Alle Jahre wieder kommt die Zeit der Erntedankfeste und für Thortmanne im Hardemuntschen ist es dieses Jahr ein wahrlich besonderes. So begibt es sich , dasz die Kürbisse in diesem, dem 40. Jahr des Rates, von bemerkenswerter, ja gewaltiger Menge sind. So übersteigt diese die übliche Ernte um mehr als das Doppelte! Derenthalben sind vor allen Häusern Kürbisse zu finden und allerorten bekommt man diese feilgeboten in mannigfaltig Form und Zubereitung.
Aus den umliegenden Dörfern hört man von Kürbis – „Speisungen“ die wohl nicht ganz zu Unrecht an Völlerei erinnern. Weit hat es sich schon durch flinker Reisenden Wort herumgesprochen, so dasz auch aus entfernteren Orten die Armen und auch Wohlhabenden kommen, dem Schauspiel beizuwohnen und sich die Wänste vollzustopfen mit hiesigem Kürbis. Gar aus dem reichen Wilgau kommen sie wohl schon nach Thortmanne.
So drall sind oft die Früchte, dasz an vielen Orten man sogar Suppen in riesigen ganzen Kürbissen aus denselben auf dem Feuer kocht und sie am oberen Zipfel nach Stundenfrist – jeh nach Größe – öffnet und den sämigen Suppeninhalt an jedermann reicht, der nicht schnell genug abwinkt.
Woher der diesjährige Kürbissegen rührt ist nicht bekannt, obschon man einiger Munkeleien hörig wird, die Thaumaturgen der Akademie hätten ihre Finger mit im Spiel. Wie dem auch sei, dieses Jahr wird fürderhin gefeiert und erinnert als das Jahr der Thortmanner Kürbisschwemme.
Fradinjia Bargel,
Schreiberin der Wiedener Herold,
Freie Stadt Rinesburg, Rabenflucht 3
Die ceridische Kriche warnt vor diesen Ausgeburten Bozephalischer Zauberkunst. Daher werden sie im Volksmund auch „Bozekürbisse“ genannt.
Umso verwunderlicher ist ja der Kürbistourismus aus dem frommen Wilgau! Ist zwar nur ein Gerücht mit der Akademie, aber man kann ja nie wissen! Man könnte ja eine Kommission zur geflissentlichen Einsicht in die Angelegenheiten entsenden.
Angeblich hat eine Kürbiskommission bereits ermittelt, dass die frommen aus Wilgau speziell von der Thortmannische Kürbistorte angelockt werden.