2 Gedanken zu „Taverne Kupferkrug – Rätsel im Kupferkrug – Februar 2014“

  1. Ich war recht froh auf dem Weg zum tief verschneiten Kupferkrug einige mir wohl bekannte Solanen anzutreffen, darunter die Schreiberin Tamea, Meister Thoron, Junker Horatio, der Elfenkleriker Gilbernion und seine Gefährtin die Magierin Jacqueline. Sie erlaubten mir, mich ihnen anzuschließen und im Gespräch ergab sich der Hinweis, dass sich Lady Antonia tatsächlich auf Trum befand und die Solanen sich mit ihr im Kupferkrug treffen würden. Das war eine äußerst überraschende Nachricht, hätte ich doch niemals Lady Antonia in einer so fern abgelegenen Wirtschaft zu finden geglaubt. Schließlich treibt sich dort eher das gemeine Volk und teilweise sogar Gesuchte herum.
    Bei unserer Ankunft, die durch Schnee und Glätte behindert wurde, fanden wir die Taverne schon äußerst gut besucht vor, das mag auch an dem Regen gelegen haben, der die Wege in blankes Eis verwandelte. Vielleicht lag es aber auch an der äußerst hübschen Schankmaid, an deren Lippen so einige der einsamen „Herren“ hingen. Doch noch bevor wir die Schenke betreten konnten, wurden wir von den wachhabenden Söldnern der Grünen Feste mit Nachdruck aufgefordert, unsere Waffen abzulegen. Selbst mein Hinweis, dass mein Streitkolben im Notfall als medizinisches Instrument genutzt wird, half mir nicht weiter.
    Wir fügten uns und betraten die wohl geheizten Räume und wärmten uns mit kräftigen Speisen und heißen Getränken auf. Eine Weile nach uns traf eine Gruppe Nordmänner und Nordmannfrauen ein, die ich schon von anderen Tavernen kannte und mit denen ich teilweise auch schon gereist war. Kurz nach ihrer Ankunft brachen sie schon wieder auf in den Wald hinein, zu erkunden, was es mit Überfällen, Räubern und Bestien auf sich hatte. Meine Neugierde und die Vorahnung, dass dann wohl ein Heiler gebraucht wird, ließ mich ihnen nachfolgen. Wir passierten auch die Quelle, die im letzten Jahr noch für so viel Frohsinn gesorgt hatte. Doch dazu komme ich später.
    Unser Weg durch den Wald schien mir sinn- und zwecklos, selbst die Nordmänner schienen verwirrt und wussten nicht, welchen Weg sie einschlagen sollten. Ich entschied mich daher, nachdem ich erfahren hatte, dass sich einige andere Heilkundige der Gruppe angeschlossen hatten, wieder in die Wärme der Taverne zurückzukehren. Zunächst wollten die Nordmänner folgen, doch dann erhaschte irgendetwas ihre Aufmerksamkeit. Dazu gehörte auch eine seltsame Gruppe unbekannter Personen, die sich in der Nähe eines großen Runensteines aufhielten und immer wieder in Streit gerieten.
    Sie ließen mich passieren, doch als ich einige Meter den Weg hinunter gegangen war, hörte ich laute Stimmen, drehte mich herum, sah ein Gemenge und wie einer der Nordmänner einer der Frauen aus der anderen Gruppe die Kehle durchschnitt!
    Eine zweite Frau hatte es besser getroffen, sie war verletzt und schien stark geschwächt, so dass ich mich anbot, sie zurück zur Taverne zu geleiten, wo sie ein fairer Prozess erwarten würde. Doch die Hinterlistige täuschte ihre Schwäche nur vor und sobald wir weit genug gelaufen waren, schlug sie mich heimtückisch nieder und verschwand in den Wäldern. Zum Glück hatte ich meinen Koffer dabei und eine Magierin leistete erste Hilfe. Auch der Kleriker Gilbernion ließ mir Hilfe zuteilwerden. Der Mann, Pardon Elf, ist eine Zierde seiner Rasse, im Gegensatz zu anderen Elfen, die ich schon getroffen hatte.
    Ich erreichte die Taverne just in dem Moment als von drinnen ein schriller Schrei ertönte, und eine Gestalt in heller Kleidung laut schreiend davon lief. Lady Antonia, die in der Zwischenzeit mit ihrem Gefolge eingetroffen war, war angegriffen worden. Doch der Frevler kam nicht weit und wurde noch an Ort und Stelle gehängt. Überhaupt räumten die Nordmänner und die Söldner der Grünen Feste wohl kräftig unter dem Pack auf, wie sich später herausstellte.
    Doch zunächst versorgte ich die Wunde der Lady Antonia, denn sie war von einem vergifteten Dolch getroffen worden. Zusammen mit Junker Konrad half ich ihr, so gut ich konnte, aber ich muss wirklich mehr über Gifte lernen!
    Es gab im Laufe des Tages noch weitere Verletzte zu versorgen, darunter auch Tage alte Wunden von wild gewordenen Tieren. Doch irgendwann im letzten Tageslicht ergab sich die Möglichkeit, die Quelle aufzusuchen, wegen der ich gekommen war. Hatte doch Meister Knogge geschrieben und um eine Untersuchung der Quelle gebeten, da ihre Heilkraft nachgelassen hatte. Ich zog mit zwei nicht allzu verlässlichen Nordmännern, dem Kleriker und der Magierin los, um der Quelle unsere Aufwartung zu machen. Ich werde nicht die Rituale beschreiben, die ich selbst nicht verstanden habe, doch unsere gemeinsamen Untersuchungen ergaben, dass in der Quelle ein Geist haust, der erzürnt ist darüber, dass die Menschen einfach nur die Quelle nutzen, aber keine Gegenleistung erbringen. Ein reinigendes Ritual in Verbindung mit einer Opfergabe könnte Abhilfe schaffen. Doch in der immer rascher hereinfallenden Dunkelheit ließ sich nichts mehr ausrichten, zumal wir Gefahr liefen, selbst in die Quelle zu stürzen und nachdem wir alle den Geist darin gesehen hatten, erschien uns das nicht nur auf Grund der Temperaturen als zweifelhaftes Vergnügen.
    Danach wurde der Abend etwas gemütlicher, bis Lady Antonia, immer noch unter der Wirkung des Giftes, zusammenbrach und erneut versorgt werden musst. Doch auch dies wurde rasch und so gut wie möglich erledigt, als plötzlich eine Stichflamme in der Tavernenküche aufloderte und fast der Schankmaid das Leben gekostet hätte. Doch ihr beherztes und überlegtes Eingreifen verhinderte schlimmeres.
    Als eine laute Stimme ertönte und nach dem großen Nordmann verlangte, in dessen Begleitung ich schon einmal gereist war, zog uns die Neugierde nach draußen. Ein hünenhafter Kerl stand dort und fordert den anderen. Der ließ sich nicht lange bitten und ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte. Wie fruchtbar, ich ließ mich zu einer Wette auf den mir bekannten Nordmann ein!Tatsächlich erschlug er den Fremden und ließ sich sofort zum Karl ausrufen. Soweit ich die Nordmannkultur verstanden habe, ist er jetzt so etwas wie ein Adeliger und die andere Nordmänner und Nordmannfrauen senkten auch sofort ihre Häupter und beugten das Knie.
    Kühn ergriff ich die Gelegenheit, für meine Dienste an dem verletzen Karl einen Gefallen, anstelle von Bezahlung zu fordern, besser gesagt zu erbitten. Ich verlangte, dass ich jederzeit unbehelligt durch die Länder des Karls reisen darf, ohne Angst vor Übergriffen haben zu müssen. Dieses Recht wurde mir gewährt, so dass ich jetzt fast ganz Trum frei durchstreifen kann, welch ein Glück!

