Ein zauberhaftes Dankeschön

Es klopft verhalten an der Tür des ehrenwerten Ratsinspektors Ulfried Wieden. Verwundert schaut er von seinem Schreibtisch auf, auf dem sich allerlei Dokumente türmen. Er hatte doch gar keinen Besuch erwartet? Er schiebt den Stuhl zurück, steht auf und geht zur Tür, um sie zu öffnen. Vor ihm steht ein junger Mann in den Farben der Botengilde. „Herr Wieden, ich habe eine Sendung für Euch.“, wispelt er und streckt dem Ratsinspektor einen Korb entgegen. Als dieser ihm den Korb abnimmt, deutet der eine Verbeugung an, greift nach dem nächsten Päckchen in seinem Beutel, dreht sich um und eilt davon. Ulfried Wieden schließt die Tür und schaut neugierig auf das, was er in den Händen hält: Ein hübscher Korb aus Weiden geflochten, gefüllt mit zwei Fläschchen und allerlei Leckereien. Von einigen davon scheint ein leichter Glitzerschein auszugehen. Ein Zettel ist dem Korb beigelegt, auf dem in halbwegs leserlicher Handschrift folgendes steht:

„Mein lieber Herr Ratsinspektor! Ich habe mich wunderbar in der Akademie eingelebt und bereits die kleine Taverne „Funkenfreier Feeferstreuer“ eröffnet, die von sowohl den Studenten, als auch den Dozenten wunderbar angenommen wird. Als kleines Dankeschön an Euch, dass Ihr mir die Möglichkeit eines Neuanfangs geschaffen habt, schicke ich diesen kleinen Geschenkkorb. Darin werdet ihr einige Leckereien aus meiner Küche finden: Mein berühmt-berüchtigtes Feenstaub-Bier – Es lässt Euch einen feuchtfröhlichen Abend erleben, ohne am darauffolgenden Tag einen Kater zu bekommen. Mein süßes Feefer-Früchtebrot – ein Kuchen, passend zur kalten Jahreszeit, der Herz und Seele erwärmt. Und ein Fläschchen mit einer Prise des besten Feenstaubs vom Feenrich – Dieser Feenstaub lässt Euch für kurze Zeit der Held der Welt werden. Er steigert Eure Konzentration, Euren Willen, Kreativität und Verstand. Dieses kleine Fläschchen, gefüllt mit einem Hauch von Zauberei möchte ich Euch als ganz besonderes Geschenk machen.

Ich hoffe, es erfreut Euer Herz und Ihr kommt mich alsbald in meinem neuen Zuhause besuchen!

Eure dankbare Anka“

Ulfried Wieden lässt das Pergament sinken. Die Flamme der Kerze auf seinem Scheibtisch flackert, lässt den Inhalt des Korbs in einigen Farben glitzern und wirft kleine Lichtpunkte in sein Gesicht.

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