Was geschah in diesen fernen Landen? Vielleicht haben wir neue Freunde oder auch neue Feine gefunden…
3 Gedanken zu „Aklitan 31.05-03.06“
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Was geschah in diesen fernen Landen? Vielleicht haben wir neue Freunde oder auch neue Feine gefunden…
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Reisetagebuch der Baroness Marianne von Schwarzenbach auf Aklitan – Tag 1
Die Reise von der Hauptstadt zur Jagdresidenz Glockenborn in Monsa war sehr beschwerlich. Die Sonne brannte wahrlich heiß auf die Kutsche herab und Aride verwehrte uns den noch so kleinsten Lufthauch, so dass ich froh war, als wir uns endlich dem Küstenstreifen näherten.
Doch kurz vor der Ankunft in der fürstlichen Unterbringung geriet unsere Reisegruppe ins Stocken. Die Ceannin hatte eben diesen einen Haushalt diesmal bewusst recht klein gehalten, da sie absolute Konzentration der Ceannard Anna-Lena auf die Lehrstunden verlangte und jede Ablenkung nicht wünschenswert sei.
So reagierte ich nicht nur ungehalten auf diese Unterbrechung, sondern auch ein wenig besorgt. Gab es hier in der Gegend Banditen und anderlei Gesindel? Ich begab mich zügig nach vorn als ich schon die Stimme meines Bruders vernahm. Ich fand ihn mit unserem treuen Heinrich und ein paar wenigen Wachen umstellt von einem Mob an gar bunt gekleidetem Leutsvolk, das jeglicher Etikette ungelernt schien und wild durcheinander lamentierte. Ferdinand, ob der Störung wohl auch recht ungehalten fragte in die Runde, weshalb diese Leute ungeladen auf Grund und Boden der Ceannin lagerten. Der unrechtmäßige Aufenthalt darauf sei zu ahnden. Ich war sehr stolz auf ihn, lässt ihn doch seine Neugier und sein weiches Herz allzu oft zu diplomatisch reagieren. In diesem Fall entschieden wir allerdings, dass die Menge einige Stellvertreter zu ernennen habe, die bei der Ceannard vorstellig werden sollten. Diese habe dann zu entscheiden, wie weiter zu verfahren sei. Eine vortreffliche Möglichkeit das Herrschen zu lernen, wie mir schien.
Der Menschenauflauf löste sich langsam auf und ich freute mich auf ein warmes Bad, um den Reisestaub von meinen Füßen waschen zu können. Doch habe ich wohl nicht mit diesem Sack voll Flöhe gerechnet, der sich mein Haushalt nennt. Mein Bruder Florian, der in seiner Neugierde noch einmal den Tod finden wird, redete wild auf einige magische Priester ein, während Heinrich sich pflichtbewusst noch nach möglichen Gefahren umsah, da bemerkte ich, dass die Ceannard drohte zu entschwinden, wie sie es ständig tut. Um sie in diesem Gewühl nicht rettungslos zu verlieren und später tot oder, noch schlimmer! In unverhältnismäßiger Situation vorzufinden entschied ich mich, sie zu begleiten. Sie wolle mit den Leuten reden, sagte sie.
Ich redete mahnend auf sie ein, als sie schon das Lager einiger kriegerisch anmutender Nordleute betrat. Einer, der mir höhergestellt erschien als die anderen lud uns in das runde Zelt ein. Ich befahl einem seiner Recken unseren Heinrich zu holen und meinem Bruder Bescheid zu geben, wo die Prinzessin sich aufhält. Er machte seine Aufgabe gut, denn Heinrich betrat nur wenige Augenblicke später unaufgefordert das Zelt und gesellte sich zu uns. Es gab ein hartes Wortgefecht mit dem Jarl, so nannte sich der Anführer. Doch ich sagte ihnen, sie sollen still sein, schließlich hätte ich ihn zum Schutz der Ceannard gerufen. Auch mein Bruder betrat alsbald diese Unterbringung. Und so saßen die beiden Männer links von mir in lautstarke Gespräche und Getränkeverköstigung verwickelt und die Cenannard rechts von mir, von einem Nordmann unrechte Worte eingeflüstert. Lange Ohren nach links und die Augen nach rechts gewandt musste ich an diesem Abend noch mehrfach in die Gespräche eingreifen, wenn die Etikette nicht gewahrt oder es mir deutlich zu bunt wurde. Als ich merkte, dass meine Nerven schließlich zu reißen drohten, entschied ich, dass wir nun endlich den Heimweg antreten würden. Genug der wüsten Feierei mit diesen unbekannten Männern! Schließlich würden uns auch bald die Stellvertreter aufsuchen wollen.
