Die stürmische Wintersee wollte bezwungen werden, doch wozu? Natürlich um in einer der traditionellen Tavernen einzukehren, die diemal auch ein Gerichtssaal werden sollte. würde das funktionieren oder gab es Chaos und Gewalt?
3 Gedanken zu „Der Verfluchte Krug 3.2.18“
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Tagebuch zum Besuch in Theotmalli
Der Baron Alfried Waag zu Champa
Es war eine schäbige Reise durch die stürmische See zu diesem winzigen Hafen an der Küste Rest Soodens. Theotmalli. Dorthin sollte sich der Verräter Böhme verkrochen haben dessen Tun in der letzten Vergangenheit sogar bis in den Rat von Trum gelangt ist.
Es schien nicht gut, den Fürsten Göttel um Aufschub bis nach den Wintertagen zu bitte und so fuhren das Große Flaggschiff und 200 Soldaten der Sense Champas mit mir nach Theotmalli. Zu meinem Großen Glück begleitete uns meine Frau die sich den Anblick dieser wilden, freien Leute nicht entgehen lassen wollte.
Angekommen entschied ich erst mal nur mit kleiner Begleitung in der Taverne nach dem Verräter zu suchen. In der Taverne bezogen wir Sitzplätze, verteilten neue Steckbriefe, vernichteten die alten Steckbriefe auf denen mein Name stand, führten einige Gespräche und gaben Briefe an die Seefahrer weiter.
Dann endlich wurde der Verräter Richard Böhme, der sich inzwischen Heimo Reich nannte, vor der Taverne gesichtet. Unsere Soldaten stürmten hinaus und kämpften gegen die vielen Helfer des Verräters. Viele von uns wurden direkt hinter der Tavernen Tür niedergeschlagen, so dass nur ein Soldat starb. Ein Seefahrer nahm wohl meine Frau zur Geisel um Blutvergießen zu vermeiden.
Es schloss sich eine Gerichtsverhandlung an, die nach langer Beweisführung und ständigen Unterbrechungen den Verräter doch noch für schuldig befand. Er hatte mit dem als von der Röttgersippe abtrünnigen Mordbrenner bekannten Holger Röttger den Plan gefasst, sich an den Bewohnern Soodemunts zu bereichern und zu derer bemächtigen. Er nahm den Weranter Gifttrank an und starb ehrenvoll im Zweikampf gegen seinen Freund.
Nun ist es so, dass der Rat von Trum, in diesem Fall vertreten durch Herrn Tillmann Göttel, den Fürsten von Werant, meinen Herrn, verlangt, dass in diesem Dorf Frieden und Ruhe einkehrt. Damit nicht die Horde der Röttgersoldaten in Theotmalli einfällt und das Dorf allergrößten Schändungen aussetzt, werden die Soldaten der Sense von Champa in Theotmalli ein Protektorat Champas einrichten und für den Zeitraum eines Jahres dort bleiben. Natürlich müssen Sie von den Dörflern versorgt und durch den doppelten Zehnt bezahlt werden. Immer noch besser als die Röttgeralternative.
Ende Tagebucheintrag
Möge bald wieder die Sonne ihre wärmenden Strahlen in
das ins Dunkel abgeglittene Dorf Theotmalli senden
Tagebuch Kièlo von Akede zu Trum
Zusammen mit Meister Ulfried machte ich mich aus Furtenau auf, dem Richten eines gewissen Böhme, ehemals Lehnsnehmer des Barons von Champa, beizuwohnen und zu bezeugen. Bezeugen würde natürlich nicht ich, sondern Meister Ulfried. Wir reisten mit der Baroness von Rosengarten nach Theotmalli, wo dieser Betrüger sein Unwesen trieb und trafen auf Reisen eine arbeitsuchende Schankmaid, die sich als Anka vorstellte. Ihre blaurote Bekleidung gefiel Meister Ulfried besonders gut, so dass er sie unter den Schutz des mit uns reisenden Ekarius stellte.
Nu denn.
Unterwegs erfuhr ich, dass auch der Baron von Champa anwesend sein würde. Damit war für mich klar, wer die Rechtsprechung übernehmen würde. Doch dazu später mehr. Angekommen in der Taverne zum Verfluchten Krug trafen wir auf den Baron von Champa und seine Frau Gemahlin, als ich die Schankmaid vorstellte, entlockte sie dem griesgrämigen Baron ein Lächeln, die Baroness war jedoch überhaupt nicht erfreut. Anka durfte dennoch den Tisch des Barons bedienen, sofern sie sich etwas bedeckte.