    Doch kurz nach diesem für mich glücklichen Umstand verlor ich fast meinen Kopf. Denn ihr wisst ja, Adelige, die verstehen keinen Spaß. Selbst dann nicht, wenn es sich um einen harmlosen Versprecher handelt, der dem wärmenden Alkohol zuzusprechen ist. Im meiner unbedachten Art, forderte ich Lady Antonia und Sir Derius lauthals dazu auf, an der gerade stattfindenden Belustigung teilzunehmen. Leider ging es dabei um das Nagelspiel …

    Sowohl Lady Antonia als auch Sir Derius waren außer sich und entschuldigte mich sofort wortreich, schwor, dass es nur ein Versehen gewesen war, dass ich ihnen niemals Böse nachsprechen würde und dass es mir unendlich leid tat. Denn bei Adeligen weiß man nie, auf welcher Seite des Bettes sie aufgestanden sind. Schließlich sagte Lady Antonia zu mir, dass ich ihr einen Gefallen schulden würde, denn die meisten Adeligen hätten mich wohl sofort hinrichten lassen. Ich versprach, alles in meiner Macht stehende zu tun, um meine Aufrichtigkeit zu beweisen.
    Die Lady schien daraufhin zumindest ein wenig besänftigt, doch Sir Derius funkelte mich immer noch böse an. Er unterstellte mir sogar, dass ich für diese schändlichen Gerüchte aus dem Wiedener Herold verantwortlich bin. Dabei kann ich doch gar nicht richtig lesen und schreiben. Aber ich werde mich jetzt selbst auf die Suche nach der Person machen, die diese Gerüchte verbreitet, denn ich habe keine Lust, für jemand anderen meinen Kopf zu verlieren, nicht wegen so etwas … auch wenn ich zugeben muss, dass es manchmal ganz lustig zu lesen ist…

    Na ja. Der Tag war lang, und so zog ich mich bald zurück in eines der strohgefüllten Betten, bevor ich doch noch etwas falsches sagen würde.