Auf dem kurzen Weg in die Residenz entfleuchte uns die Ceannard noch weitere drei Male. Ich schickte Heinrich sie zu finden und heim zu bringen. Bei der Lehrstube angekommen hatte das Gesinde bereits unsere Gemächer vorbereitet, so dass ich in Eile meine Reisekleidung reinigen konnte bevor es zu den Gesprächen kommen würde. Derweil hatte Heinrich die Prinzessin gefunden und die Stube vorbereitet, so dass der Gastfreundschaft schließlich für die Ankömmlinge Genüge getan werden konnte.
Anna-Lena entschied nach den Gesprächen mit den Stellvertretern, die ein jeder für eines unserer Elemente gekommen waren, dass diese auf dem Grund bleiben dürften um Nachforschungen anzustellen. Es stellte sich nämlich heraus, dass sie von Aklitan selbst gerufen worden waren, das Gleichgewicht der Elemente wieder herzustellen, das immer wieder ins Schwanken geriet. Und sie entschied meiner Meinung zurecht. Niemand wünscht sich eine weitere Zeit der Stille und Magielosigkeit. Mögen wir alles in unserer und Arides Macht stehende tun, um so etwas zu verhindern.
Und jetzt werde ich mein Haupt auf die Federn betten, die Aride uns geschenkt hat, in der Hoffnung, dass ich morgen mit Heinrichs Hilfe Ferdinand und Anna-Lena in der Lernstube halten kann. Beide sind so neugierig. Anna-Lena wird gewiss mal eine vortreffliche Herrscherin.
(OT- Hinweis: Ankunft und Kennenlernen des Teams war gut. Die Knochenwalder Jungs sind absolute spitze! Haben beide sehr auf mich geachtet, weil alles für mich noch neu und ich sehr aufgeregt war. Es war irre heiß den ganzen Tag und wir hatten Horror vor der Nacht im Zelt. War aber gar nicht so schlimm. Von dem Abendessen haben wir irgendwie nix mitgekriegt. Gut, dass ich eine Menge Zeug mitgebracht hatte. ;) )
Reisetagebuch der Baroness Marianne von Schwarzenbach auf Aklitan – Tag 2
Das war eine kurze Nacht. Die Verhandlungen am vorherigen Tag gingen bis in die späten Abendstunden und mit solch einer Menge an fremden Volk direkt vor der Tür mochte ich nicht so recht zur Ruhe kommen. Umso harmonischer verlief allerdings das Frühstücksmahl. Noch in Morgengewandung mit lediglich hochgesteckten Haaren betrat ich das Zimmer, in dem Ferdinand schon auf dem Stuhl der Ceannard lagerte, Tee trinkend und das Lehrbuch auf den Knien, um die täglichen Lehrstunden vorzubereiten. Die Ceannard schien noch zu schlafen und Heinrich gesellte sich zu mir, sobald er seine morgendlichen Pflichten erledigt hatte und schnitt mir einen süßen Apfel auf. Schließlich stand Ferdinand auf, Heinrich korrigierte seine Kleidung und die Männer verließen die Stube um sich ans Tagwerk zu machen.
Ich zog mich derweil zurück um meine Tagesgarderobe anzulegen. Als ich erneut die Lehrstube betrat bemerkte ich, dass die Tafel immernoch nicht vom Frühstück befreit war. Was war bloß mit dem heutigen Gesinde los? Wenn jetzt Ferdinand mit der Prinzessin lernen wollte! Oder wenn gar Besucher sich ankündigten! Ich sorgte dafür, dass alles wieder reine war und bemerkte dabei die Unordnung vor der königlichen Schreibstube. Ohne die Muße auf einen Burschen zu warten schritt ich selbst auf das Feld Heinrich zu suchen. Auf dem Weg fand ich Ferdinand, der sich inmitten einiger anderer darüber echauffierte, dass jemand wohl in die Schreibstube eingebrochen sei! Das Fenster würde offen stehen und der Schlüssel nicht auffindbar. Was bloß die Ceannin sagen wird, findet sie dies heraus! Ich dachte bei mir jedoch nur, dass der Schreiber ohnehin so ein unordentlicher Knilch sei, der schnellstmöglich durch eine andere Schreiberein ersetzt werden müsse.
