Ein Gedanke zu „Theo Taverne 11.02.17“

  1. Ich hatte es geschafft, vor dem Inspektor in der Taverne zum verfluchten Krug einzutreffen. Mein Plan, ihm einen angemessenen Tisch zu besorgen, wurde aber durch die Ankunft der ehemaligen Baroness von Weißenstein zunichte gemacht, die wie immer mit großem Gefolge und Pomp auftrat und sich den besten Tisch nahm.
    Nun denn.
    Zum Glück ist Meister Ulfried eher ein Mann des Volkes denn der Obrigkeit, etwas das uns durchaus verbindet, auch wenn ich von Stand bin und er nicht. Doch an diesem Abend wurde wieder einmal bewiesen, dass Stand nicht bedeutet, dass Mann oder Frau Verstand und Führungsqualitäten haben.
    Nun denn.
    Der Waibel des Barons von Siebenhöfen traf kurz nach mir in der Schankstube ein. Nachdem er mich mit einem seltsamen Vogel namens Ramesch bekannt gemacht hatte, berichtete er, das noch weitere Mauerwachen eintreffen würden, um den Inspektor und auch mich, soweit nötig, zu schützen. Der Inspektor war wohl am Bein verletzt worden. Entweder von dreisten Straßenräubern oder bei einem Sprung aus dem Fenster auf der Flucht vor einem erzürnten Gatten. So wie ich Meister Ulfried kannte, war beides möglich.
    Nun denn.
    Ekarius vertraute mir auch an, dass er und die Mauerwachen den Auftrag hatten, fahnenflüchtige Seeleute zu finden und dingfest zu machen. Eine logische Schlussfolgerung sie in Theotmalli zu suchen. Das Volk dort folgte offensichtlich nur den eigenen Regeln und interessiert sich nicht im geringsten dafür, dass alles was sie tun, auch das ganze Land Trum in Gefahr bringen könnte.
    Nun denn.
    Eine zeitlang blieb alles friedlich, aber ich ahnte schon, dass dies nicht so bleiben würde. Denn ein Mitglied der Mauerwache namens Reinhold stänkerte immer wieder über die anwesenden Solanen, was sich solanischer Landsknecht natürlich nicht lange anhörte. Bevor es ausartete, wurde jedoch ein junger Bursche von der Mauerwache nach draußen geschleppt, angeblich war er einer der Flüchtigen. Natürlich hieß Ulfried mich das Verhör führen.
    Nun denn.
    Dem jungen Burschen namens Liam war der Ernst der Lage wohl nicht ganz klar. Mit großen Gesten beteuerte er immer wieder grinsend seine Unschuld, bis ich ihn darauf hinwies, das er, für den Fall, das ich ihn für schuldig hielte, in Ketten gelegt und später wahrscheinlich gehängt werden würde. Daraufhin verlor er sein Lächeln und beantwortete meine Fragen ernst und ehrlich. Ich denke die Furch vor Reinhold, Henna und dem Waibel Ekarius trugen auch dazu bei.
    Nun denn.
    Kaum war das erledigt, als ich Geschrei vernahm. Der Wirt beklagte sich das der verfluchte Krug verschwunden sei. Von da an hörte man von diesem Baum Sprössling nichts anders mehr, als dass der Krug fort sei. Dann verschwand er in dem Portal, das ich mitgeholfen hatte zu öffnen, und das Portal erlosch. Sofort war die Baroness auf dem Plan und befahl allen Anwesenden ihr zu folgen, was aber nur von Ihren Leuten und der Crew der Tyra Lorena befolgt wurde.
    Nun denn.
    Irgendwann legten der solanische Landsknecht und Reinhold ihren Zwist mit handfesten Argumenten bei, wobei Reinhold schließlich keine Argumente mehr hatte und verlor. Zur gleichen Zeit hieß es, die Schwester des Wirtes sei wieder da, sie verschwand aber auch wieder, dafür erschien eine Hexe. Kapitän Kalmar folgte ihr wie ein kleiner Hund. Die Hexe wollte mit den Inspektoren sprechen, also stellte ich mich in ihren Weg, und mich vor, um schlimmeres zu verhindern. Kalmar jedoch, der sich wie ein verliebter Gockel benahm, zog sie fort. Als ich ein Mitglied der Tyra Lorena darauf ansprach, wandte dieser sich an Kalmar und lag kurz darauf bewusstlos am Boden.
