, was mich dazu veranlasste nicht nur auf Elder acht zu geben, sondern auch auf die Leiche auf dem Tisch. Denn mir wurde mehrfach untersagt sicher zu stellen, dass die Leiche sich nicht erheben kann. Was natürlich unheimlich Klug ist, wenn in Sätzen die Worte, Kultist, Leiche und Folter auftauchen. Naja, müssen die Leute ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Als wir also alle darum standen und jeder irgendetwas tat um Licht ins dunkle zu bringen, ohne zu wissen was die anderen schon machten und jeder durcheinander redete lief ganz unbehelligt eine größere Gruppe Leute an uns vorbei mit garstigen Beschimpfungen und Schmähungen in unsere Richtung. Es nahm kaum einer Notiz von ihnen und da die direkt daneben stehenden bewaffneten, Wegwachen, sie passieren ließen, war ich der Auffassung, dass es wohl so sein solle. Plötzlich brach durcheinander aus, als eben jene Bewaffnete, es waren dann wohl noch ein paar Hinzugekommen, plötzlich aus der Dunkelheit hervorbrachen und uns angriffen. Da sie ungerüstet und nur spärlich bewaffnet waren, konnten wir sie schnell zurückdrängen und erschlagen. Zwei von ihnen fielen meiner Hellebarde zum Opfer. Wobei ich es sehr komisch fand, dass sie wohl keinen Schmerz fühlten, den jeder Treffer schlug Wunden unter denen ein ungerüsteter vor Schmerzen hätte niedergehen und schreien müssen, diese Leute jedoch konnten solange Kämpfen, bis durch den Blutverlust oder abgetrennte Köpfe, starben. Das machte mir doch etwas Sorge. Ich schnappte dann aus Gesprächen auf, dass es sich wohl um vorher schon gesichtete Kultisten handeln soll. Angeblich gehören sie zum Kult von Licht und Schatten. Elder und ich entschieden, dass wir ersteinmal die Taverne aufsuchen sollten um uns nach der langen Reise zu stärken. Wie wir so da sitzen und kommen plötzlich zwei Elfen an unseren Tisch vorbei, ich wäre fast aus meiner Rüstung gefallen, als ich sah dass es Arkatosch und Edennil waren, die wir aus Amaris kannten. So lud Elder sie an unserem Tisch und wir unterhielten uns lange und tranken, wobei die Elfen nur Flusswasser tranken. Schnell stellten wir auch fest, das die Schankwirte eine lustige Gruppe sind, die ihre Gäste auch unterhalten können. Wie wir so da sitzen und trinken, setzt sich plötzlich die Frau, welche uns am Anfang den Weg versperren wollte, zu uns an den Tisch. Sie stellte sich mir vor, aber ich und mein Gedächtnis für Namen, aufjedenfall stellte ich fest, dass auch sie Spitze Ohren hatte, wenn auch kleiner als die der Elfen die ich bisher gesehen habe. Ihr Titel war wohl Hüterin, was in ihrer Erklärung sich für mich wie Priesterin anhörte. Sie war in Ihrer Gefolgsgruppe, die aus einem Städtebund kommt, wohl jemand wichtiges, denn sie konnte ihre Begleiter herumschicken wie sie wollte. Sie gab mir eine Übersicht über das Geschehene und die daraus geschlossenen Pläne, fragte mich nach meiner Meinung zu den Plänen. Sie ergaben für mich Sinn und so sprach ich mich dafür aus. Auch wurde beschlossen, dass wir Reisende uns erst einmal gegenseitig Vertrauen schenken, denn sonst wäre das Überleben nicht gesichert. Ich verbürgte mich für Elder, ich hoffe sie macht keinen Mist, und gab auch hierzu mein Einverständnis. Wenn ich aber eines lernte unter Graf Mira ten Trakon und Baron Ortwin von Uhlenbruch zu Siebenhöfen, dann das Vertrauen gut ist, Vorsicht und Nachsicht aber besser. So unterhielten wir uns noch eine Weile, auch mit Gefolgsleuten von ihr. Wobei ich aus irgendeinem Grund immer wieder für einen Ritter gehalten wurde, was mich zwar amüsierte, ich jedoch mehrfach richtig stellte. Die Schneidereien des Barons machen ihr Handwerk wirklich gut, schließe ich daraus. Nach einigen Bier später zogen wir uns dann zurück, in der Hoffnung die Nacht gut zu überstehen.
