3 Gedanken zu „14.4.18 Tyra Lorena Jahrestag Taverne“

  1. Das Schicksal meinte es mal wieder gut mit Fidolin. Da das Wetter langsam wärmer wurde, zog es ihn wieder weiter in seine alte Heimat.
    In Siebenhöfen traf er auf eine Gruppe von Soldaten, denen er eigentlich versuchte seit dem Tag im Königreich Eden Amar, an dem der glatzköpfige Weibel ihm aufgrund einer Verwechselung im Gefängniss die Rippen brach, aus dem Weg zu gehen. Die Rippen waren zwar längst wieder geheilt, aber auch die Begegnung mit den Mauerwachen von Siebenhöfen im Königreich Rayon lief alles andere als gut für ihn.
    Aber von was redeten die Herren dort? „Ich muss diesen Schatz vom Baron an die Piraten der Tyra Lorena bringen“, stammelte einer von ihnen. Fidolin erfuhr später, dass dieser auf den Namen Flörk, oder so ähnlich, hört. Sein Kamerad raunzte ihn nur an: „Klappe! Das braucht hier niemand zu wissen!“ „Ha!“, dachte sich Fidolin, „Ich weiß es!“ Tyra Lorena dieser Name war ihm gänzlich unbekannt. Egal. „Der Baron meinte, ich solle diese Reise nicht alleine tun. Ich solle mir jemanden mitnehmen. Er sagte aber nicht wen.“
    „Das ist meine Gelegenheit“, freute sich Fidolin: „Entschuldigung? Sagtet ihr eben, dass ihr zur Tyra Lorena wollt? Ich kenne die Crew und den Baron kenne ich auch. Die Reise wird sehr lang sein! Kann ich euch begleiten, sodass wir uns Kost und Logi teilen?“
    Der andere nickte. „Ja das ist sehr gut! Ich bin Flörk. Ich habe einen Schatz für die Crew dort. Aber psssst niemanden verraten!“ Das „psssst niemanden verraten!“ schrie er gefühlt durch die Taverne.
    „Egal!“, dachte sich Fidolin. Er sagte: „Perfekt. Wir treffen uns heute Abend unten am Hafen. Ich kümmere mich eben nur noch um Proviant und dann geht es los.“
    So trafen sie sich Abends am Hafen Siebenhöfens. Über viele Umwege schafften es Fidolin und Flörk, die sich auf der Überfahrt gut verstanden, zeitlich zur Tyra Lorena…

    Der Abend dort verlief für Fidolin äußerst aufschlussreich. Zunächst traf er dort noch auf eine weitere Gruppen Siebenhöfener: Elda, die Heilerin und Henna, der jetzt als Hauptmann im Dienste der Mauerwache stand. „Hauptmann. sehr ungewöhnlich“, dachte Fidolin, „war er doch vor zwei Jahren noch einfacher Soldat und jetzt Hauptmann.“ Es stellte sich im Laufe des Abends heraus, dass dieser Wandel durchaus ungewöhnlichen Ursprungs war. Wenn nicht sogar diabolischen Ursprungs.
    Den sonstigen Trott der Gesellschaft kannte Fidolin nicht: zum einen Schankmaid, aus – Fidolin hatte es vergessen. Es war wohl nicht so wichtig. Zum anderen war dort ein ungewöhnlicher Kautz Galgenpeter, Fidolin war sich selber nicht mehr sicher, ob der Name richtig war. Fidolin kam mit ihm später ins Gespräch. Aber zunächst machte er sich über die Köstlichkeiten des Smutjes her. An seinem Tisch saß eine Gruppe von grimmig dreinblickenden Nordmännern. „Hätte ich mir doch einen anderen Tisch ausgesucht“, dachte Fidolin, bis die Schankmaid sich zu ihm setzte. „Mein Name ist Anker! Wer seid ihr?“ Fidolin stellte sich vor und fragte nach ihrer Profession. Sie wolle ein Handelskontor eröffnen. Galgenpeter sei wohl so etwas wie ein einflussreicher Händler.

