An einem lauen Sommerabend fanden sich wieder allerlei Gestalten in der bekanntesten Taverne Solanias ein.
Auch einige Trumländer nahmen die Reise dorthin aus dem einen oder anderen Grund auf sich. Was sie erlebten kannst Du wie immer in den Kommentaren zu dieem Beitrag lesen ->
Tagebuch Lok Bollhöfer
Zum zweiten Mal also sollte ich nach Solania reisen und dazu sogar nochmal mit einem Ritter. Das letzte Mal war ich ja auf diesem lustigen Bankett gewesen und hatte meinen Wanst so voll geschlagen wie ich nur konnte. Da kam mir der Befehl erneut dorthin zu müssen ja gerade recht!
Der Ritter war diesmal ein anderer, Kuno von Bärhegen geheißen. Den kannte bisher keiner bei der Stadwache aber er soll wohl demnächst einer der Mauerritter werden. Na dann…hoffte ich auf einen guten Start. Es kann ja nicht schaden, wenn einer der Mauerritter wohlwollend auf einen blickt.
Wie dem auch sei, er sollte wegen der geplanten Hochzeit Kundschaft einholen und weil der Tauron und ich schon einmal deswegen in Solania waren, sollten wir den Kuno begleiten.
Nun hatte ich ja schon Erfahrungen sammeln und die Fische genügend füttern können auf der letzten Überfahrt und plante dieses mal viel vom guten Rum zu trinken. Das klappte auch wunderbar und so kann ich über die paar Tage Seereise auch nichts Schelchtes berichten, eigentlich garnichts weil ich mich so schlecht daran erinnern kann. Guter Rum! In Armuria angekommen erwartete uns leider kein Bankett der Völlerei sondern eine schnöde Taverne, wie man sie allenthalben zu sehen bekommt. Der Tauron wurde vorgeschickt und ich durfte dem Herrn Kuno sein Allerlei an Gepäck in das Gästehaus schleppen. So streng der Ritter sich auch gibt ab und an, kümmert er sich aber andererseits gut um uns. Wir hatten echte Zimmer bekommen – Einzelzimmer mit einem richtigen Bett mit frischem Bettzeug. Manch anderer hätte uns wohl in den Schlafsaal geschickt. Wir haben’s halt gut in Siebenhöfen und scheinbar soll man das woanders auch sehen.
Also kamen der Herr Kuno und ich dann später in die Taverne und trafen auch Tauron wieder und die Elder, die ich schon vom Bankett her kannte. Da die Lady Antonia, die der Ritter fragen sollte, nicht da war, musste ich eine andere authorisierte Person auftreiben. Da ließ ich mich nicht Lumpen und hatte in nur 5 Minuten eine gefunden. Eine gewisse Tamea. Wie sie mehrfach kundgab weder Lady noch Dame, dafür stellvertretend für diese Antonia. Der Ritter Kuno war nun also versorgt und ich konnte mein charmantes Wesen spielen lassen und mit einer bunten Spießmagd aus Solania anbandeln. Welch netter Zeitvertreib und vor allem welch interessante Dinge sie mir über den Derius und die Antonia und die Estelle und was weiß ich wen noch erzählte. Ich werde bei der nächsten Außenstelle des Wiedener Herolds wohl einiges an Neuigkeiten zu verkaufen haben. Da hatte sich der Abend schon gelohnt.
Wenig später dann war es mit der Ruhe vorbei denn ganz grauenvolle Gestalten stürmten die Taverne und wüteten fürchterlich unter den Anwesenden. Diese Kreaturen hatten teils keine Gesichter und teils konnten sie üble Magie wirken. Heldenhaft stellten wir uns vor den Herrn Kuno und dieser schützte die Taverne mit flinken Schwert. Irgendwann erwischte es mich heftig auf der Brust und ich ging zu Boden. Autsch. Ich versuchte zunächst, um eine der wohl sehr schmerzhaften Behandlungen durch die anwesenden Heiler zu entgehen, musste aber bald einsehen mir eine solche Behandlung angedeihen zu lassen. Tauron scherzte schon über faulende Glieder und schlimmeres.
Diese Elder benutzte eine wirklich riesige Nadel und die Spießmagd hatte ihre wahre Freude daran mich damit zu traktieren. Ich kam mir schon vor wie beim Zähnereißer auf dem Markt, so standen die Schaulustigen um uns herum. Achso, ja den Angriff konnten wir zurückschlagen und im Nachhinein
wurde noch viel über Feldschneiderei gefachsimpelt. Der Herr Kuno will wohl, dass wir alle auf der Mauer so eine Lehrstunde mitmachen. Seltsam. Mir soll’s recht sein, so kann ich mir mit der Michelle, so heißt die rüde Spießmagd, die Rückfahrt nach Trum versüßen. Etwas Rum ist nämlich noch über…
Was mit der Hochzeit wird? Oh, da muss ich den Ritter nochmal fragen.
