Die Moral in der Taverne zur Amuria ist endgültig verfallen, doch nicht nur dort. Auch unser geliebtes Trum ist auf dem besten Weg zu verfallen und das Durskalde, dieses Drecksnest sowieso nicht mehr zu retten ist, wissen die meisten ja schon. Doch beginnen wir am Anfang. Aus sicherer Quelle wissen wir zu berichten das in Durskalde wohl ein Ritual abgehalten wurde, um diesen putzigen Schild wieder herzustellen. Als wenn die Verderbnis nicht schon lange aus dem Inneren heraus wuchern würde wie ein Geschwür der Pestilenz. Bei diesem Ritual zeigten sich die Anhänger von Lady Antonia wie immer ruch-, reu- und schamlos. Nicht nur, dass sie einen stinkenden Menschen fressenden Ork für sich kämpfen ließen, sie ließen auch zu, das diese Kreatur sich an Leichen verging. Damit nicht genug, waren die „tapferen und edelen Solanen“ sich auch nicht zu schade, selbst den einen oder anderen zu opfern, um den Schild wieder zu stärken, indem sie sie Kador, dem göttlichen opferten. Dieses mächtige Wesen erschien höchstselbst um sich über die Bemühungen der Solanen lustig zu machen und ihnen zu zeigen, wie sinnlos doch alles ist.
Irgendwann waren die Priester, Magier und Kleriker jedoch mit ihrem Gebrabbel fertig und diejenigen, die dazu in der Lage waren, zogen fröhlich in die Taverne zu Amuria. Dort ging das zotige Treiben munter weiter.
Halbnackte Zigeuner schafften es mühelos, die Blicke der Anwesenden zu fesseln und den einen oder anderen Beutel zu schneiden. Nun wissen wir auch, wie es dieses fahrende Volk schafft, so viel Goldschmuck zu tragen. Übrigens wurden auch mehrere Gäste aus Trum in der Taverne gesichtet. Die Götter mögen wissen, was sie immer wieder in diesen Pfuhl treibt. Zum einen war da diese unsägliche Heilerin mit den roten Haaren, die schon des Öfteren beschuldigt wurde, eine Hexe zu sein.
Interessant ist hier jedoch, dass das niemals jemand zweimal behauptet hat, zumeist, weil die Leute kurz darauf verstarben oder von „Freunden“ der Heilerin mundtot gemacht wurden. Dazu gehören seit Neuestem wohl dieser Baumschmusende Elf und dessen Gefährtin, die sich als Anführerin der Magierakademie bezeichnet. Und was dort so alles passiert, ist a auch kein Geheimnis, vor allem nicht zwischen einem gewissen Kampfmagier und einer gewissen Spießmagd. So kann man natürlich schnell Leute verschwinden lassen.
Übrigens zählt wohl auch der Junker von Sir Derius zu den Freunden der Hexe. Des Öfteren wurde er dabei beobachtet und konnte gehört werden, wie er die dubiosen Heilkräfte der Hexe anpries. Die nichtsahnenden Reisenden nahmen diesen Hinweis nur allzu gern und dankbar an. Wieder frische Opfer für die Hexe, die zwar auf Trum lebt, aber eine gebürtige Solanin ist, und was das bedeutet, wissen wir ja.
Dabei hat dieser Junker doch selbst eine dunkle Seite in sich, die er nicht immer so geschickt verbergen kann. So wurden zum Beispiel mehre Menschen Zeuge davon, wie er mit einem Schild so lange auf einen Angreifer einschlug, das dieser nicht einmal mehr als menschliches Wesen zu erkennen war. Auch dabei war die „Heilerin“ und der ach so nette Elf anwesend. Formt sich dort etwa eine neue Gruppierung? In diesem Zusammenhang wollen wir nicht vergessen, darauf hinzuweisen, dass diese Heilerin anscheinend bei Lady Antonia einen Stein im Brett hat, wurde sie doch nie für ihre regelmäßigen verbalen Ausrutscher gemaßregelt. Außerdem wird diese seltsame Heilerin bei Banketten oder sonstigen Gelegenheiten auch gerne mal im Gespräch mit Lady Antonia gesichtet. Wenn das kein Beweis für die Dunkelheit der Lady Antonia ist, was dann?
Wir berichten weiter von diesen Schandtaten
Tadona Katis – Schreiberin in Diensten des Wiedener Herold