4 Gedanken zu „Eden Amar 6“

  1. Eden Amar kam in einer dicken, dichten Nebelwand langsam in Sicht und als wir das große Schiff des Weibels verließen um mit kleineren Booten den Fluß hinaufzurudern, war die Stimmung der Leute gedrückt und keine sprach. Das hätte uns ein Zeichen sein sollen denn kurz vor der Hauptstadt Amaris passierte es. Ein großes Heer von Chaossoldaten lagerte dort und nahm uns gefangen.
    So beraubt unserer Waffen brachten uns die Soldaten in die Stadt um dort für die Besatzer zu arbeiten. Wir mussten Holz sammeln und die Stadt aufräumen. Hinter vorgehaltener Hand sprachen wir, allen voran der Bernhelm, darüber wie wir wohl wieder an Waffen kommen könnten um wenigstens die Besatzungssoldaten zu töten und die Stadttore zu verschließen.
    So eingekesselt und beobachtet fand nur wenig Kupfer und noch weniger Essen den Weg in die Mägen und Taschen meiner Leute. Ich mußte die Soldauszahlung für sieben Tage ruhen lassen was zu einigem Unmut und gar zu Schlägereien im Haufen führte. Wie gut, das die schiefzähnigen Miliztruppen aus Bretonien, mit einigen Leibesübungen immer wieder für Spaß sorgten.
    Dann kam die Möglichkeit. Eine Heilerin sollte in den Wald gehen und bewacht von nur zwei Soldaten Kräuter sammeln. Sofort wählte ich drei Mann aus dem Haufen aus und verfolgte die Heilerin. Von Herrn Ekarius bekamen wir ein kleines Messer mit. Auf dem Weg wurde schnell klar das Elder die Heilerin war… leider. Für den Überfall warteten wir auf eine Straße auf der wir mit der Sonne angreifen konnten, was den beiden Wachen dann auch keine Chance ließ. Die erbeuteten Waffen versteckten wir vorerst im Wald und Elder, nun ja, die wurde halt niedergeschlagen.
    Während des nächsten Tages führte ich viele Gespräche mit Leuten aus den anderen Stadtteilen und erfuhr, dass auch diese auf die eine oder andere Weise an Waffen gekommen waren. Am Abend dann säuberten die Stadtbewohner gemeinsam mit den Gästen Amaris vom Chaos und von den Orcs.
    Von nun an ging es bergauf für den Haufen. Es kamen wieder Aufträge und die Männer ging ihren eigenen, was auch immer, Geschäften nach. Für den Bürgermeister waren wir die Übergangsstadtwache und hielten einige seltsam gewandete Gestalten an und kontrollierten ihre ….Beutel. Dann wurden wir von den Knochenwaldern komplett angeworben um in den Wald zu ziehen, eine Stehle zu besichtigen oder so. In meinem Kopf wandelte ich den Auftrag in, schützt den Anführer, um und nahm Ihn an. So ging es in den Wald und wir kämpften hart gegen Orcs die eine Barrikade errichtet hatten. Meine Männer wurden getrennt doch wir retteten den Herrn Eberhardt der Knochenwalder. Immer im Schlepptau war ein Ritter, dessen Namen ich vergaß, mit Gefolge aus einem Land dessen Namen ich auch vergaß. Diese Haudraufs waren immer Ritterlich in der ersten Reihe zu finden. Gut für uns.
    Am letzten Tag dann kam eine Nachricht, dass einer von uns, Merkantus, in Wald mit einigen anderen verletzt worden war. Ich sammelte den Haufen und ging in den Wald. Wir fanden Merkantus der seine rechte Hand verloren hatte. Nicht lange danach wurden wir von Schattenwesen aus dem Wald verjagt. Nun, in der Stadt fand noch eine Hexenverbrennung statt die ein wütendender Mob gegen alle Rechtsvertreter auch durchsetzte. Endlich mal in Amaris. Die rechte Hand der Hexe wurde an den Merkantus angenäht. Ob das gut ist werden wir noch sehen.
    Dann wurde das Wetter schlecht. Hagel, Regen, Blitz und Donner waren angesagt und das Lagerleben wurde unter die Dächer verbannt. Abend gab es einen Aufruhr der wohl der Kampf gegen die zwei Hexen vom Chaos war die die Chaostruppen anführten. Wir schauten zu und als die Hexen fliehen wollten, umrundeten wir sie mit schnellen Schritten und fielen in ihren Fluchtweg ein.
    Bernhelms großer Hammer zerschmetterte eine von Ihnen während sich die andere in Rauch auflöste. Die Gefahr der uns belagernden Armee war wohl dadurch gebannt und wir feierten am Lagerfeuer mit Bier, Brand und guten Geschichten.

    Am nächsten Tag würden wir den Fluß hinunter zum Hafen fahren und diesen Kontinent verlassen. Vielleicht für immer, denn die Geschäfte sind in Amaris nicht mehr so wie früher gelaufen.

    ….wir saufen saufen saufen
    wir prügeln und wir raufen
    als taurons bunter haufen
    sich sehr wohl bekannt
    … beute… Bräute…
    Gnade, Schade!

  2. Gefangen. Ein seltsames Wort, wenn es einen selbst betrifft. Ich war noch nie gefangen, verletzt öfter ja, aber noch nie gefangen. Wir waren nicht in einem Raum eingesperrt, konnten uns mehr oder weniger frei in der Stadt bewegen und doch …
    Es war kein schönes Gefühl, obwohl es uns noch eine Weile lang besser ging als vielen anderen. Aber unsere Vorräte waren aufgebraucht und schon lange schmiedeten wir Pläne. Besonders der junge Henna entwickelte düstere Fantasien, die er nur zu gerne in die Tat umsetzen wollte. Allerdings verhinderte Ekarius dies regelmäßig, nicht weil er feige war, weit gefehlt, er hatte einfach die notwendige Weitsicht. Doch wie war es dazu gekommen?

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