    Während sie ihm das erzählte, gab es draußen ein Tumult. „ELDA! Wir brauchen ELDA!“, rief jemand von draußen. „Nicht schon wieder!“, dachte sich Fidolin. Natürlich war er was Waffen anging gänzlichst untalentiert. „Ich kenne hier kaum jemanden, jetzt passiert wieder was, wer soll mich denn verteidigen? Hier ist doch wie immer nur…“
    Im blieb das Wort im Munde stecken. Er schaute sich hektisch um: Er KANNTE NIEMANDEN. Tavernenwirt: unbekannt, Schankmaid: unbekannt, Nordmänner an seinem Tisch: unbekannt und alle anderen Gäste unbekannt.
    Jahre lang reiste er durch das Land. Klar immer wieder gab es Zankereien nie solche, dass ein Heiler von Nöten war.
    Dann viel es ihm auf einmal wieder auf: Er kannte jemanden. Jemand, der immer da war, wenn es Probleme gab. Jedes mal, wenn er mit dem Tod und schweren Verletzungen zu tun hatte: Die Siebenhöfener.

    Und einer marschierte gerade grinsend und mit einem Krug in der Hand in die Taverne ein: Henna!
    Eden Amar: Eine Gruppe von Ghule macht die ganze Stadt verrückt. Ein Vampir treibt sein Unwesen und Henna befindet sich als Soldat ebenfalls dort.
    Das eine mal als er die Siebenhöfener in einer Taverne traf: Unsichtbare Schatten ziehen tapfere Krieger auf die andere Seite.
    Königreich Rayon: Das Jagdschloss des regierenden Barons, das kaum in den Konflikt zwischen dem Baron und irgendsoeinem gottähnlichen Wesen, zuvor geraten ist, wird auf einmal Schauplatz für das Gemetzel zwischen Untoten und Menschen sobald der Baron von Siebenhöfen mit Henna dort aufschlägt.
    Jetzt hier: In Siebenhöfen schaut es friedlich aus und hier auf irgendeiner Insel sterben Menschen. Henna steht gemütlich an dem Tresen und trinkt sein Bier.
    Fidolin schaut die Schankmaid an und erzählt ihr seine Entdeckung. Sie bekommt große Augen: „Ich habe gehört, dass Henna an einer Expedition in Siebenhöfen beteiligt war. Ich weiß nicht genau, was dort passierte, aber seitdem Henna dort unterwegs war, gibt es wohl einen Konflikt zwischen Siebenhöfen und Solanien.“
    Fidolin schluckte: „Henna ist ein Unglücksraabe. Aber dabei…“ „so erfolgreich?“, beendet Anker Fidolins Satz: „Was ist, wenn er mit einer mächtigen Kreatur einen Handel abgeschlossen hat? Reichtum und Erfolg gegen Unglück für die Personen in seiner Nähe? Wir sollten den Galgenpeter darüber informieren!“
    Fidolin und Anker setzten den Galgenpeter von diesem Wissen in Kenntnis. Er glaubte zunächst kein Wort, aber das änderte sich bald, nämlich dann als Henna aus der Taverne trat und dem Galgenpeter der Krug aus der Hand rutschte, ohne dass er dies beabsichtigte. Um das ganze noch zu unterstreichen hörte man aus der Taverne wieder: „ELDAAAAA! Heiler!“

    Der Galgenpeter brauchte ab dann keinen Beweis mehr, dass hier etwas nicht stimmte. Hatte Bozefallus bereits seinen Einfluss in Siebenhöfen?
    Der restliche Abend entwickelte sich ebenfalls sehr aufschlussreich. Der Galgenpeter war ein tüchtiger Geschäftsmann. Wir wollten in der Nähe von Henna bleiben und ein Gegen-Henna Trunk vermarkten. Wenn es so etwas geben würde.