Nun denn.
Auf einer meiner Runden durch die Taverne, um zu sehen, ob ich des Betrügers ansichtig würde, versperrte eine der Wachen des Barons mir den Weg. Auf meine Aufforderung aus dem Weg zu gehen, ignorierte er mich weshalb ich mich auf den Stand berief und mir meinen Weg bahnen wollte. Darauf hin griff die Wache mich tätlich an und hätte mich beinahe zu Boden geworfen! Der Baron von Champa scheint ein solches Verhalten seiner Wachen gegenüber den Ratsinspektoren gutzuheißen, denn als ich den Namen der Wache für eine öffentliche Rüge erfahren wollte, befahl der Baron ihm zu schweigen.
Nun denn.
Kurz darauf bat Meister Ulfried mich zu einem Gespräch unter vier Augen, denn der Baron von Champa hatte sich über mich beschwert! Wie kann er es wagen!! Dass ich mich auf meinen Stand berufen hatte fand er unschicklich, das jedoch seine Wachen einen angehenden Ratsinspektoren angreifen und ungestraft damit durchkommen, ließ er wohlweislich ungesagt. Meister Ulfried ermahnte mich, ich war angemessen betrübt.
Nun denn.
Als Böhme gesichtet wurde, entstand ein Tumult vor der Taverne, im Dunkeln konnte ich nicht recht erkennen, was geschah. Doch Ekarius lag verletzt am Boden und ohne zu wissen weshalb, hielt man mir einen Dolch an die Kehle. Deshalb konnte ich Meister Ulfried nicht als Schreiber dienen als im inneren der Prozess gegen Böhme begann. Mit einem Messer an der Kehle denkt es sich noch schneller, und meine Schulungen in diplomatischem Geschick ebenso wie mein Verständnis für das einfache Volk konnte die Situation und meinen Hals retten.
Nun denn
Als ich wieder eintrat, war der Prozess schon im vollen Gange. Als Verteidigerin oder Richterin oder ich weiß nicht was, fungierte die kleine Kapitänin Ava. Das Problem daran war, das sich ihre gesamte Crew mit im Saal befand und dauernd irgendwelche Zwischenrufe tätigte, die überhaupt nichts mit der Sache zu tun hatten. Der Baron von Champa trug seine Anklage vor, die auf Eidbruch, Entführung, Hochstapelei, Betrug und Verrat lauteten. Meister Ulfried trug die entsprechenden Beweise vor und Böhme verhaderte sich immer mehr in seinen Lügengeschichten. Letztendlich brach es aus ihm heraus, dass er nur Macht wollte, und sein ganzes Gerede von Freiheit nichts als Blendwerk war.
Nun denn.
Die Seefahrer zogen sich darauf hin zurück und Böhme nahm den Trank, den der Baron von Champa mitgebracht hatte. So bleibt das Geheimnis um das Gift der Bienen aus Akede noch weiter bestehen, obwohl ich immer eine kleine Phiole davon bei mir trage.
Nun denn.
Während des Prozesses konnte ich mir den einen oder anderen Zwischenruf nicht verkneifen, denn die Unverschämtheiten von Böhme, das schlechte Benehmen der Richterin, die es sogar wagte, während des Prozesses eine Waffe auf mich zu richten, all das führte dazu, das ich mich mehr als einmal hinreißen ließ. Nun ich werde dafür wohl Buße tun müssen.
Nun denn.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die Schankmaid, obwohl aus einem kleinen Dorfe stammend, sich gut gehalten hat und selbst beim Anblick von Orks und den katzenartigen Khajits nicht die Contenance verlor. Darüber hinaus führte ich noch einige Gespräche mit Bürgern Theotmallis, dass sie nicht gezwungen sind das Dorf zu verlassen, denn letztendlich sind sie dem Verführer nur gefolgt, und böse Absichten kann man ihnen nicht unterstellen, nur einen Mangel von Nachdenken. daher sind die Seefahrer, Händler und Handwerker weiterhin gerne gesehen. Meine offizielle Empfehlung an den Rat von Trum werde ich natürlich zeitgleich an Meister Ulfried richten.
Tagebuch einer Schankmaid
Ankas erster großer Tavernenabend.
