Brief aus Escadon an den Baron von Champa

An den Baron zu Champa,

wie Ihr wisst, gab es in den letzten Monaten das Bestreben, unseren Ignisorden mit dem Sonnenorden aus Champa vertraglich zu verbrüdern.

Im Zuge dieser Idee, schickte ich einen meiner Ordenskrieger los, um ihn mit einem der Brüder Eures Ordens reisen zulassen. Der von mir geschickte Ordenskrieger, Alistair Elpidius Kirschenhain, ließ mir nun seine Erfahrungen und Beobachtungen von der Reise mit Bruder Lammfromm zukommen und ich gebe zu, ich bin sehr erstaunt.

So berichtet Bruder Alistair von Schulden, welche Bruder Lammfromm sich bei Magiern eingehandelt hatte und dass er bewusst Magier zur Hilfe rief, wenn er sich mit seinen Fähigkeiten als nicht gut genug aufgestellt sah.

Des Weiteren missachtete Bruder Lammfromm mehrfach die Befehlskette während Kampfsituationen und zweifelte an der Beständigkeit und der Tiefe des Glaubens meines Ordenskriegers.

Die Verwicklungen des Bruders Lammfromm in die Streitigkeiten zwischen Champa und den Ceriden sind weit umstritten, allerdings gibt er zu, die Brandbriefe, welche als Auslöser gesehen werden, geschrieben zu haben. Durch diese Handlung löste er, bewusst oder unbewusst, den Tod mehrerer Hundert unschuldiger Menschen aus.

Und als sei all dies nicht genug, berichtete Alistair Elpidius Kirschenhain von freundlichem Umgang, sogar Umarmungen seitens Bruder Lammfromm mit Dämonen.

Ihr könnt sicherlich nachvollziehen, dass mich dieser Bericht schwer trifft. Wie kann ich nun guten Gewissens einer vertraglichen Vereinigung unserer Orden zustimmen?

Zum einen lehnen wir die Magie ab, akzeptieren zwar ihre Existenz, würden uns aber nie bewusst Rat oder Hilfe bei einem Magier einholen. Wir respektieren den Glauben unserer Brüder und Schwestern und hinterfragen ihn nicht. Wir streben keinen Streit mit den Ceriden an und wir sehen den Tod von hunderten Unschuldigen als etwas, das hätte verhindert werden müssen und nicht als einen Kollateralschaden. Und womit mein Orden unter keinen Umständen in Verbindung gebracht werden will, ist Paktiererei mit Dämonen!

Spätestens an diesem Punkt des Berichts meines Ordenskriegers musste ich eine Entscheidung treffen.

Ich werde dem vertraglichen Zusammenschluss unserer Orden nicht zustimmen. Unter diesen Umständen wäre das für mich nicht tragbar.

Ich hoffe, dies sorgt nicht für böses Blut zwischen unseren Kirchen.

Gesegnete Grüße wünscht Euch

Erzbischof Benedictus aus dem Convento del Sol in Surabad

3 Gedanken zu „Brief aus Escadon an den Baron von Champa“

  1. Obwohl der archivarische Präpostprüfer alles daran setzt, den Inhalt des Briefes auf dem Dienstweg zu den Prioren geheim zu halten, verbreiten sich Gerüchte wie ein Lauffeuer durch die Gänge der Ordensburg. Noch bevor der erste Prior davon erfährt, wissen bereits die ersten Laienbrüdern hinter Lammfromms Rücken wilde Geschichten zu tuscheln. Schließlich erhebt sich der Bruder nach einem Gruppengebet noch vor allen anderen und auch sein Wort:

    „Was immer Ihr redet, ich möchte keine schlechten Worte über Bruder Alistair verlieren oder gar hören. Ich kenne ihn als jemanden, der im Rahmen seiner Einsichtsfähigkeit nach bestem Wissen und Gewissen zu Urteilen versucht. Ich werde jeden fordern, der schlecht über ihn redet. Sobald mich die Prioren befragen, werde ich meine Sicht der Dinge sogleich nach bestem Wissen und Gewissen schildern und unsere Priore werden weise entscheiden und ich werde mich ihrem Urteil fügen.“

    Hieraus wirft Lammfromm in großer Geste sein Ordensgewand um sich und dreht sich derart und geht hinfort, dass der rote Umhang im Zugwind der Abtei wehet und so manch Kerze unter der Last der schweren Luft erlischt. Später wird das Gerücht umgehen, der Bruder wolle sich gänzlich aus allen diplomatischen Missionen zurückziehen und unter einem Schweigegelübde einige Jahre der Hexenkunde widmen.

  2. OT: Arght, ich habe zu spät gemerkt, dass der Brief gar nicht an den Orden ging, sondern an den Baron. IT weiß Lammfromm somit gar nix davon und im Orden auch keiner. Kommt also darauf an, ob und wie der Baron reagiert.

  3. Der Baron wird vorerst nicht reagieren da die Tore der Burg geschlossen sind. :-)
    Trotzdem könnte der Brief (da er nicht in die Burg kam) bei den Prioren zur Verwahrung gelandet sein.

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