    Am nächsten morgen, gab es einen Affront der Städtebündler, eine Dame von ihnen kam zu uns ans Lager und lud den Helvardt Orden zum Frühstück ein, zum Informations- und Planungsaustausch. Die Dame hielt es nicht einmal für Notwendig auf Elders Morgengruß zu reagieren, geschweige denn auch einen von uns einzuladen. Elder regte sich sehr über diese Unhöflichkeit auf, was ich irgendwie auch verstehen konnte, für mich sollte die Tragweite dieses Affronts erst im Laufe des Tages offensichtlich werden.
    Nach dem Frühstück, bat mich Elder sie zu irgendwelchen komischen Schriftzeichen, an einem komischen Ständer, zu begleiten, welches ich gerne tat. Schnell stellten wir fest, dass wir sie nicht lesen können und das Blutspuren und Axtschlagspuren an dem Ständer waren. Es sah irgendwie nach einem Ritualplatz aus. Elder fertigte noch ein Bild der Schriftzeichen an, dann hielten wir uns etwas zurück, weil Mirasch, uns aus Amaris ebenfalls bekannt, versuchten irgendwas Magisches zu machen. Ich hörte mir zwar die Ergebnisse an, aber sie interessierten mich weniger. Wir gingen daher bald ins Lager um unsere Informationen an den Helvartorden weiterzugeben, die vermutlich mehr damit anfangen könnten. Als wir am Lager des Städtebunds vorbei gingen, revanchierte sich Elder für den morgendlichen Affront und verneinte den Austausch von Informationen im vorbeigehen. Der Helvartorden zog aber gerade selber zum selben Ort aus, so dass wir uns bald wieder an vorheriger Stelle befanden. Ich unterhielt mich mit einem Städtebündler über die Tatsache, dass es manchmal einfacher ist Probleme mit der Waffe zu klären, anstatt in vielen kleinen Gruppen über dasselbe Problem zu reden. Irgendjemand stellte einen Plan auf, der dann auch umgesetzt werden sollte. Plötzlich lief eine Gruppe Kultisten an uns vorbei, Richtung Taverne. Einer viel meiner Hellebarde zum Opfer, die beiden Frauen wurden festgesetzt. Es tauchten plötlich bei Gefangenen und was weis ich wo noch Kisten und Steinplatten auf und die meisten waren ersteinmal damit beschäftigt herauszufinden und zu debattieren. Aufgrund unterschiedlicher, mir unklaren hin und her Planungen, endete der Weg für Elder und mich erst einmal in der Taverne. Hier erstanden wir von ein Paar armen Tropfen eine Kiste, welche Elder, und ich ziehe meinen Helm, doch tatsächlich mit ihrem Heilerbesteck zu öffnen vermochte. Wohin die Kiste auf einmal entschwand weis ich nicht, denn ich kam in das Vergnügen einen weiteren Kultisten den gar aus zu machen. Danach ließen Elder und ich uns ersteinmal wieder in der Taverne unterhalten. Wie wir so da sitzen, wird plötzlich nach einem Heiler geschrieen, und kurz darauf liefen viele der Magier grün im Gesicht herum. Elder erzählte mir, dass wohl irgendetwas Magisches schief gegangen sei und sie die verletzten mit ihrer Creme versorgt hatte. Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen, meine ich doch ein genugtuendes Lächeln bei Elder erkannt zu haben, welches aber schnell wieder verschwand, als ich sie fragte, ob sie sich bezahlen lassen hat. Elder ist eine treue und gute Seele, aber manchmal vergisst sie einfach, das sie sich ihre Dienste bezahlen lassen sollte. Kurz darauf begleiteten wir dann noch Amateras, der mir irgendeiner Frau sprach und ein Stück mit ihr gehen wollte.