Tagebuch Tauron:
So, nun hatte ich den Salat. Nachdem ich Wochenlang neue Rekruten für die Stadtmauer
Siebenhöfens gesucht hatte und schon 41 Männer nach Siebenhöfen geschickt hatte,
wurde meine Reisekasse immer kleiner. Per Boten kam neues Geld und der Befehl die Rekruterung in Solania fortzuführen.
Solania! Ausgerechnet dorthin. Aber Befehl ist Befehl. Also gings zur Taverne
die schon kannte mit einem Ritter und dem Kameraden Lok. In der Taverne war nicht viel los und ich machte mir erst gar keine Hoffnungen irgendwen für die Stadtwache zu finden.
Lok und der Ritter suchten die Lady Antonia in Solania. Der Ritter war ein gewisser Kuno von Bärhegen und kam direkt von unserem Baron mit seinem Auftrag.
Leider hatten Sie auch kein Glück mit ihrer Mission.
Nun ja das Essen war gut und das Bier reichlich. Einige Untote verirrten sich in die Taverne und wurden umgehend zerschlagen. Spät am Abend musste ich das als Söldner erworbene Heilkundewissen an einer Spießmagd vorführen die sich für mich in den Arm schnitt. Solania…
Ich beschloss wieder abzureisen und daheim zu melden das kein einziger Solane bereit für die Stadtwache war.
Ich reiste mit Jacqueline und Gilbernion von Durskalde zur Taverne, wo wir zunächst den mürrischen Tauron, Mitglied der Mauerwache, trafen. Kaum das wir jedoch die Gemäuer betreten hatten, sprach mich ein Händler an, dass er eine Dame suchte, die sowohl kämpfen konnte, als auch Heilen und die ihre Dienste wohl auch noch auf anderen Bereichen anbot. Ich hatte zunächst keine Ahnung, von wem er sprach, doch als er erwähnte, dass die Dame wohl gewisse Dienste von Tischlern und Näherinnen vermitteln wollte, wusste ich schlagartig, wen er meinte. Doch ich hütete mich, ihm den Namen der werten Dame zu nennen.
Doch bevor die Situation peinlich wurde, sprach der Seemann Piet mich an und fragte, ob ich wieder meine leckeren Heiltränke bei mir hätte, denn sie würden stets seine Lebensgeister wecken. Seltsam, irgendwie müssen meine Tränke wohl zu gut sein, ebenso wie meine Schmerzmittel, denn Piet ist nicht der Erste, der Verletzungen vortäuschte, um noch mehr Schmerzmittel zu erhalten. Dann jedoch kam der Grund für Taurons Murren durch die Tür. Lok, der schon in Durskalde dabei gewesen war und sich dort vorbildlich verhalten hatte, sowie ein Herr, den ich nur flüchtig vom Sehen kannte.
Kuno von Bärhegen, so hieß der Adelsmann, war mehr wie Sir Derius und Lady Antonia, nett und ansprechbar, sich wohl bewusst, dass er auch nur ein Mensch ist. Ganz im Gegenteil zu diesem Fiesling aus Champa! Der Herr von Bärhegen bestand sogar darauf, das erst seine Wachen versorgt werden sollten, als diese bei einem Gefecht mit komischen Kreaturen in der Taverne verletzte wurden. Doch ich greife vor.
Bei einem gemütlichen Trunk saßen wir draußen vor der Taverne und versuchten uns mit lustigen Geschichten von der Hitze abzulenken, als widerliche Untote durch das Tor stürmten und uns angriffen. So schnell sie kamen, so schnell waren Sie auch wieder verschwunden, doch sie hinterließen einiges an verbrannter Erde, wie man in manchen Landen sagt. Lady Tamea wurde verletzt, ebenso, wie Sir Derius und Michelle LaBoum, die laute und lustige Spießmagd. Des Weiteren waren drei mir unbekannte Personen verletzt worden, denen ich aber dennoch sofort half. Auch eine Feuermagierin war zur Stelle und brannte die Wunden derer aus, um die ich mich nicht so schnell kümmern konnte.
Kaum waren diese Gestalten verschwunden, und wir hatten uns wieder ein wenig beruhigt, kamen die nächsten Gestalten durch beide Tavernen Eingänge und nahmen uns in die Zange. Sie schlugen auf alles ein, was sich bewegte, dazu gehörten auch dralle Hinterteile und Arme von Adeligen. Bei diesem Angriff wurde auch der stille Lok schwer verletzt, doch er bestand darauf, dass erst die Schnittwunde von Ritter Bärhegen versorgt wurde. Der Ritter wiederum wollte erst seine Wachen versorgt sehen. Ein Mann nach meinem Geschmack, denn schließlich hatte er nur eine recht oberflächliche Schnittwunde davon getragen, die aber trotzdem gut versorgt wurde. Danach kehrte endlich Frieden ein. Erneut verbrachten wir mehr Zeit draußen wie drinnen, als auf einmal Lok auf mich zukam und sich die Brust hielt.
