Tagebuch der Grünen Feste in Großenbrück

Nach der Eröffnung des Kupferkurgs vor einigen Monaten blieben Johan und ich dort, um Hieronimus Beck und seinem Verwalter Gnogge bei dem Wiederaufbau seines neuen Lehens Großenbrück zu unterstützen. Dieses wurde jahrelang von seinem früheren Lehnsherren vernachlässigt. Zu unserer Unterstützung entsandte der Hauptmann noch 3 weiter Söldner aus Märgelfurt. Besonderes der Handelsweg leidet unter der Vernachlässigung. Tiefe Schlaglöcher machen die Kutschfahrt beschwerlich. Doch Beck scheint der richtige Mann, um diese Probleme anzugehen. Wären jedoch nur die Straßen in einem schlechten Zustand, wäre die Lage nur halb so schlimm. Doch hat sich in den dichten Wäldern Räuberpack angesiedelt! Schon bei der Eröffnungsfeier des Kupferkurgs stießen wir auf einen kleinen Haufen. Männer, die behaupteten, dass der Wald ihnen gehöre. Johan und ich haben damit begonnen Büttel anzuwerben und auszubilden. Die wenigen Männer die sich finden ließen dienen der Sache eher schlecht als recht. Ich hoffe sie jagen sich die Armbrustbolzen nicht selbst durch den Kopf. Vom führen eines Schwertes will ich erst gar nicht sprechen…

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Nun sind einige Wochen vergangen und der Winter hat Einzug in Großenbrück gehalten. Zum Glück hat unsere Wachstube einen guten Kamin und wir müssen nur in die schneidende Kälte, um den Zoll von den Händlern einzutreiben, welche über die Brücke kommen. Mir ist nun klar, dass aus den angeworbenen Männern so schnell keine Krieger werden. Sie verrichten soweit ihren Dienst ganz ordentlich, doch wenn die Sprache auf die Räuber kommt, sieht man die Furcht in ihren Augen.

Gerade überreichte mir einer der Büttel eine Nachricht vom Verwalter Gnogge, welcher sich gerade im Kupferkrug aufhält. Die Überfälle der Räuber nehmen im Gebiet um den Kupferkrug zu und selbst die Taverne war nun schon Ziel eines dieser Überfälle. Gnogge ersucht mich mit meinen Männern auszurücken, um für Sicherheit im Kupferkrug zu sorgen. Mit meinen Männern? Bis auf uns fünf Söldner sind die für solch ein Unterfangen nicht zu gebrauchen. Johan und ich brauchen andere Unterstützung! Sofort setzte ich einen Brief auf, um den Hauptmann um die Entsendung einiger unserer Männer zum Kupferkrug zu bitten und schicke einen der Männer auf ein schnelles Pferd. Ich hoffe der Hauptmann wird schnell antworten und uns Männer schicken. Johan, Söldner Hans und ich werden uns auf den Weg zum Kupferkrug machen. Der Rest bleibt in Großenbrück stationiert um dort für Sicherheit zu sorgen.