  2. Bericht Sighvardh Brendboe:

    -Von Helmfjordeshaven nach Grenzbrück
    Die Nacht war Dunkel und stürmisch als ich die Tore von Helmfjordeshaven hintermir ließ. Am nächsten morgen würden Sie den armen alten Bibliothekar finden doch ich würde schon weit weg sein. Eine Schriftrolle mit einer altnordischen Übersetzung und ein Brief in der geheimen Schrift die den guten Albertus Knogge so sehr interessierte waren nun in meinem Gepäck. Nach einigen vielen Tagen im Schutze der Dunkelheit und des Nebels durchquerte ich die Kaufmannslande und gelangte zu dem Treffpunkt an den die anderen Rentsgarder Freunde auch kommen wollten.

    -Der Treffpunkt und die Kerzen aus Rosto Nevilia
    Sie waren alle da wie besprochen: Der große Terkol Sturmfels mit seinem Weib Karinia Sturmfels, der verwegene Erik Sandström, die lange Talida Jeagason und schließlich Aaron Ironson mit seinem neuen Schild. Terkol brachte außerdem drei Söldner der Fuchsbrigade mit die einen Tag lang für Ihn kämpfen sollten. Wie es der Zufall so wollte kam ein Planwagen mit einer Ladung Kerzen an unserem Treffpunkt vorbei. Drei Schnitte, drei Schreie und schon hatten wir die restlichen Kerzen für die Festungsbauer aus Solania beisammen. Wir zogen weiter ins Sewenland und wollten an der Taverne Zum Kupferkrug halt machen. Am Wegesrand vergruben die Beute nahe einer Felsnadel am Fuße von drei Eichen.

    -Die Taverne und Kopfgeld
    Die letzten Schritte zur Taverne wurden vom Regen begleitet und alle waren froh angekommen zu sein. Noch vor dem ersten Getränk kam der Aufruf im Wald Räuber zu jagen. Räuber! Da waren wir natürlich dabei! Nachdem sich unser unbekannten Begleiter aus der Taverne anschickten mit den Fremden am Wegesrand ein Gespräch anzufangen übernahm ich kurzerhand den schmutzigen Teil und schlug zwei von den Fremde tot. Wir brauchten schließlich nur ihre Köpfe. Einen nahmen wir gefangen und brachten ihn in die Taverne wo scheinbar die Söldner der Grünen Feste die Gerichtsbarkeit ausübten. Wir wurden ausreichend belohnt. An dieser Stelle muss einem redegewandten Advokaten gedankt werden, dessen Namen ich in der folgenden Nacht mit reichlich Bier wieder gelöscht habe.

    -Der Brief aus Sognefjord
    Dann kam das lang ersehnte Getränk und die Übersetzungsarbeit des Briefes, den mir der Seifenhändler Remal vor langer Zeit hier in Grenzbrück übergeben hatte. Der Inhalt war eher langweilig. Die Hüterin der alten Eiche Sognefjords Frenya erinnerte sich an meine Handwerksdienste und bat mich um Mithilfe bei der Suche nach Ihrem Sohn Arnd der schnell wieder in die Heimat kommen müsse. Ich ließ den Söldnern der Grünen Feste diese Nachricht zukommen, da Arnd einer von Ihnen ist oder war. Hmmm… Sognefojord…

    -Das Fundstück aus der Bibliothek
    Anschließen redeten wir in lustiger Runde darüber, was mit dem Brief, den ich aus der Bibliothek Helmfjordeshaven… geliehen hatte, passieren sollte. Die erste Idee Albertus Knogge um einen Silbertaler zu erleichtern verschwand als ich einen Priester am Nachbartisch sah. Doch der weise Mann wollte nur drei Kupfermünzen rausrücken. Da kam mir die solanische Frau gerade recht, die fast sofort ein blankpoliertes Silberstück in meine Hand drückte.

    -Der Karl von Rentsgard
    Später am Abend zog Talida einen Brief aus der Tasche der an Terkol gerichtet war. Als einziger am Tisch der des Lesens mächtig war, musste ich es allen vorlesen. Unser Karl Umbar Ettiliart aus Rentsgard hatte Terkol irgenwie aufgespürt und wollte den Mord an seinem Sohn rächen. Das stand Ihm nach unseren Dorfregeln zu. Es war schon dunkel als Karl Ettiliart unseren Freund Terkol zum Duell herausforderte. Der Kampf war kurz und hart und keiner der Umstehenden wagte einzugreifen. Karl Ettiliart verlor unter den Axtschlägen Terkol Sturmfelses zuerst seinen Schild und dann sein Leben. Lang lebe der neue Karl von Rentsgard. Wir feierten den neuen Anführer unseres Dorfes mit reichlich Getränken.

    -Die Söldner der Kaufleute
    Anschließend sprachen wir noch mit einem Ratsinspektor über Räuber die einen Kerzentransport überfallen haben sollen…. Wir luden den mutigen Mann ein uns am nächsten Morgen nach Rentsgard zu begleiten. Aus dem Wiedener Herold erfuhren wir von einem Zug Söldner der, von Kaufleuten bezahlt, nach Rentsgard aufgebrochen war. Nun der mutige Ratsinspektor wird für unser Dorf noch viel mutiger werden müssen und wir werden schnell laufen um vor den Söldnern in Rentsgard zu sein…

    Sighvardh Brendboe – (reparierte eins von drei Drachenbooten in Sognefjord)

Schreibe einen Kommentar