Wie vor gut zwei Jahren hier im Herold berichtet, trug sich übel Unheil zu im Dörfchen Eschenbruch. Damals fiel ein ganzes Rudel der grauen Bestien dort ein und konnte nur unter größten Verlusten zurückgeschlagen werden, vermeintlich.
Seinem tatkräftig Ritter und mehr als einem Dutzend Knechten beraubt, stand Eschenbruch geschwächt da und war nicht in der Lage, den Soodenwölfen nachzustellen und zu erlegen oder auch nur zu vertreiben zurück in Soodemuntsche.
So kam es nun, dass sich diese riesenhaften Jäger einrichteten im Norden Furtenaus und immer dreister werdend ihre garstigen Fratzen in den Furtenauer Marschen sehen lassen. Das arme Eschenbruch blieb auch vor weiteren Verlusten nicht verschont und schon so einige Bewohner verschwanden und waren nicht mehr gesehen.
Auch die Begutachtung durch Inspektoren brachte noch kein Ergebnis, dass die Furtenauer Bauern ruhiger schlafen ließe.
Dem guten Wildbestand ist es wohl zu verdanken, dass nicht schon mehr Unheil passiert ist, doch schauen viele Dörfer an der Grenze Soodemunts mit Furcht in den späteren Winter.
Hilfe aus Ruuf oder Batavia im Soodemuntschen ist nicht zu erwarten, kümmert man sich dort bekannter Maßen
traditionell nur um die eigene Region und baute schon vor Jahrzehnten hohe Mauern.
Für Glücksritter, Soldknechte und Unerschrockene freilich
ist diese Nachricht eine Gute, wird Schutz und Schild von kundig Hand im Norden Furtenaus derzeit hoch gehandelt.
Doch – seid gewarnt ihr Tapferen Trums, der graue Jäger Soodens ist hungrig und ohne Gnade!
Arnulf Redenkamp
Schreiber des Wiedener Herold