    Kurze Zeit später wurde unser Lager von Kultisten angegriffen. Nicht solche schwachen und ungerüstete wie zuvor. Diesmal standen schwer Gerüstete und teilweise grausam entstellte vor uns, Nachdem es erst einmal keine Anzeichen gab, dass unsere Truppen anzugreifen gedenken, griff ich den erst besten an. Dies löste wohl die Schockstarre der anderen und heftige Kämpfe begannen selbst der Himmel griff in den Kampf ein und öffnete seine Pforten um uns Massen an Wasser entgegen zu schleudern. Irgendwann ging ich zu Boden und verlor das Bewusstsein. Als ich wieder erwachte, wurde ich vom Schlachtfeld gezehrt, es stand nicht gut um unsere Truppen, meine Rüstung war verbeult und drückte überall ein, die Schulterteile hingen in ihren Einzelteilen an mir herunter. Ich erblickte Elder und fasste einen Entschluss, ich hoffe Elder wird verstehen warum ich es tue und dem Baron nie erzählen das ich es tuen werde, mein Kopf gefällt mir zusehr auf meinen Körper als das ich ihn verlieren mag, aber es hat in Amaris unsere Leben gerettet und kann es auch jetzt. Mit den letzten Kräften rief ich Elder zu, das ich den Beutel brauche, er muss auf dem Schlachtfeld liegen. Elder schien zu verstehen und als sie den Beutel erblickte, rannte sie wagemutig aufs Schlachtfeld um ihn zu holen. Als sie den Beutel erkannte, muss sie gewusst haben, was ich vorhatte, denn sie gab wirklich alles damit sie zu mir durchkam. Ich weis nicht wie sie darüber dachte, aber sie gab mir die letzte Pille aus dem Beutel ohne ein Wort zu sagen und warnte noch schnell alle umstehenden mir aus dem Weg zu gehen, keinen Augenblick zu spät. Ohne zu wissen was ich tat, dem inneren Hunger folgend, rannte ich wieder aufs Schlachtfeld, es dauerte nicht lange, als ich plötzlich Druck an meinem Hals verspürte und mir die Luft genommen wurde, ich schlug weiter um mich bis keine Luft mehr in mir war und ich zu Boden ging. Es wurde schwarz, irgendwo in der ferne vernahm ich Gesang, der mich aufforderte ihm zu folgen. Erst widerstrebte ich, aber die Hoffnung weiterkämpfen zu können ließ mich alle Gefahren ignorieren und ich folgte ihr. Ich kam wieder zu mir und sah Leute auf mir liegen, blutend und bewusstlos. Ich raffte mich auf und stieß einem Gegner das Schwert in den Rücken, ich hatte vergessen, dass sie keinen Schmerz verspüren und eine solche Wunde nicht ausreicht um sie zu töten. Ich habe es fast mit dem Leben bezahlt, konnte den folgenden Dolchstoss zwar nicht mehr abwehren, aber zumindest von der Kehle zur Brust umlenken. Dann folgte leere.