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Als wir in der Taverne ankamen, herrschte dort reges Treiben. Die voranschreitenden Arbeiten am Gebäude waren nicht zu übersehen und so traten wir in einen gut geheizten Schankraum. Gnogge nahm uns sogleich in Empfang und wies uns eine Kammer zu. Nachdem wir uns gestärkt hatten und mit Gnogge über die Lage gesprochen hatten, nahmen wir den Wachdienst auf und postierten uns vor dem Eingang. Aus Gründen der Sicherheit ließen wir innerhalb der Taverne das Tragen von Kriegswaffen nicht zu. Eine Regelung, welche von vielen der Reisenden nicht mit Wohlwollen aufgenommen wurden. Von Übergriffen durch die Räuber blieben wir an diesem Abend verschont.
Schon am Mittag des nächsten Tages erreichte uns Söldner Heinrich aus Märgelfurt. Neben Unterstützung für unsere Wachmannschaft brachte er auch einen Brief vom Hauptmann. Ein gewisser Gremar von Sibald sollte uns hier in der Taverne treffen und brauchte sicheres Geleit nach Märgelfurt. Der Mann erreichte nur wenige Stunden nach dem Brief die Taverne. An diesem Tag sollten wir nicht von den Räubern verschont bleiben. Schon bald erreichte uns die Nachricht, dass im Wald ein Händler überfallen worden sei. Da wir zunächst unseren Wachposten nicht verlassen konnten, mobilisierten wir eine Gruppe Nordmänner der Sache nachzugehen. Sie waren auch erfolgreich und schafften es den Hauptmann der Bande zu stellen. Doch waren die restlichen Räuber noch so gefährlich wie eh und je. Somit faste Gnogge dem Entschluss einen heftigen Streich gegen die Räuber zu führen. Wir sammelten alle willigen Kämpfer und zogen in den Wald aus. Es schloss sich uns auch eine Gruppe Magier an, welche aber wohl andere Pläne im Wald verfolgten. Das Pech der dieser Gruppe war, dass sie zuerst auf die Räuber stießen. Zu ihrem Glück konnte einer von ihnen noch sein Rufhorn blasen und uns auf die richtige Spur führen. Wir und die Nordleute nahmen die Räuber geschickt in die Zange und stampften das Pack in den Schnee. Nur wenige konnten in den Wald entkommen. Direkt neben dem Kampfplatz befand sich der Grund, warum die Magier in den Wald gegangen waren. Auf dem Boden stand eine große hölzerne Plattform, welche übersät war mit Schrittzeichen. Ich muss bei Zeiten den Gnogge fragen, was es damit auf sich hat. Nun legte sich schnell die Dunkelheit des Abends über das Land und wir machten uns auf den Rückweg in die Taverne. Die wenigen Räuber, welche wohl entkommen waren, behelligten uns nicht mehr und so konnten wir uns am Feuer wärmen und uns den kräftigen Eintopf schmecken lassen.

Am Abend sprach ich noch mit der Lady Antonia, welche sich zur Zeit in Trum aufhält. Sie war wohl mit einem Vorwand in die Taverne gelockt worden, in welcher sich schon ein geschickter Meuchelmörder aufhielt. Geschickt vom Gottkaiser Solaniens persönlich! Er verletzte die Lady zwar, konnte sie aber nicht töten. Der Mann wurde gestellt und verurteilt.

Auch viel uns die neuste Ausgabe des Wieder Herolds in die Hände. Dort war folgendes zu lesen:
„Auf halbem Wege vom sewenländischen Sareven in Richtung der Provinzmetropole Wilgau wurden am Straßenrand blutige Kleidungsstücke und ein Amulett, dessen Vorderseite einen Turm zeigt, gefunden. Unter den Kleidungsstücken befand sich ein Schriftstück, dass Hinweise auf die Herkunft des Besitzers gibt.Offenbar handelt es sich bei dem Schrieb um einen sogenannten Artikelbrief. Diese dienen Söldnern und Landsknechten als Vertrag,
Ausweis und Belehrung über deren Rechte und Pflichten gegenüber ihren Soldherren.
Der Soldherr des gefundenen Artikelbriefes ist ein gewisser Hauptmann Hagen aus Märgelfurt. Erste Investigation ergab – Märgelfurt scheint ein kleines Dorf in Hardemunt zu sein.Ist der Besitzer Opfer eines Verbrechens geworden?Derk Olpers – Schreiber des Wiedener Herolds“
Wer von uns treibt sich gerade in diesen Landen herum? Die Nachricht muss schnell nach Märgelfurt gelangen! All die Neuigkeiten ließ ich von einer Schreiberin zusammentragen und gab sie Heinrich für den Hauptmann mit, um sie zusammen mit Gremar nach Märgelfurt zu bringen.

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