… Am ersten Tag auf Deck stand ich an der Reling und schaute in die Wellen. Es war ein schöner Tag, als mich eine große, freundlich schauende Dame ansprach. Sie fragte mich, wer ich sei und wo ich herkäme. Sie war sehr neugierig und sehr nett. Als ich erfuhr, weshalb sie und ihr Begleiter unterwegs waren, wurde ich unsicher, wie ich mich verhalten sollte. Ratsinspektoren richten und bestrafen doch auch, oder? Doch die Frau Kielo stellte mich dem Herrn Ulfried, der mit ihr zu einer Gerichtsverhandlung reiste und dem statthaften Ekarius vor, dessen Erscheinung in voller Rüstung mir sehr imponierte. Auf dem Weg bis zur Küste hatte ich bisher nicht so feine Leute gesehen. Herr Ulfried lachte mich bei der ersten Begegnung freundlich an, da unsere Kleidung farblich wie abgesprochen aussah. Das fand ich wirklich sehr nett. Und Frau Kielo schlug mir vor, ihnen auf der Reise als Schankmaid zu Diensten zu sein und ich sagte erleichtert zu. Schon bald war man sich gar nicht mehr so fremd und die Reise wurde zu meinem ersten Abenteuer. Und essen konnte ich jetzt auch wieder etwas.
An dem Ziel unserer Reisegruppe angekommen, suchten sich Frau Kielo und Herr Ulfried einen Platz in der Taverne und Ekarius und ich folgten ihnen. Zu uns gesellten sich eine Magierin, ein Alchemist und eine schöne Adlige, mit ihrem Gefolge, für die Ekarius schließlich den Wachschutz übernahm. Ich habe noch nie im Leben einen Elben gesehen und auch die anderen Menschen schüchterten mich zunächst sehr ein, so dass ich direkt das falsche Getränk für meine Gefährten brachte. Das würde ihnen schneller zu Kopf steigen, als geplant, dachte ich, als Frau Kielo die Augenbrauen hochzog. Verunsichert hielt ich mich an Ekarius, der mich mit seiner Gelassenheit beruhigte und belegte mit ihm einen kleinen Tisch an der Tür. Frau Kielo und Herr Ulfried begannen direkt mit ihrer Arbeit und so hatte ich Zeit mich umzusehen.
Ich war noch nie so weit von Zuhause weg gewesen und noch nie zuvor habe ich so ein Treiben gesehen. Die Taverne war voll mit Rittern und Krämern, Piraten und Bauern, ja sogar Orcs und ein merkwürdiges Katzenwesen waren da. Mit großen Augen beobachtete ich alles und antwortete erst nur schüchtern, wenn ich angesprochen wurde. Und das wurde ich viel! „Hallöööööchen“ klang es immer wieder aus einer Ecke und schließlich setzte ich mich neugierig zu dem Rufer. Wir wechselten kurz ein paar Worte und das erste Kupferstück des Abends bekam ich von einer bunten Frau mit Hut, damit ich verschwinde. Da wusste ich: schüchtern sein ist vielleicht manchmal doch nicht verkehrt. Aber immerhin gab es ein Kupferstück.
Plötzlich tauchte Frau Kielo auf und nahm mich mit zu dem Baron. Ich hatte solche Angst, mir zitterten die Beine und mir wurde ganz kalt. Denn von dem Baron hatte ich bisher nur gehört, dass er nicht sonderlich nett sei und ich ihn auf keinen Fall anzusprechen habe! Mir wurde Angst und Bange in dieser Runde. Um uns herum standen mehrere bewaffnete Wachsoldaten in grün und braun und schauten grimmig, neben dem Baron saß eine schöne Frau mit kühlem Blick. Als wir vor ihm standen, nannte Frau Kielo ihm meinen Namen und stellte mich in seine Dienste. Der Baron lächelte mich an und seine Augen blitzten, als er mir den Kelch reichte, den ich füllen sollte. Da fuhr seine Frau zwischen uns, wie eine Furie, so dass ich einen Satz rückwärts machte! Ich hätte mich zu bedecken! Und überhaupt, wenn sie nach mir schicken würden, hätte ich nur und wirklich ausschließlich nur mit ihr zu sprechen und nicht mit dem Baron. Ich schaute verängstigt an mir herunter und fand mich durchaus angezogen. Aber Hochwohlgeborenen widerspricht man nicht. Ich nickte nur und griff nach den Bechern, als Frau Kielo auf den Tisch rummste. Da hat es wohl mit einem der Wachsoldaten ein Missverständnis gegeben. In dem Chaos floh ich zur Theke, um das Gewünschte für den Baron schnell zu bringen. Danach verkroch ich mich wieder bei Ekarius an den Tisch, der mir die Angst wohl ansah und mir etwas Süßes besorgte. Essen hilft immer. Sagte meine Mutter schon. Und so war es auch.