Wie ein Marktschreier kam ich mir endlich vor, als ich Heinrich fand und sein Gespräch mit irgendeinem Nordmann unterbrach, der sich auch gleich darüber beschwerte. Welch eine Anmaßung von ihm! Ich ließ ihn wortlos stehen. Heinrich folgte. Als er schließlich den Eingang zur Schreibstube geordnet hatte, fand er doch tatsächlich den verlorenen Schlüssel! Allerdings unbrauchbar verschlüsselt in sich selbst. Ein Rätsel? Als dies im Lager die Runde machte, meldeten sich ein Dutzend Freiwilliger, die das Rätsel lösen wollten. Und noch viel mehr, die anschließend mit in die Schreibstube wollten um dort etwaige Dokumente zu sichten, die ihnen bei der Forschung nach dem Gleichgewicht helfen könnten. Da Ferdinand die Prinzessin in der Lehrstube eingeschlossen hatte, damit sie nicht wieder entfliehen konnte, entschied ich, dass wir durchaus auf die Meinung der Ceannard verzichten könnten, sollte Aride sich positiv bemerkbar machen. Und so war es. Ferdinand erlangte die Zustimmung des hohen Elements und wir betraten mit einigen wenigen Gelehrten die staubige und unordentliche Stube, denn Aride erlaubte nur fünf der Fremden. Dort fanden sich einige Unterlagen, die laut verlesen und diskutiert wurden. Darunter ein Tagebuch einer Magd und die Thronfolge von Uisge. Halberlei zufrieden verließen schließlich alle den Raum und ich nahm die Schlüssel wieder an mich. Jetzt war die Zeit für ein ausgiebiges Bad, etwas Speise und ein kleines Schläfchen am Mittag.
Als wir die Ceannard endlich aus ihrem Lernzimmer entließen war sie sehr verstimmt ob der Tatsache, dass wir Fremde in die königliche Schreibstube haben eingelassen und noch mehr, dass sie den ganzen Tag lernen musste. Jedoch zeigte sich, dass es gefruchtet hatte, denn sie war in den folgenden Stunden ganz die Herrscherin, die man in Zukunft erwartet. Ich bin voller Stolz. Sie führte diplomatische Gespräche mit den Forschern, entschied weise und benahm sich während der Verhandlungen äußerst erwachsen. Am späten Abend wurde von allen Stellvertretern zusammengetragen, welche Kenntnisse am Tag gewonnen worden waren. Darunter auch, dass Alexander Uisge, der Verräter und Vatermörder war eventuell gar einer Verleumdung zum Opfer gefallen war und doch der rechtmäßige Thronfolger sein sollte. Sie hörte sich alles an und entschied, ihn anzuhören, denn er war beizeiten unter großer Verfolgung im Lager angelangt. Mir kam er recht vernünftig vor, als ich ihn sah. Hochgewachsen mit großen Augen und einem perfekten Benehmen. Aber Vatermördern sieht man das in der Regel auch nicht an, dass sie welche sind.
Nun lege ich mich sehr erschöpft ob diesen anstrengenden Tages nieder, mit vielen Gedanken und Fragen im Kopf. Wird Alexander Uisge der Schlüssel zum Gleichgewicht sein? Wie wird die Ceannin reagieren, wenn sie morgen zu Besuch hier eintrifft und von all dem Vorgefallenen hört?