    Doch auch etwas anderes entwickelte sich an diesem Abend in dem Kopf des Galgenpeters und Fidolins: Die Gründung eines Geldhauses. Einer Bank. DER Bank. Das Prinzip: Geld von Leuten leihen mit der Prämisse es ihnen nach einem abgesprochenen Zeitraum wiederzugeben und vermehrt zu haben. Wie es funktionierte, war geheim, aber durchaus machbar!
    Man musste nur dafür sorgen, dass eine namenhafte Person im Hintergrund ihren Segen für dieses Unterfangen gab.
    Für Fidolin war es jedenfalls ein erfolgreicher Abend: 8 Kupfertaler im Glückspiel gewonnen! (Auch irgendwie durch Henna’s Hilfe, denn dieser trat immer dann an den Tisch, nachdem Fidolin seinen Zug getan hatte, sodass Fidolin von dem Fluch verschont blieb.)

  2. Gedanken der Schankmaid Anka zum Jubelfeste der Tyra Lorena:

    Ach, welch ein anderes Reisegefühl war es doch auf der Tyra Lorena mitzureisen, statt bei dem ständig betrunkenen und lüsternen Kapitän des Schiffes, das uns nach Theotmund gebracht hatte. Die Mannschaft der Kapitana Ava verhielt sich hart aber herzlich unserer kleinen Gemeinschaft gegenüber und so flogen die Tage mit dem Schiff auf den Wellen nur so dahin. Galgenpeter hing mal wieder nur über der Reling und zwischen den Gesprächen mit Elder und Henna und den reichhaltigen Mahlzeiten vom Smut blieb mir viel Zeit auf Deck meinen Gedanken nachzuhängen. Hin und wieder sah ich Wilmar neben dem Schiff auftauchen und winken. Die Gischt spritzte fröhlich vor dem Bug und die Segel flatterten im Wind…

    Schließlich kamen wir auf der Isla de Zafira an. Die Crew begrüßte diejenigen, die von ihnen auf der Insel verblieben waren. Veiculo hatte schon den Rum in seine Taverne gebracht. Wir aus Trum hatten uns zusammengeschlossen und hielten uns noch kurz am Strand auf, als wir ein kleines Boot auf dem Sand bemerkten mit zwei zufrieden mutenden Gestalten. In der einen erkannte ich schnell meinen Freund Pförre aus Siebenhöfen, der andere war mir unbekannt, stellte sich aber als Fidolin vor. Die zwei schleppten zwei Kisten zu uns herüber, als sie uns gewahr wurden und erzählten, dass das ein Schatz aus Siebenhöfen sei. Wir sollten ihn der Kapitana überreichen. Elder kümmerte sich umgehend darum, dass sowohl der Schatz, als auch unsere gesamte Gruppe sich auf den Weg zur Siedlung der Tyra Lorena-Crew machte.
    Bei Veiculos Taverne angekommen erwartete uns schon eine bunte Schar an weiteren Gästen, die Avas Einladung zum Jubelfeste gefolgt waren. Einige wenige Gesichter kannte ich schon, die meisten waren mir jedoch unbekannt. Neben allerlei Seefahrergesindel, Heilern und Mägden sah ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Blutelf! Nur wenig bekleidet und mit blutverschmiertem Gesicht ließ er seine Muskeln spielen. Es war sehr eindrucksvoll! Das Blut schreckte mich allerdings ab, obwohl er mit seinen roten Augen durchaus freundlich lächelte. Vielleicht hätte ich ihm ein Tuch zum Säubern anbieten sollen… Aber das habe ich mich nicht getraut. Außerdem kam sogar eine kleine Horde von großen Barbaren. Die schüchterten mich auch sehr ein. Der Anführer war an sich schon ein Riese von einem Mann, trug auf dem Kopf einen großen Tierschädel, sein Gesicht halb hinter schwarzer Bemalung versteckt. Seine Kleidung bestand aus Leder, Pelz, unzähligen Federn und Leinenfetzen. Seine Beine steckten in Pelzwickeln und er musste sich immer um ein Drittel seiner Größe bücken, um die Taverne überhaupt betreten zu können. Selbst die Orcs, die ich bisher gesehen habe haben mich nicht auf solche Weise eingeschüchtert…

