2 Gedanken zu „The World end´s“

  1. OT-Kommentar
    ich bin ganz zufällig in diese einladungstaverne gerutscht, weil nils über ashrak dort hin gekommen ist und ich gejammert habe, dass zur zeit nichts ist. eigentlich kannte ich den gastgeber gar nicht.
    der ist übrigens sehr sympathisch. graf cszapula hat diese taverne in seiner eigenen deele auf seinem hof ausgerichtet. überall hängen wappen und jeder bekommt ein willkommensgetränk. insgesamt passen so 30 leute hinein. es war sehr gemütlich.

    allerdings hatte ich eher das gefühl in eine privatparty geplatzt zu sein, was die einladungstaverne erklärt. es waren zwar die piraten der tyra lorena und die solanischen landsknechte da, aber insgesamt kam es mir sehr verschworen vor und es gab auch einige ot-blasen.

    rené war leider nicht da, was mir sicherlich beim spiel geholfen hätte, doch die crew der tyra war an dem abend richtig gut drauf und es hat sehr viel spaß mit ihnen gemacht. (ich war übrigens nicht als anka da, sondern mit einem neuen char)

    schließlich wurde es allerdings sehr laut. gegröhle, gejubel und es war mir auch recht schlüpfrig zur späteren stunde.

    insgesamt war es ganz nett, aber ich fühlte mich jedoch recht fehlt am platze. für ein weiteres mal wäre mir vmtl der weg zu weit.

  2. „Finde Berengar Norwinson und bringe ihn hierher, um sein Knie zu beugen.“ Das hatte Jarlin Katrinja zu mir gesagt bei der großen Jarls-Initiation, bei der ich ihr meine Axt versprochen hatte. Geschworen hatte ich meine Gefolgschaft, bevor mir der ungehobelte Sighvard einen übergebraten hat. Und das alles nur, weil ich Berengar bewundere. Er ist ein Mann der Ehre, die Götter wissen, warum er bei der Jarlswahl gesagt hat, dass er Katrinja nicht folgen wird und mit ihm ganz Delerna die Treue verweigern wird. Ich habe die ganze Zeit meinen Vater gepflegt und das alles nicht mitbekommen. Jetzt habe ich den Salat. Auf der Suche nach Berengar, um mit ihm zu sprechen, Treue sowohl ihm, als auch Katrinja gegenüber.
    Zurück in Delerna konnte ich ihn nicht finden, er sei auf Reisen sagte man mir. Also nahm ich das nächste Schiff und machte mich auf die Suche.