(OT-Hinweis: Nix da mit Pause! Ich musste als Überfall-NSC einspringen, als der ich mich als Katastrophe erwies. Das war mal so gar nix für mich. Und dann mussten wir NSCs bei einem Spiel als Statisten mithelfen, bei dem wir eine Stunde reglos auf dem Feld standen. War aber an sich eine ganz coole Idee mit dem Spiel. Wenn es nicht so heiß gewesen wäre. Ansonsten war es mittlerweile echt anstrengend immer so grade sitzen und sich all die Ergebnisse der Spieler anhören zu müssen. War halt ein komplexer Magie-Politik-Plot :D)
Reisetagebuch der Baroness Marianne von Schwarzenbach auf Aklitan – Tag 3
Die letzte Nacht erwies sich kaum als länger und erfrischender als die vorherige. Und auch das Frühstück war nicht so harmonisch wie das von gestern. Es lag eine Anspannung in der Luft. Alexander Uisge war hier. Und die Ceannin sollte in wenigen Stunden ankommen. Aride und die Elemente mögen uns gnädig sein und sie die richtige Entscheidung fallen lassen.
Nach einer kurzen öffentlichen Lehrstunde entließ mein Bruder die Prinzessin für den Rest des Tages in diplomatische Verhandlungen. Was lehrt einen schon besser als das wahre Leben? Ich stand ihr in einigen Gesprächen zur Seite und sie machte sich vortrefflich in ihrer Rolle. Als ich Ferdinand dies später sagte, schlug ich vor, dass er sie loben mag und dies vielleicht mit einem Geschenk unterstützen solle. Aride sei Dank erfreuen Geschenke doch jede Frau. Wir erstanden bei einem fahrenden Händler einige hübsche Steine, darunter einen violetten aride-gefälligen Edelstein, die Ferdinand der Ceannard nach einer weiteren gelungenen Verhandlung mit großer Geste überreichte. Sie freute sich offensichtlich. Wir Frauen wissen einfach, was gefällt und ich war zufrieden.
So lud ich meinen Bruder ein, mit mir ein wenig Landluft zu genießen und über das Feld zu flanieren. Die Überfälle dieser entsetzlichen Elementargeister häuften sich dieser Tage zwar, doch Heinrich begleitete uns und trug Schwert, Schemel und Rotweinglas für uns mit. Ein vorzüglicher Nachmittag sollte das werden, wie mir schien. Wir beobachteten die Fleißigen an Arides Schrein, wo sie in einem Ritual versuchten diesen für die Elemente wieder sichtbar zu machen und wir gesellten uns dazu. Es war ein aufregendes und lehrreiches Unterfangen und ich wunderte mich, dass Ferdinand nicht wie sonst ganz erpicht darauf war, dieses Ritual zu unterstützen. Er schlug mehrfach vor diesen Ort zu verlassen, doch ich genoß die Unterhaltung und so blieben wir. Bis plötzlich schwarzer, stinkender Rauch aus dem Schrein austrat. Heinrich reichte mir ein wohlriechendes Tuch für die Nase und wir verließen schnell mit großen Schritten diesen Platz um aus sicherer Entfernung das Geschehen zu beobachten. Aride schickte uns den Rauch hinterher und wir mussten sie mehrfach anrufen, um ihn verschwinden zu lassen, bevor dieser uns gänzlich vergiftet oder verdreckt hätte. Schließlich trat sogar ein Untoter aus dem Rauch hervor und griff die Menge an. Wir wichen noch etwas zurück und ich setzte mich auf den Sitz, den Heinrich mir vorrausschauend hingestellt hatte. Von diesem Gestank wurde uns wahrlich flau im Magen! Dennoch genossen wir das Schauspiel. So viele tapfere Recken, die sich in den Kampf mit dieser Kreatur stürzten, während wir den guten Roten aus der Hauptstadt tranken und die Sonne auf uns herab schien.
Endlich kündigte sich die Ankunft der Ceannin an und die Anspannung holte uns ein. Die Übergriffe der Elementargeister wurden härter, weshalb ich entschied, dass der Jarl als Beschützer für das Lager, die Fremden, uns und die Königin festgelegt werden sollte. Entlohnt werden sollte er dafür mit einem Epos, der jährlich an diesem Feiertag vorgetragen werden sollte, würde die Königin sich mit Alexander als wahren Ceann von Uisge erweisen und das Gleichgewicht der Elemente wieder gewahrt werden können. Die Idee kam von Heinrich. Ich muss sagen, dass ich vorerst nicht überzeugt ob dieser Idee war. Männer und ihr mannhafter Stolz. Doch es erwies sich als kluger Schachzug, da einige vortreffliche Schreiber vorhanden waren und das Königreich indessen nicht große Schulden hätte machen müssen.