    Doch trotz der bunten Mixtur an Gestalten kam es an jedem Abend zu keinerlei Handgemengen. Das wunderte mich sehr. Ich vermute, es lag an dem Met und Rum, das Veiculo ausschenkte. Ob Ava ein Geheimrezept oder etwas hinein mischen lassen hat? Denn es waren wirklich alle sehr freundlich miteinander, es wurde so viel gelacht und ich selbst konnte den ganzen Abend nicht aufhören zu kichern. Es war ein großartiges Fest! Ich fühlte mich wohl und das Gesöff hat geschmeckt – Zu sehr geschmeckt. Als ich am nächsten Morgen am Strand aufwachte und einen Blick ins Wasser warf, starrte mich meine eigene Großmutter daraus an und ich kam den ganzen Tag nicht so richtig wieder auf die Beine…
    Was ich von dem Abend noch weiß: Er war bunt und laut, lustig und gesellig. Der Galgenpeter hat mich gefragt, ob wir eine Kontor-Kette eröffnen. Ich war zuerst ein wenig durcheinander; bin ich doch nur eine neugierige Schankmaid mit einer losen Zunge. Doch er bat mich so herzlich und erzählte mir aufgeregt von seinen Ideen, dass er mich immer mehr überzeugte. Schließlich haben wir auch dem lieben Fidolin unsere Gedanken erzählt, denn er wirkte recht aufgeschlossen für solcherlei Geschäfte. Nebenher starrte er jedoch immer wieder durch den Raum und behauptete ängstlich, dass Henna ein Unglücksrabe sei. Bisher hatte ich das so noch nicht gesehen, sind wir doch immerhin heil mit ihm nach Soodemundt und über Theotmund zur Insel gekommen. Aber Fidolin ließ sich nicht abbringen und so zeigte ich ihm meinen Schnaps, der Glück bringen sollte. Das half tatsächlich. Widerlich im Geschmack, doch heil- und glückbringend in der Wirkung. Das beruhigte ihn tatsächlich! Und nicht nur ihn. Krähe, ein Crewmitglied der Schleckmuschel fand ihn sogar durchaus schmackhaft und war mein bester Abnehmer dafür an diesem Abend. Also entschied ich mich, den goldenen Schnaps für die Zukunft „Krähenglück“ zu taufen. Vielleicht täuscht Name und Wirkung über den Geschmack hinweg. Ich muss Krähe, wenn wir uns noch einmal in einem Hafen treffen unbedingt fragen, ob der Schnaps auch bis zum nächsten Tag Glück bringt, oder ob er auch aussah wie ein eigenes Großelternteil…

    Einmal bin ich böse geworden an dem Abend. Ob da die Wirkung des Mets nachgelassen hat? Peter und Fidolin erzählten mir von einer weiteren Geschäftsidee, bei der ich plötzlich aber nur eine niedere Rolle zu spielen habe. Ich sei schließlich eine Frau und nicht so klug, könne aber gut mit Menschen. Wie bitte? Wie frech ist das denn? Das haben die beiden aber anscheinend auch nicht besser gewusst, wie sehr sie mich damit aufbrachten. Zumal sie mich vorher doch durchaus hoffierten. Wie soll man das denn bloß verstehen? Aber Männer werde ich in meinem Leben wohl ohnehin niemals verstehen… Auch den Herrn Asazel nicht, der sich an jenem Abend durchweg grantig gab. Vielleicht verträgt er dieses warme Klima nicht… kein Wunder, trug er doch den gesamten Abend ein Kettenhemd, das ich an ihm noch nie zuvor sah…

