Edle Kaiserin – volkslied

Ich weiß mir ein edle Kaiserin,
sie liegt mir Tag und Nacht im Sinn.
Ich kann ihr nicht vergessen.
Ich schlaf oder wach, tu was ich wöll,
sie liegt mir in meinem Herzen.

Die Kaiserin hätt einen alten Mann,
daran wollt sie kein Genügen han.
Sie wollt sich selbst versorgen.
Einen heimlichen Buhlen wollt sie han,
wollt buhlen unverborgen.

Und das erhört ein junger Knab,
er trat die Gassen auf und ab,
gar heimlich und gar stille.
Bis dass er ins ihr Schlafkämmerlein kam,
da geschah ihr beider Wille.

Und da er in ihr Schlafkämmerlein kam
ein schneeweiß Hemdlein legt er an.
Wie tu ich dir gefallen?
Du magst mir ein edle Kaiserin sein,
du liebest mir ob allen.

Da es war um die Mitternacht,
da kam der edlen Kaiserin Mann
für ihr Schlafbett gegangen,
da fand er sein schöns Fräuelein
mit schneeweiß Armen umfangen.

Die Kaiserin hätt sich eins bedacht,
wie sie den Knab zum Laden ausbracht,
wohl in ein fließend Wasser.
Sie schaut dem Knaben hintennach,
ihr Äuglein gaben Wasser.

Und wer ist’s der dies Liedlein sang,
ein Reiters Knab ist er genannt.
Er hat so frei gesungen.
Der Kaiserin hat er’s zu Dienst gemacht,
mit Freuden ist er davonkommen.

Schreibe einen Kommentar