Währenddessen Heinrich also dafür sorgte, dass der Jarl überzeugt wird und mein Bruder wieder mal irgendwohin entschwunden war um sein WIssen zu mehren, sorgten Anna-Lena und ich mithilfe anderer Frauen dafür, dass der Thronsaal für Ihre Majestät zurecht gemacht wurde. Mir war es gerade noch möglich meine Garderobe zu richten, da erreichte mich die Nachricht, dass die Ceannin auf Arides Schwingen direkt in die Residenz geflogen war, ohne einen Aufmarsch durchs Lager machen zu müssen und dort nun auf uns wartete. Wir versammelten die größten Redelsführer hinter uns und gingen, unsere Herrscherin zu begrüßen.
Wie zu erwarten war meine alte Freundin Katharina-Elisabeth überaus verstimmt und ließ uns stumm, wie kleine Bälger im Thronsaal stehen und auf ihre ersten Worte warten. Ich kenne das von ihr schon, deshalb war ich nicht verwundert, jedoch gab es einige Zurechtweisungen an jene, die es wagten ihr Wort als erste an sie zu richten.
Der restliche Abend verlief dann jedoch recht erfreulich. Sie schien mir sehr schnell eher neugierig gestimmt, als erbost und ließ sich von einem jungen Eifrigen all jene Dinge vortragen, die in den letzten Tagen geschehen waren. Er machte das vortrefflich mit Zeugenaufruf und Beweisvorlage, als hätte er als Kind eine höhere Unterweisung darin bekommen. Lediglich der Teil, in dem er Alexander Uisge der Ceannin vorstellte ließ uns alle den Atem stocken lassen. Ich bin mir sicher, dass die Königin dort mit Aride war und uns allen die Luft aus den Lungen presste. Doch es standen viele der Fremden auf und verbürgten sich für den Uisge-Ceannard. Die Königin verlangte nach meinem Rat und wir berieten uns kurz, was zu tun sei. Ich empfahl keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, aber dennoch Alexander als den zu sehen, der er sei. Nämlich der Uisge-Ceann, wie unzählige Beweise berichteten. Und dass wir keine weitere Zeit der Stille hervorbringen dürften. Wir müssten die anderen Ceanns in unser Wissen einweihen, ohne, dass Theobald Uisge davon erfuhr. Sie entschied also, dass sie sich etwas Zeit nähme, wie das jeder kluge Herrscher vorerst tut.
Dann erhob sie den jungen Eifrigen, namens Alvin in den Diplomatenstand, was er meines Erachtens auch redlich verdient hatte. Er war so gerührt, dass fortan kaum noch ein Wort seine Kehle verließ. Hoffentlich legt sich das wieder, denn als Diplomat von Aride wird er seine Stimme brauchen.
Die Ceannin löste die Verhandlung auf, allerdings nicht bevor Ferdinand nicht die Möglichkeit hatte ihre Tochter vor aller Augen erneut zu loben. So haben wir möglicherweise eine nicht geringe Menge Sturm von ihren Schultern geladen. Das fand ich sehr groß von meinem lieben Bruder.
Dann verließ ich den Thronsaal, um meine Kleidung erneut zu richten. So, wie ich Katharina-Elisabeth kenne, wird sie noch mit mir als Gefolge die Lager der Fremden besuchen wollen. Deshalb beende ich nun mein Schreiben und mache mich auf einen langen Abend gefasst. Aride sei Dank, der Tag ist geschafft. Und gar nicht mal so bitter, wie ich zu Anfang vermutet hätte.
Zusatz:
Bericht von Luise, der Müllerstochter:
Was war das für ein toller Abend?? Als die Fremden vorgestern hier ankamen hätte ich doch nicht geglaubt, dass sie solche Feste feiern können! Heute Abend machte ich mich auf den Weg zur königlichen Residenz. Der Herr Heinrich hatte schon vor Tage um Hilfe für den Haushalt nachgefragt, doch ich konnte unseren schwerkranken Vater nicht verlassen. Heute jedoch ging es ihm besser und so wollte ich für ein Kupfer mehr in meiner Börse sorgen. Herr Heinrich war auch gar nicht wirklich böse. Schien einen guten Tag gehabt zu haben. Oder wenig von der Baroness gerügt worden zu sein.