Er brauchte gar nicht viel sagen. Ich setzte ihn direkt auf einem Stuhl, der gut im Licht stand, und natürlich wurde der arme Lok sofort von vielen Schaulustigen umringt. Darunter war auch die Spießmagd, der Herr Ritter und Tauron. Alle faselten wild durcheinander, Tauron erzählte etwas von faulenden Wunden, Michelle kommentierte lauthals und mit offensichtlichem Vergnügen, wie das Nähen von Wunden noch schmerzhafter war und in der Zwischenzeit wurde der arme Lok recht blass um die Nase. Vor allem als er die große Nadel sah, mit der ich seine Wunden nach dem Reinigen vernähte.
Doch alles ging gut und ein wenig magisches Eis von Gilbernion linderte auch die schlimmsten Schmerzen. Später bekam ich mit, wie Michelle sich von Tauron verarzten ließ, nachdem Sie sich selbst in den Arm geschnitten hatte. Ich dachte nur bei mir, diese Frau ist nicht ganz bei Sinnen. Doch sie wollte ihm wohl die Grundbegriffe des Heilens näherbringen. Ich hatte ja eine Schweinschwarte vorgeschlagen … aber das war wohl nicht dramatisch genug. Nun ja, Michelle wird mit Kuno von Bärhegen, Tauron und Lok nach Trum reisen, um dort die Mauerwachen in der Kunst des Heilens zu unterrichten. Ich hoffe nur, dass Michelle sich nicht jedes Mal selbst schneidet. Das tut doch weh!
Allerdings war Michelle ganz begeistert von meinen Heiltränken und Schmerzmitteln, so dass wir wohl mal Rezepte und Wissen austauschen werden. Wobei ich klar mehr von ihrem Wissen profitieren werde, da Michelle doch sehr erfahren in der Feldmedizin ist.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Nein, das ist nicht wahr, nicht vergessen, aber nun ja … es wurde noch ein Ritual durchgeführt, bei dem Ich, die einfache Elder aus dem Sewenland die Hauptrolle übernehmen musste. Denn der bei der Expedition zur Rettung Lady Gwynith’ die ja so schrecklich schief ging, hatte der Avatar des gereinigten Hains mir seine Gunst erwiesen und mich mit einer magischen Figur geehrt, die ich immer bei mir trage. Mit Hilfe dieser Figur musste nun die Seele des Landes gerufen werden, um zu erfahren, wie genau der Schild über Durskalde, der am Bröckeln ist, wieder hergestellt werden kann. Ganz habe ich es nicht verstanden, doch es ging wohl darum, ob die gleichen Personen benötigt werden oder nicht, was schwierig werden könnte, da einige schon Tod sind. Trotz meiner Zweifel gelang das Ritual. Weshalb Zweifel? Nun ich zweifelte nicht an der macht der Seele des Landes, doch an mir, schließlich bin ich weder magisch noch klerikal veranlagt. Dennoch gelang es … wir werden sehen, welchen Nutzen es hat.
Tagebucheintrag von Kuno von Bärhegen
Als ich endlich in Siebenhöfen ankam und mein Anliegen dem Baron vortagen konnte , wurde ich auch gleich mit einem Auftag in das ferne Solania geschickt. Ich sollte mich dort mit einer Lady Antonia treffen und besprechen, wie es nun mit der Hochzeit zwischen dem Baron und der Tochter der Ritterbruders aussieht. Und so begab ich mit dem Soldaten Lok auf die Reise, in der ich durch ihn mehr über das Land Solania und der Taverne erfuhr.
Als wir in der Taverne ankamen, trafen wir auf den Soldaten Tauron, den ich bereits einige Wochen vorher kennen lernte. Ich muss sagen, diese Taverne war wirklich nicht die Reise wert. Immerhin gab es einen guten Spielmann, der – trotz einiger schlüpfrigen Lieder – vortrefflich spielte. Zu meinem Pech war die Lady Antonia nicht anwesend und so musste ich mit ihrer „Stellvertreterin“ Tamea vorlieb nehmen. Immerhin konnten wir im diesem Gespräch einiges klären.
Zu allem Überfluss wurden wir auch noch von Untoten und gesichtslosen Dämonen angegriffen. Bei diesen Zwischenfällen wurde zum Glück niemand ernsthaft verletzt und die Siebenhöfener Soldaten machten einen guten Eindruck. Dies ist eine Erwähnung beim Baron wert. Auch die Bitte, dass alle Soldaten eine Lehrstunde bei einem Feldscher bekommen, um kleine Verwundungen selbst zu versorgen. Nichts destotrotz wurde es noch eine schöne Nacht, die viel zu kurz war , da wir schon am nächsten Morgen wieder aufbrachen und uns auf die Rückreise machten.