    Jetzt bin ich hier gelandet. Im Nirgendwo. Es wissen nur die Götter, wie ich hierhergekommen bin. Doch der große Thor war mit mir und ich fand abends eine Taverne in dem Moment, als es zu regnen begann. „World end´s“ hieß sie und so fühlte ich mich auch. Die endende Welt…
    Es war sehr wirtlich dort. Ich bekam direkt beim Eintreten einen wärmenden Trunk in die Hand gedrückt. Die Taverne war klein und gemütlich. Jede Menge Banner des Landes hingen dort. Einige Landsknechte waren bereits zugegen und vereinzelte andere Gäste, die sich für den Abend einrichteten. Sehr schnell begann ein Spielmann Musik aufzuspielen und die Taverne wurde voller.
    Ich saß an einem Tisch mit einer sehr bunten Frau, die sich als Pipa vorstellte, sowie einem grimmigen Söldner namens Brom, der kein Wort sprach. Ich erleichterte beide bei einem Spiel um eine Menge Kupfer. Das Glück und die Götter waren mir wohl hold!
    Doch nicht sehr lange. Einige wild aussehende Seefahrer gesellten sich bald zu uns. Die Kapitänin hieß Ava und erzählte mit guter Laune einige Anekdoten aus ihrem Leben auf See mit den rauen Genossen. Der erste Maat war ein blondes Mädchen namens Lex, mit der ich mich auf Anhieb gut verstand. Sie hat allerdings bei den folgenden Spielen mir und den drei anderen Matrosen das Geld aus der Tasche gezogen. Ende mit der Glückssträhne. Hat trotzdem viel Spaß gemacht. Julio hieß glaub ich mein ärgster Würfelgegner, der für eine Zwei seine Seele verkaufen wollte und ständig auf den Tisch schlug, bis die Kerzen aus dem Leuchter fielen.
    Als ich einmal draußen war, um auszutreten, sprach mich ein gut gekleideter Mann an. Er nannte sich Herr Tannweiler und küsste mir die Hand. Das fand ich recht befremdlich. So etwas tun unsere Männer im Norden nicht. Er wollte mit mir reden und wir gingen ein paar Schritte beiseite. Er fragte mich nach meinem Land und ob man dort mit mir handeln könnte. Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich keine Händlerin bin oder werden würde. Ich wollte Skalde werden, wenn ich endlich Berengar gefunden hatte.
    Er zog mich in ein Hinterzimmer mit Kamin und drückte mir Gold und Silber in die Hand. Ich war sehr verwundert. Denn ich konnte ihm ja nicht viel geben. Aber er sagte immer nur, dass das für mich wäre. Also zuckte ich mit den Schultern und ging schnell wieder raus, nachdem ich mich artig bedankt hatte. Das hatte er sich wohl auch anders vorgestellt, aber nicht mit mir. Ha! Jetzt konnte ich mein Kupfer zurück gewinnen!
    Silas, dem saubersten Seefahrer unter den Piraten erzählte ich davon und er versuchte auch sein Glück bei dem Herrn Tannweiler. Hat aber wohl nicht funktioniert.
    In der Taverne wurde es nun sehr voll und laut und feuchtfröhlich. Mir war an diesem Abend nicht danach, weshalb ich mich draußen an das Feuer setzte. Ich war froh, dass sich der ein oder andere mit dazu gesellte. Hidden, ein junger Pirat, mit dem ich auch gespielt hatte erzählte ich von meinem Traum Skalde zu werden. Ich berichtete ihm von einem Moment, der in mir diesen Wunsch ausgelöst hatte:
    Eine Gruppe reisender Wikinger kam einst in unser Dorf. Sie lagerten in einem großen Rundzelt. Abends ging ich hin um ihre Geschichten zu hören. In dieser Kate war der ganze Boden mit Teppichen und Fellen ausgelegt. Überall standen Truhen und Kisten auf die man sich setzen konnte. In der Mitte brannte ein großes Feuer, das Funken durch die Zeltluke in den Nachthimmel schoss. Ein großes Horn mit Met wurde herumgereicht, in kleinen Körben Früchte und Nüsse. In allen Ecken wurde sich unterhalten oder gesungen. Es war ein ausgelassenes Beisammensein. Plötzlich stand ein grobschlächtiger, bärtiger Mann auf und sagte, er wolle uns eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte zum Anschauen. Dann wählte er einige Mitspieler aus, die seine Erzählung lebendig machten. Es war ein lustiges Reigen miteinander und als die Geschichte von Thor und seinem Hammer beendet war, fielen alle laut lachend und außer Atem auf ihre Plätze zurück. Bis noch jemand rief. Er rief nach dem Skalden der Gruppe. Dieser saß zufällig neben mir auf seiner Truhe und war den ganzen Abend recht still gewesen. Nun rutschte er ganz nah vorn auf seinen Platz und starrte ins Feuer. Es wurde still. Man hörte nur noch das Feuer knistern. Und er begann. Seine Stimme, so ruhig und sanft, in einem tanzenden Rhythmus sprangen die Worte umher. Ich weiß gar nicht mehr genau, was er erzählt hat, nur, dass es mich völlig eingefangen hatte. Der restliche Abend war sehr ausgelassen, doch ich musste immer wieder an diese magische Geschichte denken. Und da wusste ich, dass ich Skalde werden wollte.
    Zu erzählen hatte ich noch nicht viel an diesem Abend. Aber immerhin konnten wir ein bisschen gemeinsam singen. Drinnen in der Taverne gab es mittlerweile ein wildes Gesinge und Gegröhle, ja gleichwohl ein Gelage, das dort stattfand. Jeder tanzte mit jedem und es war eine wilde Feierei. Doch draußen war es ruhig und entspannt bis in die Nacht hinein, als ich meinen Schlafplatz aufsuchte.

    by Maer

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