Er war gerade auf dem Weg mit seinem Herrn, dem Baron von Schwarzenbach zu dem Lager der Wikinger. Er sagte einfach nur, ich solle mich ihnen anschließen. Solche Männer hätte ich noch nie gesehen. Wie Recht er damit hatte! Schüchtern setzte ich mich in seine Nähe und betrachtete alles mit großen Augen. Die runde Jurte mit dem kreisrunden Feuer in der Mitte. Die vielen Teppiche und Felle auf Boden und den Truhen, die rundherum an den Wänden standen. Den großen Thron aus einem halben Schiff erbaut. Und überall fläzten sich die Nordmänner herum, manche noch blutverschmiert von der Schlacht mit den miesen Elementgeistern, die uns schon seit einiger Zeit plagen. Es waren auch noch einige Gäste da. Am Anfang redeten alle wild durcheinander, aber dann verlangte der Jarl nach einer Geschichte.
Ein großer Wikinger mit lauter Stimme stand auf und sagte, dass die Geschichte viel schöner wäre, wenn sie auch vorgespielt werde. Sofort wurden einige Mitspieler ernannt, die nun mithilfe des Geschichtenerzählers die Legende von Thor und seinem Hammer vortrugen. Es war der Wahnsinn!! Mit offenen Augen starrte ich sie an, während der Baron mich immer wieder belustigt ansah. Ich muss ausgesehen haben wie ein kleines Mädchen vor einem Stück besten Sonntagskuchen und noch viel mehr. Die Stimmung war gelöst und die nächste Geschichte erzählte ein wahrer Wortkünstler. Alles war still. Nur das Feuer knisterte. Und mit langsamer, tiefer Stimme berichtete er uns von einem nordmännischen Helden. Ich habe nicht alles verstanden, was er sagte, denn er sprach in Versform, aber es war magisch. Und wenn ich magisch meine, dann nicht, weil wir auf einer magischen Insel sind. Es war magisch, weil… es war einfach so ein Zauber in dieser Geschichte. Ich kann es nicht erklären und nicht fassen.
Danach wurde weiter getrunken, gelacht, gegessen und gesungen bis in die Morgenstunden. Danke, Herr Baron und Herr Heinrich, dass ich Euch begleiten durfte. Das war ein unvergesslicher Abend für ein junges Mädchen.
(OT-Hinweis: Der Samstag war nicht ganz so anstrengend wie der Freitag, da die Spieler den Plot jetzt schon selbständig lösen konnten. Besonders dekadent und genial fand ich unsere Szene auf dem Feld, als wir in der Sonne saßen, Wein tranken und der Schlacht zusahen. XD Mir hat es tatsächlich gefallen Adel zu spielen. Hätte ich anfangs gar nicht so erwartet. An dieser Stelle riesen Dank an alle, die mir bei der Ausstattung geholfen haben!! (Anja, Kristin, Iris, Mama) Ich war gut vorbereitet. Samstag Abend wollte ich dann aber doch aus der gut erzogenen , eloquenten Frau schlüpfen in ein Mädchen, das sich auch mal einfach krumm hinsetzen kann – Mein Rücken!!! XD Alles in allem fand ich, dass wir als Mini-Gruppe den Plot super geführt haben! Die anderen NSC waren eher Beiläufer, wie ich das mitbekommen habe und die Stimmung ging eindeutig von uns aus. Wir waren aber wirklich ein fantastisches Team. Die Story und die Welt waren mega komplex und wirklich super durchdacht. Schade waren einige weniger durchdachte Angriffe. Und was ich gar nicht gut fand war die Verpflegung. Wir drei haben quasi nur von den Sachen gelebt, die wir mitgebracht haben. Aber die Spieler waren der Hammer, besonders die Nordmänner! Und wir hatten jede Menge Spaß. Und Aride sei Dank, sind wir auch komplett trocken geblieben ;) )