    Nun denn.
    Geschrei erklang erneut, die Hexe schubste die arme Botin Hannah durch die Gegend. Kalmar wollte sie gegen ihren Willen irgendwo hin zerren. Also ergriff ich kurzerhand ihren Arm und sicherte mir lautstark Unterstützung gegen Kalmar zu. Er ließ ab von der Botin, die ich in der Taverne in Sicherheit bringen wollte. Doch sie schrie auf, sie hatte einen vermummten Kultisten die Taverne stürmen sehen.
    nun denn.
    Natürlich schlug ich sofort Alarm, doch es war zu spät. Der Kultist hatte sich den Seefahrer Cosimo mit der Krabbenhand geschnappt und folterte ihn hinter verschlossenen Türen zu Tode. Alle Versuche von uns, die Tür mit Gewalt oder Magie aufzubrechen, schlugen fehl. Als es endlich gelang, war es zu spät für Cosimo, er war nur noch ein blutiger Klumpen. Natürlich war die Crew der Tyra Lorena betrübt über den Verlust des beliebten Mannes.
    Nun denn.
    Nach einer angemessenen Trauerzeit wollte Ulfried mit Kalmar sprechen, der wieder er selbst war. Doch anstatt sich freundlich mit Ulfried zu besprechen, wie er es mir zugesagt hatte, tobte Kalmar auf einmal herum, dass er immer noch trauern würde. Reinholds Worte an den Kapitän wurden immer wieder von der Crew unterbroche. Anscheinend meint auf dem Schiff jeder das Recht zu haben, sich in die Gespräche des Kapitäns einzumischen. Meiner Meinung nach gehört sich so etwas auf einem Schiff nicht, denn schließlicht gibt es nur einen Kapitän, der die Befehle gibt. Ist er nicht dazu in der Lage, wird er offensichtlich nicht ernst genommen und es wird es Zeit, ihn abzusetzen. Es endete damit, dass der Kapitän brüllte, wenn Ulfried etwas von ihm wolle, solle er gefälligst zu ihm kommen. Was für eine unverschämte Frechheit. Auch wenn Theotmalli autonom ist, ist es immer noch ein Teil von Trum, auf dem dieser unverschämte Kerl sich befand.
    Nun denn.
    Als Meister Ulfried diese Worte vernahm, berieten wir uns vor dem Gebäude, wer anzusprechen sei, wer die Probleme verursachen und wer sie beheben könnte. Als Ergebnis dieser Beratung sprach Ulfried den Haumann der Fuchsbrigade, einen gewissen Wiesel, an. Doch auch diesem Dreistling scheint der Ernst der Lage nicht klar zu sein. Theotmalli ist klein, und Trum groß. Der Wiesel hatte sogar den Nerv, Meister Ulfried versteckt zu drohen!
    Nun denn.
    Ich weiß nicht, welche Empfehlung Meister Ulfried aussprechen wird, meine lautet jedoch klar, das der Tyra Lorena das Segeln, Handeln und Anlegen in unseren Gewässern untersagt werden muss. Zumindest solange ein dämonischer Halbgott das Schiff führt (oder auch nicht, wie ja bewiesen wurde). Des Weiteren empfehle ich, dass die Autonomie von Theotmalli überprüft werden muss, denn ihr Verhalten beeinflusst und gefährdet das ganze Land Trum. Vor allem, da die Fuchsbrigade und damit der Regierunsgapparat von Theotmalli Kenntnis darüber hat, das Kalmar offensichtlich einen dämonischen Halbgott in sich trägt der jederzeit ausbrechen kann. Um des Goldes willen ignorieren Sie jedoch diese offensichtliche Gefahr die auch ihr eigenes Leben bedroht.
    Warum sollten wir uns also an abgesprochene Regeln halten, wenn Theotmalli offensichtlich nicht willens ist, und wenn auch nur der Höflichkeit halber, sich ebenfalls an die Regeln zu halten?

Schreibe einen Kommentar