    Eine Seuche ging den Abend herum, aber ich Glückskind wurde wieder mal verschont. Das lag sicher an dem Salz, das mir der Smut gegen böse Geister gegeben hatte und das ich stundenlang krampfhaft in meiner linken Hand hielt. Viele der Gäste standen draußen vor der Tür wie abwesende Gestalten, denen alles egal war und man wurde durch die bloße Berührung an den Schultern infiziert. Wie die Heiler dem schließlich Herr geworden sind, vermag ich aber nicht zu sagen…

    Als sich die meisten meiner Gruppe bereits aufs Schiff zurückgezogen hatten, blieb ich mit der Crew und einigen anderen noch zum Feiern in der Taverne. Die schöne Raena lachte mit mir, ich sang mit der Crew Lieder, die ich nicht kannte und der junge Hidden brachte mich schließlich zum Strand. Er muss gesehen haben, dass ich als Schankmaid an diesem Abend selbst mein bester Kunde gewesen war. Das Fest klang ganz ruhig aus und ich werde diesen Tag als einen besonderen im Gedächtnis behalten. Wenn so viele verschiedene Gestalten auf so einem engen Raum sich ohne Auseinandersetzung die Krüge zuprosten, dann ist das ein Zeichen, dass es noch wahre Freundschaft auf dieser Welt gibt. Mit diesem Gedanken schließe ich ab und freue mich schon auf das nächste Fest mit dieser sonst wirklich wilden Meute.

