Märgelfurt am 14. Tag des 4. Monats im Jahr 815
An seine Eminenz, Erzbischof Mathäus von Wiedenbrück.
Hochwürden,
hiermit sende ich euch einen Bericht über den Bau des Klosters in Märgelfurt so wie einiger ungewöhnlicher Ereignisse die beim Bau aufgetreten sind.
Der Bau des Klosters geht in seine letzte Phase. Die Kapelle und das Hauptgebäude sind soweit fertig gestellt. Es fehlt nur noch die Inneneinrichtung. Die Schule sowie die Apotheke befinden sich noch im Rohbau, sollten aber in 2-3 Monaten bezugsfertig sein. Mit dem Bau der Klostermauer ist noch nicht begonnen worden. Ich habe angeordnet das sie als letztes gebaut werden soll, damit das Kloster so schnell wie möglich bezugsfertig ist und seine Arbeit aufnehmen kann um im Dienste des Eynen zu wirken.
Somit bitte ich euch in freudiger Erwartung das Kloster mit Leben zu erfüllen und mir tüchtige Brüder zu schicken auf das dass Wort des Eynen die Region erfüllen wird.
Weiter teile ich euch mit das beim Bau ein seltsame Höhle gefunden wurde. Zu unser aller Erstaunen war sie jedoch nicht leer sondern war gefüllt mit altertümlichen Texten und der mumifizierten Leiche eines Mönches.
Nach meinen Nachforschungen könnte es sich um die Leiche des Heiligen Gerald handeln, jener Mönch der das ceridentum nach Trum brachte und spurlos verschwand. Sollte sich das bewahrheiten wäre das eine Sensation. Und hier erbitte ich eure Hilfe und Weisheit. Ich bitte euch mich bei meinen Nachforschungen zu unterstützen. Sobald ich ein paar Soldaten erübrigen kann werde ich einige der hölzernen Schrifttafeln nach Gergonsmund schicken lassen. Ich möchte diese, möglicherweise wertvollen Relikte, nicht unbewacht nach Gergonsmund schicken. Es liegt natürlich in euren Ermessen was mit dem Fund geschehen soll. Als Anregung schlage ich vor das Kloster St. Gerald zu nennen da es vielleicht zu einem passenden Wallfahrtsort werden könnte. Auch hier obliegt das letzte Wort euch.
Bis dahin lasse ich die Höhle, welche unter der Kapelle des Klosters liegt, Tag und Nacht bewachen. Den Leichnahm habe ich Aufbahren lassen und einen Grabsegen darauf gesprochen.
Möge der Segen des Eynen auf euch ruhen und euch erleuchten.
In demütiger Hochachtung
Bruder Germar von Sibald