Langsam wurde ich wieder mutiger und berauscht von dem Abend und den wilden Gestalten warf ich mich wieder und wieder in das Getümmel. Frau Kielo und den Herrn Ulfried bekam ich nur selten zu Gesicht, weil sie ständig mit Leuten sprechen und sich etwas notieren mussten. Doch so hatte ich Zeit, alles zu sehen. Ich lernte die Schankmaid an der Theke in einem kleinen Plausch kennen, beobachtete, dass die Orcs, ob ihres Gestanks gar nicht so fürchterlich waren, wie ich dachte, sah betrunkene Piraten auf dem Boden liegen und Ritter sich miteinander messen. Ich streichelte den Fuchs von einem Zwerg, der kein Zwerg war (Herr Ulfried fragte mich in der Sekunde leise, ob das ein Zwerg sei und auch Frau Kielo war verwirrt, wegen der Größe des Mannes. Doch welcher Mann ist schon größer als Frau Kielo?) und sprach lange mit einem düsteren Fremden mit blitzenden Augen. Es war mehr oder weniger friedlich, bis auf eben ein paar Keilereien.
Doch plötzlich gab es einen Aufstand vor der Tür. Ich sah nur noch, wie Ekarius um Erlaubnis bat, sich in die Schlacht zu werfen und fürchtete um meinen Freund, der nach einiger Zeit schwer verletzt wieder hereingetragen wurde. Die Magierin kümmerte sich sofort mit dem Alchemisten um ihn, doch es sah sehr schlecht aus. Ein Pirat hatte ihm die Kehle aufgeschlitzt, als dieser ihm in einem bewusstlosen Moment den Dolch stehlen wollte. Ekarius wurde wohl wach und schlug einen anderen nieder, bevor er erneut zu Boden ging. Ich versuchte der Magierin zu helfen, stand aber wohl nur mehr im Weg als alles andere und verließ den Raum, nachdem ich frisches Wasser geholt hatte. Ich schickte ein kurzes Stoßgebet los und machte mich auf die Suche nach Frau Kielo, um ihr zu berichten, was vorgefallen war. Überall liefen die Leute wie aufgescheuchte Hühner herum. Nur an einem Tisch saßen weiter zwei Ritter und würfelten ungetrübt um ihr Geld.
Frau Kielo und Herrn Ulfried fand ich bei einer Ansammlung von Rittern und Piraten in einem anderen Raum bei der Theke. Es war so voll, dass nicht einmal eine Maus sich durch die Beine hätte quetschen können. Der Baron und die Adlige aus unserer Gruppe saßen mitten zwischen ihnen, Herr Ulfried in der Mitte, als plötzlich ein blutbeschmierter Mann hereingeführt wurde. Es wurde durcheinander geredet, geschrien, gedroht. Ich habe Frau Kielo in der kurzen Zeit, in der ich sie kenne niemals böse erlebt, aber sie war außer sich. Ich versuchte zuzuhören, doch ich verstand nicht, was dort passierte, so sehr ich mich auch bemühte.
In der Zwischenzeit hatte die Magierin Ekarius langsam wieder auf die Beine geholfen und ich war sehr erleichtert. Jetzt konnte ich wieder etwas essen und besorgte mir eine Brotzeit.
Alles beruhigte sich langsam wieder, bis auf die Ansammlung, die weiterhin laut diskutierte. Was dort weiterhin geschah, habe ich gar nicht mitbekommen. Der düstere Fremde gesellte sich bald zu mir und erzählte mir, dass er Asazel heißt und von weit weg herkäme. Wir unterhielten uns eine Weile, als ein Orc hereingestürmt kam und „Überfall! Alle Mann raus und kämpfen!“ brüllte. Ich erschrak als einzige und wunderte mich, dass niemand mit ihm hinauslief. Niemand nahm den Aufruhr ernst. Es wurde weiterhin gegessen, getrunken und gewürfelt. Die Piraten stimmten Seemannslieder an und das Feuer brannte langsam nieder.
Frau Kielo tauchte schließlich auf, müde von einem anstrengenden Tag und wir beschlossen den Tag zu beenden. In meinem Kopf summte es von all den bunten Bildern des Abends und im Bett schlief ich nur langsam ein. Das war ein aufregender Tag. Mögen weitere kommen…