Ein Brief, EIn Handschuh und Kunde

Herold Volkmar blickt den Baron Champas bei den folgenden Worten durchdringend an:

„Jede einzelne verbrannte Seele lastet auf Euch, Jede zerstörte Familie lastet auf Euch, Jede von Flammen zerfressene Zukunft lastet auf Euch – und Ihr werdet alle sühnen!“

Der Herold schnippst mit der rechten Hand und der Knappe zu seiner Rechten eilt herbei, öffnet ein kleines edles Kästchen und offeriert es dem Baron. Eine Wache nimmt das Kästchen und zeigt es dem Herrn Champas. Sobald dessen Blicke in das Kästchen fallen, fährt der Herold mit dem Lesen fort:

„Nach altem Brauch – und in Wieden halten wir uns daran – sende ich Euch einen Handschuh. Ihr wisst um das Symbol auch wenn Ihr es nicht achtet, wie Euer feiger Angriff zeigte – und dass es Euer Angriff war ist erwiesen durch Inspektoren und meine eigenen Schatten. Ab diesem Tage belege ich, Ortwin von Uhlenbruch, Baron von und zu Siebenhöfen, Euch Alfried Waag und Champa mit Fehde bis Eure abscheulich Taten samt und sonders gesühnt und beglichen sind! So Ihr um Gnade, Vergebung oder Frieden bitten wollt, bringt mir diesen Handschuh als Symbol der Anerkennung Eurer Schuld und Sühne.“

Stille. Sogar die Sonne scheint sich zu verstecken. Nach elend langen Augenblicken fragt der Herold in die Stille:

„Euer Gnaden? Ich habe noch eine weitere Nachricht und Kunde vorzutragen, wenn Euch beliebt?“

Der Baron von Champa sprach nur ein eiskaltes scharfes Wort:

„Sprich!“

Herold Volkmar entrollte einen weiteren Brief Ortwins:

“ Herr Alfried, im Rahmen der Fehde akzeptiere als Aufbauhilfe Eure Lieferung an feinstem Eichholz von der Waldküste Champas. Die Häuser und die Kathedrale, wo es vorbaut wird werden ein ganz hevorragendes Gebälk bekommen. Jedoch deckt diese kleine Menge nur einen minderen Teil der Schäden und ich erwarte deutlich mehr.“

Der Baron Champas steht langsam auf und fragt gefährlich ruhig:

„Was soll DAS bedeuten?“

Nun zeigt der Herold wieder dieses Schmunzeln:

„Euer Gnaden, die Kunde die ich bringe betrifft den Berger Holzhof an Eurer schönen Waldküste. In diesem Moment okupiert ein Trupp Siebenhöfener Kriegsknechte den Bergerhof und übernimmt das Rohholz sowie Fertigvorräte auf ein paar Schiffe. So wenig wie Ihr diesen Vorgang dort verhindern könnt, werdet Ihr in der kurzen Zeit auch nur ein einzelnen siebenhöfener Kraweel vor dem Dreistromsund entern können. Übrigens wird just auch die aktuelle Lieferung an Euer neuestes Protektorat als Reparation umgeleitet. Mein Herr lässt zudem seinem Schatten hier seinen Dank für die äußerst dienlichen Informationen aussprechen. Weiter so!“

Volkmar meint die Zornesader des Baron anschwellen zu sehen als dieser sich an ihn wendet :

„Ihr habt Eure Nachricht überbracht – BOTE – nun geht heim und setzt Euch wieder an die Stiefel Eures Herrn.“

Der gefährliche Ton seiner Worte drängt den Herold Volkmar zur Eile und so schreiten er und seine wichtig dreinschauenden Knappen zügig wieder an die sich mit Wolken zuziehende Sonne und machen sich eilig auf den Weg gen Heimat.

3 Gedanken zu „Ein Brief, EIn Handschuh und Kunde“

  1. Bald wird sich die schlechte Kunde bis zur Sonnenburg herumgesprochen haben und keine der möglichen Lösungen winken erfreulich. Denn entweder herrscht zukünftig eine offizielle Fehde, was die Pläne der Komturen und den Handel sowie die diplomatischen verhandlungen mit dem escadonischen Ignisorden erschwert oder die dem Ignisorden im Tausch gegen Gewürze und Öl verabredete Holzlieferung wäre hinfällig. Die Sonne scheint hell am Himmel, doch in den Gemüten der Ordensbrüder tanzt die Trübsal.

  2. Nach dem die Neuigkeiten auch in Dale kamen, macht sich Kuno und seine Männer auf in die Hauptstadt der Baronie.

    Bruder Decius ließ die Glocken läuten und informierte die Gläubigen.

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