Neues aus Akede

Tagebuch Kièlo von Akede

Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, direkt nach meinem letzten Besuch in der Theotmallischen Taverne wieder in den hohen Norden zurück zu kehren. Doch der Winter bracht über Trum mit aller Gewalt herein, so dass ich meine alte Mutter erfreute, indem ich die Wintersonnenwende in Akede verbrachte. Das schien auch ganz gut so, denn mein Eindruck war, dass einiges im Argen lag. Die Honig Produktion die ich Adrian Kupferhand ebenso wie die Leitung
des Lehens überlassen hatte, lief vorbildlich. Das Dorf selbst war allerdings nicht so friedlich wie gewünscht.
Nun denn.

Die Solanen die bei mir lebten und arbeiteten, denen ich erlaubt hatte ihren Glauben auszuüben und von denen nichts anderes erwartet wurde, als das sie Ihre Arbeit verrichteten und die im Gegenzug genau gut behandelt wurden wie meine Trumschen Arbeiter verlangten zahlreiche Zugeständnisse. In der Tat, sie baten nicht, sie verlangten, etwas das selbst meine ältesten Bienenarbeiter sich niemals getraut hätten.
Nun denn.

Ich bin nicht meine Mutter und so griff ich durch. Meister Ulfried wäre vielleicht stolz auf mich gewesen, doch ein gutes Gefühl war das definitiv nicht, als ich den Rädelsführer der Solanen mit Sack und Pack aus dem Dorf warf, und das in der kältesten Nacht des Jahres um ihn und auch den anderen Arbeitern, einheimischen wie zugezogenen eine Lektion zu erteilen.
Nun denn.

Erfreulicher ist allerdings die Tatsache, dass es Adrian Kupferhand gelungen ist, die Bienenkönigin die ich ihm vor einem Jahr brachte erfolgreich zu vermehren. Nun sind unsere Stöcke von emsigem brummen erfüllt und die Rechnungen für neue Schutzkleidung scheint mehr als berechtigt zu sein. Der Honig der neuen großen Bienen ist hervorragend, der Met köstlich. Doch wie es immer so ist, es gibt auch Nebenwirkungen.
Nun denn.

Große Bienen bedeuten mehr Honig, größere Stöcke werden benötigt und sie müssen zusätzlich mit Zuckerwasser versorgt werden. Das größere Bienen auch mehr Gift bedeuten ist ein natürliches und Logisches Ergebnis. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet was Adrian und der oberste Bienenarbeiter Augus mir berichteten. Es war eigentlich wieder die Natur der Bienen und ungeheuerlich, aber zugleich auch sehr interessant, denn es könnte sehr gut zu einer neuen Einnahmenquelle für Akede werden.
Nun denn.

Normalerweise sticht eine Biene zu und stirbt danach. Die neuen Bienen sind in der Lage mehrmals zu stechen und das Gift das sie absondern ist auch nicht mehr harmlos. Was zuvor nur unangenehmen war, sofern man nicht im Rachen gestochen wurde, hat nun Nebenwirkungen. Bereichtet wurde von geschwollenen Nasen und Augen, gelähmten Zungen, juckenden Füßen und Ohren, Taubheit in Gliedmaßen und sogar von einem oder zwei Fällen von Bewusstlosigkeit. Stirnrunzelnd hatte ich mir diese Bereichte angehört und den Erklärungen, das es unabhängig sei wer gestochen wurde, das es wohl mehr auf die Menge des Giftes ankam. Interessant war auf jeden Fall, das diejenigen, die ihr Bewusstsein verloren hatten, sich danach auch an die letzten Augenblicke vor der Ohnmacht nicht mehr erinnern konnten.
Nun denn.

Gerade der letzte Punkt ist überaus interessant und ich werde einiges von dem Silber nehmen, das ich durch verschiedene Quellen verdient habe, um die Arbeiter für geheime Tests zu bezahlen sowie die Bienen wieder schwärmen. Bis dahin hat Adrian Kupferhand den Auftrag erhalten, für absolutes Stillschweigen über diese Eigenschaften zu sorgen und die Bienen scharf zu bewachen. Lässt das Gift sich potenzieren, kann es hervorragend in der Heilung und zu vielen anderen Gelegenheiten eingesetzt werden.
Nun denn.

Auf jeden Fall trage ich seit meiner Rückkehr aus Akede ein Fläschchen mit hochkonzentriertem Gift bei mir. Laut Adrian und Augus entspricht es ungefähr der Menge an Gift, die zu Bewusstlosigkeit und Gedächtnisverlust geführt hatten.  Wer weiß wann und wozu es nützlich sein wird.

Schreibe einen Kommentar