    Vater, Mutter, Bruder ich habe wieder versagt. Einst weigerte ich mich auf euch zu hören. Ich brach meinen Eid und die Strafe ward, dass ich meine Heimat verlassen musste. Ich habe eine neue Heimat gefunden, aber nun folgt die letzte Strafe für den Bruch des Eides. Was hätte ich dafür gegeben noch einmal in die alte Heimat zu können um euch ein letztes mal zu sehen…… Elder, ich hoffe du überlebst diesen Kampf und kommst wohlbehalten zurück nach Siebenhöfen. Deine Seele ist zu gut um das zu sehen, was ich gerade sehe. Schwärze, finsterer als jede Nacht, ich irre umher, finde keinen Weg, blasse Schemen all jener die ich kenne in der Dunkelheit. Ich verliere mich selber in der Dunkelheit. Ich kann nicht mehr dagegen ankämpfen. Plötzlich nehmen die Schemen wieder an Kraft zu, verblassen wieder, als würden sie durch irgendeine Kraft gestärkt um diese Stärke sofort wieder zu verlieren. Das Pochen in meinem Kopf wird langsamer und langsamer…… Vergebt mir mein Versagen ……
    Explosionsartig verschwindet die Schwärze und weicht einem Gold Roten Feuer, es brennt alles um mich herum. Schmerzen, Blindheit, ich werde verzerrt, dann wieder diese leere und kälte, immer wieder dasselbe, die schwärze und kälte ist angenehm, das Feuer ist heis und schmerzhaft. Ich weis nicht, was passiert. Mit jedem neuen Feuer, spüre ich wieder mehr. Ich bin in irgendetwas gefangen, ich spüre dass mein Gefängnis heruntergedrückt wird, versuche mich zu befreien. Höre Stimmen, irgendjemand ruft mir was zu. Plötzlich verändert sich das Feuer und nimmt Gestalt an, ein riesiger brennender Vogel, Kraft durchströmt mich, gleichzeitig baut sich Druck auf, etwas versucht zu verhindern dass die Kraft aus mir entweichen kann. Ich bäume mich auf und kurz gibt’s es nichts mehr um mich herum, jedweder Druck auf mein Gefängnis, die Kraft die versucht mir Einhalt zu gebieten verschwindet. Ich bin frei. Plötzlich kommt der Druck zurück, mächtiger und stärker als zuvor, wieder eine Stimme, diesmal mir Vertraut, sagt mir das alles gut ist und wenn ich gehe würde ich einen ordentlichen Tritt bekommen. Elder….. Ich werde niedergerungen. Der Vogel vor meinen Augen stößt einen lauten Schrei aus und vergeht in Asche. Alle Kraft verlässt mich.

    Ich öffne die Augen und sehe die Welt wieder. Absolute Stille.
    Nach einigen kurzen Erklärungen, bekomme ich etwas in die Hand gedrückt, es sieht aus wie…. Nunja….. Es hält mich am Leben, wieso weis ich nicht, aber ich werde es wohl eine lange Zeit bei mir tragen müssen, soviel habe ich verstanden. Alle beteiligten verschwinden bevor ich mich bedanken und weitere Erklärungen Einfordern kann. Sie sehen alle sehr erschöpft aus. Ich werde wohl noch eine Weile brauchen, bis ich bei Kräften bin und brauche erst einmal ruhe. Die gute Elder wich erst einmal nicht mehr von meiner Seite um Acht auf mich zu geben. Etwas später wurden wir aufgefordert an einem Ritual teilzunehmen. Elder lehnte dies ab, wollte aber das wir gemeinsam entscheiden. Ich beriet mich mit Artemis und Amateras, beide sprachen sich dagegen aus, aus denselben Gründen wie wir. Und was hätte ich schon geben können, ich konnte mich ja gerade so auf den Beinen halten. Unsere Entscheidung war die richtige, denn irgendetwas ging schief und Gerrin brach beim Ritual zusammen. Wir durften nicht helfen und selbst sein Bruder konnte nicht viel ausrichten. Da es der Wahrheitsfinder für nötig hielt Elder noch anzugehen, ich mich aber nicht in der Verfassung fühlte mich jetzt noch mit dem halben Lager anzulegen, zog ich Elder zurück, die den Anschein machte den armen Mann gleich umzuhauen. Wir verbrachten dann den Rest des Abends bei ein paar Bierchen in der Taverne und im Lager. Gerrin kam später noch hinzu, er hatte sich erholt und versuchte uns zu erklären was geschehen war, aber ich habe dem nur noch halb folgen können und dann forderte die Anstrengung des Tages seinen Tribut. Am nächsten Morgen brachen wir wieder gegen Siebenhöfen auf. Wie freue ich mich schon die Mauern der Stadt wieder zu sehen. Ich werde die Reise nutzen um das erlebte besser verstehen zu können und ich denke, das ich dringend mit Bruder Decius sprechen muss, was es mit diesem Gegenstand auf sich hat. Elder hatte mir erklärt, das ich es bei mir tragen muss und es mir Lebenszeit leiht. Das verheist nichts Gutes. Auch hoffe ich den Magier, dem ich mein Leben verdanke noch einmal wieder zu sehen, um ihm gebührend zu danken und Informationen über die Bedeutung des gehörten zu bekommen. Aber ersteinmal brauche ich Ruhe……

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