  3. Nachdem wir ganz entspannt mit der Crew der Tyra Lorena zu einer schicken Insel gereist waren, auf der nur der Galgenpeter dauernd über der Rehling hing, machten Anka, Henna und ich uns ebenso entspannt auf den Weg zu der Taverne. Galgenpeter folgte uns, immer noch ein wenig grün im Gesicht. Am Strand trafen wir auf Pförre und Fidolin, der wie immer ein schelmisches Grinsen zeigte.
    Sie schleppten, eigentlich schleppte Pförre, schwer an einer großen Kiste. Pförre erzählte immer etwas von einem Schatz, den der Baron von Siebenhöfen geschickt hatte. Nach dem öffnen der Kiste entdecken wir eine weitere kleine Kiste voller Waren aus der Süßwarenmanufaktur des Barons, ebenso wie zwei Körbe mit gelatierten Seesternen, eine Spezialität aus Trum.
    Das Seegetier würde bestimmt Anklang finden bei der Crew der Tyra Lorena. Also verteilten wir die Geschenke auf uns und machten uns auf den beschwerlichen Weg den Berg hinauf wo sich die Taverne von Veiculu befinden sollte. Vor der Taverne trafen wir allerlei Volk, so manches bekannte Gesicht war darunter, wie Orks, der Goblinbarde Squee, sein Snagga Tjark, ein Blutelf aus Amaris und natürlich auch andere Seefahrer. Ava, die kleine Kapitänin mit der großen Klappe, hatte es geschafft, vor uns den Berg hinauf zu kommen und begrüßte die Gäste der Tyra Lorena. Wir überreichten ihr die Gastgeschenke, mit dem Hinweis, dass der Baron von Siebenhöfen hoffe, dass auch in Zukunft die Zusammenarbeit mit der Tyra Lorena so süß für alle Seiten sein wird wie es die Spezialitäten seien.
    Ob der Crew die Geschenke gefielen, weiß ich nicht genau, Ava war da eher zurückhaltend, außer bei den Seesternen, sie meinte, dass würde Wilma eventuell aufregen. Am Tresen in Veiculus Taverne trafen wir auf die Neiade und ich nahm es auf, ihr zu zeigen, was in den Körben war. Doch auf wenn ihr Gesicht ein wenig steinig wurde, so hatte sie doch Verständnis, nahm sogar eines der Tierchen und verspeiste es. Alle waren erstaunt, doch sie erklärte nur, die Menschen würden ja auch die Landtiere essen.
    Veiculu war auf jeden Fall begeistert. Ich dachte die Seefahrer würden die Geschenke mit ihren Gästen teilen, doch Veiculu sah mich groß an und sagte nur „Aber doch keine Süßwaren!“ anscheinend sind diese Speisen sehr beliebt in der wilden Seefahrer Welt.
    Nun der Abend schritt voran, ich holte mir etwas zu essen und zu trinken und setze mich zu Anka, Fidolin, Pförre und ein paar Sturmkrähen. Alle sahen mich groß an, als ich mich setzte und meinten, ich solle einen anderen Platz wählen oder es würde Ärger geben. Als ich fragte wieso, hieß es nur, der Platz sei schon besetzt. Nun damit wollte ich mich auseinandersetzten wenn der „Platzbesitzer“ zurückkam. Er kam auch kurz darauf, es war Ashrak, ein riesiger Kerl von den Sturmkrähen. Alle sahen ein wenig ängstlich und noch verdutzter auf, als ich ihn fröhlich begrüßte und etwas in der Art von „das ist doch nur Ashrak“ sagte. Pförres Augen wurden immer größer, denn er saß zwischen mir und Ashrak, weshalb ich ihm anbot, die Plätze zu tauschen. Das wollter er aber auch nicht.
    So wurde gegessen, und Ashrak hatte sichtlich Spaß daranm die Leute anzugrollen, was zugegebenermaßen recht furchteinflößend sein kann.
    Aber ich hatte schon meine Hände in seinen Eingeweiden, dann hat man schon mal ein anderes Verhältnis zu den Menschen.
    Auf jeden Fall zog ich mich nach dem Essen für einige Minuten zurück, so dass ich den Ruf nach mir nicht mitbekam. Als ich wieder zurückkehrte, sagte jemand man habe nach mir gerufen und dort sei ein schwer Verletzter. Doch der Mann war nicht nur verletzt, er war auch verflucht und alle die in Berührung mit ihm kamen, wurden infiziert. Ihnen war alles egal und diese Seuche breitete sich schnell aus. Noch schneller wurde die Parole ausgegeben, sich nicht berühren zu lassen, während wilde Barbaren in aller Eile ein Heilmittel brauten. Zu guter Letzt erwischte es mich auch noch, doch nur wenige Minuten später war der Trank fertig und ich war wieder normal.
    Der Abend verging bei Speis und Trank, und ich musste nur wenige Menschen verarzten, Smutje brach sich den Arm, die Botengängerin Hannah hatte eine Kopfwunde, doch der Snagga von Squee hatte nicht so viel Glück, erst wurde ihm ins Gesicht geschossen, was genauso knapp für sein Leben war wie der Kehlenschnitt den er später noch bekam. Beides konnte ich in letzter Sekunde flicken Das Ian und Smutje sich gegenseitig in die Weichteile schlugen, war da schon eher zu vernachlässigen.
    Irgendwann kam Fidolin mit der Theorie an, das Henna entweder ein Unglücksrabe oder mit Dämonen im Bunde sei. Denn immer wo Henna war, passierte auch irgendetwas. Deshalb wollte er ein Anti-Henna Amulett oder Trank erfinden.
    Irgendwann, ich war noch nüchtern genug, schleppte ich Henna mit Weges Anweisung wieder zurück aufs Schiff. Ich konnte mir jedoch nicht die Frage verkneifen, warum bei allen Sternen er den Ava seinen Dolch gegeben hatte. Ausgerechnet den Dolch mit der Eule des Barons am Knauf. Doch Henna hatte sich an diesem Abend ordentlich einen zur Brust genommen und konnte nicht antworten.

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